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GWUP-Konferenz-Rückblick: Der Publikumstag 2013

| 31 Kommentare

Fragt man die Kritiker, dann sind wir Skeptiker wahlweise …

streng dogmatische, atheistische Wissenschaftsfundamentalisten“

oder …

die letzten Ayatollahs der orthodoxen Wissenschaften“

oder …

Pharma-Lobbyisten

oder schlicht …

… das Opus Dei der Wissenschaft“.

Mit einer liebevollen Sammlung von Schmähungen und pseudoironischen „Ehrentiteln“, mit denen die GWUP im Verlauf ihrer 25-jährigen Geschichte bedacht worden ist, läuteten Kendra Jaudzin und Rouven Schäfer von der Kölner Regionalgruppe das Programm der SkepKon 2013 ein.

sSkepkon_Intro

(Alle Fotos zum Vergrößern anklicken.)

Am Ende ihres kurzen Intros stand schließlich die Empfehlung:

Machen Sie sich am besten selbst ein Bild!“

Und genau dazu ist der „Publikumstag“ da, der in diesem Jahr mehr als 250 Gäste (darunter viele Nicht-Mitglieder, Nicht-Konferenzteilnehmer etc.) in den KOMED-Saal im MediaPark zog.

Als erster Act kamen Alexa und Alexander Waschkau von Hoaxilla auf die Bühne.

Skepkon_Hoaxilla

 Hoaxilla – das ist „der skeptische Podcast aus Hamburg“, der sich hauptsächlich mit modernen Sagen befasst.

Dazu zählen etwa die Düster-Mär um „Bloody Mary“, aber auch eher heitere Geschichten à la „Nachbars Kaninchen“. Letztere „urban legend“ wurde vor allem durch den Franka-Potente-Film „Nach 5 im Urwald“ bekannt.

Stimmt es, dass ein Verrückter mit einer Aids-Spritze durch Diskotheken zieht und wahllos Szene-Gänger mit dem HI-Virus infiziert?

Offenkundig nicht, denn Polizei- und anderen Behörden ist kein einziger Fall bekannt, da dieses sich tatsächlich mal irgendwo so zugetragen hätte.

Dennoch taucht die Story von der Aids-Spritze jedes Jahr aufs Neue wieder in den Medien auf – und steigert sich in manchen Großstädten bis zur Massenhysterie.

Die Gründe dafür sind weniger im rationalen als vielmehr im emotionalen Bereich zu suchen.

Wandersagen passieren mehr oder weniger ungefiltert den kritischen Verstand, weil sie sich an eine andere, überlegene Instanz richten: unser Gefühl.

„Urban Legends“ gießen vagabundierende Ängste, vage Vorurteile und unausgesprochene Ressentiments in eine erzählerische Form. Und deshalb sind sie unsterblich.

Wie das mit Hoaxilla angefangen hat, kann man in einem Skeptiker-Interview nachlesen, das Mark und Lydia Benecke mit Alexa und Alexander geführt haben:

Wie Bauschaum in Gummistiefeln einen skeptischen Podcast lostrat.“

Und noch während der diesjährigen GWUP-Konferenz erschien ein Bericht der Deutschen Presse-Agentur über Hoaxilla, der unter anderem im Handelsblatt, in der Süddeutschen und im österreichischen Standard abgedruckt worden ist.

Darin lesen wir unter anderem:

Weshalb nehmen Menschen paranormale Phänomene wahr? Was ist dran an den Behauptungen?

„Unser Gedanke ist, im Geist der Aufklärung und als Gegenstimme zu pseudowissenschaftlichen Glaubenssystemen das wissenschaftlich kritische Denken zu fördern“, sagt der 37 Jahre alte Psychologe Alexander Waschkau.

Oder kurz gesagt: „Ich kann mich am Stammtisch darüber aufregen, wie blöd die Welt ist, oder etwas dagegen tun.“

Ihre Antworten findet das Hoaxilla-Duo in Büchern, Dokumenten, Archiven, auf Internetseiten oder im Austausch mit Wissenschaftern – im Schnitt beschäftigen sie sich damit fünf Stunden pro Tag. Ziel der Sendung sei es nicht, Leute lächerlich zu machen, sondern deren Entdeckungen zu erklären, sagt die Ethnologin Alexa Waschkau (38).

Nicht jede verbreitete Geschichte sei absichtlich erlogen. Oft hingen spektakuläre Falschmeldungen mit optischen Phänomenen zusammen – etwa der Wels am Baggersee, der für ein Krokodil gehalten wird. „Unser Wahrnehmungsapparat täuscht uns in der Natur irrtümlich Dinge vor, durch die es zu Verwechslungen kommt, weil der Größenvergleich fehlt.“

 Wahrnehmungstäuschungen – an dieses Stichwort knüpfte Sebastian Bartoschek an, der zu der Frage „Spukt’s?“ referierte.

Skepkon_Bartoschek

Zunächst stilecht im „Ghostbusters“-Outfit auftretend, streifte der Psychologe und Journalist schnell sowohl seine Verkleidung als auch jedwede romantisierend-irreführende Darstellung des Themas „Ghosthunting“ ab.

Seit Bartoschek im Oktober 2010 für die Bild-Zeitung eine Gruppe von „Geisterjägern“ bei der Arbeit begleitete, hat er engen Kontakt zur Szene.

Alle Ghosthunter halten sich selbst für Skeptiker“,

berichtete der Diplom-Psychologe.

Allerdings stelle sich die Frage, ob diese wirklich offen für eine Falsifikation ihrer Thesen seien.

Was „Geisterjägern“ in aller Regel fehle, seien nicht nur begründete Standards – sondern schlicht und einfach Geister.

Heißt: Solange wir gar nicht wissen, ob es überhaupt Geister gibt und welche Eigenschaften diese haben, ist es hinreichend sinnlos, auf angebliche „Geister“ Messgeräte aus dem Baumarkt anzusetzen, die weder für die Geisterjagd entwickelt worden sind noch je einen Nachweis erbracht haben, dass sie für solche Untersuchungen überhaupt geeignet sind.

Derzeit sieht „Geisterjagd“ mehr oder weniger so aus:

Man suche möglichst finstere, unheimliche Orte auf, benutze alle möglichen Messgeräte und Kameras und suche damit nach „Geistern“ – also nach irgend etwas in den Aufzeichnungen, das merkwürdig oder auf den ersten Blick unerklärlich aussieht.

Und je mehr Messkanäle man dazu aufbaut, desto eher findet man seltsame Erscheinungen, die bei Licht besehen alles Mögliche sein können – von Staub vor der Linse über digitale Aufzeichnungsprobleme bis hin zum eigenen Flüstern, das zum hochempfindlichen Mikrophon getragen und dann beim extremen Verstärken entsprechend verzerrt wird.

Nur die Tatsache, dass moderne Messgeräte verwendet werden, macht noch keine wissenschaftliche Messung aus“,

sagte Bartoschek.

Weitere aktuelle Erkenntnisse zum Thema „Ghosthunting“ legen Sebastian Bartoschek und Alexa Waschkau in ihrem Buch „Ghosthunter“ dar, das voraussichtlich diesen Sommer im Alibri-Verlag erscheint.

Die anschließende große Pause nutzte ich als Moderator erst einmal dazu, in ein frisch gedrucktes T-Shirt zu schlüpfen, das mir Dr. Claudia Preis von der GWUP-Regionalgruppe München überreichte (rechts neben mir gibt Dr. Jochen Bergmann, stellvertretender GWUP-Vorsitzender, den betont seriös-ernsten Gegenpart):

Skepkon_Shirt

(Foto: mark benecke/benecke.com)

Weiter ging’s dann mit dem in Köln beheimateten Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke.

Skepkon_Benecke

Benecke knüpfte improvisierend an die Referenten vor ihm an und erklärte unter anderem den modernen Mythos von den „Snuff“-Filmen.

Das Wort „snuff“ kommt aus dem Englischen und heißt soviel wie „auslöschen“. Damit ist die „Handlung“ eines solchen Streifens bereits hinreichend beschrieben.

Snuff-Movies sind Kurzfilme, in deren Verlauf Menschen gefoltert oder sexuell misshandelt und schließlich vor laufender Kamera exekutiert werden.

Urbane Legende oder unfassbare Wirklichkeit?

Ursprünglich habe es sich bei der Thematik um einen geschmacklosen Marketing-Gag der Verleihfirma „Monarch Releasing Corp.“ gehandelt, erklärte der Kriminalbiologe und Forensiker.

1976 warb ein Filmplakat am New Yorker Times Square mit dem blutigen, zerschnittenen Foto einer nackten Frau für eine Low-Budget-Produktion namens „Snuff“ (in Deutschland: „Big Snuff – American cannibale – Bestialisch bis aufs Blut gequält“).

Darunter stand zu lesen:

Das Blutigste, was jemals vor einer Kamera geschah! Dieser Film konnte nur in Südamerika gedreht werden, wo ein Menschenleben wenig zählt!“

Zahlreiche Protestveranstaltungen und Medienberichte verhalfen dem „lachhaft schlechten Schund-Opus“ (Cinema) zu unverdienter Publizität.

„Snuff“ war in der Tat in Argentinien gedreht worden. Allerdings nur aus Kostengründen und schon fünf Jahre zuvor, 1971.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Film von Alan Shackleton noch „The Slaughter“ („Das Gemetzel“) geheißen und war von „Monarch Releasing Corp.“ als „nicht vermarktbar“ zurückgehalten worden.

Kein Wunder: „The Slaughter“ war ein eher müdes Horrorfilmchen, das Morde, Folterungen und Verstümmelungen unter den Mitgliedern einer Hippie-Mädchensekte präsentierte.

Erst als Shackleton eine nachträglich eingefügte, zweiminütige Mord-Sequenz an einer jungen Frau als „authentisch“ ausgab und den ursprünglichen Vor- und Abspann einfach wegschnitt, avancierte sein Zelluloid-Desaster zum Geheimtipp und lief vor vollen Häusern – wenigstens eine kurze Zeit.

Und seither geistern „Snuff-Filme“ durch die Welt der Großstadtsagen.

Zum Abschluss des Nachmittagsprogramms gab es schließlich meine „Lernkontrolle“ für das Publikum – ein Quiz um den Titel des „Magister of Mystery“ mit „Fünfmal Rätselhaftem und dreieinhalb Erklärungen“.

Skepkon_Quiz

Gemeinsam mit unseren Gästen machten sich die vier Referenten an die Lösung der fünf seltsamen, aber authentischen Begebenheiten aus den Archiven der Skeptiker.

Unter anderem ging es um die geheime Symbolik in dem Gruselfilm „Shining“.

Echt schwierig“

meinten da sogar die Mythen-Experten von Hoaxilla. Aber letztendlich konnte (fast) alles enträtselt werden.

Das Abendprogramm bestritt abschließend der Zauberkünstler Ralf Weber mit „ganz normalen Wundern“:

Skepkon_Zauber

Der GWUP-Vorsitzende Amardeo Sarma geriet darüber ebenso ins Staunen wie das begeisterte Publikum.

Gegen 21.30 Uhr war ein „Publikumstag“ zu Ende, der Maßstäbe gesetzt hat – und über den der Kölner Express schreibt:

Schön schrill!“

Zum Weiterlesen:

 

 

31 Kommentare

  1. Ja, Snuff-Movies…auch „Cannibal Hollocaust“ wurde als solcher betitelt…obwohl bewiesen werden konnte, daß keiner der Schauspieler getötet wurde…
    Seit Jahren kursiert ein kleiner „Snuff-Film“ im Internet…hier die „Auflösung“…
    http://www.alexanderjason.com/videoanalysis.htm

    Aber der Mythos von den Snuff-Filmen wurde durch die „Dnepropetrovsk maniacs“ wiederbelebt…Handelten sie wirklich im Auftrag?

    Auch „Flowers of Flesh and Blood“ ein Teil der japanischen Serie „Guinea Pig“ wurde von „Charlie Cheen“ als „echt“ empfunden und er alarmierte das FBI…aber es war auch nur ein „Bluff“.

    P.S. Leider war der „Tier-Snuff“ in den Cannibalen-Filmen real…für Tierfreunde eine harte Prüfung – aber trotzdem ist „Cannibal Hollocaust“ einer meiner „Lieblingsfilme“…

  2. Vielen Dank fürs Modeln, Bernd. Wir sind eifrig dran, die Shirts in Serie herzustellen, damit auch die anderen GWUPler eins tragen können. Wer eins möchte, bitte melden :)

  3. @Ralf:

    << "Flowers of Flesh and Blood" << Davon habe ich bei GWUP-Konferenzen schon Ausschnitte gezeigt ...

  4. Den Begriff „Snuff“ im Zusammenhang der perversen Auslöschung eines Menschen im Film erfuhr ich in dem Kinofilm „8mm“ mit Nicolas Cage.

    Ein widerliches, perverses Thema!

  5. @Claudia:

    Nur für Mitglieder oder auch für den Rest der Bevölkerung (z.B. über den GWUP Shop)?

  6. @gerry: wir haben den vertriebsweg noch nicht mit dem vorstand durchdiskutiert. aber ich denke nicht, daß es die shirts exklusiv nur für mitglieder geben sollte. wäre ja schade.

  7. Warum schrieb ich immer „Hollocaust“, statt „Holocaust“? – Na ja… :-)

    @Bernd Harder
    Oh Je ;-)
    Ich mag die Atmosphäre dieses „Filmes“ ;-) aber eigentlich halte ich nicht viel von asiatischen Horror/Splatterfilmen, da sie deutlich „überdreht“ sind. „Flowers Of Flesh And Blood“ bildet hier eine Ausnahme…

    @Pierre Castell
    Wenn man aber dieses Thema tabuisiert, schafft man einen Raum dafür…einen dunklen Raum…manche Themen kann/darf man nicht verdrängen.

  8. @ Ralf

    „Wenn man aber dieses Thema tabuisiert, schafft man einen Raum dafür…einen dunklen Raum…manche Themen kann/darf man nicht verdrängen.“

    Das ist klar.
    Vielleicht habe ich den Artikel von Herrn Harder missverstanden…

    Der kam nämlich bei mir so rüber, als gäbe es „Snuff“ in der Realität nicht. Auch wenn es vielleicht keine Beweise dafür gibt, bin ich davon überzeugt, dass es weltweit einige perverse kranke Subjekte gibt, die die (echte) Tötung eines Menschen für Filme praktiziert haben.

    Den dunklen Raum dafür und die Anhängerschaft/Käufer solcher Filme (ob echt oder nicht) gibt es bestimmt schon längst. Leider!

    Ralf, ich habe mit meiner Beurteilung des Themas den Artikel von Herrn Harder nicht als überflüssig dargestellt oder verdrängen wollen, sondern nur meine Abneigung zur Sache zum Ausdruck gebracht!

  9. @Pierre Castell/Ralf:

    << Auch wenn es vielleicht keine Beweise dafür gibt, bin ich davon überzeugt, dass es weltweit einige perverse kranke Subjekte gibt, die die (echte) Tötung eines Menschen für Filme praktiziert haben. << Ein sehr schwieriges und heikles Thema. In der Tat führte Dr. Benecke (der exzellente Kontakte zu allen Untiefen diverser Subkulturen, aber auch weltweiten Ermittlungsbehörden etc. pflegt) aus, dass es bis heute keinen Beweis für die Existenz solcher Filme gibt und alle angeblichen Exemplare sich als Fälschungen herausgestellt haben. Natürlich kommt es auch auf die Definition an. Andere Experten wie z.B. Dr. Rainer Fromm postulieren zwar die Existenz von "echtem" Snuff, legen aber eine andere Definition zugrunde: Natürlich gibt es "echte" Filme von "echten" Hinrichtungen und Verbrechen - sowohl das Serienmörder-Duo Homolka als auch der "Kannibale von Rothenburg" haben ihre Taten gefilmt, und diese Filme existieren natürlich auch noch. Aber: Sie "kursieren" nicht, das heißt: Es nicht möglich, diese Filme käuflich oder im Tausch zu erwerben, was der eigentlichen Definition von "Snuff" entspricht, und sie wurden auch nicht zum Zwecke der Verbreitung angefertigt, sondern - wenn man so will - nur zum "privaten Gebrauch" des Täters. Aber natürlich haben Sie recht, dass das alles nur "bis zum Beweis des Gegenteils" gilt ...

  10. @ Bernd Harder
    „… was der eigentlichen Definition von “Snuff” entspricht, und sie wurden auch nicht zum Zwecke der Verbreitung angefertigt, sondern – wenn man so will – nur zum “privaten Gebrauch” des Täters.“

    O.K., das klingt überzeugend.

    Schon schlimm genug, dass Täter „zum privaten Gebrauch“ derart handeln.

    Auch wenn es nach Verschwörungstheorie klingt: Ich befürchte, dass leider auch ein Handel/Tausch praktiziert wird. Dagegen spricht, dass die Angst und Gefahr der Entdeckung heutzutage sehr groß ist (insbesondere, wenn man im Internet agiert). Dafür spricht aus meiner Sicht, dass diese perversen Täter mit der Zeit „immer mehr“ wollen. Wie bei einer Sucht. Da wohl nicht immer jederzeit ohne Probleme Opfer gefunden werden können, wird auf vorhandenes Filmmaterial anderer Täter zugegriffen. Während manche vielleicht ausschließlich die schlimmen Taten selbst vornehmen und filmen wollen, begnügen sich andere Gleichgesinnte in Momenten, in denen sie keine Opfer finden, mit Filmmaterial von anderen Tätern.

    Da sie selbst praktizierende Täter sind, wissen sie noch mehr als den von mir hochgeschätzten Dr. Mark Benecke, worauf sie bei der Betrachtung solcher Filme zu achten haben und kaum mit gefakten Darstellungen zu täuschen sind. Was dadurch eben einen Markt hervorruft…

    Hinzu kommt, dass genauso wie bei Kinderschändern irgendwann eine Darstellungssucht samt „Prahlerei“ entstehen könnte.

    Wollen wir hoffen, dass es keinen Markt gibt. Denn WENN es ihn gibt, dann gäbe es noch mehr Opfer…

  11. @Alexander:

    << Dagegen spricht, dass die Angst und Gefahr der Entdeckung heutzutage sehr groß ist. << Das ist genau der Punkt, auf den auch Dr. Benecke rekurriert: Bei "Snuff" gäbe es keinerlei Ausrede mehr. Wer mit so etwas ausfindig gemacht wird, kann sich mit keinem Argument der Welt ("Neugier", "Von nix gewusst", "ganz zufällig gefunden" etc.) rausreden.

  12. @Bernd Harder

    Aber: Sie “kursieren” nicht, das heißt: Es nicht möglich, diese Filme käuflich oder im Tausch zu erwerben, was der eigentlichen Definition von “Snuff” entspricht, und sie wurden auch nicht zum Zwecke der Verbreitung angefertigt, sondern – wenn man so will – nur zum “privaten Gebrauch” des Täters.

    Ein neueres Beispiel eines „Snuff-Films“ ist der Fall des Kanadiers, der seinen chinesischen Freund getötet hat; dieses Video ist immer noch ohne große Probleme im Internet zu finden.

    Der Kanadier legte sogar auf Youtube ein Fake-Account an um Werbung für seinen „Film“ zu machen, noch bevor der Mord geschah. Zuvor stellte er „Tierquäler-Videos“ ins Netz.
    Auch die von mir oben erwähnten „Dnepropetrovsk maniacs“ machten Video-Aufnahmen ihrer Morde, stellten sie aber nicht in das Internet.

    Irgendwie gelangte aber doch ein Video (das ebenfalls noch ohne Probleme finden kann) in das Netz; es wurde behauptet, sie hätten im Auftrag gehandelt und sollten verschiedene „Snuff-Videos“ drehen und hätten dafür Geld bekommen (das sind aber nur Mutmaßungen)

    Deshalb ist die „Filmzensur“ in der heutigen Zeit, einfach nur noch lächerlich. Jedes Kind kann sich Video/Fotos von echten Morden und Hinrichtungen ‚runterladen und „Horrorfilme“ werden indiziert bzw. beschlagnahmt und da kann man nur den Kopf schütteln.

  13. @ Ralf
    „Ein neueres Beispiel eines “Snuff-Films” ist der Fall des Kanadiers, der seinen chinesischen Freund getötet hat; dieses Video ist immer noch ohne große Probleme im Internet zu finden.“

    Das kann ich mir nicht vorstellen, dass diese schlimme Perversion „noch ohne große Probleme im Internet zu finden ist“.

    Beweise?

    Ich weiß auch nicht, ob man dieses Beispiel zu den typischen S.-Filmen zählen kann. Klar, streng genommen irgendwie schon.

    Aber dieser Kanadier hatte zu seinem Liebhaber eine längere Beziehung, während bei den typischen Filmen dieser Art (so habe ich zumindest mal gelesen) fremde Personen die Opfer sein sollen.

    Dies ist für die Täter auch alleine schon wegen der Gefahr der Entdeckung problemloser. Soweit ich weiß, werden von der Polizei immer zuerst die Nahestehenden der Opfer unter die Lupe genommen.

    Daher ist die Aufklärungsquote bei Beziehungstaten enorm hoch.

  14. @Pierre Castell
    Öffentlich werde ich hier keinen Link ‚reinstellen, aber ich kann Ihnen einen Link über Ihre E-Mail-Adresse (die von der Website) schicken…

    Ich möchte hier nicht als „Snuff-Fan“ dastehen…vielmehr möchte ich auf eine (von vielen) Gefahren des Internets hinweisen…es gibt kranke Persönlichkeiten, die dort ihre Plattform für Ihre Perversionen finden (zb auch bekannterweise Kinderpornos)…

    aber auch gewaltverherrlichende Videos, die real sind; die vielleicht nicht – streng nach der Definition – Snuff-Videos sind…

  15. …na ja, jetzt bin ich mir nicht sicher, ob man diesen Kommentar freischalten sollte…ich hab‘ eigentlich schon genug geplaudert, daß man den „Film“ über die normale Google-Funktion finden kann…

  16. So, Link wurde an Herrn Castell geschickt…
    (er wollte es ja so…)
    Hier hat man alle Abgründe, zu der ein Mensch fähig ist !!! Seien Sie gewarnt…
    Solche und andere Dinge haben mich doch zu einem (fast) Atheisten werden lassen…

  17. @ Ralf

    Habe den Link soeben erhalten.

    Werde mir aber nichts anschauen, um Geist und Seele nicht zu belasten. Ich vertraue Dir, dass sich dahinter das Video befindet. Grauenvoll, diese Tatsache!

  18. @Pierre Castell
    Ist auch richtig so…ich denke hierbei an das Opfer…wenn das ein „nachgestellter“ Horrorfilm wäre, hätte ich weniger Probleme…aber irgendwann ist die Grenze erreicht…aber ich denke und „prophezeie“, daß es immer mehr „Grausamkeiten“ werden, in denen sich Jemand profilieren möchte…diese „Subkultur“ wird nicht aus dem Netz „verbannt“ werden, ohne auch Einschnitte in die Freiheit des Internets zu machen. Das Zauberwort ist Selbstkontrolle…nur reicht das nicht, wenn die Server in irgendwelchen Bananenrepubliken stehen…von dort sie nicht belangt werden können. Ein Zurück gibt es nicht mehr und wenn Lehrer weniger Ahnung vom Internet haben, als ihre Schüler, dann müssen wir uns Gedanken machen. Nichts gegen Sie, Herr Castell, aber Ihre Unwissenheit, zeigt, daß noch einiges an Aufklärungsbedarf besteht.

  19. @ Ralf
    Meine Unwissenheit?
    Klar, wenn es um UnWISSENheit bei der Sache geht, stimme ich Ihnen zu. Aber meine Vermutungen stimmen doch mit Ihrer Meinung ansonsten durchaus überein, was Sie in einem früheren Kommentar (weiter hoch scrollen) nachlesen können:

    „Auch wenn es vielleicht keine Beweise dafür gibt, bin ich davon überzeugt, dass es weltweit einige perverse kranke Subjekte gibt, die die (echte) Tötung eines Menschen für Filme praktiziert haben.

    Den dunklen Raum dafür und die Anhängerschaft/Käufer solcher Filme (ob echt oder nicht) gibt es bestimmt schon längst. Leider!“

    Nun, verehrter Ralf. Sie haben mir den Beweis geliefert (ich habe ihn nicht kontrolliert, gehe aber davon aus, dass Sie aufgrund Ihrer bisherigen Kommentare eine absolut glaubwürdige und ernstzunehmende Person sind).

    In dieser Sache war ich wirklich naiv, da ich das Wirken der staatlichen Organe samt Polizei/FBI überschätzt habe. Auch wenn Server in irgendwelchen Bananenrepubliken stehen, dürfte man nichts unversucht lassen, diese zu sperren.

    Das Schlimmste für mich ist, dass es nicht nur in Horrofilmen sondern leider auch in der Realität solche Menschen (Täter) unter uns gibt, die so krank sind. Das Gefährliche ist, dass man ihnen oft nicht ansieht, welche Bestien sie sind.

  20. @Pierre Castell:

    << (ich habe ihn nicht kontrolliert << Würde ich auch von abraten. Ich habe noch nicht alle Filme auf dieser Seite gesehen, aber auch hier stellt sich die Frage nach der Definition von Snuff: Im engen Sinne müsste ein "Snuff-Video" ausschließlich zu einem kommerziellen Zweck angefertigt werden, das heißt, es gäbe für die Tat selbst keinerlei anderes Motiv, als einen Film zu drehen und kommerziell zu vertreiben. Die Mehrzahl der Filme, die auf dieser Seite zu sehen sind, sind anscheinend irgendwelche Racheakte und Hinrichtungen in Drogenkartellen etc., die - vielleicht zur "Abschreckung" - gefilmt werden. Das ist schrecklich, wäre aber immer noch kein "echter" Snuff. Den Film, auf den Ralf sich besonders bezieht, habe ich Dr. Benecke mal zur Analyse geschickt.

  21. @ Bernd Harder

    Der arme Dr. Benecke, der sich mit diesen Abgründen beschäftigen muss.

    Aber er hat es ja nicht anders gewollt. Bewundersnwert, dass er diesen Beruf gewählt hat. Mit welch schrecklichen Dingen musste sich Dr. Benecke wohl bisher schon auseinandersetzen…

  22. @Pierre Castell:

    Stimmt. Selbst die GWUP, die sich mit vergleichsweise harmlosen Dingen befasst, trägt schon den „Ehrentitel“ der „Müllmänner der Wissenschaft“, weil wir dort wühlen, wo andere sich zu schade dafür sind.

    Es gibt eine Reihe von Interviews mit MB, wo er erklärt, *warum* man auch mit solchen Sachen beschäftigen sollte.

    http://wiki2.benecke.com/index.php?title=Media

    http://wiki2.benecke.com/index.php?title=2012-02-02_Hamburger_Abendblatt:_Die_Welt_ist_kein_Gl%C3%BCcksb%C3%A4rchenparadies

  23. Herr Dr. Mark Benecke, falls Sie das hier lesen:

    Danke im Namen aller Menschen, die Tiere respektieren.

    Sie haben im Interwiew mit dem „Hamburger Abendblatt“ eine Meinung ausgesprochen, über die viele Menschen nachdenken sollten.

    Einwände wie „kann mir nur Fleisch aus der Massentierhaltung leisten“, sind dumm. Niemand muss täglich Fleisch essen.

    JEDER kann es sich leisten, Fleisch von Tieren zu kaufen, denen es zu Lebzeiten besser ging als den armen Kreaturen in der Massenhaltung.

    Womit rechtfertigen wir eigentlich, dass wir das Recht haben, täglich (oder überhaupt) Fleisch zu essen?

  24. Was mir im Interview noch aufgefallen ist:

    Auch Dr. Benecke hat kein Fernsehgerät.
    Und ich dachte, Herr Harder sei der Einzige, der keinen Fernseher hat…

  25. @Bernd Harder
    Der Film ist echt, er hat letztendlich zur Identifizierung des Mörders beigetragen…dumm gelaufen….
    Ich würde behaupten, daß dieser Film schon ein „echter“ Snuff-Film ist, zwar wurde er von dem Mörder als eine Art Trophäe produziert – wie ich schon schrieb, machte er auch Werbung auf Youtube dafür, noch bevor der Mord geschah. Dann schickte er auch die Gliedmaßen an Politiker um aufsehen zu erregen.
    Er wollte letztendlich (Internet)Rum durch dieses Video erlangen; zum Glück wurde er recht schnell gefasst, das verhindert Nachahmer.

    @Pierre Castell
    Die Server sind nicht in irgendeiner „Bananenrepublik“, sondern in den USA, denn dort gilt die „Meinungsfreiheit“ als hohes Gut (wie auch bei uns ;-)) und letzten Endes sind solche Seiten durch die „Meinungsfreiheit“ gedeckt…bei uns in Deutschland ist sowas nicht möglich…die Seite, auf die der Link verweist ist in Deutschland auf Liste D indiziert (diese Liste ist geheim…ohne Witz…ich bin aber nicht bei der BPjM, also kein Geheimnisverrat ;-))

  26. Zitat Piere Castell

    Herr Dr. Mark Benecke, falls Sie das hier lesen

    Ich bin auch ein Fan von ihm, oder vielmehr von seiner Forschung ;-)…ich finde es auch faszinierend, welche Insekten wo und wann einen Leichnam besiedeln.
    Eigentlich würde ich auch gerne nach meinen Tod in einer Leichenfarm einfach daliegen und verrotten – finde ich besser als verbrannt oder vergraben zu werden…aber das „Daliegen“ und verrotten mache ich auch gerne in meiner Freizeit :-)

  27. @Ralf:

    << Der Film ist echt, er hat letztendlich zur Identifizierung des Mörders beigetragen…dumm gelaufen…. << Ich denke, das ist genau das Risiko, das jeder auf sich nehmen müsste, der einen echten Snuff-Film anfertigen und verbreiten wollte.

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