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Vortrag in Augsburg: Die Pro-Ana-Bewegung – Anorexie als gefährlicher Lifestyle

| 7 Kommentare

Die Augsburger Skeptiker laden am 2. November (Donnerstag) zu einem Vortrag ein:

„Meine Freundin Ana“: die Pro-Anorexie-Bewegung und ihre Gefahren

Aus der Ankündigung:

„Du bist niemals zu dünn!“ – Das ist eines von „Anas Gesetzen“, die in der Pro-Ana-Bewegung kursieren. Dahinter verbirgt sich eine Online-Community, die das Störungsbild Anorexie verherrlicht und als „Freundin Ana“ personifiziert.

In Blogs, Foren und Kontaktbörsen huldigen die überwiegend weiblichen Mitglieder dieser Szene einem extremen Schlankheitsideal – nicht selten mit lebensbedrohlichen gesundheitlichen Folgen.

Im Rahmen ihres Psychologiestudiums hat sich Jasmina Eifert (Innsbruck) intensiv mit diesem Lifestyle-Phänomen beschäftigt. In ihrem Vortrag beleuchtet sie Motive und Hintergründe und weist auf die Gefahren hin.

Die Regionalgruppe trifft sich um 19.30 Uhr in der Kellerbar des Annapam. Der Vortrag beginnt gegen 20.30 Uhr.

Zum Weiterlesen:

  • Safer Internet: Was sind Pro-Ana/Pro-Mia-Plattformen?
  • Ich habe auf einem Schweizer Blog einen Pädophilen getroffen, der mich in die Magersucht treiben wollte, vice am 3. Juni 2015

7 Kommentare

  1. Nun, diese ganze „Pro-Ana“-Problematik ist ja kein neues Thema, „massiv aufgeschlagen“ ist diese Thematik in Deutschland vor ca. 15 Jahren.

    Damals war die Fachwelt, die sich mit der Behandlung von Essstörungen befasst, sehr aufgeschreckt, weil wohl eine hohe Anzahl von Mädchen und jungen Frauen erst durch diese „Pro-Ana-Foren“ „richtig“ in Essstörungen rutschten bzw. Erkrankte noch schwerer behandelbar wurden als zuvor schon.

    Man veranlasste, dass „Pro-Ana-Foren“ geschlossen wurden und es gab quasi von sämtlichen Seiten intensive Aufklärung über diese massiv destruktive „Ideologie“ der „Verherrlichung“ und gegenseitigen Unterstützung und Förderung destruktiven Essverhaltens.

    Hier eine ganz kleine Auswahl von Links dazu:

    https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/magersucht-2-0-thinderella-aus-dem-netz-a-489275.html

    https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2008-1061528

    https://taz.de/Anorexie-Gruppen-im-Internet/!5799572/

    Was m.E. sehr interessant wäre, ist die Frage, wie man eine Aufklärung über „Pro-Ana“ so gestalten kann, dass sie „nachhaltig“ bleibt. Denn diejenigen, die sich heute in „Pro-Ana-Foren“ vernetzen, wurden zur Zeit des „Pro-Ana-Hypes“ vor ca. 15 Jahren gerade mal geboren.

    Es wäre sicher gut, wenn da gerade auch die Fachwelt kontinuierlich und über Jahrzehnte und nicht nur in „Hypes“ eine Auge hätte auf solche destruktiven Foren.

    Desweiteren bringt mich das wieder zu dem Punkt, dass ich Medienbildung für junge Menschen, egal ob innerhalb oder außerhalb der Schule, für absolut unerlässlich halte. M.E. ist dies eines der allerdringlichsten aktuellen „Bildungsprojekte“, nicht nur hinsichtlich „pro-Ana“.

  2. Ich finde es gruselig, wie so manche Krankheit durch Namensgebung vermenschlicht wird.

    Sei es „Ana“, die als „Tutor“ gefährliche Ratschläge erteilt – oder auch die Kultivierung von „Innenpersonen“, die angeblich mittels Mind Control konditioniert wurden.

  3. @Chusa More:

    Nun, diese ganze „Pro-Ana“-Problematik ist ja kein neues Thema.

    Das ist richtig, es wird in dem Vortrag aber auch um ein m.W. relativ neues Phänomen gehen, nämlich Pro-Ana-Foren als Jagdrevier für mögliche/etwaige Pädophile, wie in dem Vice-Artikel angedeutet wird.

    https://www.youtube.com/watch?v=QxRohotw-8U

    Das ist jedoch nicht belegt, wird die Referentin sicher erläutern.

    Allerdings gibt es auch hier einen bereits sehr alten Fall zumindest in diese Richtung,

    https://it.wikipedia.org/wiki/Il_cacciatore_di_anoressiche

    der ausführlich im neuen Stern Crime-Heft geschildert wird:

    https://image.news.dpv.de/lib/fe32117075640475761c75/m/1/414d0022-bbd6-4b0e-88b9-34c86a95878a.jpg

  4. Pingback: Vortrag in Augsburg: Die Pro-Ana-Bewegung – Anorexie als gefährlicher Lifestyle – Casus Factus

  5. eine Art, warum Mädchen in die Magersucht getrieben werden, ist das fatshaming. wenn eine Dame schon ein bisschen feste gebaut ist, gilt sie gleich als dick. um dieses zu verhindern, sollte man von Klassen und Schulkameraden und Kameradinnen verlangen können, dass diese von diesem sogenannten fatshaming absehen und die betreffende Schulkameradin oder Klassenkameraden eben nicht mobben aufgrund ihres Körperbaus, ganz gleich, wie der auch sei. generell sollte Mobbing aufgrund von Äußerlichkeiten tabu sein genauso wie es heutzutage beim Rassismus der Fall ist. Mobbing sollte überhaupt tabu sein. dieses sollte unter Mitschülerinnen und Mitschülern selbstverständlich sein!

  6. @ Rüdiger Frank

    Die Äußerlichkeiten mögen als „Auslöser“ eine Rolle spielen, sehr selten aber als Ursache. Das oftmals tödlich endende Krankheitsbild ist sehr viel komplexer, als dass man es darauf herunter brechen könnte.

    @Bernd

    dass sich Pädophile in dem Revier u.a. als „Ana-Coach“ einschleusen, ist kein neues Phänomen. Gerne kann man gelegentlich mit mir diesbezüglich Kontakt aufnehmen.

    Ich selbst kenne jemanden, der undercover in der Szene über Jahre (in D seit 2003) unterwegs war und die Tatsache, dass sich Pädokriminelle in dem Umfeld bewegen, aus erster Hand bestätigen kann.

    @Chusa More

    Die Pro Ana Bewegung ist nicht erst seit 15 Jahren in Deutschland aktiv. Sie ist seit ungefähr dem Jahr 2002 von den Vereinigten Staaten (dort existiert Pro Ana seit 1998) stark nach Europa bzw. konkret auch nach Deutschland geschwappt und leider noch immer weit verbreitet, wenn auch durch das Verbot sehr verdeckt.

    Meine Frage an dich noch mal Bernd. Kann man den Vortrag irgendwo online sehen?

  7. @Anonym:

    Meine Frage an dich noch mal Bernd. Kann man den Vortrag irgendwo online sehen?

    Vorerst nicht. Es gibt aber Überlegungen bzgl. einer Wiederholung in größerem Rahmen o.ä.

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