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Spontanheilungen und Placebo-Medizin

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In der aktuellen Zeit bestreitet das Ressort „ZeitWissen“ mal wieder die Titelgeschichte, und zwar mit dem Thema „Die Heilkraft des Körpers“.

Zu der Artikelstrecke im Innenteil gehört „Wenn das Unmögliche geschieht“ – ein Beitrag über das Phänomen der Spontanremission in der Onkologie, der auch online ist.

Autor Christian Heinrich erklärt darin, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Spontanheilung unter anderem von der Art des Krebses abhängig ist.

Dass „positive oder negative Gedanken“ den Verlauf einer Krebserkrankung verändern können, dafür sei bislang noch kein Nachweis erbracht worden, ergänzt Harro Albrecht in dem Text „Viele gute Ratschläge“.

Darüber haben wir auch hier im Skeptiker-Blog schon mal geschrieben.

Nichtsdestotrotz ließen die ersten Kommentare der „Alternativen“ nicht lange auf sich warten:

Spontanheilung ist also drin. Aber alternative Medizin, die genau auf dieses Konzept setzt, mit Stimulierung aller vorhandenen körperliche und psychischen Kapazitäten, wird verunglimpft“,

schimpft ein gewisser „Neunmal“.

„Neunmal“ was?

Gewiss nicht Neunmalklug, denn weder setzt alternative Medizin auf genau „dieses“ Konzept – noch ist sie sonderlich gut geeignet, wünschenwerte Placebo-Effekte zu aktivieren.

Darauf weist zum Beispiel der US-Mediziner Steven Novella in seinem NeuroLogica-Blog hin.

Fazit des aktuellen Beitrags „The Rise and Fall of Placebo Medicine“:

In other words – any component of the placebo effect worth having you can get from science-based medicine.

Pseudoscientific rituals are not necessary – and they come with added risk of promoting pseudoscientific beliefs in health care.

As James Randi famously said – “It is a very dangerous thing to believe in nonsense.” This is perhaps most true in the field of medicine.“

Zum Weiterlesen:

3 Kommentare

  1. Noch eine Ergänzung:
    http://www.hauptstadtkongress.de/

    Vortrag : Kein Gesundheitswesen der Welt kann darauf verzichten, dass die Menschen selbst Verantwortung für Ihre Gesundheit übernehmen – Anmerkung eines Hirnforschers
    Prof. Dr. Gerald Hüther zum Hauptstadtkongress 2011

    Ärzte können Heilung ermöglichen, gesund machen können sie Menschen nicht. Erkenntnisse aus der Hirnforschung.

  2. Leider ist bei Dummheit die Spontanheilung eher selten, selbst bei noch so intensiver geistiger Stimulierung.

  3. Spontanheilungen sind m.E. in Ausnahmen zwar möglich, aber selten eindeutig dokumentiert.

    Der Walfahrtsort Lourdes hat im Jahr etwa 1 Millionen Buscher und existiert seit 150 Jahren. Je nach angelegtem Maßstab wurden 48 oder 64 Spontanheilungen anerkannt, ohne dass medizinische Untersuchungen den Zustand „vorher“ desjenigen dokumentieren. Behauptet wird sehr sehr viel, bewiesen kaum etwas.

    Also liegt die Heilungsquote etwa bei 0,00004%. Welcher Kranker, welches schwer leidender sucht bei einer deratigen Erfolgsquote den besagten „Heiler“ auf.

    Da muss man schon mehr als total bescheuert sein.

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