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Reason Award beim WSC: Ritterschlag für vier verdiente Skeptiker

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Zum Abschluss des ersten Konferenztages wurden die Reason Awards (CSI) und die Outstanding Skeptics Awards (ECSO) verliehen.

Der Wissenschaftsjournalist und Autor Simon Singh nahm den Preis für seine Unerschrockenheit bei der gerichtlichen Auseinandersetzung mit der British Chiropractic Association (BCA) entgegen.

Bedeutsamer noch als der abschließende Sieg in dem Rechtsstreit für Singh persönlich sei die Bedeutung des ganzen Falles für die Rede- und Meinungsfreiheit in Großbritannien, erklärte der „Reason-Award“-Preisträger. Erst vor wenigen Tagen kündigte Elizabeth II. in ihrer traditionellen „Queen’s Speech“ vor dem britischen Parlament eine Reform des umstrittenen englischen Verleumdungsgesetzes an.

Das sei auch bitter notwendig, legte Singh in seiner Dankesrede dar, und skizzierte exemplarisch einen aktuellen Fall: Das Promi-Medium „Psychic Sally“ fordert von der Daily Mail eine Summe von 150 000 Pfund für eine angebliche „Verleumdung“, die in Wahrheit kaum mehr als kritischer Journalismus ist.

Die „National Petition for Libel Reform“ kann übrigens hier gezeichnet werden.

Als hernach Professor Dr. Edzard Ernst auf die Bühne trat, verkniff er sich augenzwinkernd jeden Kommentar zu Prinz Charles,

… weil ich hoffe, dass sie mich doch noch zum Ritter schlagen.“

Das bleibt abzuwarten – aber jedenfalls darf der Homöopathie-Kritiker nun den „Reason Award“ sein eigen nennen.

Auch Ernst ging auf den Streit Simon Singh versus BCA ein und verwies auf eine weitere positive Auswirkung: die Gründung der Nightingale Collaboration.

Die europäischen Skeptiker-Preise gingen an den italienischen Chemiker Luigi Garlaschelli, der sich mit religiosen „Wundern“ aller Art befasst, beispielsweise mit dem Turiner Grabtuch, und an den emeritierten belgischen Medizin-Professor Wim Betz.

Betz kritisierte die gesetzliche Privilegierung der Homöopathie innerhalb der EU und forderte einen wirksamen Verbraucherschutz auch im Bereich der  Pseudomedizin, die weiterhin nur mit Absurditäten wie etwa dem „Eagle Remedy Maker“ (Homöopathika zum Selberbasteln) und phantasievollen Ausreden glänze, nicht aber mit Belegen und Wirksamkeitsnachweisen.

 

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