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Skeptrum: „Psychologie und Opfermentalität“ mit Varnan

| 1 Kommentar

In der zweiten Folge des neuen Skeptrum-Podcasts ist Varnan Chandreswaran zu Gast:

Imp und Varnan sprechen über das das Thema „Psychologie und Opfermentalität“.

Zum Weiterlesen:

  • Wie geht Skeptizismus und kritisches Denken: Nikil Mukerji im neuen Skeptrum-Podcast, GWUP-Blog am 20. September 2024
  • Skepkon-Video mit Varnan Chandreswaran „Warum Ungleichheit nicht immer Ungerechtigkeit ist“, GWUP-Blog am 15. Juli 2024
  • Video: Gespräch mit Varnan Chandreswaran zu seinem Buch „Gefangen in der Opferrolle“, GWUP-Blog am 29. Juli 2024

Ein Kommentar

  1. Dieses Themengebiet bzw. seine Ausschlachtung wird eine zunehmend peinliche Veranstaltung.

    Auch wenn man von der Existenz struktureller Diskriminierung als statistischem Effekt ausgeht, muss man deswegen nicht automatisch in die Opferrolle gehen (scheindilemma). Ein schweres Paket zu tragen macht einen nicht gleich bewegungsunfähig und es wäre eine ziemlich bescheuerte Schlussfolgerung, sich deswegen jetzt überhaupt nicht mehr zu bewegen. Und wenn ich zufällig herausfinde, dass ich mich bewegen kann, folgt daraus nicht unbedingt, dass es kein Paket gibt.

    Ein Psychologe sollte eigentlich wissen, wie statistische Effekte und Verteilungen funktionieren und dass isolierte Gruppenmittelwerte für das Individuum nur sehr begrenzt hilfreich sind, um direkt daraus Handlungsstrategien abzuleiten. Linke Aktivisten nutzen dieses Scheindilemma rhetorisch, um ihren politischen Zielen mehr Nachdruck zu verleihen, das hat eine gewisse Konsequenz und mag kritikwürdig sein.

    Aus persönlicher Erfahrung (blind ab Geburt) weiß ich, dass Pakete verdammt schwer sein können und kann es Leuten nicht verübeln, wenn ihnen ihr Paket irgendwann zu schwer wird und sie deswegen aufgeben. Wenn ich als Individuum bei irgendeiner Sache tatsächlich aufgebe, liegt das nicht an irgendeinem Mittelwert, der laut obigem Scheindilemma an allem schuld sein soll, sondern weil es schlichtweg zu viel Kraft kostet.

    Beim Skeptischen Netzwerk ist z.B. die Barrierefreiheit so schlecht und umständlich umgesetzt, dass ich nicht den geringsten Anreiz verspüre, dort Zeit zu verbringen. Wenn sich dunkelhäutige männliche Akademiker mit hiesiger Sozialisation durch Mittelwerte Pessimismus haben einreden lassen, sollten sie dabei besser nicht vorschnell auf andere schließen, sondern sich fragen, ob sie linke Rhetorik nicht einfach zu wörtlich genommen haben.

    Erstaunlich, aber ich muss keinen statistischen Mittelwert leugnen oder bagatellisieren, um zu erkennen, dass er als Argument im Zwischenmenschlichen oft wenig taugt, selbst wenn er als politisches Argument seinen Platz haben kann.

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