Eine heiße Woche war das – nicht nur wegen der Temperaturen.
„Markus Lanz“ knöpfte sich Jürgen Fliege vor, die Blogosphäre das Geo-Magazin und der geheimnisvolle Planet „Nibiru“ zieht noch immer seine Kreise – im Kopf zahlloser 2012-Schwärmer.
Wie soll man das Ganze nun ausklingen lassen?
Am besten ganz entspannt, mit einem kleinen sprachlichen Experiment – einem Gedicht nämlich, das uns ein GWUP-Mitglied mit dem Künstlernamen „Marabu“ zugesandt hat.
Wenn’s gefällt, sind noch weitere in der Pipeline.
Also dann:
Der Homöopath
Ein Jünger Hahnemanns zur Kur, erwandert fröhlich Wald und Flur
Und spürt so um die Mittagszeit im Magen eine Übelkeit.
Getreulich nach des Meisters Lehren will er des Übels sich erwehren
Und sucht ein Kräutlein zu entdecken, geeignet Übelkeit zu wecken.
Das leistet fast ein jeder Strauch – ein Schlag im Unterleib tät’s auch –
sodaß der arme Wandersmann recht bald solch Kräutlein finden kann.
Er kaut, was er gefunden hat, und schluckt es runter Blatt für Blatt.
Der Test gelingt, das ist der Clou: die Übelkeit nimmt mächtig zu.
Der nächste Schritt, der Heilung schafft: Verdünnung bricht des Übels Macht.
Ein kleiner Bach, der nicht weit weg, hilft zu erfüllen diesen Zweck.
So trinkt denn unser Wandersmann soviel sein Bauch nur fassen kann.
Und kommt sodann zum schwersten Teil: Verschüttelung fehlt noch zum Heil.
Er rüttelt sich, er schüttelt sich und wirft sein Mäntlein hinter sich.
Und dass dies sicher helfen kann, macht er zuletzt den Hampelmann.
Der dritte Schritt der Prozedur ist eine einzige Tortur:
Erbrochen wird jetzt ganz präzise der Mageninhalt auf die Wiese.
Genau wie es sein Guru schreibt im Magen nur ein Zehntel bleibt.
Als Resultat der Rückwärtsesser fühlt sich ganz wie erwartet besser.
So lautet auch das Heilversprechen: Wird Trinken, Hüpfen und Erbrechen
Nur viele Male iteriert – Die Übelkeit die Kraft verliert.
Der Wandrer theoriegetrieben schafft es geduldig bis D7
Und liegt im Gras gesund und matt, weil Wasser ein Gedächtnis hat.
Schulmediziner könnten trotzen: Bei Übelkeit reicht einmal kotzen.
Doch gilt für jeden, der gerecht ein Urteil fällt: „Wer hilft, hat recht!“.
Besonders ist daran zu loben: Das kann ein jeder selbst erproben!
Aromen steigern sich beim Saft durch die Verdünnung sagenhaft.
Wenn das misslingt im ersten Schwung: Das ist die Erstverschlimmerung!
Wer dennoch an der These rüttelt, der hat im Zweifel falsch geschüttelt.
Zum Weiterlesen:
- Video „Homöopathischer Vollrausch“ bei youtube
26. August 2011 um 15:39
*lachträne wegwisch*…
Sensationell! Bitte mehr!
26. August 2011 um 19:13
Wunderbar! Das rettet den Freitagabend!
Bitte mehr davon, aber nicht zu viel auf einmal (steigert tatsächlich die Wirkung …)!
26. August 2011 um 19:53
Herrlich! Vielen Dank für den Spaß!
27. August 2011 um 07:14
Wenn ich mal wieder in die Bütt geh, leih ich mir das Ding Danke!
Es ist Hochpotent ohne ein Molekühl
11. November 2011 um 12:20
Gnihihihihi, ich lache Tränen!
Obwohl ich zu den absoluten BEFÜRWORTEN der Homöopathie gehöre (aus Gründen), darf ich dieses Gedicht hoffentlich trotzdem zum Schreien gut finden? ;-)