Es kommt also, wie es kommen musste. Der deutsche Kinostart von Paranormal Activity wird vorgezogen. Ab 19. November ist die Mockumentary bei uns zu sehen. Geplant war ursprünglich ein Termin Ende Januar 2010.
In den USA hat der studentische Spaß-Schocker am Startwochenende (25. September) fast 78 000 Dollar eingespielt, mehr als das Siebenfache seiner Produktionskosten. Am dritten Wochenende erzielte er einen beispiellosen Umsatzschnitt von knapp 50 000 Dollar pro Kopie. Aus diesem Grund hat sich der Berliner Central Film Verleih wohl gedacht, die Freuden- und Gabenfeste Weihnachten und Nikolaus dieses Jahr zusammen auf den 19.11. zu legen.
Über Paranormal Activity zu bloggen ist so ähnlich, wie mit Homöopathen über die Avogadro-Konstante zu diskutieren – also eigentlich hinreichend sinnlos. Denn erst all the online buzz and viral marketing haben die Pseudo-Doku überhaupt ins Kino gebracht. Viel zu sagen gibt es zu dem Streifen ohnehin nicht. „Die Handlung passt auf einen Bierdeckel und die Dialoge wären für Gute Zeiten, schlechte Zeiten zu platt“, meint jedenfalls Cinema.
Außer dem Trailer habe ich noch nichts von Paranormal Activity gesehen. Das, was es darüber zu lesen gibt, erinnert ein wenig an Dirty Dancing, die legendäre Eins-zu-Eins-Verfilmung des Handwörterbuchs der Klischees:
- Steven Spielbergs Kopie des Films soll verflucht gewesen sein. Kennen wir als urbane Legende von den Poltergeist-Dreharbeiten.
- Die „erschreckend realistische Machart“ ist seit Blair Witch Project oder REC gar so erschreckend nun auch nicht mehr.
- Paranormal Activity soll von Oren Peli in sieben Tagen in dessen Haus mit seiner Freundin und zwei Kumpels runtergekurbelt worden sein: Tanz der Teufel lässt grüßen.
- Der Film „ängstigt und begeistert die Zuschauer in den USA so, dass sie teilweise laut schreiend aus dem Kino flüchten„? Sehr originell – wenn man die Werbekampagnen für Uralt-Grusler á la Der Exorzist oder Die Wiege des Bösen in den 1970ern nicht miterlebt hat.
Und so weiter, und so fort.
Aber gerne lassen wir uns überraschen, ob die Online-Fans im Kino enttäuscht werden oder nicht. Und welche Verrenkungen beim Spagat zwischen Kult und Kommerz wir in Kauf nehmen müssen.
Zur Not gibt’s ja drei Wochen später noch Zombieland.
26. Oktober 2009 um 04:28
Wenn mans nicht gesehen hat und keine Ahnung hat, einfach mal die Finger von der Tastatur lassen…. Der Film ist auf jeden Fall sehenswert. Definitiv besser und atmosphärischer als Blair Witch.
26. Oktober 2009 um 11:12
@E.W.:
Wenn man nicht sagen kann oder will, woher man seine Weisheiten bezieht bzw. wo man den Film schon gesehen hat und außer dem nichtssagenden Wörtchen „Sehenswert“ keinerlei weitere Erläuterungen dazu gibt – einfach mal die Finger von der Tastatur lassen.
Gruselige Grüße!
26. Oktober 2009 um 23:52
Woher ich die Weisheiten habe? Hab den Film gesehen – woher sollte ich sie sonst beziehen? (Tipp ja schliesslich nicht wie manch anderer hier die Rezensionen dritter ab.) Nebenbei spar ich mir andere Erläuterungen, weil es so ziemlich dämlich wär, hier vor Filmstart (in Deutschland) den ganzen Film auszuwerten. Wie gesagt, ich finde den Film sehenswert (weil –> schon gesehen).
28. Oktober 2009 um 12:41
Ich Habe mir den Film Gerade angesehen und ich schaue mit vorliebe Horror Filme usw aber dieser film hat mir Angst eingejagt , der ist echt mal krass
29. Oktober 2009 um 13:39
einfach angucken und gruseln …. der film is der hammer
hab ihn gestern gesehn und konnte nicht einschlafen … sagt alles oder ^^
lg und viel spaß beim gruseln :D:D:D
30. Oktober 2009 um 11:55
Ich bin langjähriges und überzeugtes GWUP-Mitglied. Alle Formen von Aberglauben, Esoterik und Antiaufklärung sind mir zuwider. Aber die Vorbehalte gegen Filme wie diesen hier habe ich noch nie verstanden. Der Reiz des Fiktiven liegt darin, dass wir neue Seiten an uns entdecken, wenn wir uns mit ihm auseinandersetzen (Bestürzung, Grusel, Romantik…) – nicht darin, dass der Schöpfer der Fiktion behaupten würde, das Dargestellte existiere wirklich. Ich jedenfalls habe „Paranormal Activity“ mit großer Begeisterung gesehen und habe noch nie erlebt, dass man sich derart gruselt, obwohl zum Beispiel (im ersten Drittel) nicht mehr passiert, als dass sich eine Tür um ein paar Zentimeter bewegt. Wow. Wem das Blair Witch Project gefallen hat, der sollte sich PA ansehen. Ohne dafür seine aufklärerische Überzeugung an den Nagel hängen zu müssen!
31. Oktober 2009 um 08:08
Hört sich ja sehr interessant an…. aber ich denke an die Trailer von „the happening“. Die Trailer waren fantastisch ….. der Film hingegen eine Katastrophe…… we’ll see, anschauen werd ich ihn mir auf jeden Fall…. ist doch auch mal „schön“, wenn man nicht immer gleich Guinea Pig oder high tension schauen muss…….
31. Oktober 2009 um 17:43
Also ich hab den Film in den USA im Kino gesehen und muss sagen ich fand ihn toll. Eigentlich hasse ich Horrorfilme [wurde von Freunden mit ins Kino geschleift], aber dieser war mal wirkich was anderes und meiner Meinung nach gut! Habe mich zwar mitten drin zu tode erschrocken, aber ihc werde mir den Film auf jedne Fall auch nochmal im deutschen Kino ansehen.
3. November 2009 um 06:08
Viel Langeweile und wenig wirkliche Spannung urteile ich. Nur am Ende ist man mal kurz so WTF und dann wars das auch schon. Ich finde den Hype in den Staaten uebertrieben. Uebrigens, bei uns im Kino haben die Leute nachher gelacht, da ist keiner ausgeflippt oder weggelaufen
3. November 2009 um 13:18
Hallo liebe Leute,
erst einmal vielen Dank für die angeregte Diskussion.
@Martin Höpner: Ich habe nicht die allergeringsten Vorbehalte gegen Horror- oder Phantastikfilme, ich persönlich schaue fast nichts anderes. Ich habe nur Vorbehalte gegen *schlechte* Filme und meine Ausgangsfrage war, wie „Paranormal Activity“ wohl einzuschätzen sein mag.
@Joe: Was Guinea Pig angeht: Bei der GWUP-Konferenz 2006 in Essen und bei diversen Rigionalgruppen-Vorträgen haben wir schon Ausschnitte aus „The Flowers of Flesh and Blood“ gezeigt – soviel nochmal zum Thema „Vorbehalte gegen Horror-Filme“ …
@P.: Interessant. Ich hatte in meinem Blogging betont, dass ich den Film noch nicht gesehen habe – aber etwas Ähnliches befürchte, einfach aufgrund der zahlreichen offenkundigen Parallelen zu ähnlichen Pseudo-Hypes in der Vergangenheit.