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Pareidolie: Hitler im Teekessel und Jesus als Toastbrot

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Vor einigen Tagen hat GWUP-Mitglied Dr. Rainer Rosenzweig vom Science Center “Turm der Sinne” in der ARTE-Sendung „Was ist dran an übernatürlichen Phänomenen?“ erklärt, was Pareidolie ist.

Etwa zur selben Zeit erlebten wir im Internet eine ungewöhnliche Häufung von Trugwahrnehmungen – und seltsamerweise ging es dabei öfter um Adolf Hitler.

Dessen Konterfei wurde zum Beispiel auf einem Werbeplakat für einen Teekessel und an der Fronseite eines Hauses ausgemacht.

Auch Spiegel-Online berichtete daraufhin über den „Teekessel namens Adolf“.

Gestern hat die Redaktion nun einen ganzen Artikel über das „Phänomen Pareidolie“ nachgeschoben:

Warum wir überall Hitler sehen.“

Darin heißt es unter anderem:

Die Erkennen von Gesichtern in einer Reihe von Dingen ist wahrscheinlich auch evolutionär bedingt. Ständig muss der Mensch aus einer Ansammlung von Linien, Kurven, Oberflächen und Farben auf das Gesehene schließen.

Dabei ist das Gehirn in besonderer Weise dazu erzogen worden, Gesichter zu sehen. Bereits kurz nach der Geburt richten Babys ihre Aufmerksamkeit auf Gesichter und Dinge, die Gesichtern ähneln.

Hat der Mensch einmal ein Gesicht in einem Gegenstand erkannt, verstärkt die Erwartung das Phänomen: Hitler ist aus der Silhouette der Teekanne nicht mehr wegzudenken.“

Bekanntestes Beispiel für Pareidolie ist wohl das „Marsgesicht“.

In jüngerer Zeit werden vor allem Jesus Christus und Maria auf Tortillas oder Toastbrot gesichtet – und bei Ebay zu Geld gemacht.

Eine aktuelle Sammlung von scheinbaren Mustern bei GoogleFaces hat Dr. Florian Freistetter für Astrodixticum simplex zusammengestellt:

Das Marsgesicht: Jetzt auch auf der Erde.“

Zum Weiterlesen:

  • Gesichter in Gegenständen: Warum wir überall Hitler sehen, Spiegel-Online am 1. Juni 2013
  • Das Marsgesicht: Jetzt auch auf der Erde, Astrodicticum simplex am 29. Mai 2013
  • Pareidolie: Die Sucht des Gehirns nach sinnvollen Mustern, Artikelmagazin am 22. September 2011
  • Übersinnliche Erscheinungen in „Gehirn & Geist“, GWUP-Blog am 29. November 2012

6 Kommentare

  1. Für alle die es noch nicht kennen….

    Klicken Sie auf Bild und fokussieren Sie Ihren Blick ca. 30 Sekunden auf die Bildmitte, danach schauen Sie auf eine helle Wand…

  2. Da habe ich doch die fast perfekte Verbindung zwischen Gesichts-betrachtung und Tom Cruise (der aus dem vorigen Beitrag).
    Auch das folgend beschriebene Phänomen ist schwer wieder zu vergessen, wenn man es einmal wahrgenommen hat:

    Tom Cruise hat einen Mittelzahn!

    Wahrscheinlich liegt’s an der Nase, aber auf den meisten Lächel-Photos scheint einer der oberen Schneidezähne (auch noch ganz leicht größer als der andere) symmetrisch in der Gesichtsmitte zu liegen …

    Die Schuld dafür trägt vermutlich Xenu.

  3. Ratten auf dem Mars?

    http://www.epochtimes.de/mars-ratte-oder-optische-taeuschung-1075631.html

    …schön, daß das schon wieder von Verschwörungstheoretikern als ein Beweis dafür gesehen wird, daß der Mars Rover Curiosity nicht auf dem Mars ist, sondern das in einem Studio gedreht wird (wo Ratten sind :-))

    …irgendwie hat man da ein Déjà-vu…;-)

  4. Dieser „Feuerteufel“ ist doch der „Dio-Teufel“…oder?
    http://images.coveralia.com/audio/d/Dio-Holy_Diver_Live-Trasera.jpg

  5. Pingback: Psiram » Leitfaden für Skeptiker – Teil 2: Pareidolie

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