Der Schweizer Skeptiker-Blog hatte schon am 1. Juli darauf hingewiesen, dass der „Swiss homeopathy report“ keineswegs die Wirksamkeit der Homöopathie beweist – „sondern eher, wie kreativ Homöopathie-Gläubige bei der Rechtfertigung ihres Glaubens sein können.“

Heute greift die Zeitung Der Sonntag das Thema auf  und meldet ebenfalls ernste Zweifel an – mit einem gewichtigen wissenschaftlichen Gewährsmann.

Ein Auszug:

Nun erhebt ein Bioethiker der Universität Basel schwere Vorwürfe gegen die Verfasser der Studie.

In einem Artikel für die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift Swiss Medical Weekly schreibt David Shaw, die Öffentlichkeit werde durch die Studie bewusst in die Irre geführt. Die Untersuchung weise grobe wissenschaftliche, logische und ethische Fehler auf. Zum Sonntag sagt Shaw: „Es wäre hilfreich, wenn die Schweizer Behörden klarstellen würden, dass sie die Aussagen der Studie keinesfalls teilen.“

Den deutschen Autoren der Studie wirft Shaw vor, es sei ihnen gar nicht um eine objektive Überprüfung der Homöopathie gegangen. Vielmehr hätten sie die Untersuchung von Anfang an so ausgelegt, dass sie ein positives Resultat vermelden konnten. Um dies zu erreichen, seien grundlegende wissenschaftliche Regeln verletzt worden.

Da die Studie im Rahmen eines Forschungsprogramms des Bundes entstand, würden die Resultate nun weltweit als „Beweis“ für die Wirksamkeit der Homöopathie missbraucht, sagt Shaw, der am Institut für Bio- und Medizinethik der Uni Basel forscht: „Es ist ärgerlich, dass sich Verfechter der Homöopathie nun ständig auf die Schweizer Regierung berufen.“

Zum Weiterlesen:

• Zweifel an Studie: Wirkt Homöopathie doch nicht? Der Sonntag am 8. Juli 2012