Die Rubrik „Der populäre Irrtum“ im aktuellen Geo-Heft (6/2011) ist dem Thema Wasseradern gewidmet.
Viel mehr gibt es in der Tat nicht dazu zu sagen:
Normalerweise verteilt sich Grundwasser in der Fläche. Es sammelt sich also nicht in unterirdischen Bächen oder Flüssen.
Regenwasser sickert vom Boden durch die Schwerkraft tief ins Erdreich, bis es auf eine wasserundurchlässige Schicht wie etwa Ton trifft. Dann fließt es langsam in großer Breite durch Hohlräume im Boden in den nächsten oberirdischen Bach, See oder Fluss.
Gerade weil der Untergrund großflächig davon erfüllt ist, finden Rutengänger zwar tatsächlich häufig Wasser. Aber „lineare Wasserkörper“ wie Wasseradern vermuten Geologen nur in verkarstetem Gestein oder zerklüftetem Fels. Derart abseits von üblichem Baugrund können sie schlechterdings nicht die Gesundheit von Hausbewohnern bedrohen, wie „Radiästheten“ behaupten.“
Zum Weiterlesen:
- GWUP-Thema: Erdstrahlen
- GWUP-Thema: Wünschelrute
17. Juni 2011 um 11:51
Bei meinen Nachbarn war vor nem halben Jahr ein Wünschelrutengänger im Garten, hab ein schönes Foto davon gemacht. Wasser hat er auch gefunden, aber ich Wette den Brunnen hätte man auch wo anders im Garten buddeln können.
18. Juni 2011 um 20:18
Die Bewegung von Wasser im Boden ist tatsächlich sehr viel komplizierter beschreibbar als nur durch Schwerkraft und undurchlässige Schichten. Ein sehr großer Teil der Bodenwasserbewegung ist auf die Kapillarkraft zurückzuführen und also indirekt auf die Transpiration der Pflanzen, weshalb die vorherrschende Fließrichtung entgegen der Schwerkraft ist (jedenfalls in unseren Breiten). Wünschelruten sind daher in unseren Breiten auch immer erfolgreich: man muß in Mitteleuropa nur tief genug buddeln, dann kommt immer irgendwann eine stark wässrige Schicht…
13. Juli 2011 um 08:38
@dontmesswith-bodenphysik
Die Kapillarkraft hängt weder direkt noch indirekt von der Transpiration der Pflanzen ab. Sie ist allein abhängig von der Größe der Kapillare und der Oberflächenspannung der Flüssigkeit in den Kapillaren. Ein gutes Physikbuch oder Wkipedia können den Zusammenhang gut erklären.
Außerdem wirkt die Kapillarkraft nicht nur in unseren Breiten sondern in allen Breiten, vom Permafrostboden mal abgesehen, wenn sich im Boden oder Fels nur Kapillaren ausreichender Größe (oder besser Kleinhheit) befinden.
„die vorherrschende Fließrichtung entgegen der Schwerkraft“: Ja, gibt es, aber hauptsächlich bei Pumpen, und Energie muß ihnen auch zugeführt werden.