Irgendwie scheinen die Skeptiker ein Faible für Waschmaschinen zu haben.

Ich selbst habe schon über verschiedene Aspekte des mysteriösen Sockenschwunds geschrieben, und auch GWUP-Mitglied Dr. Christoph Bördlein hat seine Gedanken zu einem „sockenfressenden Monster in der Waschmaschine“ dargelegt.

Untertitel seines wirklich lesenswerten Buches: „Eine Einführung ins skeptische Denken“.

In der aktuellen Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft (5/2011) nutzt auch der Kolumnist Dr. Michael Springer die Waschmaschine als Vehikel für eine naturalistische Weltbetrachtung.

Seine monatliche Rubrik „Springers Einwürfe“ trägt diesmal den Titel „Wenn Dinge verschwinden“. Darin verwirft der Physiker zunächst einmal die These von „einigen Bloggern“, die im Phänomen der auf Nimmerwiedersehen verschwundenen Socken ein Indiz für die Existenz von Paralleluniversen sähen, „in welchen sich die aus unserer Welt entwischten Einzelstücke aus dem Nichts materialisieren“.

Am Ende zieht Springer folgendes Fazit:

Lieber beruhige ich meinen Diesseitsglauben mit der Erfahrung, dass sich das vermisste Wäschestück meist bloß in einen Deckenüberzug verkrochen hat […]

Allerdings wird diese Haltung einem Freund esoterischer Theorien borniert vorkommen. Warum sträubt sich der Naturalist so hartnäckig gegen kühne Hypothesen, die völlig neue Kräfte, Felder und Entitäten ins Feld führen, um das Verschwinden zu erklären? Könnte nicht eine unbekannte Macht, deren Physik erst noch zu ergründen wäre, hier und da Bleistifte und Socken für immer entwenden?

Denkbar ist das schon, freilich um den Preis, dass unsere Physik in ein Sammelsurium von Ad-hoc-Theorien für Sonderfälle zerbröckelt. Irgendwie kann ich diesen Gedanken nicht leiden – und vielleicht gehe ich darum so gründlich auf die Suche nach verschwundenen Dingen.“

Zum Weiterlesen:

• „Verschwundene Socken“ bei physiologus.de
• Was passiert mit den verschwundenen Socken in der Waschmaschine? de.answers.yahoo
• Das Rätsel der verschwundenen Socken, maennerseiten.de
• Ein Hoch auf die Waschmaschine, Astrodicticum simplex am 5. Mai 2011