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GWUP goes to the movies

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Eine echte Premiere: Der erste eigenproduzierte GWUP-Filmclip ist jetzt online!

Realisiert wurde „Der Schlaf der Vernunft“ von Dr. Andreas Garitz, der in Augsburg das Film- und Tonstudio „Rekord Cafe“ betreibt. Wir trafen ihn nach den Dreharbeiten zu einem Gespräch im Szenetreff Annapam – der einzigen Kneipe im weiten Umkreis, zu deren Zeitschriftenangebot der Skeptiker gehört.

Sie haben gewissermaßen zum Freundschaftspreis einen kurzen Film für die GWUP gedreht – weshalb?

Ich bin von Haus aus Wissenschaftler, und zwar Volkskundler. Und wir Volkskundler haben ja zuweilen dasselbe Problem wie die Skeptiker. Nämlich dass sich für unser empirisch erworbenes Fachwissen kaum jemand interessiert. Nehmen wir zum Beispiel den Maibaum oder die Ursprünge von Halloween oder das Winteraustreiben: Gerade was Brauchtum angeht, wird das „Volkswissen“ darüber zumeist fraglos für wahr gehalten – und auch von den Medien oft ungeprüft kolportiert. Obwohl vieles davon wissenschaftlich unhaltbar ist.

Insofern ist mir das Anliegen der GWUP sehr sympathisch. Zumal sich Themengebiete ja teilweise überschneiden, denn auch die Volkskunde befasst sich aufklärerisch mit Aberglauben, Magie, Hexen, Zauberbüchern, Freitag dem 13 und so weiter. „

Freitag der 13. wäre sicher auch ein dankbarer Filmstoff. In dem aktuellen Clip geht es aber um Schlafstörungen und diverse „Experten“ dafür.

Ja, es war uns wichtig, ein Alltagsthema umzusetzen, mit dem jeder schon mal konfrontiert worden ist: „Ich hab gestern Nacht so schlecht geschlafen, es war bestimmt wieder Vollmond.“ Diesen Satz haben wir alle schon mal gehört, ob in der Arbeit oder beim Kneipengespräch.
Und auch hier haben wir es wieder mit dem Phänomen zu tun, dass diese Behauptung wissenschaftlich eindeutig widerlegt ist – aber trotzdem nicht aus der Welt zu schaffen ist.
Dasselbe gilt für Erdstrahlen, Hartmann-Gitter, Wasseradern und ähnlichen Unsinn, der in unserem Film eine Rolle spielt.“

Wo ist das Ganze entstanden?

Gedreht wurde an zwei Schauplätzen in Augsburg: in einer eigens dafür ausgeräumten Privatwohnung und im Büro einer großen Firma. Die Darsteller sind Laien, mit denen ich aber regelmäßig zusammenarbeite und die mit Spaß, Engagement und Talent dabei sind.
Natürlich ist der Film keine Hollywood-Großproduktion, das war aber auch nicht die Absicht. Der Clip darf sogar ruhig ein wenig trashig wirken, in erster Linie geht es um die Idee dahinter. Und die kommt meiner Ansicht nach gut rüber.

Gibt es schon Ideen für weitere Produktionen dieser Art?

Klar, jede Menge. Wobei meine Vorstellungen noch mehr in Richtung knallige Gag-Filmchen gehen, mit wenig oder auch gar keiner Erklärung, dafür aber entlarvend komisch.“

3 Kommentare

  1. Sehr schön, mehr davon, die GWUP benötigt mehr Videos, die US-Skeptiker sind da schon viel weiter.

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