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Video: Wer muss sich eigentlich von Verschwörungstheorien bedroht fühlen?

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Bei den Französischen Filmtagen in Tübingen ging es auch um das Thema Verschwörungstheorien.

Zu diesem Anlass besuchte das offizielle Festival TV die Stuttgarter Skeptiker und sprach mit Dr. Philippe Leick (ab Minute 4:40).

Beim Festival selbst gab’s den Film „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ sowie eine Gesprächsrunde mit Historikern und Philosophen:

Insgesamt bisschen schwafelig, aber so etwa nach einer halben Stunde kommen ein paar ganz interessante Aspekte zur Sprache, etwa ob man zwischen „Verschwörungsthesen“ („öffen sich der Falsifizierbarkeit“) und „Verschwörungstheorien“ („drehen sich ausschließlich um die Verifizierung“) unterscheiden sollte – und wer sich überhaupt von Verschwörungstheorien bedroht fühlen müsse.

Gute Antwort:

Institutionen, die komplexe Zusammenhänge auch komplex erklären und Menschen, die Zusammenhänge so formulieren, dass Einspruch möglich ist, haben Probleme mit Verschwörungstheorien […] Alle, die differenziert und komplex denken und Zusammenhänge erklären wollen, müssen sich von Verschwörungstheorien angegriffen fühlen.

Auch im Podcast Kluge Freunde des Journalisten Guido Bellberg ist eine Folge zum Thema Verschwörungstheorien erschienen:

Warum man Verschwörungstheoretiker emotional angehen muss, nicht rational.

Für den Welt-Kolumnisten stellen Verschwörungstheorien ein „emotionales Problem“ dar, folglich sei es „Zeitverschwendung“, sie rational bekämpfen zu wollen:

Als Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Verschwörungsgläubigen schlägt Bellberg vor, diese „emotional zu stärken“ und darüber hinaus „die Denkfehler aufzudecken, ein paar Anstöße zu geben“ und aufzuzeigen, dass Verschwörungstheorien immer derselben simplen Struktur folgen.

Dabei könnten möglicherweise Alltagserfahrungen helfen – und ein Appell an die persönliche Eitelkeit:

Plant mal bei einer Party, zwei bestimmte Personen nicht einzuladen. Das dauert maximal bis Montag, dann kommt alles raus. Es läuft im Leben nichts so, wie es geplant war […] Life is messy, das Leben ist kompliziert. Verschwörungstheoretiker stellen sich dieser schmerzhaften Tatsache des komplizierten Lebens nicht. Diese Menschen haben echte Probleme. Man könnte sie vielleicht fragen: „Was hast du davon, an so etwas zu glauben? Das ist doch unter deinem Niveau. Ich verstehe, warum du diese Theorie sexy findest, aber du bist doch eigentlich klüger“.

Und schließlich war ich selbst kurz vor Weihnachten noch bei Radio WebWelle der Technischen Hochschule Deggendorf zu Gast, zusammen mit der Wirtschaftspsychologin Prof. Cordula Krinner.

Zum Weiterlesen:

  • Warum ist Youtube voll von Verschwörungstheorien? jetzt am 31. Dezember 2019
  • Video: „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ und andere Fake News zur Mondlandung, GWUP-Blog am 9. Januar 2019
  • SkepKon-Video: Verschwörungstheorien selbst testen, GWUP-Blog am 11. Dezember 2019
  • Hoaxilla #239 – „I want to believe“ vom 27. Oktober 2019

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