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Kombiniere: Homöopathie und Anthroposophie – aber zu was?

| 18 Kommentare

Im AnthroWiki hat die Homöopathie einen eigenen Eintrag, sogar mit dem Unterpunkt „Anthroposophie und Homöopathie“.

Was das eine mit dem anderen zu tun hat, erklärt ein neuer Artikel im „Susannchen“-Blog:

So finden sich heute von den einschlägigen Herstellern Mittel in den Apothekenregalen, bei denen Grundstoffe nach anthroposophischen (okkulten) Grundsätzen festgelegt wurden (Hahnemann hätte vermutlich nach Atem gerungen), die Zubereitung aber nach homöopathischen Grundsätzen vorgenommen wurde.

Dazu dürfte auch das Quecksilbercyanid im Meditonsin gehören. Was für eine Kombination. Wundern Sie sich also, liebe Leser, über nichts mehr.“

Zum Weiterlesen:

  • Homöopathie und Anthroposophie – geht das zusammen? Susannchen braucht keine Globuli am 5. November 2017
  • Geldverschwendung: Meditonsin in der Erkältungszeit, GWUP-Blog am 1. November 2017
  • Fragen an die „Grundlagenforschung“ zur Homöopathie, Gesundheits-Check am 29. Oktober 2017
  • „Anthroposophie“ bei Psiram
  • „Anthroposophische Medizin“ bei Psiram

18 Kommentare

  1. –bei denen Grundstoffe nach anthroposophischen (okkulten) Grundsätzen festgelegt wurden (Hahnemann hätte vermutlich nach Atem gerungen)–

    da unterscheiden sich beide eigentlich nur durch ihre „wortschöpfungen“, die allermeisten grundstoffe der homöopatie beruhen doch auch auf okkultismus, oder glaubt jemand im erst daran , daß ein gesunder aconitin , hundescheiße oder ein stück berliner mauer wirklch geschluckt hat? zumindest der erste hätte nichts mehr über sein empfinden aussagen können. da 1mg aconitin als tödliche dosis gilt.
    – alle in einen sack- und in den müll der geschichte damit.

  2. @ diabetiker: Und dann sind da noch die Mittel, in deren Ursubstanz die namensgebende Substanz gar nicht vorkommt, etwa Plutonium oder Mondlicht. Und die Mittel, wo es gar keine einzelne Substanz als Wirkstoff gibt, sondern ein buntes Sammelsurium wie Honigbiene (hat eigentlich jemals jemand im Rahmen einer Arzneimittelprüfung Honigbienen gegessen?) oder der schon genannte Hundekot (von dem es sicher auch unzählige „Sorten“ gibt, und niemand weiß, welche geprüft wurde und ob die in den Globuli dieselbe ist).

  3. Das Schöne -was im Susannchen-Artikel auch ausgebreitet wird- dass hier zwei unsinnige Theorien „vereinigt“ werden, die sich logisch und vom jeweiligen Ansatz her ausschließen – Hahnemann wäre über den puren Okkultismus von Steiner entsetzt gewesen, nahm er doch für sich den wissenschaftlichen Stand seiner Zeit in Anspruch. Was wiederum Steiner völlig gleichgültig gewesen sein dürfte, da er ja bekanntlich nur eine Wissenschaft gelten ließ: seine „Geisteswissenschaft“, die „Erkenntnisse“ nur aus „geistiger Schau“ bezieht. Ist doch herrlich, wenn man den einen Unsinn mit dem anderen ad absurdum führen kann und umgekehrt…

    @diabetiker: Erinnert mich an eine Frage, ob es angesichts der begrenzten Wassermengen auf der Erde überhaupt Hochpotenzen geben könne? Die Frage ist natürlich mit dem System der Mehrgefäßherstellung von Homöopathika zu beantworten, aber angehängt wurde die Bemerkung: Natürlich gibt es aber aus anderen Gründen keine Hochpotenzen…

  4. @ gnaddrig
    Apis mellifica wurde 1852 erstmals umfangreich und ausführlich „getestet“: Mit ganzen 7 (in Worten: sieben) Probanden. Später wurde das durch weitere „Prüfer“ (insgesamt ca. 40) ergänzt, was sich zu etwa 1000 „Symptomen“ aufsummiert hat.

    Excrementum caninum wurde 1996 getestet. Im Bericht steht sogar, womit sie den Mischlingshund (deutsch/ungarischer Schäfer/Setter-Mix) gefüttert haben, um die „Ursubstanz“ zu gewinnen. http://provings.info/pruefungen/Excrementum%20caninum,%20Eberle,%20Ritzer,%20english.pdf

    Du siehst also: alles hochseriös… *räusper*

  5. @ RainerO: Gut, dann hat ja alles seine Ordnung. Ein Glück!

    (Und das Geschäft von dem bestimmten Hund wird als Ursubstanz für alle entsprechenden Homöopathika genommen? Weil wiederholen kann man das ja nicht. Sogar bei oberflächlich identischem Speisezettel wird die Wurst von anderen Metzgern kommen, aus anderen Schweinerassen zubereitet worden sein, was weiß ich. Das könnte alles bedeutsam sein, oder?)

  6. @gnaddrig
    Erst dadurch wird es ja alles reproduzierbar, dass alles vom Ur-Hund stammt ;-)

  7. @ gnaddrig:

    Ach geh, Wurst vom anderen Metzger. Das Viech wurde doch garantiert vegan ernährt. Sonst wären doch alle davon jemals potenzierten Globuli fleischverseucht.

  8. @ noch’n Flo: Gleiches Problem – kam der Salat vom selben Acker? Wurde seitdem vielleicht ein neues (anderes!) Kuhhorn vergraben?

    @ Ich: Und ich hatte mir schon Sorgen gemacht ;)

  9. Sind wir mal lieber alle froh, dass die starke mikrobielle Fracht in excr can [1] mit ihren Trägersubstanzen zusammen rauspotenziert wird.

    Und warum sitzen die Hersteller von homöopathischen „Apis Mellifica“ Präparaten nicht längst alle im Knast? Die bringen aus reiner Profitgier Tiere um (zumal sympathische und obendrein bedrohte) und verarbeiten deren Leichen so, dass im Endprodukt nichts davon übrig ist. Also Töten für nichts und wieder nichts. Zumindest aus ihren Kirchen sollten die mal sofort rausgeworfen werden.

    —-
    [1] Jetzt im Moment, wo ich das mal so hinschreibe, verstehe ich diesen speziellen Nickname plötzlich…

  10. @ noch’n Flo
    Da sieht man wieder, dass du nur aus reiner Boshaftigkeit herumlästerst, ohne dich mit der Materie zu beschäftigen. Wenn du den 82-seitigen Prüfbericht nämlich gelesen hättest, wüsstest du, dass der Hund mit Pansen gefüttert wurde. Also nix mit vegan… ;-)

    Ich glaube aber, dass wir jetzt schön langsam mit dem Herumalbern aufhören könnten, auch wenn es zu diesem Thema wirklich kaum Konstruktives zu sagen gibt. Udo Endruscheit hat mMn alles Notwendige dazu gesagt.

  11. und ich meine, jedenfalls für mich, daß ich diesen ganzen haufen -gequirlten wahn- egal wie er bezeichnet wird, wirklich nur mit ironie und humoristik ertragen kann.

    normalerweise gehört ein akademiker, der öffentlich behauptet, vulkanasche so verdünnt, daß keine mehr vorhanden ist, kann fersensporn „heilen“, in die klapse.

    nach mm „müßte“ der doch merken(wenn er normal wäre) was für einen mist er da rausläßt. und das bezieht sich auf alles egal ob hanemann oder steiner beide haben den irrsinn als medizinprodukt erfunden.

  12. @ 2xhinschauen:

    Die bringen aus reiner Profitgier Tiere um (zumal sympathische und obendrein bedrohte) und verarbeiten deren Leichen so, dass im Endprodukt nichts davon übrig ist.

    Das tut jeder Würstchenfabrikant auch. Und solange die Tiere schmerzfrei getötet werden dürfte das auch kein Problem sein. Honigbienen ja nichtmal Wirbeltiere, die zählen sowieso nur halb so viel, wenn überhaupt.

    Einzig das Kriterium „bedroht“ könnte ziehen. Aber das kann man wie mit den Bäumen handhaben, nachhaltig: Für jede zwecks Potenzierung gemeuchelte Biene wird irgendwo eine neue gezogen.

    Mit dem Gegenwert von einem zusätzlichen Bienenkorb kann man die ganze Milchstraße bis zum Eintreten der totalen Entropie mit Apis Mellifica in beliebiger Verdünnung beliefern. Man braucht ja nicht viel…

  13. @Diabetker:
    Die Sache mit der Vulkanasche stößt mir besonders übel auf, seit mam mir das empfohlen hat.

    Grund: Hat sich also vor Jahrzehnten jemand gedacht, die Schafe auf Island leiden an Knochenveränderungen wegen der Vulkanaschen, die sie beim Fressen mit aufnehmen. Das scheint die einzige Legitimation zu sein, dass man behauptet, verdünnt hülfe das gegen Fersensporn. Sogar Werbeplakate in der Apotheke behaupten das, im Netz sowieso.

    Es treibt schlicht meinen Blutdruck in die Höhe, dieser Irrsinn, alles und jedes zur Arznei machen zu wollen ohne den geringsten Wirkungsnachweis (in diesem Fall gibt es ja nicht einmal die homöopathische Prüfung). Geld machen aus Sch***e ist das für mich.

    Sorry, das musste mal raus.

  14. @gnaddrig
    Hast ja weitestgehend recht. Was weiß ich denn, was ich in meinem Zorn so alles schreibe. Aber das hier…
    >> Das tut jeder Würstchenfabrikant auch.
    … verdient trotzdem ein herzhaftes „Schlimmes wird durch Schlimmeres nicht besser“
    ;-)

  15. @ 2xhinschauen: Dabei war das so ein schönes Stück Whataboutism! Und jetzt alles zerschossen!

    *geht schluchzend ab*

  16. Kann ich eigentlich auch meine eigenen diversen Exkrete (wie z.B.: Schweiß der rechten Achselhöhle, Haarschuppen des Scheitels und nicht zuletzt ausgeatmete Luft, getrennt nach Nasenloch) jemandem zur Prüfung anbieten und daraufhin durch Selbtvermarktung ganz viel Geld verdienen?

    Was den Pansen-Mischlingshund angeht: Mit dem wird es wie mit der Millionen-Dollar-Ente zur Oscillococcinum (oder wie es denn heißt) sein: Ein kleines einmal gelegtes Kackhäufchen reicht dank Potenzierung bis in alle Ewigkeit, Es gibt also keinen Grund, sich Sorgen zu machen, daß die Ursubstanz dereinst nicht mehr in gleicher Zusammensetzung und edler Qualität vorhanden wäre.

  17. @borstel:
    Ganz ohne Ironie: Das ist ja ein Teil des Irrsinns, dass man ALLES zu einer Arznei definieren kann. Und es wird getan.
    Was mich so sehr dabei erstaunt: Es interessiert niemanden.

  18. @ Ich

    Was mich so sehr dabei erstaunt: Es interessiert niemanden.

    Vielleicht würde es mehr Menschen interessieren, wenn auf dem Fläschchen nicht „Excrementum caninum“, „Murus berlinensis“ und „Apis mellifica“, sondern „Hundescheiße“, „Berliner Mauer“ und „Gemörserte Biene“ stehen würde.

    Aber selbst nicht so absurde Beispiele wie „Mercurius cyanatus“ (also eine Verbindung aus Quecksilber und einem Salz der Blausäure) und „Aconitum napellus“ (also der hochgiftige Eisenhut) als Bestandteil von Meditonsin lassen die bunte, naturbelassene Blumenwiese, die viele bei der Homöopathie im Kopf haben, vielleicht schneller verblassen.

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