„Skeptoskop“ heißt der neue Podcast, in dem jeden Monat ein besonders aktives Mitglied der GWUP im Interview zu Wort kommt. Den Anfang machte im Oktober Rouven Schäfer, bevor am 1. November der GWUP-Vorsitzende Amardeo Sarma Rede und Antwort steht. Sebastian Bartoschek sprach mit Alexander Waschkau über sein neues Podcast-Projekt.
Alexander, unsere Leser kennen Dich bisher nur als den „Hoaxmaster“ vom skeptischen Podcast Hoaxilla. Nun betreibst Du zudem das Skeptoskop. Wie kam es dazu und wieso betreibst Du diesen Podcast alleine?
Die Idee zu Skeptoskop trage ich seit knapp einem Jahr mit mir. Der Podcast „Raumzeit“ von Tim Pritlove, in dem Mitarbeiter von ESA und DLR in Interviews ihre Arbeit präsentieren, diente mir als Inspiration.
Schon vor Eintritt in die GWUP habe ich mir im Web das Who is Who angeschaut und gedacht: „Oh Mann, so viele interessante Persönlichkeiten. Die müsste man mal ausführlich vorstellen.“ Grundsätzlich bin ich ja eh der Ansicht, dass die GWUP viel mehr öffentliche Aufmerksamkeit verdient. Und so formte sich die Idee zu einem Interviewpodcast.
Auf der GWUP-Konferenz in Wien im Jahr 2011 habe ich diese Idee einigen Vorstandsmitgliedern vorgestellt. Das Echo war sehr positiv und so begannen die konkreten Planungen. Der GWUP und den Interviewten danke ich für die große Kooperationsbereitschaft.
Es gibt mehrere Gründe, warum ich Skeptoskop alleine produziere.
Meine Partnerin Alexa und ich waren uns einig, dass sich Skeptoskop deutlich von Hoaxilla unterscheiden sollte, damit keine Verwechslungsgefahr aufkommt. Und so kam dann in der Planungsphase ihr Vorschlag: „Mach Du das mal alleine!“
Ein weiterer Grund ist, dass ein Gespräch mit zwei Interviewern anders verläuft als ein Dialog zwischen nur zwei Personen. Auch das sprach dafür, dass ich die Interviews alleine mache. Zudem habe ich in meinem Kopf in der Regel immer so eine Art Leitfaden von Fragen, die man schlecht vorher mit jemand anderem durchsprechen kann.
Ich kann alle beruhigen: es gibt keinerlei Differenzen zwischen und Alexa und mir. Hoaxilla wird weiterhin wöchentlich am Sonntag erscheinen, da besteht keine Gefahr! Und zusätzlich jeden Ersten im Monat nun das Skeptoskop.
Was darf der Hörer von Skeptoskop erwarten? Inwiefern greifst Du dabei auf Deine Hoaxilla-Erfahrungen zurück?
Der Hörer kann sich auf spannende und interessante Interviews mit tollen Gesprächspartnern freuen. In der GWUP gibt es eine unfassbare Bandbreite von Persönlichkeiten: von Medizinern über Psychologen, Naturwissenschaftler aller Disziplinen, Medienschaffende bis hin zu Magiern ist da alles vertreten. Ich werde versuchen, jede Persönlichkeit individuell vorzustellen, so dass jedes Gespräch einzigartig ist. Grundsätzlich bekommen alle Interviewpartner die gleichen fünf Fragen gestellt, was der Sendung eine gewisse Grundstruktur verleiht. Am Ende jeder Sendung sollen die Hörer dann nicht nur den Interviewpartner, sondern auch die GWUP etwas besser kennen.
Meine Erfahrungen mit Hoaxilla sind sehr hilfreich. Die technischen Aspekte sind alle bekannt und auch in organisatorischer Hinsicht stellt die Publikation eines Podcasts für mich heute kein Problem mehr da. Allerdings bin ich kein ausgebildeter Journalist, so dass ich mir erhoffe, mit Skeptoskop meine Interviewfähigkeiten weiter zu schärfen.
Ansonsten betrachte ich die beiden Podcasts als völlig getrennte Produkte und bin froh, dass das Skeptoskop nun eine eigene Homepage hat und nicht mehr bei Hoaxilla zur Untermiete wohnt.
Auf wie viele Folgen ist Skeptoskop angelegt?
Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Allein das Who-is-Who der GWUP im Internet weist knapp 70 Namen auf – alles potenzielle Kandidaten für eine Folge von Skeptoskop! Ob jeder Lust auf ein Interview hat, kann ich nicht sagen. Solange ich interessante Gesprächspartner finde, wird es auch neue Folgen geben. Ein weiterer Aspekt ist das generelle Interesse. Allerdings habe ich dahingehend keine Befürchtungen, denn die erste Folge mit Rouven ist im ersten Monat über 7 000-mal heruntergeladen worden. Mit diesem großen Interesse hatte ich überhaupt nicht gerechnet und diese Zahl lässt mich sehr optimistisch in die Zukunft vom Skeptoskop blicken.
Wie ich weiß, bist Du ja selbst GWUP-Mitglied. Wie schaffst Du es trotzdem, die notwendige journalistische Distanz herzustellen, um ein ausgewogenes Portrait Deiner Interviewpartner zu zeichnen?
Nun ja, die meisten Interviewpartner kenne ich nur flüchtig, so lange bin ich auch noch nicht im Verein. Somit ist da ohnehin eine gewisse Distanz vorhanden. Zudem habe ich ein genuines Interesse daran, den Gesprächspartner in der mir gegebenen Zeit kennen zu lernen. Dabei will ich allerdings kein ausgefeiltes Psychogramm der Person erstellen, sondern „den Skeptiker“ im Gegenüber vorstellen. Dass sich das nicht immer von der allgemeinen Persönlichkeit trennen lässt, ist natürlich klar.
1. November 2011 um 18:16
Schönes Interview. Mehr davon.
26. Januar 2012 um 05:07
Hallo,
habe durch den PodCast erst etwas ueber die GWUP erfahren. Ich finde den PodCast sehr gut, vor allem weil ihr euch genuegend Zeit nehmt fuers Interview. Sehr interessant!!