Die Vorstellung, bestimmter Schmuck könne eine heilende Wirkung auf den Körper ausüben, ist alt,
[t]atsächlich begleitet uns die Vorstellung, Armbänder, Ketten oder Anhänger könnten Entzündungen lindern, Energie aktivieren oder gar Viren abwehren, in einer besonderen Form auch in unserer Zeit, es lässt sich über die letzten Jahrzehnte hinweg eine regelrechte Evolution beobachten, wobei die Materialien, Begriffe und Werbesprüche wechseln – der Glaube dahinter bleibt erstaunlich konstant.
Darum geht’s im neuen Blogbeitrag von Susannchen braucht keine Globuli.
Ein kleiner Rückblick über ‚heilenden‘ Schmuck.
In den 70ern war Kupfer angesagt:
In den 1970er- und 80er-Jahren war das Kupferarmband der Inbegriff ganzheitlicher Gesundheitskultur. Man trug es gegen Rheuma, Arthritis und schlechte Energie. Angeblich sollten winzige Kupferionen über die Haut in den Körper wandern und Entzündungen lindern.
Magnetismus in den 90ern:
In den 1990ern wurde das Kupfer abgelöst durch den Magnetismus. Magnetarmbänder, -ohrringe und -anhänger versprachen nun, den Energiefluss des Körpers zu harmonisieren. „Biomagnetische Felder“ sollten Schmerzen lindern, die Durchblutung fördern und die Selbstheilung aktivieren.
Nach der Jahrtausendwende:
Als die 2000er-Jahre kamen, wurde der Schmuck technischer – und das Vokabular gleich mit. Plötzlich hieß es „Quantum Pendant“, „Scalar Energy Necklace“ oder „Energie-Amulett“. Anstelle von Magneten kamen angeblich „aktivierte Mineralien“, „Vulkangestein“ oder „Skalarwellenresonanz“.
Und was der neueste Schrei ist:
Mit der Pandemie kam dann die neueste Generation des Gesundheitsschmucks: ionisierende Ketten. Sie sollen, so die Hersteller, „negative Ionen“ freisetzen, die Viren abtöten (allerdings sind Viren bekanntlich keine Lebewesen …) und – natürlich – das Immunsystem stärken.
Mehr dazu im Volltext. So viel ist aber schon mal vorweggegriffen:
Gesundheit kommt nicht aus dem Schmuckkästchen.
Und Wissenschaft ist kein Accessoire.
Zum Thema:
- Artikel: Energetischer Schmuck bei den Science Cops, GWUP-Blog vom 30.01.2025
Hinweis:
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31. Oktober 2025 um 10:15
Vergesst mir die Edelsteinmedizin nicht! In meinem sozialen Umfeld besonders in den 1990er Jahren beliebt. Auch heute findet sich in jeder Fußgängerzone touristischer Hotspots so ein kleines Lädchen, das Mineralien und Edelsteine nicht nur für Sammler sondern auch für Esoterikerinnen verkauft.