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Die geheimen Ufo-Akten der Regierung

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Allmächtiger! Jetzt soll auch noch Winston Churchill in die globale Ufo-Verschwörung involviert gewesen sein, schreibt heute Welt-Online.

Während des Zweiten Weltkrieges habe der britische Premier einen Bericht unterdrückt und für 50 Jahre sperren lassen, der die Begegnung eines britischen Aufklärungsflugzeugs mit einem Ufo betraf, heißt es in dem Artikel. „Jetzt frei gegebene Unterlagen aus den National Archives in Kew (London) belegen nach Ansicht vieler Briten diese Vermutung.“

Tatsache ist, dass in den vergangenen Jahren immer mehr „freigegebene Ufo-Akten“ ihren Weg in die Medien fanden.

Das britische Verteidigungsministerium gewährte schon 2008 einen ersten „Einblick in Ufo-Akten aus früheren Jahren“. Die russische Marine gab „bisher geheim gehaltene Akten frei, die von Begegnungen russischer U-Boote und Militärschiffe mit unbekannten Wesen und Objekten“ frei. Auch die amerikanische Nationale Sicherheitsbehörde NSA öffnete Ufo-Akten. Die französische Weltraumforschungsorganisation CNES ebenfalls. Die staatliche Hörfunkanstalt der Ukraine gab bekannt, dass das „Nationale UFO-Archiv frei im Internet zugänglich“ gemacht werde. Was die deutsche Politik über Ufos weiß, weiß keiner so recht. Und so weiter, und so fort.

Auch unser viel geliebtes P.M.-Magazin berichtete 2009 über „Die geheimen Ufo-Akten“ – die zu diesem Zeitpunkt gar so geheim indes gar nicht mehr waren. Sonst hätte man ja nicht darüber schreiben können.

Was hat es mit diesen Real-Life-X-Files auf sich?

„Seit die Franzosen ihre streng geheimen Ufo-Akten öffneten, sind weitere Nationen gefolgt und haben ebenfalls ihre Ufo-Dokumente freigegeben“, jubelt etwa die Deutsche Initiative für Exopolitik, die sich erklärtermaßen mit der „Bedeutung außerirdischer Besucher für die Menschheit“ beschäftigt. Aber: „Die Mehrheit der europäischen Länder schweigt und weigert sich, das Phänomen auch nur anzuerkennen.“

Woran könnte das wohl liegen?

Kämpft man sich zum Beispiel durch die riesigen pdf-Dateien auf dem Server des britischen Nationalarchivs, wird schnell offenbar, dass die Militärs Ufo-Sichtungen nicht deswegen erfassten, weil sie Aliens fürchteten. Sondern weil sie Spionage vorbeugen wollten. Die Nachforschungen zu einem angeblichen Ufo-Fall hörten stets dann auf, wenn klar war, dass kein feindliches Flugzeug oder eine fremdländische Geheimwaffe dahinter steckte. „Die Beamten füllten Hunderte Seiten ihrer Dossiers, ohne auch nur im Entferntesten zu glauben, dass tatsächlich Außerirdische die Erde besucht haben“, kommentiert Der Spiegel Großbritanniens geheime Ufo-Akten.

Ist das nun so zu deuten, dass auch die großen deutschsprachigen Informationsmedien sich willfährig am „Informationskrieg gegen extraterrestrische Präsenz“ beteiligen, wie etwa die Betreiber der Seite aliencenter.de in einem Beitrag zum Thema „Die große Flying-Saucer-Verschwörung“ argwöhnen?

Woher denn. Ein prominenter Wissenschaftler, der Erfahrungen mit streng geheimen „Ufo-Akten“ sammeln konnte, war der amerikanische Astronom Carl Sagan. Sagan gehörte seinerzeit dem Komitee des U.S. Air Force Scientific Advisory Board an, einem wissenschaftlichen Beraterstab, der sich auch mit „Ufos“ beschäftigte.
„Man verfügte dort über ein hochmodernes Aktenarchiv“, plauderte Sagan in einer seiner letzten Buchveröffentlichungen aus. „Wenn man etwas über einen bestimmten Ufo-Vorfall wissen wollte, zogen endlose Aktenordner an einem Band vorbei – wie Pullover und Anzüge in einer heutigen Reinigung –, bis das Band anhielt und die gewünschte Akte angekommen war.“

Und was stand drin?

„Das, was sich in diesen Akten befand, war nicht viel wert“, schreibt der vielfach preisgekrönte Forscher. Jedenfalls nicht für Ufo- und Alien-Freaks. Stattdessen verbargen sich nach Sagans Eindruck hinter dem Ufo-Phänomen „Daten, von denen man einmal annahm, sie wären von erheblichem militärischen Interesse.“ Und das betraf nicht nur geheime Testflüge, Spionageballons oder ähnliches.

„Wenn Ufos so sind, wie sie in den Zeugenberichten dargestellt werden – sehr schnelle, sehr manövrierfähige Flugkörper –, dann hat das Militär die Pflicht herauszufinden, wie sie funktionieren“, beschrieb Sagan die damalige Denkweise der Luftwaffe und der Geheimdienste . „Falls Ufos von der Sowjetunion gebaut wurden, dann war die Air Force verpflichtet, uns zu beschützen. Sollten andererseits die Ufos von Außerirdischen gebaut worden sein, könnten wir die Technik kopieren (falls wir auch nur eine Untertasse in die Hände bekämen) und uns im Kalten Krieg einen gewaltigen Vorteil verschaffen.“

Damit dürfte zugleich auch die Denk- und Handlungsweise Winston Churchills inmitten der WW-II-Wirren hinreichend erklärt sein. Was genau sein Interesse an „Ufos“ ausmachte (und das vieler anderer Menschen), darüber schreibt Werner Walter vom CENAP regelmäßig auf der Homepage seiner „Ufo-Meldestelle“.


Zum Weiterlesen:

4 Kommentare

  1. Vorweg: Ich bin (Ufo-)Skeptiker. Aber offensichtlich hat der SPIEGEL, (der im Artikel wiefolgt zitiert wird: „Die Beamten füllten Hunderte Seiten ihrer Dossiers, ohne auch nur im Entferntesten zu glauben, dass tatsächlich Außerirdische die Erde besucht haben“) nicht gut recherchiert. Denn richtig ist, dass Nick Pope, langjähriger Leiter der „Ufo-Abteilung“ beim britischen MOD, ein „Ufo-Gläubiger“ ist: http://www.youtube.com/watch?v=eaGCw8ezYkw (BBC-Interview). Angeblich war er Skeptiker und wurde im Laufe der Zeit durch diesen Job zum Ufo-Gläubigen. Ich persönliche halte die angeblichen „Beweise“ jedoch für nicht ausreichend.

  2. Nicht vergessen: „UFO“ = Unidentifiziertes Flug-Objekt (nicht etwa „Unidentifizierbares“, „Unerklärliches“ oder gar „Unirdisches“ !). Ist doch logisch, dass es bei Militär und Geheimdienst aktenkundig wird (gerade in mehr oder minder kalten Kriegszeiten), wenn sich anscheinend Unbekannte ohne Erlaubnis im Luftraum herumtreiben. Um daraus eine Meldung zu machen, muß man diese Banalität freilich mit Spökenkiekerei würzen – Sauregurkenzeit halt….

  3. Wenn da klar draus würde, daß Außerirdische damit gelandet wären, wäre das Flugobjekt auch identifiziert ala Außerirdisches.

  4. @ulf_der_freak
    :eyeroll:
    wem nutzen schon UFO akten.
    dort ist nur der restmüll drin.
    die 1000e verschiedener ausserirdischen flugobjekte sind ja keine UFos, sie wurden identifiziert und kommen nun in die ganz geheimen geheimakten, die nur von einer geheimen geheimregierung eingesehen werden können.
    ;)
    Ich hätte lust dies auf den ufo-seiten im internet zu verbreiten.
    bischen mehr paranoia wird doch nicht schaden, oder?

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