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Neuerscheinung: „Die Evolution lässt sich nicht leugnen“

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Am 16. Oktober erscheint das Buch „Streitfall Evolution – Eine Kulturgeschichte“.

Die aus elf Ländern stammenden Autorinnen und Autoren zeichnen aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven die Facetten einer spannenden und bis in die Gegenwart hochaktuellen Debatte nach und fragen nach der Zukunft des Streitfalls Evolution.“

Welt-Online sprach darüber mit der Herausgeberin und Professorin für Neuere und Neueste Geschichte Angela Schwarz.

Ein Auszug:

Die Welt: Sie gehen davon aus, dass keine andere naturwissenschaftliche Theorie unsere Gesellschaft so stark prägt.

Schwarz: Nehmen wir zum Vergleich Albert Einstein. Er mag zwar als Person und mit seiner Formel E=mc² viel präsenter sein als Charles Darwin. Aber wer macht sich denn schon Gedanken über die Relativitätstheorie? Wer versteht denn genau ihren Inhalt?

Die Evolutionstheorie hingegen drang schon von ihrer Veröffentlichung weit über die Grenzen der biologischen oder naturwissenschaftlichen Forschung hinaus und beschäftigte Menschen fast aller Schichten. Für nicht wenige im 19. Jahrhundert lieferte sie eine Art biologische Begründung der kapitalistischen Ordnung.

Und in den inzwischen fast 160 Jahren, die die Evolutionstheorie in der Welt ist, war sie Auslöser für viele Fragen, wichtige Fragen, die uns bis heute beschäftigen: Was ist der Mensch? Wohin entwickelt er sich? Wohin soll er sich entwickeln?

Auch die Frage, welche Rolle der Naturwissenschaft in der Gesellschaft zukommen soll, wird ausgehend von der Evolutionstheorie diskutiert.“

Die Welt: Sind Ihnen persönlich schon Fälle entschiedener Ablehnung der Evolutionslehre begegnet?

Schwarz: Ich habe kürzlich von einem Heimatmuseum in Nordrhein-Westfalen erfahren, dass dort bestimmte Besuchergruppen von der Museumsleitung verlangen, ein Diorama zum Neandertaler zu verhängen.

„Das sollen meine Kinder nicht sehen“, heißt es dann, das widerspreche den Glaubensgrundlagen.

Aber wie gesagt, ich bin da recht entspannt. Die Lehre von der Evolution ist als Grundidee so präsent, ob als Lehrinhalt in Schulen oder Universitäten, Gegenstand von Wissenschaftssendungen im Fernsehen, auf dem T-Shirt oder im Computerspiel – sie lässt sich nicht wegdiskutieren oder leugnen.“

Zum Weiterlesen:

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