Die Geschichte von Jacqueline Klaus, deren Vater ein Opfer der „Germanischen Neuen Medizin“ wurde (Skeptiker 3/2015), lief heute Abend auch bei „Fakt“ im Ersten:
Ullrich Leupold stirbt mit 66 Jahren an Krebs. Jahrelang verweigerte er sämtliche Behandlungsmethoden der klassischen Schulmedizin. Stattdessen vertraute er auf die sogenannte Germanische Neue Medizin (GNM). Seine Tochter Jacqueline Klaus kämpft nun dagegen an, das Vertreter der GNM ihre Theorien verbreiten.“
Zum Manuskript-Download geht es hier, das Video (7:35) findet sich in der ARD-Mediathek.
Zum Weiterlesen:
- „Mein Studentenmädchen“ gegen Krebs: Neues Todesopfer der Germanischen Neuen Medizin, GWUP-Blog am 21. September 2015
- Germanische Neue Medizin und das „Studentenmädchen“-Opfer bei exakt im MDR, GWUP-Blog am 4. November 2015
- „Moderne Quacksalber – das Geschäft mit der Hoffnung auf Heilung” bei Exakt im MDR, GWUP-Blog am 10. November 2015
9. Dezember 2015 um 08:47
Das Land Sachsen-Anhalt gibt 300.000€ für die Sektenberatung aus, aus Steuermitteln. Diese landen beim fpj Media in Magdeburg. Deren Geschäftsführer Olaf Schütte muss sich offensichtlich nach entsprechender Leistungsbeschreibung durch das Land um die Leistungserbringung beworben haben. 300.000€ sind keine Peanuts, die Beratungsleistung durch die fpj Media in Magdeburg jedoch marginal zu vernachlässigen. Kein Wunder, unter den gängigen Suchbegriffen im Internet fliegt Schütte mit seinem Unternehmen unterm Radar („unter“, dafür aber „nehmen“?). Im Back-Endbereich seines Internetauftrittes sind keine signifikanten Keywords für Internetsuchmaschienen hinterlegt.
Ich möchte mich noch weiter aus dem Fenster lehnen. Wer in meinen Augen die Fördergelder für derartige Leistungen einstreicht, jedoch diese nicht liefert, handelt hochgradig assozial. Diese Gelder MÜSSEN an das Land zurückfließen – Punkt. Offensichtlich will man beim fpj Media NICHT leisten. Auch bei anderen Beratungsstellen im Bundesgebiet ist bis dato unbekannt, dass fpj Media die sogenannte Sektenberatung für das Land Sachsen-Anhalt übernommen haben soll – Netzwerken geht anders!!!
„…Im letzten Jahr wurde die bisherige Sektenberatung in Halle geschlossen. Seit April ist der Verein „fjp media“ in Magdeburg dafür zuständig. Die Sektenberatung ordnet sich aber dem Thema Kinder- und Jugendschutz unter. Im Internet ist sie für Betroffene daher nur schwer zu finden. Das Land fördert die neue Servicestelle Kinder- und Jugendschutz mit 300.000 Euro im Jahr.
Hilfe nur für Jugendliche?
Zum Thema Sekten gab es bisher fünf Anfragen. Die Mitarbeiter vermitteln dann Hilfe, Kontakt zu Jugendämtern und planen auch präventive Angebote. Der Fokus sei aber durch die Landesförderung festgelegt, erklärt Geschäftsführer Olaf Schütte: „Wir wollen nicht die Sektenberatungsstelle sein. Bei uns liegt der Schwerpunkt auf dem Jugendschutz. Und wenn Sekten, Esoterik, Fragen der Weltanschauung Kinder und Jugendliche tangieren, dann ist das unser Thema.“ Das Sozialministerium widerspricht dem auf Anfrage von MDR INFO: Auch Erwachsene könnten sich an diese Stelle wenden, betonte ein Sprecher. Das Land konzentriere sich nicht nur auf Jugendliche und die Leistungen seien nicht eingeschränkt worden.
Wer wofür zuständig ist, das ist also nicht nur für die Hilfesuchenden unklar. Jacqueline Klaus sieht jedenfalls eine Lücke bei Beratungsangeboten – denn eigentlich hätte sie die schon während der Krankheit ihres Vaters gebraucht.“ Quelle: http://www.mdr.de/mdr-info/sektenberatung-sachsen-anhalt100.html