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Pippas Po und der Mythos von der Versicherung

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Dieser bescheuerte Hype um „Pippas Po“ geht mir langsam wirklich am Arsch vorbei (Verzeihung, aber da konnte ich jetzt nicht widerstehen …).

Klar, in Zeiten, wo eine Bekloppte wie Michele Bachmann US-Präsidentin werden will und deshalb mit der Behauptung auf Dummenfang geht, die HPV-Impfung führe zu „mentaler Retardierung“, gibt es anscheinend keine drängenderen Probleme als das drohende Ende von „Pippas Po-Karriere“.

Wenn die mediengeile Prinzessinnen-Imitation aus dem Aushilfs-Jetset wirklich clever ist, wird sie das Machtwort der Queen ignorieren und demnächst werbewirksam behaupten, sie habe ihr pseudo-royales Hinterteil für zehn Millionen Pfund versichern lassen. Oder für 20 Millionen. Natürlich bei Lloyd’s in London.

So jedenfalls versucht gerade die aufmerksamkeitsdefizitäre Kim Kardashian sich wieder ins Gespräch zu bringen:

Noch ist die Haut straff und der Po knackig – aber wer weiß, wie lange noch? Sicher ist jedenfalls sicher!

Das findet auch It-Girl Kim Kardashian, und will sich ihren supersexy Hinguck-Po vorsichtshalber versichern lassen. „Ich denke, ich sollte mich damit befassen“, gestand die 27-Jährige.

Verkehrt kann’s nicht sein! Jennifer Lopez soll ihren Po angeblich schon vor Jahren millionenhoch abgesichert haben.“

„Soll“ und „angeblich“ – genau.

Denn das Ganze ist wohl eine moderne Wandersage, die aktuell gerade mal wieder von dem Modeportal Amica verbreitet wird. Auch die Süddeutsche schrieb vor drei Jahren etwas von 27 Millionen Dollar für „The Butt“, berief sich dabei aber nur auf die Kollegen vom Guardian.

Die Pop-Diva selbst hat derartige Gerüchte schon zum Beispiel bei einem „Wetten, dass …?“-Auftritt anno 2003 dementiert.

Auch urbanlegends.about klassifiziert die Geschichte als „false“.

Vergangenes Jahr versuchte der „Bollywood“-Star John Abraham mit einer „Po-Versicherung“ ein paar Schlagzeilen zu machen, woraufhin ein Filmkritiker lapidar erklärte:

Film insurance does not cover one anatomy part, it covers the whole body.“

Möglicherweise ist das nur in Indien so, vielleicht sind hierzulande Heidi Klums Beine tatsächlich für zwei Millionen Dollar versichert, wie die Gala heute meldete.

 Nichtsdestotrotz dürfte Pippas „Schummel-Po“ kaum „allerwertest“ im Sinne einer Millionensumme sein, sollte der „Royal wedding“-Star tatsächlich auf diesen verwegenen Gedanken kommen.

Aber eventuell gibt es unter den zahlreichen „verrückten Versicherungen“ ja auch eine gegen plötzlichen Popularitätsverlust (gegen Realitätsverlust sicher nicht).

Zum Weiterlesen:

  • Michele Bachmann: Mathematics under Attack, Mathlog am 14. August 2011

2 Kommentare

  1. Der Spruch „geht mir am Arsch vorbei“ bedeutet, dass es mir egal ist, mich nicht interessiert.
    Da Hr. Harder darüber schreibt interessiert es ihn offensichtlich.

    Die richtige Redensart wäre eher gewesen: „es geht mir langsam auf den Arsch“, das heißt nämlich es geht mir auf die Nerven.

    Oder sollte die Redensart in Deutschland eine andere Bedeutung haben als bei uns in Österreich?

  2. @NotDarkYet:

    Interessante Frage. Salomonisch könnte man antworten, dass „PippasPo“ im Speziellen mich wenig interessant, die allgemeine Frage nach der mysteriösen „Po-Versicherung“ diverser Promis schon eher …

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