Kein runder Geburtstag, aber nichtsdestotrotz ein Anlass zum Feiern: James Randi vollendete Anfang dieses Monats das 82. Lebensjahr. Wir gratulieren!
„Die GWUP verdankt James Randi viel, denn er hat uns in der Anfangszeit stark unterstützt“, würdigte GWUP-Vorsitzender Amardeo Sarma den amerikanischen Zauberkünstler und Aberglaubenaufklärer vor sechs Jahren bei der Verleihung des Erwin-Fischer-Preises des IBKA in Köln:
1990 führte er mit uns den – inzwischen kann man schon sagen: legendären – Kasseler Wünschelrutentest durch, dessen Ergebnisse die Gegner der Wissenschaft schamrot anlaufen lassen müssen … Die Kasseler Tests waren ein Beispiel für das methodische Vorgehen Randis: keine unnötige Komplexität. Und für den Beobachter sollte klar zu erkennen sein, wie Behauptung und Leistung auseinanderklaffen. Solche Tests werden inzwischen weltweit von zahlreichen Skeptiker-Organisationen durchgeführt.“
Einer der besten deutschsprachigen Artikel über Randi erschien 2004 in dem Magazin brand eins unter der Überschrift „Der Entzauberer“. Darin heißt es unter anderem:
Unscheinbar ist er nicht, außerdem wird er von einer kleinen Gruppe Fans umringt. Das ist etwas komisch, denn Randi ist kein Star, den die Welt kennt. Nur hier in Köln-Deutz zählt er viel, unter denen, die sich selbst Skeptiker nennen, weil sie Wissen suchen. Der US-Amerikaner Randi ist einer ihrer Idole.
Nicht weil er mal ein Zauberer war, sondern weil er behauptet, dass Übernatürliches auf Tricks basiert. Bisher wurde er noch nicht vom Gegenteil überzeugt. Seit mehr als einem halben Jahrhundert geht er scheinbar paranormalen und übernatürlichen Phänomenen auf den Grund, wettert gegen Pseudowissenschaften und New Age-Gurus. ,Wenn Menschen behaupten, sie könnten mit Toten sprechen, mit Wünschelruten Wasser finden oder Gegenstände mit der Kraft ihrer Gedanken bewegen, komme ich und sage: Mal sehen, ob sie das wirklich können.‘
Als er das sagt, erinnert er an einen absonderlicher Professor aus einem Hollywood-Film. Dabei wirkt Randi ruhig, souverän und überlegen. Aber auch, als komme er aus einer anderen Welt.“
Selbst das eher Psi-freundliche Werk „Die wahren X-Akten – Das Buch der unerklärlichen Phänomene“ widmete dem Erz-Skeptiker ein eigenes Kapitel. Überschrift: „Auf der Suche nach der Wahrheit.“ Einige Randi-Zitate daraus:
Ich habe Hunderte von Leuten getestet und sie sind alle auf die Nase gefallen. Natürlich gibt es immer eine Entschuldigung: Der Jupiter steht im Schützen, es ist zu dunkel, zu hell, zu heiß, zu kalt, oder ,Sie verbreiten negative Schwingungen.‘ Also ließ ich sie von jemand anders testen, und offensichtlich verbreitete diese Person ebenfalls negative Schwingungen. Aber nie entschuldigt sich mal jemand mit ,Ich habe diese Kräfte nicht‘.“
Oder:
Ich erforsche ungewöhnliche Dinge. Ich bin niemand, der ausschließlich entlarven will. Das würde bedeuten, dass ich mir stets von vorneherein vornehmen würde, alles, was ich vorfinde, zu widerlegen. Das ist aber nicht so und wäre ein Luxus, den sich ein wissenschaftlicher Denker nicht erlauben kann. Meine ideale Einstellung sieht so aus: Ich weiß nicht, ob etwas dran ist. Also werde ich nachschauen.“
Oder:
Ich glaube, dass man die Menschen belügt und betrügt. Wenn ich jemanden zum Denken anrege, bevor er oder sie an etwas glaubt, dann habe ich schon einen Sieg errungen.“
Zum Weiterlesen:
- Die Magie des illusionslosen Denkens. Begründung der Verleihung des Erwin-Fischer-Preises an James Randi
- „Wenn ich das mache, dann ist es ein Trick…“ – Festschrift zur Verleihung des Erwin-Fischer-Preises 2004 an James Randi
- James Randi: Lexikon der übersinnlichen Phänomene. Heyne 2001
- „Der Anfang vom Ende Uri Gellers“ – Ein Gespräch mit James Randi. In: Skeptiker 1/2008, Seite 41-42
13. Oktober 2010 um 19:20
Auch ich wünsche Herrn Randi noch ein langes Leben, es ist ein Jammer, wenn Leute wie Uri Geller und Peter Popoff viel reicher, als Herr Randi. Als Betrüger und Scharlatan könnte er ein sehr reicher Mann sein, aber er entschied sich, diese Leute zu entlarven.
14. Oktober 2010 um 14:53
randi ist nicht von ungefähr zauberer, er ist sogar ein ziemlich mächtiger.
mit diesen kräften macht er sich offensichtlich einen spass draus arme zauberer von geringerer mächtigkeit vor publikum blosszustellen indem er deren fähigkeiten blockiert.
dadurch sind diese „experimente“ natürlich kein beweis dafür dass es diese fähigkeiten nicht gibt.
15. Oktober 2010 um 15:53
@wieglauf
LOL, der mächtige Zauberer !!!
Meint er es etwa ernst?
15. Oktober 2010 um 15:55
@Noch ein Randifan: Keine Ahnung, aber ich hab’s mal freigeschaltet …