Die „verlorene Zeit“ spielt zum Beispiel bei der „Entführung“ von Betty und Barney Hill durch „Aliens“ im Jahr 1961 eine große Rolle – darauf weisen auch Christian Alt und Christian Schiffer in ihrem neuen Buch „Die Wahrheit ist (n)irgendwo da draußen“ nochmal hin.
Damals ging es um zwei Stunden. Nun weist der Hill-Fall zahlreiche Ungereimtheiten auf – trotzdem ist dieser „Zeitverlust“ erklärungsbedürftig.
Um solche Rätsel des Zeiterlebens – beziehungsweise um „geistige und materielle, mentale und neuronale, psychologische und physiologische (bzw. physikalische) Konzepte“ von Zeit – ging es beim Kortizes-Symposium 2021 in Nürnberg.
Jetzt ist der Tagungsband erschienen:
Was auch immer wir wahrnehmen, entscheiden und tun: Wir tun es in der Zeit. Doch der Zeitbegriff ist mehrdeutig. Neben der physikalischen Zeit, in der neuronale Vorgänge und körperliche Reaktionen beschrieben werden, steht der subjektiv empfundene Zeitablauf unserer Erlebnisse und Erinnerungen. Neben den elektrischen Signalkaskaden des Gehirns steht die Wahrnehmung des Augenblicks.
Hirnfrequenz und Zeitgefühl kennzeichnen die doppelte Rolle der Zeit in der Neuropsychologie. In diesem Band erläutern Fachleute aus Hirnforschung, Medizin, Psychologie und Philosophie grundlegende Erkenntnisse zu Biorhythmus und innerer Uhr, zu Nervenreizleitung und Handlungsplanung, zur Täuschbarkeit unseres Zeitempfindens, zum Sprechen über Zeit und Sprachverarbeitung in der Zeit sowie zur zeitlichen Dynamik des Blickkontakts.
Zum Weiterlesen:
- Helmut Fink/Rainer Rosenzweig (Hrsg.): Zeit · Geist · Gehirn: Neurowissenschaft und Zeiterleben. 188 Seiten, 19,80 € (ebook 14,99 €)
- Zwischen Traum und Realität – Entführt von Außerirdischen, Astrodicticum Simplex am 27. August 2009
- How Betty and Barney Hill’s Alien Abduction Story Defined the Genre, history am 1. August 2023