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„Impf-O-Mat“ mit Natalie Grams und Eckart von Hirschhausen

| 14 Kommentare

Natalie Grams und Eckart von Hirschhausen führen durch den

Impf-O-Mat – Die Entscheidungshilfe zur Corona-Impfung

im Rahmen der Informationskampagne #dranbleibenBW.

„Unser Impf-O-Mat liefert mit personalisierter, verständlicher und origineller Vermittlung von Inhalten in dialogischer Form ein wichtiges und niedrigschwelliges Informationsangebot“, erklärt Moderator Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist. Der Impf-O-Mat orientiert sich an den Informationsbedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger.

„Wir möchten mit diesem Angebot weitere Menschen für die Corona-Schutzimpfung erreichen und die Impflücke größtmöglich verkleinern“, so Ärztin und Autorin Dr. Natalie Grams-Nobmann,

heißt es in einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums Baden-Württemberg:

Während Grams-Nobmann und von Hirschhausen ihr Publikum konstant durch die Inhalte führen, gibt es in den verschiedenen Videos auch Gastauftritte von Expertinnen und Experten aus Baden-Württemberg. So gewährt beispielsweise Ayşe Yeter vom Klinikum Stuttgart einen Einblick in die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsalltag der Pflegefachkräfte auf der Intensivstation. Auch erklärt Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, was die Corona-Impfung auch mit Teamgeist zu tun hat.

Hier geht’s zur Webseite.

Zum Weiterlesen:

  • COVID-Cube – eine interaktive Entscheidungshilfe zur Impfung, GWUP-Blog am 21. Februar 2021
  • Kommt bald ein Universalimpfstoff gegen alle Coronaviren? derStandard am 10. Februar 2022
  • Interview zur neuen Doku „Hirschhausen als Impfproband“, wdr am 1. Februar 2021
  • Hirschhausen zum Impfen: „Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“, Welt-Online am 1. Februar 2021
  • Eckart von Hirschhausen: „Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“, RND am 1. Februar 2021
  • TV-Arzt Eckart von Hirschhausen: „Ich bin erschüttert, wie hartnäckig sich viele Impfmythen halten“, t-online am 30. Januar 2021
  • Nicola Kuhrt/Dr. med. Jan Oude-Aost/Prof. Dr. Cornelia Betsch: Fakten-Check Impfen. GU 2021, 160 Seiten, 14,99 €
  • „Das Impfbuch für alle“ jetzt kostenlos in der Apotheke, GWUP-Blog am 3. Juli 2021

14 Kommentare

  1. Dass das Impfthema derzeit angesichts anderer Ereignisse ein wenig aus dem Fokus geraten ist, das ist irgendwie verständlich. Zudem gibts ja die Lockerungen, die selbstverständlich als Signal im Pofallaschen Sinne rezipiert werden. Aber auch Christian Drosten äußert sich ja vorsichtig „endemisch“. Das Wort „Durchseuchung“ lehnt er ab.

    Wie dem auch sei, objektiv gesehen müssten wir alles daransetzen, die Impfquote doch noch zu erhöhen. Der Impf-O-Mat könnte tatsächlich dazu beitragen, wirklich exzellent umgesetzt!

    Parallel dazu möge man die neue Kolumne „Grams‘ Sprechstunde“ lesen (auch hier im Blog gepostet), da gehts nämlich ganz konkret um neue Erkenntnisse, die die Sache mit dem „Laufenlassen“ und dem „geringen Risiko“ doch ein wenig relativieren.

    Diese verflixte Wissenschaft, immer was Neues, furchtbar!

    Ich setze noch einen drauf. Inzwischen ist klar, dass eine Omikron-Infektion eine eher jämmerliche infektiöse Immunität zurücklässt und als ultimativer Immunbooster wohl nicht taugt.

    „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Omikron-Durchbruchsinfektionen weniger immunogen sind als Delta-Infektionen und somit einen geringeren Schutz gegen Reinfektionen oder Infektionen durch zukünftige Varianten bieten“.

    Und zwar deutlich, füge ich hinzu.

    https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(22)00329-4

    Ich hör ja schon auf …

  2. Schon gestern trendete „Impf-O-Mat“ bei Twitter, heute wird das BMG mit Kommentaren eingedeckt.

  3. @Bernd Harder

    Was sich die Spaziergänger, Leerdenker und Impfgegner über eine humorvolle Aufklärung wieder aufregen und dabei Gift und Galle spucken. Aber die Impfbefürworter wurden und werden als „hysterisch“ beschimpft. Das nenne ich mal eine Heckenschere im Kopf dieser Leute.

  4. Leider erübrigt sich ein Impf-O-Mat, da Impfen immer sinnvoll ist, außer es gibt medizinische Gründe dagegen und das sollte man mit seinem Hausarzt besprechen.

  5. @Ralf voll geimpft (mit Booster):

    Natürlich ist Impfen bei epidemiologischer Rechtfertigung einschl. Risiko-Nutzen_Abwägung mit Ausnahme medizinischer Kontraindikation immer sinnvoll.

    Aber warum sollte sich deshalb ein (der) Impf-O-Mat erübrigen? Der dient ja dazu, genau diese Erkenntnis an leider immer noch viel zu viele Menschen zu vermitteln, die mit mehr oder weniger rationalen Zweifeln eine Impfung ablehnen oder mit fadenscheinigen Argumenten auf die lange Bank schieben.

    Auch in der Medizin (und gerade dort) zeigt sich doch, dass es den durch und durch rational aufgrund vorhandener Informationen handelnden Menschen, den „homo oeconomicus“ mancher Wirtschaftstheoretiker, schlicht nicht gibt.

  6. @Udo Endruscheit

    Ja, da haben Sie recht… mein Kommentar war mehr von meinem Unverständnis geprägt. Ich kann es wirklich nicht verstehen, wie man noch den Nutzen von Impfungen infrage stellen kann. Gäbe es keine Impfungen für viele Infektions-Krankheiten, dann hätten wir eine enorm gesteigerte Sterblichkeit und nicht nur bei den „Alten“.

    Auch wenn die mRNA-Technik relativ neu ist, heißt das nicht gleich, daß sie gefährlich ist. Jede Impf-Technik war irgendwann neu und hat sich bewährt. Von der Corona-Impfung wurden mittlerweile Milliarden von Dosen verabreicht und die Impfnebenwirkungen sind verschwindend gering.

    Menschen Rauchen und Saufen und ernähren sich ungesund, diese „Laster“ sind weitaus risikoreicher für die Gesundheit, als eine Impfung mit einem erprobten Impfstoff.

  7. Inhaltlich alles korrekt und ich unterschreibe es zu 99 Prozent! Allerdings ist die Erklärweise so infantil, es kommt so rüber, als wäre das Impfomat für kleine Kinder gemacht! Ich denke genau dadurch erreicht man noch weniger Menschen! Aber irgendwie ist das heute allgemein so und trifft einfach nicht meinen persönlichen Geschmack! Die neue Show von Mailab ist inhaltlich grandios, aber von der Umsetzung ebenfalls unglaublich infantil als wäre es eine Sendung im Kinderkanal!

  8. Man merkt die Absicht, und ist verstimmt.
    Die Holzhammer-Pädagogik ist zweifelhaft, @Alexander1992 nennt das Produkt zu Recht infantil.

    Die Produktionskosten sind absolut ungerechtfertigt:

    – Honorarkosten für die Darsteller Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen und Frau Dr. Natalie Grams-Nobmann : 73.985,37 €
    – Sonstige Personalkosten/Reisekosten: : 517,65 €
    – Kosten für die Produktion: Kosten für Schnitt Web-Special, Produktion und Postproduktion, Technikkosten: 67.673,63 €

    https://fragdenstaat.de/anfrage/kosten-impf-o-mat/

  9. @Thomas Roth:

    – Honorarkosten für die Darsteller Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen und Frau Dr. Natalie Grams-Nobmann : 73.985,37 €

    Dazu gibt es längst eine Stellungnahme von Frau Grams und eine Präzisierung des Ministeriums.

  10. Ich bin nur erstaunt, wie viel so ein dilletantisches Programm kostet. Egal, wer wie viel bekommt. Es ist keine Neid- oder Missgunst Diskussion, die ich hier anzetteln will,sondern ehrliches Erstaunen.
    Wahrscheinlich hab ich bloß keine Ahnung vom Show- und Medien-Geschäft.

    Ein Angestellter Arzt im Krankenhaus arbeitet ein Jahr für die Gage des Dr. v. Hirschhausen.

    .

  11. Bei Grams-Nobmann wurde also aus „Honorarkosten“ eine „Aufwandsentschädigung“.

    Meine Güte, welcher Sachbearbeiter hat das denn wieder verbrochen?

    Frag den Staat, aber erwarte nicht unbedingt eine sinnvolle Antwort.

  12. „Unklare #Hepatitis-Fälle bei #Kindern – eine Einordnung meinerseits.“

    https://twitter.com/EckerleIsabella/status/1517143615025287171

  13. Darum scheitern die Impfkampagnen – fast alle

    https://www.welt.de/wissenschaft/plus238650207/Pandemie-Darum-scheitern-die-Impfkampagnen-fast-alle.html

    Was können Impfkampagnen in den jeweiligen Ländern leisten – dieser Frage ist gerade ein Forscherteam der Hochschule für Politik an der Technischen Universität München, der Universität Trient und der London School of Economics and Political Science nachgegangen. Allerdings war das Ergebnis ziemlich ernüchternd: Fast überall scheiterten die Kampagnen. In Italien, Bulgarien, Polen, Schweden und Spanien hatten die vermittelten Botschaften nicht den gewünschten Effekt. In Frankreich fruchteten scheinbar auch Plakate nicht, die frisch geimpften Singles Liebe und Sex in Aussicht stellten. Nur in Deutschland und vereinzelt in Großbritannien schlugen die Kampagnen überhaupt an.

    Für die Studie, die in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht wurde, bekamen insgesamt 10.000 ungeimpfte Erwachsene im Frühjahr 2021 Informationen über die Impfstoffe zugesandt. Verschiedene Botschaften konzentrierten sich etwa auf die Gesundheit, also inwiefern die Impfstoffe das Risiko reduzieren, schwer an Covid-19 zu erkranken und womöglich zu sterben. Oder es ging um die Vorteile für Geimpfte, etwa beim Reisen. Anderen wurde der Wegfall von Beschränkungen durch die Impfung in Aussicht gestellt. Anschließend wurden alle Teilnehmer gefragt, ob sie sich in der folgenden Woche piksen lassen würden.

    In Deutschland zeigten alle drei Botschaften eine signifikante Wirkung. Gerade die Chance, seltener zu erkranken, steigerte die Impfbereitschaft um das 1,5-Fache. In Großbritannien konnten vor allem jene überzeugt werden, bei denen betont wurde, dass sie mit dem Impfzertifikat wieder in den Urlaub fahren dürfen.

    Ein Ergebnis hat die Forscher besonders überrascht: Ist die Gesundheitskompetenz der Menschen gering, dann bewirken Botschaften in Impfkampagnen nichts – das gilt für alle Länder. Bisher wurde angenommen, dass verständliche Informationen über Corona bei Menschen mit wenig Vorwissen dazu führen, dass sie das Virus besser verstehen und sich dann auch eher impfen lassen. Vertrauen in die eigene Regierung wirkte sich dagegen positiv auf die Entscheidung aus, ob jemand sich den Impfstoff injizieren lässt.

    Im Gespräch hält sich die Studienleiterin Janina Steinert, Professorin für Global Health in München, zurück, was die Bewertung der deutschen Impfkampagnen betrifft. Sie konzentriert sich darauf, was man besser machen kann. Ihre Kollegen und sie hätten durch die Untersuchung gemerkt: Was in Frankreich funktioniere, das ziehe noch lange nicht in Deutschland. „Es kann keine einheitliche Impfkampagne für Europa geben, weil sich die einzelnen Länder zu sehr unterscheiden“, sagt Steinert. Stattdessen müssten die Kampagnen auf die jeweilige Region zugeschnitten sein, um die Menschen wirklich zu erreichen.

    Auch landesweite Informationskampagnen funktionieren meist nicht gut. Denn die verschiedenen Zielgruppen müssten gezielt angesprochen werden, erklärt Steinert. „Junge Menschen informieren sich viel über soziale Medien. Impfkampagnen könnten daher etwa stärker auf TikTok oder Instagram gespielt werden.“ Ebenso seien reale Orte wichtig: Den Forschern fiel auf, dass Frauen skeptischer gegenüber der Impfung waren als Männer. Als einen Grund dafür nennt Steinert die Sorge vor Unfruchtbarkeit. Zwar ist das widerlegt, doch der Irrglaube scheint weitverbreitet. Es sei ratsam, Frauen besser in gynäkologischen Arztpraxen aufzuklären, sagt Steinert.

    Beispiele wie Bremen belegen, dass eine zielgruppengenaue Ansprache zieht. Das Bundesland hat auch deshalb die höchste Impfquote in Deutschland, weil schon früh untersucht wurde, in welchen Stadtteilen die Infektionen hoch waren. In den Vierteln, in denen viele arme Menschen sowie Migranten leben, steckten sich besonders viele an. Das Misstrauen gegenüber Staat und Behörden ist groß. Die Lösung: Impfteams fuhren in die prekären Wohngebiete und klärten auf mehreren Sprachen über das Virus auf. „Die Kampagnen sollen auch Migranten ansprechen. Daher ist es sinnvoll, sie nicht nur in Deutsch zu halten, sondern sie auch ins Türkische zu übersetzen“, sagt Steinert.

    Eine aktuelle Fallstudie aus Polen bestätigt den Zusammenhang zwischen politischen Ansichten und der zögerlichen Haltung gegenüber Impfungen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es den Menschen oft weniger an Vertrauen in die Covid-Impfstoffe mangelt, sondern sie vielmehr an „denen da oben“ zweifeln. Auch darauf haben die Wissenschaftler aus München, Italien und London eine Antwort: Rollenvorbilder der jeweiligen Gruppe können die Kampagnen zusätzlich bekannter machen und dazu beitragen, dass mehr Menschen sich impfen lassen. „Der Appell sollte nicht nur vom Bundesgesundheitsminister oder Bundeskanzler kommen,“ sagt Janina Steinert, „ein bekannter Fußballspieler kann die Entscheidung positiv beeinflussen.“

    In der Pandemie werden auch Falschnachrichten und Desinformationen zum Problem. Aus einer kürzlich veröffentlichen Studie in Nature Scientific Reports geht hervor, sie bremsen die Impfkampagnen. Ein Team um Francesco Pierri vom Politecnico di Milano hat herausgefunden, dass Fehlinformationen im Internet sich negativ auf die amerikanische Impfkampagne ausgewirkt haben. In den Bundesstaaten und Bezirken, in denen die meisten fehlerhaften Informationen über Twitter geteilt worden, haben die Forscher eine größere Zurückhaltung und folglich eine geringere Impfquote festgestellt. Steinert erklärt das auch mit der Informationsflut. Heute seien die Menschen viel mehr verschiedenen Informationen und auch Fake News ausgesetzt als früher.

    In der Wissenschaft wird die Pandemie deshalb auch als „Infodemie“ bezeichnet. Viele sind verwirrt, weil sie nicht mehr wissen, welchen Quellen sie trauen können. Das Ganze wird erschwert, weil von offiziellen Stellen teilweise auch widersprüchliche Informationen über das Virus verkündet wurden. Die Covid-19-Impfstoffe sollten etwa zunächst vor Ansteckung schützen, boten dann aber doch nur Schutz vor einem schweren Verlauf. Die Forschung hat schließlich erst in der laufenden Pandemie neue Erkenntnisse gewinnen können.

    Sind Impfkampagnen also unwirksam und im Herbst überflüssig? Forscherin Steinert findet das nicht. Denn die Impfentscheidungen müssten begleitet werden, es gebe „keine Automatismen“. Helfen könnte, die Hürde möglichst gering zu halten. „In Spanien haben wir gesehen, dass ein zugeteilter Impftermin gut funktioniert hat. Die Menschen haben ihn per Post erhalten und hätten aktiv absagen müssen“, sagt Steinert. Dann sei auch der soziale Druck höher, da angenommen werde, dass Nachbarn, Kollegen und Freunde sich überwiegend impfen ließen.

    Steinert plädiert für eine Beratungspflicht. Jeder Bürger solle in einem Gespräch umfassend aufgeklärt werden und könne sich mit dem Wissen frei für oder gegen die Impfung entscheiden. Durch ihre Untersuchung weiß sie: Je mehr eine Bevölkerung über die Entstehung von Krankheiten und den Nutzen von Impfungen Bescheid weiß, desto mehr Menschen entscheiden sich für die Immunisierung. Wichtig sei deshalb, die Gesundheitskompetenz zu stärken. Jeder müsse verstehen, „dass die Impfung eben nicht nur vor der Infektion, sondern insbesondere vor einem schweren Verlauf schützt – vor einem Krankenhausaufenthalt und dem Tod“, sagt Steinert.

    Mit der neuen Impfkampagne könnten so zumindest diejenigen erreicht werden, die sich nicht direkt dazu durchringen, einen Termin für die Auffrischimpfung zu machen oder noch zu wenig darüber wissen. Skeptiker oder Impfgegner könne man mit reiner Kommunikation aber nicht überzeugen.

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