Wir bloggen heute abend live aus Wien, von der großen PR-Gala des Public Relations Verbands Austria (PRVA) – und können von hier vermelden, dass die „Science Busters“ die Wahl zum „Kommunikator des Jahres“ gewonnen haben. Bei dem zweiwöchigen Online-Voting konnten die „Chippendales der Physik“ knapp 65 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Ein großer Erfolg auch für das Anliegen der Skeptiker.
Wir gratulieren sehr herzlich!
Die begehrte Auszeichnung wird seit 1995 an eine Person aus Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur oder Sport vergeben, die …
nicht hauptberuflich in der Kommunikationsbranche tätig, aber durch eine besonders hohe Qualität der Kommunikation positiv aufgefallen ist und vorwiegend in Österreich agiert.“
Aus der Begründung der Jury:
Das Quartett versteht es, auf breiter Ebene technisch-naturwissenschaftliche Inhalte auf lustvolle und unterhaltsame Weise zu vermitteln und liefert damit die überzeugende Demonstration davon, dass Physik nicht mehr das meistgehasste Fach der Schule sein muss und Wissenschaft durchaus für alle verständlich sein kann.“
Das Metier der „Science Busters“ Prof. Heinz Oberhummer, Werner Gruber und Martin Puntigam (plus Visual Artist Christian Gallei) ist bekanntermaßen die Wissenschaftskommunikation, mit Stoßrichtung Esoterik-Kritik und Aberglauben-Aufklärung. Wie kam es dazu? In einem Interview, das im nächsten Skeptiker (4/2010) zu lesen steht, erzählt Prof. Oberhummer:
Ich bin zur Wissenschaftskommunikation gekommen, als ich meine Friseurin zu einem Vortrag einladen wollte. Sie fragte, ob das etwas Wissenschaftliches sei, und lehnte dann ab. Mit der Begründung: Das ist mir zu kompliziert, davon verstehe ich eh nix. In dem Moment ist mir klar geworden, dass wir andere Wege gehen müssen. Ich halte ja auch ganz normale Vorträge über Esoterik und Paranormales, aber damit kommt man nie so weit wie mit einer Show. Die Science Busters sind eine einmalige Chance.“
Und das sogar für einen der bekanntesten Kabarettisten Österreichs, Martin Puntigam:
Kabarett macht normalerweise Witze über Fußball, Männer und Frauen, Politik oder übers Wetter. Wir gehen halt der Frage nach, wo man in einem Paralleluniversum am billigsten Urlaub machen kann. Oder ob man mit einem homöopathischen Vollrausch noch Auto fahren kann.“
Homöopathischer Vollrausch?
„In Österreich“, ergänzt Universitätslektor Werner Gruber,
gibt es den Ausdruck Sommerspritzer oder Sommergespritzter für eine Schorle aus wenig Wein und viel Soda- oder Mineralwasser. Nach homöopathischer Lehre müsste dieses Mischgetränk doch sehr viel stärker betrunken machen als unverdünnter Wein. Das sind Beispiele, die jeder Zuschauer versteht.“
Das vollständige Gespräch mit den drei „Science Busters“ gibt’s im Dezember im Skeptiker. Die Tourneedaten, Video-Kolumnen, Podcasts etc. der soeben gekürten „Kommunikatoren des Jahres“ hier.
25. November 2010 um 22:59
ich hatte irgendwie schon so eine ahnung
26. November 2010 um 14:50
Oh, wie sind wir Wiener Skeptiker stolz auf unsere „Chippendales der Physik“! Ihr neuestes Werk: Gruber, Oberhummer, Puntigam: Wer nichts weiß, muss alles glauben. ECOWIN-Verlag, Salzburg, 2010
Öffnen, lesen, Skeptisches neu entdecken!
Gratulation! Krista F.