Kritische Informationen über Homöopathie und die Forderung, dass Globuli nicht von der Allgemeinheit bezahlt werden sollen, ist für den Vorstandsvorsitzenden der Barmer Krankenkasse eine „Verteufelung von Alternativen“.
In einem Focus-Interview bestätigt Christoph Straub alles, was die ZDF-Doku „Wie die Kassen unser Geld verschwenden“ vor zwei Tagen aufgedeckt hat:
Wir leben in einer pluralen Gesellschaft, die diese Behandlungsform wünscht“,
verteidigt Straub in bester populistischer Manier den Schüttel-Nonsens.
Trauriger Auftritt eines approbierten Arztes, der laut Focus „vor Jahren das kritische Netzwerk für evidenzbasierte Medizin mitgegründet hatte“.
Parallel dazu skizziert die Süddeutsche Zeitung noch einmal ausführlich, „was wir über Homöopathie eigentlich wissen“:
Und der Blogger Jan Hossfeld erklärt die Homöopathie zu seinem „persönlichen roten Tuch“:
Auch für den Herrn Dr. Straub sind in Hossfelds Posting ein paar knackige Sätze drin:
Mal unter uns: Es ist völlig ok, wenn jemand in seiner Freizeit Zuckerkügelchen einwerfen will. Es allerdings auf meine Kosten (ich zahle auch Krankenversicherung!) zu tun und Wirksamkeit, die klar widerlegt ist, zu propagieren, das ist nicht ok.Homöopathie ist ein Glauben, keine belegbare Lehre. Glauben gehört in die eigenen vier Wände und sollte niemand betreffen, der das nicht möchte. Dazu finde ich es extrem bedenklich, dass es „Lehrstühle“ dafür gibt und sich die Politik (der Treppenwitz schlechthin, eine für Wissenschaft zuständige Senatorin!) nicht davon distanziert.Ich wünschte mir hier klare Ansagen, wie es sie schon in einigen anderen Ländern gibt. Glaube ist und bleibt eben Privatsache.“
Zum Weiterlesen:
- Homöopathie – mein persönliches rotes Tuch, Jan Hossfeld am 8. August 2017
- Homöopathie wirkt, aber …, Süddeutsche am 11. August 2017
- „Nanopartikel“ in der Homöopedia
- Homöopathie und die Mär von der erfolgreichen Versorgungsforschung, Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 17. April 2017
- Ich glaube nicht an die Wissenschaft, Man glaubt es nicht am 31. Juli 2017
11. August 2017 um 22:01
Entweder leide ich aktuell selbst an einer Überdosis selektiver Wahrnehmung oder die öffentliche Auseinandersetzung mit der Homöokraten-Zunft ist in den letzten Monaten presseseits zunehmend intensiver und (sachlich-)kritischer geworden.
Was noch fehlt ist eine einprägsame Meldung auf der Titelseite der Bild-Zeitung, vielleicht eingebettet in ein aktuelles Rahmen-Thema?
Wie wärs z.B. mit „Automobilindustrie entlarvt: homöopathisches AdBlue erweist sich als wirkungslos…“?
13. August 2017 um 14:09
„Glaube ist und bleibt eben Privatsache.“ –
Was Menschen glauben, bestimmt auch ihr Verhalten. Also kann und wird es niemals „Privatsache“ sein.
14. August 2017 um 21:01
Offener Brief an den Barmer-Schwurbelchef:
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=503650046647872&id=249989248680621&comment_id=503650403314503&comment_tracking=%7B%22tn%22%3A%22R2%22%7D