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„Attack the Block“ – und ein Ufo-Workshop

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„Attack the Block“ war der Sucker Punch beim diesjährigen Fantasy-Filmfest – und ist gerade mit einer launigen Empfehlung vom Skeptical Inquirer geadelt worden:

Attack the Block is ridiculously funny and squirm-inducing and had me shouting more than once at the screen. Now, if you will excuse me, I am going to go see this one again.“

Starttermin war schon letzten Donnerstag, das Alienjagd-Spektakel läuft aber anscheinend noch nicht überall.

Parallel dazu findet am kommenden Wochenende in Berlin ein kulturwissenschaftlicher Workshop zur Ufo-Geschichte statt.

Aus der Ankündigung:

UFOs sind kein rein amerikanisches Phänomen. Bereits die erste Sichtungswelle im Sommer 1947 schwappte auch nach Europa über und führte zu kaum weniger aufgeregten Reaktionen als in ihrem Ursprungsland. Binnen kurzem entwickelte sich eine eigene Bewegung, die sich der Erforschung dieser „Fliegenden Untertassen“ verschrieb.

Aufgeschreckt durch die Entwicklung der Atombombe, fürchtete man alsbald, die Erde stünde nun unter permanenter Beobachtung durch intelligente Wesen von einem fremden Planeten. Mit der UFO-Diskussion begann eine längerfristige Entwicklung, an deren Ende populäre Vorstellungen von der Existenz extraterrestrischen Lebens und naturwissenschaftlich informierte Positionen kaum mehr etwas gemein hatten, erstere sich aber als weit wirkmächtiger erwiesen.

Trotz seines massenhaften Auftritts hat sich die akademische Wissenschaft bislang schwer getan mit einem kaum greifbaren Phänomen, dessen Realität stets angezweifelt wurde, dessen Bedeutung als integraler Bestandteil europäischer Astrokultur und des Space Age indes kaum von der Hand zu weisen ist.

Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven lotet der Workshop die Möglichkeiten und Probleme einer Historisierung der Fliegenden Untertassen als einer zentralen Wissenschaftsfiktion des 20. Jahrhunderts aus. Im Vordergrund stehen Fragen nach dem Verhältnis von Fiktion und Faktum, der Bedeutung und Rolle von Experten und unterschiedlichen Evidenzformen für die Herstellung von Glaubwürdigkeit sowie der Klassifizierung der Ufologie im Spannungsfeld von Parawissenschaft und Quasi-Religion.

Schließlich steht das Argument auf dem Prüfstand, dass die akademische Tabuisierung dieses „modernen Mythus“ (C. G. Jung) als Ausdruck der Angst vor einer potentiellen Erschütterung unseres anthropo- und geozentrischen Weltbildes zu begreifen ist.“

Vielleicht hat ja jemand Zeit und Lust, für den Blog und/oder den Skeptiker darüber zu berichten?

Zum Weiterlesen:

  • Souveränität und Ufo-Tabu in internationalen Beziehungen, zoon politikon am 16. September 2011

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