gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Orakel und Aberglaube bei der Fußball-EM

| 2 Kommentare

„Orakel und Aberglaube geben ein Gefühl von Sicherheit“  ist heute ein Artikel bei Welt-Online überschrieben, der weitgehend dem Buch „Die Psychologie des Aberglaubens“ folgt.

Natürlich geht es darin auch um „Aberglaube bei Sportlern“:

Aufrecht erhalten wird ein Aberglaube auch durch das, was Psychologen die Verfügbarkeitsheuristik nennen. Sie besagt, dass Menschen leichter zugängliche Informationen für zuverlässiger halten als solche, die schwerer zugänglich sind. Einfach ausgedrückt bedeutet es, dass ein Aberglaube, der gesellschaftlich bereits verbreitet ist, recht schwer abgewehrt werden kann.

Die soziale Gruppe kann ebenfalls ein wichtiger Faktor dafür sein, Rituale oder abergläubische Gewohnheiten zu entwickeln und für sich selbst anzunehmen. Gruppen neigen besonders dann zum Aberglauben, wenn der Ausgang ihrer gemeinsamen Unternehmung stark von äußeren Bedingungen abhängt.

Deshalb sind Seeleute, Bauern, Soldaten, Schauspieler oder Sportler abergläubischer als andere Berufsstände. Fußballprofi Miroslav Klose etwa soll beim Anziehen vor einem Spiel ein festes Ritual entwickelt haben, und immer mit dem rechten Fuß zuerst das Spielfeld betreten.“

Einen aktuellen Beitrag zum Thema „Sport und Pseudowissenschaft“ gibt’s auch beim Schweizer Skeptiker-Blog.

Darin geht es um Glücksbändchen, Power-Balance und ähnliches mehr.

Fazit des Autors:

Esoterik und Pseudowissenschaft im Sport ist ein Thema, welchem bisher aus skeptischer Sicht nicht viel Bedeutung beigemessen wird. Das hängt vermutlich auch mit der insgesamt geringen gesellschaftspolitischen Relevanz von Sport zusammen: Für die meisten Leute ist Sport entweder eine Freizeitbeschäftigung oder abendliche Fernsehunterhaltung, also kein hartes Problemfeld wie Wirtschaft oder Politik.

Diese Haltung ist nachvollziehbar, aber gefährlich. Auch jene, die über die auf das Körperliche fixierte Aktivität Sport nur die Nase rümpfen, müssen anerkennen, dass Sport eine grosse symbolische Bedeutung hat. Trotz dessen starker Kommerzialisierung steht der sportliche Wettkampf nach wie vor für auch für Fairness, Durchhaltevermögen, Disziplin; für Eigenschaften also, welche für viele Menschen erstrebenswerte Tugenden darstellen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, Sportlerinnen und Sportler als Symbolträgerinnen und -träger dieser Tugenden kritisch unter die Lupe zu nehmen: Wer gesellschaftliche Vorbildfunktionen ausübt, sollte dies in vernunftgeleitetem Rahmen machen.“

Und wer wissen möchte, wie sich die zahllosen „Orakel-Tiere“ bei der Fußball-EM bislang so geschlagen haben, der sei noch einmal auf den Wahrsagerchecks-Blog hingewiesen.

Neuester Beitrag:

Nelly legt vor: Kriegen die Griechen die Krise?“

Zum Weiterlesen:

  • Aberglaube im Sport: Die fünf kuriosesten Sport-Rituale, netzathleten.de am 6. Januar 2010
  • Die Top-Ten des Aberglaubens im Sport, Basler Zeitung am 3. März 2009
  • Men in Black: Die Schiri-Verschwörung, GWUP-Blog am 19. Februar 2010

2 Kommentare

  1. Kennt jemand einen „abergläubigen Schachspieler“? – Ich nicht; ich spiele aber auch nur am Computer, aber auch nur, wenn die CPU zu 98% ausgelastet ist – ist das auch Aberglaube? ;-)

  2. Bin gerade über den Suchbegriff Aberglaube auf diesen Blog aufmerksam geworden. Danke für den netten Post dazu. Viele Grüße wünscht Jessica.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.