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Video: Sarah Bosetti über „Ich habe mitgemacht“

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Janos Hegedüs hat bereits ein Video dazu gemacht – jetzt redet auch Sarah Bosetti über den Online-Pranger „Ich habe mitgemacht“:

#IchHabeMitgemacht brüllt: „Wir vergessen nicht, was ihr gesagt habt!“

Aber ich möchte sogar, dass ihr euch erinnert. Daran, wie unsolidarisch ihr wart, und daran, dass der Großteil der Gesellschaft euch gesagt hat, wie unfassbar uncool das von euch war.

Ist #IchHabeMitgemacht eine Feindesliste? Natürlich nicht! Da stehen nur zufällig Leute, die die Ersteller als Feinde betrachten, auf einer Liste. Kein Grund zur Sorge. Diese Liste dient, wie jede ihrer Art, der Einschüchterung, der Mobilisierung gegen Einzelpersonen, der Stimmungsmache. Sie ist der Inbegriff dessen, was unter „Cancel Culture“ verstanden wird.

„Ihr habt mitgemacht“ taugt nur dann als Vorwurf, wenn die Sache, um die es geht, schlecht ist. Wenn es um die kollektive Anstrengung geht, eine Pandemie zu bekämpfen, ist dieser Vorwurf viel berechtigter: #IhrHabtNichtMitgemacht

Zum Weiterlesen:

  • #IchHabeMitgemacht: Warum Corona-Leugner immer noch Hass säen, BR am 6. April 2022
  • Wie Corona-Leugner ihre Gegner im Netz anprangern, morgenpost am 4. August 2022
  • FDP distanziert sich von viralem Querdenker-Hass-Pranger, volksverpetzer am 29. Juli 2022
  • „Faschismus!?“ – Janos Hegedüs über #ichhabemitgemacht, GWUP-Blog am 30. April 2022

3 Kommentare

  1. Ich hatte Burkhard Müller-Ulrich schätzen gelernt durch seine Moderation der Sendung “ Forum“ im SWR 2.

    Als ich dann seinen Namen auftauchen sah in Zusammenhang mit „Achse des Guten“ oder dergleichen, war ich võllig verwirrt: Es kann doch nicht sein, dass ein so kultivierter, eloquenter Mensch mit solch einer zynischen, hämischen, kranken Scheisse zu tun hat?

    Mittlerweile hat sich der Eloquentling als niederträchtiger … (ich schreibe es lieber nicht) entlarvt, könnte man sagen.

  2. Hat der Herr Professor gute Ideen oder ist er ein Fall für die GWUP?

    Prof. Dr. Christian Rieck: Cancel Culture und Rufmord
    https://www.youtube.com/watch?v=fglMYtxbi9s

  3. @ Carsten Ramsel:

    Ob er ein Fall für die GWUP ist, sei mal dahingestellt, aber seine Diktion ist schon reichlich schrill („Rufmord“, „Lynchmob“).

    Dass er (altbekannte) Techniken der rhetorischen Diffamierung erläutert, ist verdienstvoll, seine Behauptung, dies geschehe öfters in den Medien, ist es nicht, solange er Beispiele schuldig bleibt.

    Ob am Ende eine Situation wie bei einer positiven Verstärkung auftreten würde, und wir besser mitlaufen, als uns entgegen zu stellen, um nicht selbst unterzugehen, ist spekulativ. Alles in allem ist das, was Prof. Rieck hier erzählt, nicht mit Fakten belegt.

    Interessant in dem Zusammenhang finde ich allerdings, daß die Diffamierung von Menschen, um dann zu behaupten, es sei Satire gewesen, was man gesagt habe, mir bislang nicht untergekommen ist, Hingegen aber schon öfter, dass jemand irgendeine extrem(istisch)e Behauptung in die Welt setzt, um dann zu behaupten, es sei ja nur Satire gewesen, und der dämliche Zuhörer habe „die Metaebene“ nicht verstanden.

    Dies passiert gefühlt eher auf der rechten Außenseite des politischen Spektrums.

    Meinem Eindruck nach (Vorsicht: reines Gefühl!) ist es im übrigen oft so gewesen, dass dort, wo „Cancel Culture!“ geblökt wurde, dieser Eindruck nicht durch böswillige Verdrehungen von Inhalten, sondern durch die kontroversen Inhalte selbst hervorgerufen wurde.

    Wenn wir jetzt noch feststellen, dass der Professor einige ziemlich fragwürdige Beiträge bei „Tichys Einblick“ verfaßt hat, dann können wir verstehen, warum er sich im Video entschuldigt, falls er schon einmal selbst eine solche Kampagne losgetreten habe.

    Unabhängig davon hätte ich spontan bei dem Thema als literarische Vertiefung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ empfohlen – irgendwas mit Medien halt. Aber womöglich passt Herrn Prof. Rieck das nicht in die politische Agenda.

    Um es etwas weniger wertend auszudrücken: Auch wenn er sich bemüht, politisch neutral zu bleiben, scheint er mir Schlagseite zu haben.

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