Am 26. März hielt Carsten Ramsel im Rahmen der Skeptics in the Pub Hamburg einen Vortrag über Gewaltfreie Kommunikation. Das zugehörige Skript steht nun weiter unten als PDF zum Download bereit.
In dieser Zusammenfassung führt Carsten in die Grundlagen des von Marshall B. Rosenberg entwickelten Konzepts ein: Die Unterscheidung zwischen Giraffen- und Schakalsprache wird am Teetassenbeispiel erklärt. Anschließend wirft er einen kritischen Blick auf die zentralen Annahmen der GFK. Kann dieser Kommunikationsstil wirklich zu einem besserem Miteinander beitragen oder ist sie mehr ein Kommunikationsritual mit unklarer Wirkung? Und was passiert eigentlich, wenn eine ‚gewaltfrei‘ vorgetragene Bitte schlicht abgelehnt wird?
Der Text bietet eine skeptische Einführung in die Auseinandersetzung mit der Gewaltfreien Kommunikation, die den pädagogischen Optimismus dahinter etwas abfedert.
Zum Thema:
- Artikel: Ankündigung: Vortrag über Gewaltfreie Kommunikation bei den SitP Hamburg, GWUP-Blog vom 05.05.2025
- Homepage: Skeptics in the Pub Hamburg
Hinweis:
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6. Mai 2025 um 09:16
Meines Erachtens nach liegt der Hauptnutzen der GWK darin Ich- statt Du-Botschaften zu formulieren um mehr Autonomie zu erlangen. Wenn ich zum Beispiel formuliere: „Ich fühle mich einsam und ungeliebt“ statt: „Du nimmst mich nicht wahr und liebst mich nicht“ eröffnet mir Handlungsoptionen was gegen meine Einsamkeit zu tun, während letztere Formulierung mich in der emotionalen Abhängigkeit einer anderen Person belässt.
Dafür schätze ich – auch in der therapeutischen oder pädagogischen Arbeit – das Konzept sehr. Die Wolfs-und Giraffensprache dagegen war und ist schon alleine wegen der Stereotypisierung von tierischen Verhalten für mich ein Quatsch. Die GWK darauf zu reduzieren allerdings auch.
7. Mai 2025 um 09:04
Die GFK sei mehr als nur Sprache und das Beispiel, das Sie nennen, ist ein Sprachliches. Dabei übersehen Sie anscheinend, wie befreiend und selbst ermächtigend es sein kann zu sagen, „Du wirst mich nie wieder schlagen.“ und „Du fasst mich nie wieder an.“.
Ich habe in der Vorbereitung des Vortrages keine Studien zu geschweige denn Evidenzen für die GFK finden können, nur Anekdotisches. Anscheinend gibt es unter den Anhänger*innen allerdings auch sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was die GFK leisten kann und was nicht.