gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Barnum & Carpenter: Für jeden etwas

| 1 Kommentar

Prof. Dr. Wolfgang Hell, Psychologe und Physiker, über die Rolle des Carpenter-Effekts und Fehlwahrnehmungen bei scheinbar paranormalen Erlebnissen wie Tische- und Gläserrücken (siehe Trailer von Long Time Dead), Wünschelrutengehen, Pendeln und prophetischen Träumen.

Ein Rechenbeispiel nach Prof. Hell: 280 Millionen US-Amerikaner leben im Schnitt 28.000 Tage. Angenommen, jeder träumt einmal in seinem Leben von einem Flugzeugabsturz, so tun das jede Nacht 10.000. In der Nacht vom 10. auf den 11. September 2001 kann dieser Traum auf viele einen großen Eindruck gemacht haben, ja sogar paranormal interpretiert worden sein. Rein rechnerisch ist jedoch nichts dabei. Die 10.000 Flugzeug-Träumer erzählen ihr Erlebnis aber ihrer Familie, ihren Freunden, Nachbarn und Kollegen … und der Mythos von prophetischen Träumen lebt weiter.

Aber wie kann es sein, dass Horoskope scheinbar immer so gut passen und sich so individuell anhören? Grund hierfür ist der sogenannte Barnum-Effekt, benannt nach dem berühmten Zirkusdirektor P.T. Barnum. „Für jeden etwas“, war dessen Motto für einen guten Zirkus, erklärt Prof. Hell. Und genau so funktionieren die Texte der Astrologen: Jeder erkennt sich darin wieder, wenn die Aussagen nur allgemein und positiv genug formuliert sind.

Mehr zum Barnum-Effekt auf den Webseiten der GWUP unter Wahrsager und Astrologie.

Autor: Stefan Kirsch

Stefan Kirsch: Diplom-Germanist und Redakteur, aktiv in der GWUP seit 2000. Studium der Germanistik, Journalistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Bamberg, Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband (djv). Beruflich ist er in der Unternehmenskommunikation eines deutschen Technologie-Konzerns tätig.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.