Die Nominierung für das Goldene Brett 2015 ist ihnen nicht mehr zu nehmen – rein rechtlich haben die „torkelnden Heilpraktiker“ von Handeloh indes nichts zu befürchten:
Konsum alleine ist nicht strafbar. Im Fall der berauschten Heilpraktiker von Handeloh wird die Absurdität des deutschen Betäubungsmittelgesetztes wieder einmal deutlich. Nach dem Massenrausch sind die Ermittlungen gegen 25 Teilnehmer des Seminars eingestellt worden. Sie haben die Droge nur zur sofortigen Einnahme entgegen genommen, wie es von Seiten der Polizei heißt“,
berichtet die Süddeutsche.
Wegen Drogenmissbrauchs ermittelt die Polizei deshalb weiter gegen die beiden Organisatoren der Tagung und zwei Helfer.“
Ein TV-Bericht über die Verbindungen der Seminarleiter „zu einer Schweizer Gruppe mit fragwürdigen Therapiemethoden“ lief vor zwei Tagen im NDR.
Zum Weiterlesen:
- Berauschte Heilpraktiker müssen keine Strafe fürchten, Süddeutsche am 29. September 2015
- Die „torkelnden Heilpraktiker“ von Handeloh gingen wohl bewusst auf einen Drogentrip, GWUP-Blog am 17. September 2015
- Verschwörungstheorien und Satire um die „torkelnden Heilpraktiker“ von Handeloh, GWUP-Blog am 8. September 2015
- Endlich weltberühmt: Deutsche Homöopathen und Heilpraktiker prüfen 2C-E, GWUP-Blog am 5. September 2015
1. Oktober 2015 um 10:33
Wie ist das, müssen die dann wenigstens die pöhse schulmedizinische Behandlung zahlen?
1. Oktober 2015 um 11:21
@ rambaldi:
Kann gut sein, wenn auch nur von hinten durch die Brust ins Auge. Krankenversicherer könnten, soweit sie für die Bescherung eingetreten sind, Rückgriff nehmen. Ob von den armen Opfern jemand auch selbst Ansprüche stellt, die nicht auf die KVen übergehen, insbesondere Schmerzensgeld, darf man eher bezweifeln.
2. Oktober 2015 um 19:29
@rambaldi
Ja, da kann man sich wirklich fragen, was da schlimmer war, das Drogen-Happening, oder die Vergiftung durch die pöhsen schulmedizinischen Medikamente…;-)
2. September 2016 um 13:22
„Drogenrausch in der Heide: Anklage gegen Heilpraktiker erhoben“
http://www.bild.de/regional/hamburg/ermittlungsverfahren/anklage-gegen-heilpraktiker-nach-drogenrausch-47630864.bild.html
2. September 2016 um 16:34
Ich fürchte ja, dass ich die eine Angeklagte kenne.
Ich war früher mal eine Zeitlang in der sog. „Psychonautischen Szene“ unterwegs (lange vor meiner Skeptiker-Werdung). Auf einem entsprechenden Kongress lernte ich ein Ehepaar aus Aachen kennen – er Chemiker, sie Psycho-Heilpraktikerin – die schon seit einiger Zeit (natürlich höchst inoffiziell) psycholytische Sitzungen, damals vor allem mit MDMA und seinem Abkömmling Methylone (b-keto-MDMA), aber auch mit LSD, anboten.
Das Schlimme dabei: ich habe die beiden (jedoch ungewollt!) erst auf die Idee gebracht, mal 2C-E (das war damals noch legal erhältlich) für solche Sitzungen auszuprobieren (ich galt damals innerhalb der Szene als einer der weltweit führenden Experten für diese Designer-Droge, habe auch auf einschlägigen psychonautischen Internetseiten mehrere Abhandlungen und Erfahrungsberichte dazu veröffentlicht).
Irgendwann wurde es ihm dann zu heikel, was sie in ihren „Sitzungen“ so anbot, ihre Risikobereitschaft stieg permanent an. Angeblich hat sie dabei sogar mit Heroin gearbeitet. Infolgedessen hat er sich dann von ihr getrennt, zog später nach Österreich. Da ich mit ihm noch eine Zeitlang per eMail Kontakt hatte, erfuhr ich auch, dass sie nach der Trennung begonnen hatte mit einem Psychologen aus dem Dunstkreis des „Psycholyse-Gurus“ Samuel Widmer zusammenzuarbeiten und solche „Sitzungen“ auch für grössere Gruppen anzubieten.
Da die Polizei nach dem o.g. Vorfall eben Wohnungen und Praxisräume in Aachen durchsucht hat, vermute ich nun, dass es sich bei der einen Angeklagten um meine damalige Kongress-Bekanntschaft handeln könnte.
—
Nota bene: ich bin dennoch weiterhin der Meinung, dass 2C-E – verantwortungsvoll eingesetzt – keine wirklich schlimme Droge ist. In Dosierungen von 10 bis 25mg sind die Effekte moderat (es ist primär ein visueller Enhancer: es verstärkt die Farb- und Tiefenwahrnehmung und erhöht die Sehschärfe auf Entfernung (ich konnte damit bspw. problemlos eine Zeitung (und damit sind nicht die Schlagzeilen der BILD gemeint!) aus mehreren Metern Entfernung lesen – ein Effekt der oft berichtet wurde und bis heute nicht erklärt ist).
Es erfordert jedoch – wie praktisch alle Psychedelika – eine 1:1-Betreuung, der Einsatz in einer grösseren Gruppe ist aus meiner Sicht extrem unverantwortlich (wie man ja bei dem dubiosen Seminar gesehen hat). Und in höheren Dosierungen können sehr unangenehme Nebenwirkungen, u.a. Übelkeit, Durchfall und Bauchkrämpfe bis hin zu Paranoia, Halluzinationen und Körper-Entfremdungserlebnissen, auftreten. Wie immer: die Dosis macht das Gift.
Im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten 2C-B ist es auch nicht wirklich für therapeutische Zwecke geeignet (für das Letztgenannte ist der Einsatz in der Psychotherapie ja gut erforscht und belegt (federführend waren da in den Nuller-Jahren die klinischen Psychiater PD Dr. Thorsten Passie aus Hannover und Dr. Xaver Vollenweider aus Zürich)).
Und bevor jemand fragt: meine Zeit als „Psychonaut“ ist definitiv vorbei, mein letzter Selbstversuch liegt schon Jahre zurück. Trotzdem möchte ich diese Zeit und meine Erlebnisse daraus nicht missen – sie haben mich persönlich ein ganzes Stück weitergebracht, in mehrerlei Hinsicht.
2. September 2016 um 17:48
@noch’n Flo
Da fragt der Mensch aus der Suchtmedizin doch mal nach
Wie genau stellt sich ein verantwortungsvoller Umgang mit synthetischen Drogen dar? Und was ist ein moderater Effekt? Du kannst doch gar nicht abschätzen, wie die Droge im Einzelfall wirkt. Hat der Betroffene eine entsprechende Prä-Disposition, siehst Du alt aus
Phenethylamin-Derivate gibt es in vielen Variationen. Harmlos, na ja. Gerade 2C-E wird mit ähnlichen Substanzen verwechselt, bzw. vom Händler schon falsch abgepackt, da er den Unterschied auch nicht merkt
Es gibt auch eine Vielzahl verschiedener 2C-B-Fly-Kombinationen. Mögliche Komplikationen sind über Tage anhaltende halluzinogene Wirkungen, diese wurden publiziert, einhergehend mit Krampfanfällen, Lungenödem, Vasospasmen, induzierten Psychosen mit Todesfällen
Und in welchem Universum, haben den Konsumenten von Drogen die Dosis im Griff?
Dadurch, dass diese verschiedenen Substanzen über sehr unterschiedliche Dosierungs-Grade verfügen, kann eine Verwechslung sehr gefährlich sein. Das kann kaum einer handhaben, gab auch Todesfälle
Harmlose Substanzen gibt es nicht. Jede birgt ein Risiko. Der Versuch sich einzureden, dass man es über die Dosis im Griff hat, ist Selbstbetrug, mit ungewissen Ausgang
Der Einsatz solcher Mittel ist strikt abzulehnen, egal in welchem Kontext
Corazza O, Schifano F, Farre M et al. Designer drugs on the internet: A phenomenon out-of-control? The emergence of hallucinogenic drug Bromo-Dragon-Fly. Curr Clin Pharmacol 2011; 6: 125–129
Sainsbury PD, Kicman AT, Archer RP et al. Aminoindanes – the next wave of „legal highs“? Drug Test Analysis 2011; 3: 479–482
2. September 2016 um 22:23
@ Lanzelot:
Warum habe ich gerade diesen Einwand nun von genau DIR erwartet? ;)
Bevor ich Dir eine (sehr umfangreiche) Antwort gebe, möchte ich von Dir allerdings wissen, wie Du
a) zum gelegentlichen bzw. regelmässigen exzessiven Alkoholkonsum und
b) zum gelegentlichen bzw. regelmässigen Cannabiskonsum stehst.
Daran kann ich dann besser festmachen, wie ich Dir gegenüber argumentieren sollte.
Nebenbei: der Verweis auf eventuelle Prädispositionen der Konsumenten ist nun wirklich sowas von 90s…
(in der EBM schon lange kein Thema mehr…)
Nebenbei 2: ich bin übrigens ein Schüler von „Sasha“ Shulgin. Und Dein Hinweis auf die „Dragonflies“ ist nun wirklich nicht wissenschaftlich: die stellen nämlich nur einen EXTREMEN Spezialfall der PEA dar (welcher in der Drogenszene – entgegen aller Prognosen – nie wirklich zum Problem wurde).
„Und in welchem Universum, haben den Konsumenten von Drogen die Dosis im Griff?“
DAS erzähle bitte mal den Millionen von Alkis auf diesem Planeten, die gerade jetzt im Begriff sind, ihre Leber auf Rente zu schicken. Und dann erkläre bitte MIR, warum dies ein valides Argument in dieser Diskussion sein sollte.
„Harmlose Substanzen gibt es nicht. Jede birgt ein Risiko. Der Versuch sich einzureden, dass man es über die Dosis im Griff hat, ist Selbstbetrug, mit ungewissen Ausgang
Der Einsatz solcher Mittel ist strikt abzulehnen, egal in welchem Kontext“
Okay, dann lehnst Du also auch den Konsum von Schokolade ab? Von Grillfleisch? Von Kaffée? (Ich lasse jetzt mal ganz bewusst Nikotin aussen vor.)
Das Durchführen von Bodybuilding? Von Jogging? Von Schwimmen-4-Mal-die-Woche?
(Ich kämpfe derzeit gerade in den von mir als Schularzt betreuten Schulen gegen eine grössenwahnsinnig gewordene Vertreterin des sog. „CrossFit Kids“ – Ausgang in meinem Bezirk derzeit noch offen.)
All diese Verhaltensweisen werden im menschlichen Körper Endorphine freisetzen. Wer bist Du, dass Du die Menschen, die solches tun, dafür verdammst? Und vor allem für den Weg, den sie dafür nehmen?
Ich war mal so wie Du – entrückt der Wirklichkeit und von „guten Vorsätzen“ beseelt. Leider muss ich Dir hiermit mitteilen: DAS FUNZT IN DER REALITÄT SO GAR NICHT!
3. September 2016 um 10:21
@noch’n Flo
Bin gerade etwas erstaunt.
„Ich bin übrigens ein Schüler von “Sasha” Shulgin.“
Okay
„Wer bist Du, dass Du die Menschen, die solches tun, dafür verdammst“
Huch, wie melodramatisch. Wo steht das?
In der Arbeit mit Abhängigen und schädlich Konsumierenden ist ein Aspekt wesentlich: die Menschen nicht zu verurteilen
„DAS erzähle bitte mal den Millionen von Alkis auf diesem Planeten“
Den Begriff „Alki“ verwenden wir nicht, diese Verniedlichungsform, wird dem Problem und der Situation nicht gerecht
Und es ist völlig unerheblich, wie ich zu dem Konsum stehe.
Das spielt in meiner täglichen Arbeit keine Rolle
Als Profi, verurteile ich nicht und verteufle keine Substanzen
Dadurch verschwinden sie nicht, und das Bedürfnis sie zu nehmen geht auch nicht weg
Ich ent-mystifiziere sie
Die gute Droge, die man problemlos nehmen kann gibt es nicht, das gilt auch für Alkohol und Cannabis
Darauf hinzuweisen ist auch Teil meines Jobs, wenn der Betroffene dennoch konsumiert, so what
Wenn er von seinem Recht, sich zu ruinieren Gebrauch macht, bitte
Dann wird er später nicht mehr beraten, sondern behandelt, seine Entscheidung
Von daher verurteile ich den Konsum nicht, ich bin kein Richter
Bedeutet aber nicht, dass ich ihn vorbehaltlos befürworte
Du stellst Bezüge her, zwischen synthetischen Drogen mit extremer Toleranzentwicklung, schwersten Folgeschäden und dem Konsum von Schokolade und Grillfleisch, oder Fitness-Sport?
Es gibt eine Menge Substanzen und Tätigkeiten, die ein Sucht-Potenzial in sich bergen.
Die Wege in die Sucht, die Implikationen im Suchtverlauf, wie auch die Weg aus der Sucht, sind unterschiedlich.
Und nicht miteinander zu vergleichen
Was aber im Substanz-Faschismus gerne gemacht wird
MEINE Wirklichkeit ist seit 2 Jahrzehnten die Arbeit mit Abhängigen und schädlich konsumierenden jedweder Substanz
Im klinischen, wie auch im ambulanten Bereich
Ich bin und war noch nie beseelt von guten Vorsätzen.
Bin kein Missionar, das ist das letzte was ein Konsument braucht
Aber trotzdem Danke, für die Hinweis auf die Funktionalitäten in der Realität
Dann kann ich wenigstens zu Hause auch noch darüber nachdenken,
wenn ich die berufliche Realität hinter mir lasse :)
3. September 2016 um 17:08
@ Lanzelot:
Okay, vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Als erfahrener Suchttherapeut wird Dir doch wohl sicherlich die These, der Rausch und das Bedürfnis danach seien impliziter Teil höheren Lebens, bekannt sein. Auch im Tierreich beobachten wir ja durchaus den Konsum berauschender Substanzen. Das spricht sehr stark für eine genetische Verankerung.
Also werden wir dieses Bedürfnis auch nicht aus den Menschen rausbekommen, no way. Von daher wäre es doch viel sinnvoller, die Menschen zu einem verantwortungsvollen Gebrauch zu erziehen, anstatt ihnen mit Moral und/oder Verboten zu kommen. Selbst wenn das bedeutet, auch bereits manifest Süchtigen (unter entsprechenden Bedingungen) wieder einen Rausch erleben lassen zu können (ist ja anscheinend so eine Art Grundbedürfnis).
Darauf wollte ich mit dem letzten Absatz meines vorangegangenen Kommentars anspielen – die jetzige Vorgehensweise ist aus meiner Sicht sehr ideologisiert und geht an der Realität weit vorbei.
3. September 2016 um 21:27
In meiner Jugend und im jungen Erwachsenenalter konsumierte ich „alle“ verfügbaren Drogen, dh von Cannabis bis Kokain und Heroin (auch iv) und auch LSD…die Folge waren ua (drogeninduzierte) Psychose und Hepatits C…das ist nicht gerade so toll.
Natürlich haben psychoaktive Drogen eine gewisse Faszination und auch ich fand die Erlebnisse unter LSD als „bereichernd“, aber mir sind auch die Gefahren bewußt…heute, mit 44j würde ich mir nicht mehr zutrauen einen LSD-Trip zu nehmen…das würde ich psychisch nicht mehr verkraften ;-)
Was von meiner Suchtkarriere geblieben ist, ist ein moderater Koffein-Konsum und ein (manchmal) exzessiver Alkoholgenuss.
Alles andere habe ich beendet und dies ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich noch lebe…hatte mehrere Heroinintoxikationen, die durch rechtzeitige Gabe von Narcanti nihiliert wurden…
4. September 2016 um 11:31
@noch’n Flo
Kein Problem
Dies ein Thema das sehr polarisiert und es gibt viele Meinungen und Thesen
Rausch und Bedürfnis sind untrennbar miteinander verbunden
Die Bedürfnisse bzw. die vorgenommen Ersatzhandlung zu identifizieren ist eines der primären Ziele im zweiten Teil der Suchtbehandlung
Nicht umsonst steckt auch in dem Begriff „Sehnsucht“, das Wort Sucht
Es ist immer die Suche nach etwas oder die Flucht vor etwas
Ideologisiert…., kommt immer darauf wo die Diskussion geführt wird
In den Medien, Politik, Stammtische ja
Ist mir völlig egal
Absolutes Verbot von allem und völlige Freigabe von allem, sind auch ideologisch motiviert und kurz geschossen.
Beides wird den medizinischen und sozialen Aspekten nicht gerecht
Und das ist das einzige was MICH interessiert
Im Curriculum zur Ausbildung für die suchtmedizinische Grundversorgung,
ist immer noch Sucht-Freiheit als oberstes Ziel der Behandlung
beschrieben
Aber es ist kein Dogma mehr, sollte als Option dennoch im Fokus sein
Genauso wenig, wie die landläufige Meinung, dass ein Konsument, erst am Boden sein muss bevor man ihm helfen kann, das ist alles obsolet
Nichtsdestotrotz sind schädlicher Konsum und Abhängigkeit in der Regel behandlungsbedürftige Zustände
Es ist immer ein mehrstufiges Konzept, in dem genau zu analysieren ist
in welchem Stadium der Betroffene sich befindet, welche Substanzen benutzt werden, Sozialanamnese ist wichtig
Daraus ergeben sich die Optionen
Ist eine dauerhafte Abstinenz erreichbar, in welchen Schritten
Auch nicht immer möglich. Kompromisse müssen gemacht werden.
Bei bestimmten Substanzen hilft nur noch die Substitution, auch gut.
Den Konsumenten jedwede negative Folge einfach so, von den Schultern zu nehmen ist keine gute Idee.
Das würde die Motivation etwas zu ändern gewaltig reduzieren, oder?
Und da du von Erziehung sprichst:
Da wäre es doch angezeigt, das die Menschen sich dann auch mit den Konsequenzen ihres Handelns zu beschäftigen
Dies gehört auch zum Entwicklungsprozess
Denn oft genug, drücken sie sich mit Konsum genau davor
Es wäre also kontraproduktiv, sie weiter machen zu lassen und noch für ein komfortables Umfeld zu sorgen (Was so mancher fordert)
Fürsorge bedeutet nicht einfach alles zu akzeptieren und zu kapitulieren. Das ist dem Betroffenen nicht dienlich
Es ist einen heterogene Angelegenheit
Auch wenn der Mensch im Vordergrund steht, spielt dann irgendwann eine
volkswirtschaftliche Komponente eine Rolle
Die zu ignorieren, aus sozialromantischen Gründen, fährt den Karren auch an die Wand
Schwierig für alle
4. September 2016 um 11:34
An dieser Stelle ein kurzer Hinweis auf http://www.bcgh.de
Es ist schon erstaunlich, wie scheinheilig das Thema von vielen im Bereich Gesundheitspolitik tätigen Menschen diskutiert wird.
4. September 2016 um 13:04
@ lancelot:
Grundsätzlich Zustimmung, nur eines vermeide bitte künftig: die Unterstellung, „Sucht“ komme irgendwie von „Suche“ her. Das ist etymologisch Quatsch, wird aber leider immer wieder so kolportiert.
„Sucht“ kommt von „siech“, und von sonst nirgendwo her. Nichts für Ungut, gell.
4. September 2016 um 21:24
@ Lanzelot:
„Absolutes Verbot von allem und völlige Freigabe von allem, sind auch ideologisch motiviert und kurz geschossen.
Beides wird den medizinischen und sozialen Aspekten nicht gerecht
Und das ist das einzige was MICH interessiert“
Da bin ich ganz bei Dir. Aber dann muss man logischerweise die Grenzlinie legal/illegal neu ziehen – dafür bedarf es dann auch völlig neuer Kriterien. Dazu muss man herausfinden, welche Substanzen – in Maszen genossen (sorry, aber meine schweizer Tastatur kennt nun einmal das deutsche „Eszett“ nicht, daher die Schreibweise „Maszen“, um nicht mit der Schreibweise „Massen“ eine Doppeldeutigkeit zu erzeugen) – eben keine grosse Gefahr darstellen (so wie das beim Alkohol ja auch nicht der Fall ist). Und dann muss man Möglichkeiten schaffen, unter kontrollierten Bedingungen zu konsumieren resp. den verantwortungsvollen Konsum zu erlernen.
Das hätte dem Mitkommentator „Ralf in Altersteilzeit“ mutmasslich auch seine Hepatitis und seine drogeninduzierte Psychose erspart.