Studien (wie z. B. hier oder hier) deuten immer wieder darauf hin, dass die Lebensmittel, die wir heutzutage im Supermarkt vorfinden, weniger Nährstoffe enthalten als noch vor einigen Jahrzehnten. In seinem neuen Video geht Janos Hegedüs diesem Thema nach.
Aus der Videobeschreibung:
Enthalten unsere Lebensmittel heute wirklich weniger Nährstoffe als früher? Und wenn ja – wie schlimm ist das eigentlich? In diesem Video schaue ich mir eine der bekanntesten Studien zu diesem Thema ganz genau an, erkläre, wie man solche Daten korrekt interpretiert und was der Rückgang von Vitaminen und Mineralstoffen wirklich bedeutet. Ich zeige euch außerdem, warum nicht alles an der „ausgelaugten Böden“-These plausibel ist – und was moderne Züchtungen, Klimawandel und Landwirtschaft damit zu tun haben.
Nährstoffarm trotz Bio? Nährstoffverlust im Supermarkt – Was ist da los?
Immer wieder wird behauptet, dass Obst und Gemüse heute weniger Nährstoffe enthalten als in der Vergangenheit. Diese Sorge stützt sich oft auf Vergleiche historischer Nährwertdaten und auf Studien, die einen Nährstoffrückgang in Lebensmitteln dokumentieren.
Der Nährstoffgehalt wird fast immer als Konzentration bezogen auf Frischmasse angegeben, also Miligramm pro 100 g Frischgewicht. Wenn sich aber der Wassergehalt ändert, ändert sich automatisch auch die Konzentration der übrigen Inhaltsstoffe, selbst wenn die absolute Menge in der Trockenmasse gleich geblieben wäre.
Dass Lebensmittel aufgrund der größeren Masse eine geringere Nährstoffdichte haben, muss nicht zwingend schlecht für den Konsumenten sein:
Denn was viele vergessen: Es kommt drauf an, wie viel man tatsächlich isst, nicht nur, was auf dem Etikett steht. […] Stellt euch vor, ihr habt zwei Äpfel und beide haben pro Stück identische Nährstoffwerte, aber Apfel A wiegt 150 g und Apfel B nur 100 g. Apfel A ist schwerer, weil er wässriger, saftiger ist. Jetzt kommt aber der Punkt: Selbst wenn der Nährstoffgehalt pro 100 g bei Apfel A deutlich niedriger wäre, weil er ja verwässert wurde, heißt das nicht automatisch, dass ihr weniger Vitamine abbekommt, denn ihr esst den ganzen Apfel, nicht 100 g aus Prinzip. Und 150 g von einem etwas weniger nährstoffdichten Apfel können in Summe genauso viel oder sogar mehr Vitamin C enthalten als die kleine 100-g-Variante. In diesem Fall schlägt die absolute Menge die Konzentration. Und genau deshalb ist es wichtig, zwischen der Konzentration pro Gewichtseinheit, also Miligramm pro 100 g, und der Gesamtmenge, die ich wirklich verzehre, zu unterscheiden.
Zum Thema:
- Artikel: Can soup change the world?, BBC News vom 13.03.2025
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