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Apokalypse no

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Tja, was jetzt?

Sollen wir uns über die armen Irren lustig machen?

So wie die amerikanische Behörde Centers for Disease Control (CDC), die im Fall einer „Zombie-Apokalypse“ unbürokratische Hilfe versprochen hatte:

Sollten Zombies durch die Straßen schlendern, wird das CDC, wie beim Ausbruch jeder anderen Seuche auch, Ermittlungen durchführen.“

Nun ja, lassen wir das – und verweisen statt dessen zur Nachbereitung des wieder mal nicht eingetroffenen Weltuntergangs auf die berühmte sozialpsychologische Studie „When prophecy fails“ von Leon Festinger:

Das Forschungsteam führte eine Studie über eine kleine Sekte in der Nachfolge einer Marian Keech durch, einer Hausfrau, die behauptete, sie habe Botschaften von Außerirdischen per automatischem Schreiben erhalten („Besucher vom Planeten Clarion“). Festinger gelang es, in die Teilgruppen der Sekte verdeckte Beobachter einzuschleusen.

Die Botschaft der Außerirdischen besagte, dass eine Weltkatastrophe bevorstehe, doch die Hoffnung bestünde, dass Auserwählte, die durch Frau Keech und andere erwählte Medien auf sie hörten, diese überleben könnten.

Was Festinger und seine Mitarbeiter am Ende zeigten, war, dass der Fehlschlag einer Vorhersage oft den gegenteiligen Effekt von dem hat, was der Durchschnittsmensch erwarten würde – die Sekte wird noch stärker und die Mitglieder sind noch mehr überzeugt von der Wahrhaftigkeit ihrer Handlungen und Glaubenssätze.“

Also auf ein Neues, voraussichtlich am 21. Oktober …

Noch ein paar Details zur Festinger-Studie gibt’s beim englischsprachigen Wikipedia-Eintrag von „When prophecy fails“.

Ein kurzes Filmchen dazu hier:

Zum Weiterlesen:

  • US-Weltuntergangsprediger verschiebt Apokalypse, Die Welt am 24. Mai 2011
  • US-Prediger verschiebt Weltuntergang bis Oktober, Spiegel-Online am 24. Mai 2011
  • Hobby-Apokalyptiker verlegen Himmelfahrt ins Web, Spiegel-Online am 22. Mai 2011
  • Der Weltuntergang blieb aus, Focus-Online am 22. Mai 2011
  • Endzeitfotospäße, Wahrsagerchecks Blog am 22. Mai 2011
  • Lieferung nach dem Weltuntergang? Geograffitico am 20. Mai 2011

3 Kommentare

  1. Und Florian Freistetter hat auch noch ein krasses Beispiel gefunden: Wenn Menschen sich und ihre Familie umbringen wollen, hört der Spaß auf:
    http://tinyurl.com/3jphe9v

  2. „Lustig machen“ sollte man sich darüber wirklich nicht – immerhin sind Menschen zu Schaden gekommen… :-( (man könnte natürlich sagen „selbst schuld, wenn sie an einen solchen Blödsinn glauben“ – aber das wäre reichlich zynisch!)
    http://scienceblogs.com/pharyngula/2011/05/while_harold_camping_sits_safe.php

  3. Es ist nur Dummheit ins Extrem gesteigert

    Alle Kulturen hatten paranoide Endzeitverkündern, das Nachsehen haben die gläubigen Einfaltspinsel wie die Zeugen Jehovas in den Jahren 1874, 1914, 1925 und 1975, die ihre Ausbildung abbrechen und ihr Vermögen der Sekte spenden – den Verein gibt es nach dem Weltuntergang doch auch nicht mehr, Intelligenz ist halt schwierig. Martin Luther hat für 1532, 1538 und 1541 sichere Weltuntergänge prophezeit, andere Propheten vor und nach ihm erfinden immer neue Daten.

    Zur kranken Phantasie der Bibelphantasten gehören besonders die wenigen Tiere einer Halbwüste und Hackbau mit Wildpflanzen. Adam und Eva verlassen das Paradies bekleidet, pflügen auf ihrem Hof mit zahmen Ochsen, bewässern den Acker und bauen Kulturpflanzen an. Die Enkel leben bereits in festen Häuser aus Stein oder wohnen in Zelten aus gewebtem Stoff, spielen Flöte und Zither, bearbeiten Erze und Eisen sowie achten strikt die göttlichen Gesetz (1 Moses 4), die sie als Analphabeten lesen können. Die menschliche Zivilisation ist in 1 Generation vom Himmel gefallen, absurd im Extrem.

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