Nicht gerade zum schreiend Totlachen, aber ganz lustig: die Desiree-Nick-Parodie von Anke Engelke bei „Weihnachten mit Wolfgang und Anneliese“.
Vielleicht bin ich aber auch bloß etwas voreingenommen, weil Frau Nick sich in der Kerner-Sendung am 17. Dezember beim Thema „Hellsehen – Ernst oder Hokuspokus?“ offen auf die Seite des Hokuspokus geschlagen hat – zu meiner nicht ganz geringen Überraschung.
Zwar stand auch mal im Spiegel zu lesen, die spitzgesichtige Diseuse könne jederzeit „das Niveau problemlos noch weiter unter Herrenstammtisch-Höhe absenken“ – für einfältig hätte ich die gelernte Religionspädagogin trotzdem nicht gehalten.
Was Frau Nick dazu bewogen haben mag, die Sperenzchen von Lilo „Isch bünn Seherin“ von Kiesenwetter mitzuspielen, bleibt wohl ihr Geheimnis. Ebenso wie die selbstverzapfte Suada des platinblonden „Underground-Kultstars“ in Sachen Wahrsagerei, die man kurz so zusammenfassen könnte: Wenn die Zunft der Hellseher, Wahrsager und Astrologen tatsächlich so unfähig sei, wie die freundlichen Skeptiker von der GWUP immer behaupten – wieso ist diese dann seit Jahrtausenden immer noch bestens im Geschäft?
Dazu hätte es viel zu sagen gegeben – wenn das Konzept der Talkshow einen fairen Schlagabtausch zwischen „Seherin“ und Skeptiker zugelassen hätte.
Aber auch hier an dieser Stelle will ich gar nicht weit ausholen. Sondern nur einen aktuellen Artikel aus der Münchner tz zitieren. Das Boulevardblatt hatte zu Beginn des vergangenen Jahres einige Hellseher zu ihren Prognosen für 2009 befragt und die Ergebnisse jetzt veröffentlicht.
Ich gebe den Beitrag im Folgenden einfach kommentarlos wieder – zum auf der Zunge zergehen lassen. Einfach herrlich! Nur eins dazu: Lustiger war nicht mal „Weihnachten mit Wolfgang und Anneliese“.
„Beherrschendes Thema beim hellsichtigen Jahresausblick auf 2009 waren die Bundestagswahlen: Bleibt Angela Merkel Kanzlerin, oder schafft sie es nicht?
Die von der tz damals befragten Hellseher waren sich uneinig. Eine Tendenz haben aber alle vorhergesagt: Wie die Entscheidung auch ausfällt, sie wird knapp. Das mangelnde Vertrauen der Wähler in die Politik und – in Bayern – in die CSU macht die Ergebnisse nur schwer vorhersehbar. Ein Trend, der sich durch das ganze Jahr zog. Auch das Ende der großen Koalition stand schon 2008 in den Karten.
Dort war auch zu lesen, dass gegen Ende des Jahres die Gefahr von Terroranschlägen steigt. Mitte September tauchen Video-Drohbotschaften von al-Quadia auf. Bilder vom Oktoberfest in München sind im Hintergrund zu sehen. Die Polizei verschärft die Kontrollen rund um die Wies’n, die Straßen werden weiträumig abgesperrt. Ein Anschlag findet zum Glück nicht statt.
Bei einem Thema waren sich alle Hellseher, Astrologen und Medien einig: Die Wirtschaftskrise wird auch an Bayern nicht spurlos vorübergehen und den Arbeitsmarkt erschüttern. Ein Volltreffer: Die Pleite von Quelle kostet über 8000 Jobs und besonders auch die Zulieferer für Autoteile in Bayern trifft die Krise hart.
Über die Meisterschaft vom FC Bayern München waren die Meinungen geteilt. Sie werden Meister oder sie verpassen den Titel – und haben dafür Chancen in der Champions League? Oder? Am Ende trafen beide Prognosen nicht zu. Andere sagten einen Überraschungssieger voraus und landeten damit einen Treffer: Unerwartet holt sich Wolfsburg den Titel.
Über das Abschneiden der Löwen waren sich die Hellseher einig: Sie haben den Aufstieg verpasst und sind, wie erwartet, in der zweiten Liga geblieben.“
Zum Weiterlesen:
5. Januar 2010 um 14:16
Ja, was soll man den noch über den Talkjournalismus in Deutschland sagen? Obs nun Kerner, Plasberg oder Maischberger ist.. Trotz des krampfhaften Versuch sich einen seriösen Grundanstrich zu geben, ist eine ausgewogene aber kontroverse Debatte doch in der Regel nicht gewünscht und die Besucher in der Regel, anscheinend dem Grundtenor der Redaktion entsprechend, genauso tendentiös ausgesucht, wie Experten in den Boulevardmedien.
Leider hatte man ihnen, Herr Harder, viel zu wenig Platz in dieser Sendung eingeräumt, als das die Stimme der Vernunft zu den Zuschauern hätte durchdringen können.
Ich hätte ja gerne die Reaktion einer Frau Kiesenwetter auf eine Frage wie „Könnte es sein, daß sie jetzt keine Aussagen zu privaten Dingen tätigen wollen, weil sie sich vor einer direkten Widerlegung fürchten?“ gesehen..
2. August 2010 um 22:40
Hallo,
obwohl diese Komiker nicht mal an die Zufalls-Wahrscheinlichkeit herankommen, ist ihr „Ehrgeiz“ Jahr für Jahr so groß- der staunenden Leserschar ihre „Gesichte“ aufzutischen. Langsam müssten sie sich dafür schämen,dass sie für ihre Blödheiten und Lügen, auch noch Geld nehmen. Eine, die überall präsent ist, Frau Kiesenwetter, ist zwar mit Blindheit geschlagen, aber hält dafür ordentlich die Hand auf -250 Euro-. Dafür behängt sie sich mit meterlangen Perlenketten, Ohrringen, Armreifen und Brillantringen. Eine Augenweide für Leute, die sich gerne blenden lassen….