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Zwei Online-Tools zum Umgang mit Verschwörungstheorien

| 1 Kommentar

Im neuen Skeptiker (4/2023) stellt Ulrike Schiesser einen

Werkzeugkasten für den Dialog mit Verschwörungsgläubigen

vor.

In dem Beitrag weist sie auch auf zwei „Online-Tools zum Umgang mit Verschwörungstheorien“ (auf Englisch) hin.

Dabei handelt es sich um

  • die 28-seitige Broschüre „How to deal with conspiracy narratives in your familiy and with friends“

This toolkit is providing you with practical insights and suggestions on how to potentially work with a person who believes in conspiracy narratives. The aims of this toolkit are to explain what a conspiracy narrative exactly is, what a conspiracy narrative may offer to someone and how to help them reconsider their beliefs.

Die Publikation steht hier zum kostenlosen Download bereit.

  • den Online-Kurs „How to deal with conspiracy narratives in relationships?“

Nach einem „etwas umständlichen Registrierungsprozess bei der EU-Academy-Webseite“ (Schiesser), was noch untertrieben ist,

… wird man Schritt für Schritt durch ein Lernprogramm geführt. In einer Dauer von zirka 90 Minuten werden abwechselnd Videos gezeigt, die Fallbeispiele aus der Sicht von betroffenen Angehörigen zeigen.

Die Geschichten Betroffener dienen als Beispiele für die verschiedenen Themen des Kurses und vermitteln die Botschaft, dass man nicht allein ist und dass es Hoffnung auf Besserung gibt.

Den Skeptiker mit dem ganzen Artikel kann man hier bestellen.

Zum Weiterlesen:

  • Der Werkzeugkasten für den Dialog mit Verschwörungsgläubigen, Skeptiker 4/2023
  • Holm Hümmler/Ulrike Schiesser: Fakt und Vorurteil: Kommunikation mit Esoterikern, Fanatikern und Verschwörungsgläubigen. Springer 2021, 264 Seiten, 19,99 €

Ein Kommentar

  1. Zu verschwörerischen Überzeugungen kam ich damals, weil mir sympathische Menschen dort halfen – wo es andere vergeblich versucht haben.

    Ich bin bei Schulmedizinern kurz angebunden abgespeist worden, trotz Schmerzen und Fragen, die einfach abgetan wurden. So kam ich zu der „Alternativmedizin“. Es wurde zugehört, nachgefragt und ein Zusammenhang hergeleitet. Die Kombination „Alternativmedizin plus Schulmedizin“ half mir sehr. Damals war ich zu blind, um zu erkennen, dass lediglich die evidenzbasierte Medizin half.

    Ich bin in einen Strudel geraten. Als ich nämlich gesund war, wurde an meinem guten Blutbild weiter interpretiert. Um gesund zu bleiben, sollte ich ständig zum Arzt oder „Naturheilkundeexperten“. Um die richtigen Tees und Globuli zu schlucken. Dass ich gesund blieb, bestätigte die Ärztin in ihrer Ansicht.

    Trotzdem irrlichterte ich von einer dubiosen „Behandlung“ zur nächsten. Jeder den ich aufsuchte, empfahl weitere „Spezialisten“. Total verrückt!

    Wenn mir jemand damit kam, dass das alles „Schrott“ sei, habe ich mich abgewendet. Weil das mit meiner eigenen Wahrnehmung nicht übereinstimmte.

    Hilfreich fand ich sachliche Argumentationen, die frei von persönlichen Angriffen waren. Hinzu kam, dass einige Verschwörungstheoretiker ihrer eigenen „Partei“ einen Bärendienst erwiesen haben. Ziemlich entsetzt habe ich festgestellt, dass mit nicht wenigen Aussagen von ihnen nicht nur Antisemitismus relativiert werden sollte.

    Obwohl ich mich von verschwörerischen Denkweisen distanziert habe, gebe ich zu, dass es manchmal noch schwer ist.

    Der Gedanke: „Was, wenn doch….?“ ließ sich bis heute nicht ganz abschütteln. Aber ich gebe mir Mühe.

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