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10 000 Klicks für unser Video „Homöopathischer Vollrausch“

| 14 Kommentare

Not so bad:

Unser Youtube-Video „Homöopathischer Vollrausch“ hat die 10 000er-Grenze bei der Klickrate gerissen:

Auch die meisten Kommentare freuen uns, etwa dieser:

Ich hab immer gedacht Homöopathie ist sinnlos, aber jetzt hat sie mich immerhin zum lachen gebracht!“

Oder dieser:

Ich stehe der Homöopathie ja durchaus offen gegenüber. Aber die Badewannenschafe und Herr Jupiter kratzten an meiner Überzeugung. Und nun?“

Nicht ganz so unterhaltsam, aber informativ ist dieses Video-Interview der Huffingtonpost-Moderatorin Cara Santa Maria mit Dr. Ben Goldacre zum Thema

Homeopathy & Medicine: Does It Dilute Science, Research, Higher Education?“

Zum Weiterlesen:

  • GWUP goes to the movies, GWUP-Blog am 16. Oktober 2010
  • Was hat die GWUP gegen Homöopathie? GWUP-Blog am 1. Februar 2011

14 Kommentare

  1. Hallo, ich habe mal eine Frage. Beim Schauen des Videos bin ich auf ein weiteres Video zur Homöopathie gestoßen. Bei 3:47 werden Wasserlinsen mit homöopathischer Dosis Gebrellin (oder irgendwie sowas) behandelt. Das Video erklärt dann, dass es eine Wirkung gab, obwohl natürlich nichts genaueres erklärt wird. Leider ist die Kommentarfunktion bei dem Video deaktiviert. Was sagt ihr zu dieser Versuchsreihe? Habt ihr Informationen dazu? http://www.youtube.com/watch?v=NTfU0CI-Ta4&feature=related

  2. Ein super Video und auch noch von Augsburgern!

    Die Aussage dieser Satire ist, nach meinen Erfahrungen, sehr oft den Homöopatiepatienten nicht bekannt. Wenn die Rede auf Potenzen bzw. auf die Verdünnung kommt, sind die nicht mehr vorhandenen Wirkstoffe, bedingt durch z. B. C8 = 1Flasche Schnaps/Mittelmeer, nicht wirklich bewusst. Genau dieser Vergleich macht erstaunte Gesichter und ich hoffe dann immer, jetzt folgt ein Nachdenken!?

  3. Eine Flasche Schnaps pro Mitelmer? Das geht noch besser: wie wäre es mit weniger als einem Teilchen pro Universum? Das dröhnt dann so richtig!

  4. Falscher Versuchsansatz:
    Da ja Gleiches mit Gleichem geheilt werden soll, muss homöopathisch verdünnter Alkohol natürlich GEGEN einen Rausch helfen. Und da könnte was dran sein: Es wird bei übermäßigem Alkoholgenuss ja immer reichliches Trinken von Wasser empfohlen … na denn Prost.

  5. @Norman Schultz
    Rate mal warum die Kommentarfunktion deaktiviert ist. Ich habe diese „Doku“ schonmal im BR gesehen und mich damals sehr geärgert, dass sowas von uns allen finanziert wird – weil die Macher nicht fragen, ob die Homöopathie wirkt, sondern das voraussetzen. Auch behaupten sie (nachdem sie – wenigstens das! – eine gut verständliche Erklärung vom Placeboeffekt bringen), der Placeboeffekt könne die Homöopathie „offenkundig nur unzureichend“ erklären.

    Zum Wasserlinsenversuch kannst Du Dir mal Dr. Baumgartners Veröffentlichungen (oder zumindest die Abstracts) anschauen. Mir ist dabei aufgefallen, dass Gibberellinsäure mal „den ausgeprägtesten Effekt“ (von allen untersuchten, homöopathisch verdünnten Substanzen), mal überhaupt keine Wirkung hatte.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die beobachteten Effekte verschwinden würden, wüsste der Experimentator nicht, ob er die Wasserlinsen in Wasser oder in homöopathische „Potenz“ legt.

  6. @Barbara
    Ja, meine Theorie diesbezüglich ist das berühmte Kontrabier…wenn man einen Kater hat, dann soll man am nächsten Morgen, ein Bier trinken (oder auch zwei) und der Kater ist verschwunden – bevor der Katzenjammer anfängt … LOL

  7. Unglaublich: Homöopathin aus China wird von einer verdünnten Antibabypille schwanger. Das Kind soll Zeh Zenn heißen.

  8. Das video baut leider auf einem logischen fehler auf und würde im auge eines homöopathieanhängers den kritiker als ahnungslos entlarven.

    laut homöopathischer hypothese nämlich würde man von einer alkoholzubereitung „d irgendwas“ nicht BETRUNKEN werden, sondern die symptome der ALKOHOLVERGIFTUNG behandeln.

    das konzept der h. ist ja, eine substanz zu finden, deren giftwirkung den symptomen des patienten möglichst ähnelt und mittels einer hochverdünnten gabe dieser substanz im patienten eine – nicht näher definierte und auch nicht physiologisch begründete – abwehr- oder heilungsreaktion auszulösen.

    nicht, dass ich an die haltbarkeit dieser hypothese glaube, aber ich denke, man sollte auch im kritischen ansatz exakt bleiben um ihn nicht unnötig zu schwächen.

  9. @Norman Schultz
    Bei diesem Video ist nicht ersichtlich mit welcher homoöpatischen Potenz der Gibberellinsäure gedüngt wurde!

    Dieses Pflanzen-Wachstumshormon kann man im Internet beziehen,
    z. B. 10g reine Gibberellinsäure für knapp 25,00 Euro. Zur Anwendung sind 1g Pulver in 10l Wasser aufzulösen.

    Im angegebenen Artikel vom Spiegel wird selbst einer millionenfachen Verdünnung noch Wachstumsförderung nachgesagt.
    http://www.spiegel.de/spiegel/d-41758698.html

    Ist dieser Dr. Baum….. ein Schlitzohr????

  10. @Norman:

    In dem Video (ab ca. 3:45 min) werden Experiment von Stefan Baumgartner (Uni Bern) angesprochen. Er hat versucht, das homöopathische Prinzip zu demonstrieren: Wasserlinsen werden mit einem pflanzlichen Wachstumshormon behandelt (Gibberellin).

    [Exkurs: Es gibt eine ganze Familie von Pflanzenhormonen, die als Gibberelline bezeichnet werden. Dazu gehören z. B. Gibberellin A1 und Gibberellinsäure A3. Die im Video gezeigte Substanz „Gibberellin“ ist laut Hersteller eine Mischung, die zu 80 % aus Gibberellinsäure A3 besteht. Die Bezeichnungen sind historisch nicht einheitlich, daher weren Gibberellin, Gibberelline und Gibberellinssäure(n) oft munter durcheinandergeschmissen.].

    Diese Experimente reihen sich in eine Reihe ähnlicher Studien aus dieser Gruppe ein. Eine glatte, schnelle, einleuchtende Widerlegung dieser Studie gibt es nicht.

    Das Video spricht einen bestimmten Versuch an (Einfluss von potenziertem Gibberellin auf das Wachstum gesunder Wasserlinsen), frühere Studien haben aber deutlich andere Experimente beschrieben (Einfluss von potenzierter Gibberellinsäure auf mit Arsen vorgeschädigte Pflanzen). Man muss genau beachten, welcher Effekt mit Hinweis auf welche Studie behauptet wird.

    Hier gibt es z. B. die Studie zum Einfluss von Gibberellinsäure auf gesunde Pflanzen: (http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0965229908001428) und hier die zum Einfluss derselben Zubereitung auf mit Arseon vorgeschädigte Pflanzen (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21057725)

    Replikationen im strengen Sinne scheinen nur wenig vorzuliegen. Die Gruppe um Baumgartner hat 2009 eine Übersichtsarbeit publiziert (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19945677), die ein guter Anhaltspunkt für Recherchen hierzu wäre.

    So heißt es dort u. a. , dass von 86 Studien zwischen 1920 und 2009 nur 43 statistische Daten enthielten und 15 eine spezifische Wirkung untersucht hätten (= es gibt nur wenige qualitativ hochwertige Daten).

    Und: „There were many individual studies with diverse methods and very few reproduction trials.“ (= sehr heterogene und streng genommen wenig vergleichbare Studien und wenig Reproduktionen).

  11. @bsz
    Das würde nur zeigen, dass die Homöopathiegläubigen sich selbst nicht auskennen, denn der im Video gezeigte Experimentator ist ja gesund, bzw. man muss jedenfalls davon ausgehen, dass er es ist. Nimmt er also den potenzierten Alkohol zu sich, so kann er höchstens „Prüfsymptome“ bekommen, die (zumindest laut „wikbio„) genau denen entsprechen, die man nach Genuss der „Urtinktur“ erwarten würde. Natürlich ist das auch wieder genau die Stelle, an der sich die Homöopathen rausreden können – „Prüfsymptome“ treten halt nicht jedem auf, der Experimentator war also einfach nicht dafür „empfänglich“ und eignet sich nicht als Prüfer.

    btw: Bei dieser AMP wäre ich gerne (als stille Beobachterin) dabei gewesen.

  12. @Bernd Harder:

    Ja, kurz könnte man sagen: Was fehlt, sind zur Zeit schlicht unabhängige Replikationen.

    Angesichts der langen Geschichte von gescheiterten Tier- und Pflanzenmodellexperimenten in der Homöopathie sollten sich die
    Erwartungen da aber in engen Grenzen halten …

  13. @Norman Schulz:

    Ja, diese Studie ist wirklich interessant, aber: Interessante Studien, die angeblich die Wirkungsweise der Homöopathie belegen, hat es immer wieder gegeben. Bei genauerem Hinsehen oder Replikationsversuchen verschwinden aber Effekte oder die Ergebnisse entsprechen überhaupt nicht den homöopathischen Erwartungen.

    Beispiel, eine Studie aus Baumgartners Gruppe:

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19185263

    Hier wurden Wasserlinsen mit Dezimalpotenzen (14-30) behandelt, u. a. von Gibberellinsäure. Die Potenzen in den Stufen 15, 17, 18, 23 und 24 verminderten das Wachstun – nach homöopathischer Lehre sollte die Wirkung aber mit zunehmender Potenzierung ansteigen.

    Studien mit Wasserlinsen gibt es z. B. schon seit über 90 Jahren, wie eine Übersichtsarbeit 2009 (mit Baumgartner als Coautor) zeigt:
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19945677

    Die meisten davon waren allerdings von mäßiger Qualität und viele der neuesten Arbeiten stammen aus eben jener Arbeitsgruppe um Baumgartner. Von einem robusten oder wiederholbaren Effekt kann man also noch nicht sprechen.

    Angesichts der wiederholt gefeierten Durchbrüche beim Nachweis der homöopathischen Prinzipien – Benveniste lässt grüßen – ist es nicht verwunderlich, dass man diese Studie nicht gleich akzeptiert.

  14. @Martin
    Das Verdünnungsverhältnis von weiteren Potenzen können sich nur wenige vorstellen! Vielleicht naiv von mir, aber das Mittelmeer ist ein Begriff. Deshalb verwende ich auch dieses Größenverhältnis im
    Alltag.

    Die Homöopathieanwender werden mir im Alltag zuviel! Egal ob Hunde-
    platz, Reitstall, Spielplatz oder Freundinnen. Die Arnikaglobuli oder Bachblüten sind immer dabei! Die Diskussion über D6 oder C30
    habe ich mir zu oft angehört.

    Jetzt ist in meiner Anwesenheit meistens damit Schluß! Ich erklärte die Verdünnung von D6 (1 Tr. Urtinktur auf eine kleine Mülltonne),
    C8 (1 Flasche Schnaps im Mittelmeer) und bei C30 (1 Tr. auf mehrere Erdvolumina) wurde es unvorstellbar. Dann kamen von mir die Fragen dazu: „Wenn sich das Arnika potenziert und Informationen an die Verdünnungsflüssigkeit abgibt, was ist dann mit den anderen Bestandteilen? Wird unser Grundwasser nur durch die sog. chemischen Arzneimittel verseucht oder auch durch die homöopatischen Mittel?“

    Inwieweit ich damit Überlegungen angeregt habe, keine Ahnung?!? Ich werde weiter auf der Suche nach vorstellbarer Aufklärung sein und die Hoffnung (meine) stirbt ja bekanntlich zuletzt!

    Deshalb finde ich auch die Botschaft dieses Videos so gut! Es kann Jedermann nachvollziehen! Die Anwender sind selten verständlich aufgeklärt! Wenn, dann einseitig und von denen die damit ihren Gewinn machen!

    Wie könnte eine wissenschaftlich fundierte und dem Endverbraucher verständliche Aufklärung aussehen?

    Die Nachfrage regelt das Angebot!

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