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Video: „Radikal durch Corona – Was braut sich da zusammen?“

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Neu bei STRG_F:

Radikal durch Corona – Was braut sich da zusammen?

Joachim T. war vor der Corona-Pandemie nicht polizeilich auffällig. Er arbeitete als Physiotherapeut, war eher in der Öko-Szene unterwegs, lebte auch mal eine Weile in einer Kommune. Doch als sich das Virus in Europa ausbreitete, wuchsen in ihm Zweifel.

Er hielt die Pandemie für ein großes Narrativ, ersponnen offenbar mit dem Ziel, die Bevölkerung zu kontrollieren: „Daraus ist für mich die Angst entstanden, also wirklich eine große Angst. Und daraus der Gedanke, sich verteidigen zu müssen“, erzählt er heute, „dadurch bin ich auf Waffenbau gekommen“.

T. ist nicht der Einzige, der sich in den letzten zwei Jahren radikalisiert hat. Im vergangenen Jahr hat es mindestens 19 Brandanschläge gegeben, bei denen zumindest der Verdacht besteht, sie könnten von Gegner*innen der Corona-Maßnahmen verübt worden sein. Das haben STRG_F-Reporter Julian und Nino herausgefunden.

Knapp 200 Gewaltdelikte, etwa gegen Schaffner:innen oder Impfärzt:innen, gab es außerdem im gleichen Zeitraum. Wir haben uns gefragt, was ist los in Deutschland. Warum eskaliert es gerade?

Zum Weiterlesen:

  • Warum esoterische Hippies gemeinsam mit Rechtsextremen auf Corona-Demos marschieren, derStandard am 20. Februar 2022
  • Querdenker: Wie radikal machen YouTube, Telegram und Co.? STRG_F am 20. Juli 2021
  • Die Pandemie der – verbalen und tätlichen – Gewalt, GWUP-Blog am 13. Februar 2022
  • Sind „Querdenker“ Terroristen? GWUP-Blog am 21. September 2021
  • Bedrohungen von Politikern: „Vorfälle, die nicht hinnehmbar sind“, tagesschau.de am 19. Februar 2022
  • „Spaziergänge“ im Februar 2022: Bedrohte Journalist:innen und Einschüchterungsversuche gegen Politiker:innen, Belltower News am 22. Februar 2022

6 Kommentare

  1. Corona ist nur der Trigger…

    Warum wollen nur einige den Staat zerstören… um es etwas plump zu formulieren: Uns geht es um ein Vielfaches besser als einem Großteil der Menschen auf diesem Planeten… und daran würde mit Sicherheit nichts verbessern, wenn wir ein autokratischen „Herrscher“ hätten…

  2. @Ralf

    Ich bin kein Experte in der Autoritarismus-Forschung, aber ich meine, dass wir inzwischen ganz gut wissen, welches „mindset“ man mitbringen muss, um sich nach autokratischer Herrschaft zu sehnen.

    Mangelnde Intelligenz ist, wenn ich mich recht erinnere, ein Faktor, außerdem Angst, Angst vor Veränderungen. Wahrscheinlich ist es nicht ganz so simpel.

    So gehe ich bei Corona, der Klimakatastrophe und der Forderung nach der juristischen und sozialen Gleichstellung aller Geschlechter, Liebesformen und Hautfarben (um nur ein paar Beispiele zu nennen) nicht davon aus, dass jene Gegner unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung per se stört. Sie wähnen sich ja in einer „Diktatur“ und fordern ihre „Freiheit“ zurück.

    Sie mögen halt keine Veränderungen, vor allem keine Veränderungen in ihrem Leben. Und sie wollen halt – ethisch gesprochen – die ignoranten … bleiben, die sie immer waren.

    Die jeweilige (religiöse oder politische) Weltanschauung unterstützt dann die Haltung.

  3. @ Ralf:

    Ich gehe mal davon aus, dass sich unter den Spaziergängern auch niemand je einen Begriff davon gemacht hat, wie eine „Diktatur“ mit ihnen Schlitten fahren würde.

  4. @Ralf

    Ich denke was noch hinzukommt ist, dass sich „diese Leute“ eben nicht mit dem grossen Rest der Menschheit vergleichen, sondern mit dem Nachbarn. Der hat den besseren Job, die dickere Karre, mehr Erfolg bei den Frauen – und das liegt natürlich nur daran, dass das System ihn bevorzugt. An den eigenen Unzulänglichkeiten kann es ja nicht liegen, das wäre ja noch schöner. Also gehört dieses unfaire System geändert, und zwar so, dass endlich die „richtigen“ Leute nach oben kommen.

  5. @klauszwingenberger:

    So ist es, wozu mir als „Klassiker“ eine Stelle aus einem Spiegel-TV-Bericht in Erinnerung ist, ab 0:40 in „Querdenker-Demo: Eskalation in Kassel | SPIEGEL TV“ (https://www.youtube.com/watch?v=akusFhRhCNc):

    „Warum ich hier bin? Weil ich Angst um unsere Demokratie habe und um die Freiheit, weil ich im Moment hier lebe in ’nem Staat, der mir weniger Rechte gewährt als Nordkorea es täte.“

    Wohlgemerkt keine prognostizierte Angst, dass sich unser Staat in diese Richtung entwickeln könnte, sondern dass es sich schon jetzt so verhält. Auf einer von deutscher Polizei beschützten Demo auf öffentlichen Straßen, mit der Möglichkeit, seine Meinung in die Mikros der „Systemmedien“ zu sprechen…

    Dieser Aspekt der völlig ausgerenkten Maßstäbe kommt bei T. am besten bei 30:00 zum Vorschein:
    „Ich hab nach sechs Monaten Folterknast nicht mehr Bock in Untersuchungshaft zu gehen“

    Für wen schon das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung eine unerträgliche Einschränkung der persönlichen Freiheit bedeutet, für den macht vermutlich auch der Begriff „Folterknast“ in Bezug auf deutsche U-Haft Sinn.

    Und wie in allen anderen Ländern mit Folterknästen und in denen „das Grundgesetz komplett außer Kraft gesetzt wird“ (25:10) darf man als des illegalen Waffenbaus und der Gründung einer bewaffneten Gruppe mit Systemsturzabsichten Verdächtigter auf freiem Fuß in seinem eigenen Wohnzimmer den „Systemmedien“ seine Ansichten darlegen…

    Dafür wird es keine einfache Lösung geben, solche Leute sind nicht mehr zurückzuholen…

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