gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

11. Januar 2024
von Bernd Harder
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Erneuter Lauterbach-Vorstoß: Homöopathie raus aus der Erstattung durch die Kassen

Neuerlicher Vorstoß von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD):

Wie spiegel.de berichtet, habe Lauterbach ein Empfehlungspapier an andere Ministerien verschickt, in dem es heißt:

Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden. Aus diesem Grund werden wir die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen und damit unnötige Ausgaben der Krankenkassen vermeiden.

Unklar scheint dabei die Höhe des Einsparpotenzials zu sein. Der Spiegel schreibt von „höchstens zehn Millionen Euro“, tagesschau.de von „20 bis 50 Millionen Euro“.

Außerdem:

Es komme ihm in diesem Fall aber nicht auf das Geld an, betonte Lauterbach. Homöopathie habe nach wissenschaftlichem Sachstand keinen medizinischen Nutzen, sagte Lauterbach. Im Fall der Homöopathie gehe es ums Prinzip, sagte Lauterbach. Grundlage dessen, was vergütet werde, müsse der wissenschaftliche Sachstand sein. Alles andere müsse die Krankenkasse nicht bezahlen.

Exakt – darauf haben wir immer und immer wieder hingewiesen, zum Beispiel hier.

Bereits vor zwei Jahren hatte sich Lauterbach auf die Expertise von zwei GWUP-Mitgliedern berufen, nämlich Edzard Ernst und Nikil Mukerji („Why Homoeopathy Is Pseudoscience“):

Ob Lauterbachs erneuter Vorstoß nun endlich verfangen wird?

Werner Bartens kommentiert in der Süddeutschen:

Lauterbach geht auf Konfrontationskurs zu einer Klientel, der sich fast alles verkaufen lässt, wenn sie nur penetrant genug mit Phrasen wie sanft, natürlich und ganzheitlich umschmeichelt wird. Gerade unter den urbanen Besserverdienern und vermeintlichen Besserverstehern, dem rot-grünen Stammwählerpotenzial Lauterbachs, finden sich viele Anhänger der Kügelchen-Lehre.

Lauterbachs Initiative gegen die Homöopathie ist richtig und aufklärerisch, auch wenn ihm vorgeworfen werden kann, ein totes Pferd zu reiten. Viele Ärztekammern haben die Kügelchen-Chaos-Theorie längst aus der Weiterbildung gestrichen.

Die Kassenleistung für Homöopathie macht einen geringen zweistelligen Millionenbetrag aus. Doch selbst diese eher kleine Summe ist verschwendet. Sie könnte ein Grundstock dafür sein, die sprechende, zugewandte Heilkunde zu stärken.

Das ist es schließlich, was viele Menschen in der Medizin vermissen – und manche anfällig für obskure Heilsversprechen macht.

Bei faz.net schreibt Hinnerk Feldwisch-Drentrup:

Es bestehen keine ernsten Zweifel daran, dass hochverdünnte Globuli nichts anders als Placebos sind – Scheinmedikamente, während derer Einnahme der Körper die meisten Krankheiten von allein heilt. So entsteht der Eindruck einer Wirksamkeit.

Zu Recht warnen viele Ärzte davor, dass etwa Kinder durch die Gabe der Zuckerkügelchen konditioniert werden können, bei jedem Wehwehchen zu einem Mittelchen zu greifen – andere Arten der Zuwendung können genauso gut wirken.

Und auch bei Erwachsenen kann der Glaube an Homöopathie und Anthroposophie fatale Folgen haben, etwa bei gut therapierbaren Krebsarten zu vermeidbaren Todesfällen führen.

Feldwisch-Drentrup spricht ebenfalls von einem „richtigen Schritt“, wenn

… nicht nur der Gesundheitsminister, sondern sich auch die Mehrheit der Abgeordneten im Bundestag hier nun auf die Seite der Wissenschaft stellt.

Bei spiegel.de kommentiert Julian Aé:

Mit der Kostenübernahme für die magische Methode will man Dinkeladvokaten und Sportskanonen in die eigene Kasse locken, denn sie verursachen langfristig weniger Kosten. Homöopathie und andere alternativmedizinische Verfahren sind in der Bundesschwurbelrepublik Deutschland Teil des Lifestyles […]

Niemand möchte die Homöopathie verbieten. Es ist aber völlig inakzeptabel, wenn die Solidargemeinschaft dafür aufkommt – oder wenn pseudomedizinische Verfahren durch irrige Gesetze sogar noch hofiert werden.

Ja – und „die Zeiten sind reifer denn je“, schreibt Natalie Grams heute in unserem Kommentarbereich.

Außerdem gibt’s bei spiegel.de ein FAQ zum Thema „Was Sie über den Lauterbach-Plan wissen müssen“:

Die Krankenkassen sollen nicht mehr für homöopathische Medikamente zahlen. Warum taten sie das bisher? Um welche Geldsummen geht es? Wirkt Homöopathie? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Ein Kommentar vom INH findet sich hier:

Wir wünschen Minister Lauterbach, dass seine Initiative politisch durchgesetzt werden kann.

Zum Weiterlesen:

  • Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen, spiegel.de am 10. Januar 2024
  • Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen – endlich, welt.de am 12. Januar 2024
  • Reform in homöopathischer Dosis, zeit.de am 11. Januar 2024
  • Lauterbach teilt Studie von Ernst/Mukerji: „Homöopathie ist eine Pseudowissenschaft“, GWUP-Blog am 16. September 2022
  • Natalie Grams: Warum Krankenkassen endlich aufhören sollten, für Homöopathie zu bezahlen, vice am 3. Juni 2016
  • Homöopathie als Kassenleistung streichen, GWUP-News am 12. Juli 2010
  • „Muss mit auf den Tisch“: Keine Homöopathie mehr auf Kassenkosten, fordert Politiker, GWUP-Blog am 13. Juli 2022
  • Homöopathie: It’s not ok, Jens Spahn, GWUP-Blog am 28. September 2019
  • Spiegel: „Keinen Cent mehr für Homöopathie und Hokuspokus“ von der Krankenkasse, GWUP-Blog am 13. November 2021
  • FAS: Globuli ins Süßwarenregal, GWUP-Blog am 14. Juni 2022
  • Die Reaktionen in Deutschland: „Schluss damit“ – mit der Homöopathie auf Kassenkosten, GWUP-Blog am 11. Juli 2019
  • Warum Homöopatie eine Pseudowissenschaft ist, GWUP-Blog am 15. September 2022
  • „Homöopathie“ im neuen Podcast der Deutschen Welle, GWUP-Blog am 4. Januar 2024

9. Januar 2024
von Bernd Harder
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„Die Aids-Leugner“: Fünfteilige Doku im Deutschlandfunk

Der Deutschlandfunk hat eine fünfteilige Doku-Serie über die Aids-Leugnerin und Verschwörungsideologin Christine Maggiore produziert:

Die US-Amerikanerin wird 1992 HIV-positiv getestet, damals noch ein Todesurteil. Aber AIDS – das hält sie schon bald für eine Verschwörung von Regierung und Pharmaindustrie. Bald wird sie zu einer der einflussreichsten Aktivistinnen der AIDS-Leugner und vernetzt sich international.

In ihrer Organisation „Alive and Well“ sammeln sich Ende der neunziger Jahre die Querdenker der AIDS-Pandemie. Sie widersprechen den wissenschaftlichen Beweisen, greifen Journalisten an und stürmen Konferenzen.

Christine Maggiore und ihre Anhänger aktivieren nicht nur prominente Fürsprecher, sondern überzeugen auch Thabo Mbeki, den Präsidenten Südafrikas. Als Folge seiner katastrophalen AIDS-Politik sterben hunderttausende Infizierte, mehr als 30.000 Kinder stecken sich mit dem Virus an.

Maggiore starb 2008 an einer HIV-Koinfektion.

Einen Trailer gibt es hier.

Die einzelnen Folgen:

„Die AIDS-Leugner – Der fatale Irrweg der Christine Maggiore“ ist eine Story über Verschwörungsglauben wider alle Vernunft – und darüber, was passiert, wenn Leugner die Macht in einem Staat übernehmen.

Zum Weiterlesen:

4. Januar 2024
von Bernd Harder
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„Homöopathie“ im neuen Podcast der Deutschen Welle

Im neuen Don’t Drink the Milk-Podcast der Deutschen Welle (DW) geht es um Homöopathie:

Does homeopathy work? Health, controversy and the holes in modern medicine

Can we cure loneliness with diluted extracts of the Berlin Wall? Or COVID with diluted arsenic? Host Rachel Stewart follows the story of how a maverick medic from eastern Germany harnessed the placebo effect and exported it worldwide.

A journey across two centuries and three continents, from doctors’ surgeries to supermarket shelves and right into government. What does the popularity of this alternative medicine tell us about patients, mental health and misinformation?

Mit dabei sind Natalie Grams, Britt Hermes und Edzard Ernst.

Obwohl auch homöopathiegeneigte Stimmen zu Wort kommen, garantiert ohne false balance,

teilt Udo Endruscheit dazu mit:

Die HörerInnen erwartet ein munteres Feature, das den Anspruch einlöst, einen Blick auf den Ursprung des Themas und die Rezeption bei verschiedenen Menschen und Kulturen zu werfen. Besonders der Blick „von außen“ auf die deutsche Situation ist schon interessant.

Die Folge (zirka 40 Minuten, auf Englisch) gibt’s als Podcast und bei Youtube.

Zum Weiterlesen:

  • Homeopathy: Can sugar pills fill the holes in modern medicine? dw.com am 13. Dezember 2023
  • Video: „Homöopathie im WTF-Talk“ vom 20. November 2023
  • „Retracted“: Artikel über Homöopathie bei ADHS von Walach und Co. zurückgezogen, GWUP-Blog am 19. Oktober 2023
  • Das Problem mit der Homöopathie, derStandard am 1. Januar 2024

3. Januar 2024
von Bernd Harder
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„Teuflische Angst“: Die SZ über den Exorzisten „Nature23“

Szenen wir aus einem Horrorfilm. Auf einem einfachen Bettgestell mit Matratze liegt eine junge Frau, die mit einem Ösengurt um Handgelenke und Oberkörper am Bettrahmen fixiert ist. Vor ihr steht ein Mann in unauffälliger dunkler Alltagskleidung und rezitiert mit aufgeschlagener Bibel das Vaterunser.

Die Mittdreißigerin bäumt sich auf, zerrt an ihren Fesseln, stößt fauchende Laute aus. Der Mann packt sie bei der Schulter, herrscht sie an, unablässig: „Unreiner Geist, verlasse diesen Körper in Jesu Christi Namen. Unreiner Geist, ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren. Fahr hinaus aus diesem Körper, im Namen Jesu Christi.“

So beginnt der Artikel „Der Exorzist“ im aktuellen Skeptiker (4/2023) über den selbsternannten Bibellehrer Marcus B. aus Berlin, der sich in den sozialen Medien „Nature23“ nennt:

„Fass mich nicht an“, gibt die Frau mit verzerrter Stimme zurück. „Dann fahr doch aus“, verlangt der Mann und setzt drohend hinzu: „Wollen wir erst mit Gewalt anfangen? Ihr wollt doch nicht gequält werden.“

Wenig später ist zu sehen, wie er ein Streichholz entzündet und mit der Flamme den entblößten linken Unterarm der Frau streift. Sie schreit gequält auf, während er immer wieder seine Beschwörungsformel skandiert: „Verlässt du diesen Körper? Fahr aus, unreiner Geist, hinaus mit dir. In Jesu Christ Namen, fahre aus.“

Auch die Süddeutsche Zeitung griff den Fall „Nature23“ im Dezember in einer sechsteiligen Podcast-Serie auf. Jetzt ist im SZ-Magazin eine schriftliche Zusammenfassung der Recherche erschienen:

Viele Betroffene werfen Marcus B. Manipulation und psychischen Missbrauch vor, scheuen sich aber davor, ihre Geschichte öffentlich zu machen oder ihn anzuzeigen.

Während der Skeptiker auf den Aspekt der unerlaubten Heilkundeausübung und der Psycho-Quacksalberei fokussiert, leuchtet SZ-Reporter Marvin Ku vor allem die Thematik des sexuellen Missbrauchs aus.

Es geht unter anderem um einen Fall, der auch in diesem Youtube-Video von einer Freundin des mutmaßlichen Opfers geschildert wird:

Chatverläufe, die „schnell in eine übergriffige, sexuelle Richtung gehen“, liegen der SZ vor. Allerdings seien nach einer Anzeige wegen Ver­gewaltigung im Juni 2022 die Ermittlungen gegen Marcus B. im September 2022 bereits eingestellt worden, schreibt die SZ.

Das Problem sei laut Opferanwalt der Vorsatz:

Der Täter muss wissen und wollen, dass er gegen den Willen des Opfers handelt. Am Ende ist es wie so oft: Marcus B. ist kein Vorsatz nachzuweisen.

Darüber hinaus sei das damals 15-jährige Mädchen „exorziert“ und dabei in einer Badewanne unter Wasser gedrückt und auch festgebunden worden:

Marcus B. bestreitet auf Nachfrage des SZ-Magazins die Taufe und die Fesselung. Den Exorzismus aber nicht.

Der Artikel von Marvin Ku hat einen Schwachpunkt, nämlich was die Darstellung der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) angeht, die „Nature23“ mit seinem „Befreiungsdienst“ zu behandeln vorgibt. Aber er zeigt anschaulich die Gefahren auf, die von diesem freikirchlichen „Exorzisten“ ausgehen:

So zimmert sich Marcus B. sein Weltbild zusammen: Hinter psychischen Krankheiten und körperlichen Leiden stünden unreine Geister. Wissenschaftlich ist das Unfug; wie psychische Krankheiten entstehen, ist gut erforscht.

Weil die Gründe aber komplex sind, gibt es immer wieder Leute, die eine einfache Erklärung suchen. Marcus B. sieht Wissenschaft nur als eine Perspektive von vielen an.

Und:

Ihm sei schon klar, dass die Gesellschaft viele Dinge anders sehe als er. Auch den sexuellen Kontakt mit Minderjährigen. Marcus B. erzählt, dass sich sogar Elfjährige bei ihm melden würden, um von ihren Sexerfahrungen zu berichten. Weil er das interessant finde, frage er sie nach ihrem Intimleben aus, B. nennt das „Forschergeist“.

Wie geht die Geschichte nun weiter?

Seit August 2022 laufe ein Verfahren gegen Marcus B. bei der Staatsanwaltschaft Berlin. Die Ermittlungen dauerten an. Tatvorwürfe seien der sexuelle Missbrauch von Kindern sowie Verbreitung, Erwerb und Besitz jugendpornografischer Schriften.

Zudem bestehen laut Sekteninfo NRW „aus rechtlicher Sicht erhebliche Zweifel, ob das Angebot [des Exorzismus, wie Marcus B. ihn durchführt] in dieser Form überhaupt praktiziert werden darf“.

Auch das sollte für die Behörden eigentlich ein Ansatz sein, wie „Nature23“ gestoppt werden kann.

Das Skeptiker-Heft mit dem Artikel über ihn ist hier erhältlich (auch als epaper).

Zum Weiterlesen:

  • Dämon – Der Exorzist aus dem Internet (Podcast)
  • Teuflische Angst, süddeutsche am 3. Januar 2024
  • Neu im Skeptiker: Der Internet-Exorzist „Nature23“, GWUP-Blog am 9. Dezember 2023

3. Januar 2024
von Bernd Harder
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„Picknick am Valentinstag“ – eine wahre Geschichte?

Ob „Picnic at Hanging Rock“ Wahrheit oder Fiktion ist, müssen meine Leser selbst entscheiden. Da das schicksalhafte Picknick im Jahr 1900 stattfand, und alle Figuren, die in diesem Buch vorkommen, schon lange tot sind, scheint es kaum mehr wichtig zu sein.

So leitete die australische Schriftstellerin Joan Lindsay 1967 ihren Roman „Picnic at Hanging Rock“ ein.

Die Verfilmung von Peter Weir (1975) ist noch bis zum 15. Januar in der ARTE-Mediathek verfügbar:

Angeblich glauben noch immer viele Menschen, dass der verstörende Mystery-Thriller auf einer wahren Begebenheit beruht:

Tatsächlich hat keines der Mädchen, die am 14. Februar des Jahres 1900 bei einem Ausflug zum Mount Diogenes („Hanging Rock“) spurlos verschwanden, wirklich existiert.

Die Autorin Joan Lindsay äußerte sich aus gutem Grund stets nebulös zu der Frage nach dem Realitätsgehalt ihrer Geschichte (ab Minute 9:56):

I can only say that for me fact and fiction are so closely alike, some of it really happened and some of it didn’t, and to me it all happened, it was all terribly true for me.

Denn ursprünglich endete ihr Roman mitnichten offen – sondern präsentierte eine Auflösung, die aber vom Verlag rausgenommen wurde, um die Leser über das Geheimnis des hängenden Felsens im Unklaren zu lassen.

Erst drei Jahre nach Lindsays Tod, am 14. Februar 1987, wurde das fehlende 18. Kapitel von „Picnic at Hanging Rock“ veröffentlicht. Des Rätsels Lösung stellte sich allerdings als recht „kläglich“ heraus, kommentierte Der Spiegel beim Erscheinen der deutschen Übersetzung:

Die vier sind durch ein Loch in der Zeit gefallen, und Lektor Florian Marzin hätte vor Lindsays letztem Kapitel „am liebsten eine Warnung drucken lassen, nicht weiterzulesen“.

Das Ende ist mithin ebenso „abstrus“ wie unleugbar fiktional. Vermutlich hatte man anno 1967 bei Lindsays Melbourner Verlag Cheshire nicht zu Unrecht befürchtet, das Buch würde sich mit diesem banalen Schluss schlechter verkaufen.

So aber löste „Picknick am Valentinstag“ unter den Lesern zahlreiche Spekulationen aus. Und noch immer

… ist der Felsen ein beliebtes Ausflugsziel von Verschwörungstheoretikern. So hört man immer wieder von Paketen, die an die Park-Ranger des Hanging Rock-Reservates geschickt würden. Die Absender seien Menschen, die dort illegal Gestein mitgenommen hätten und es nun zurückschickten, weil es ihnen Unglück gebracht habe.

Zum Weiterlesen:

  • Hoaxilla #103: „Picnic at Hanging Rock“ vom 14. Oktober 2012
  • Skeptoid Podcast #308: „Picnic at Hanging Rock“ vom 1. Mai 2012
  • 14. Februar 1987: Letztes Kapitel von „Picknick am Valentinstag“ veröffentlicht, wdr am 14. Februar 2017
  • Was geschah wirklich beim Valentinstag-Picknick am Hanging Rock? travelbook am 14. Februar 2023

1. Januar 2024
von Bernd Harder
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Standardwerk über „Satanic Panic“ und Satanismus jetzt zum kostenlosen Download

Noch bis zum 10. Januar kann man hier das Buch

Satanism

des amerikanischen Religionswissenschaftlers Joseph Laycock bei Cambridge University Press kostenlos downloaden:

Ab Seite 46 geht es um die „Satanic Panic“, den McMartin preschool trial, die West Memphis Three etc.

Am Ende des Kapitels (Seite 58) schreibt der Autor, die Verbreitung von Verschwörungstheorien über „Satanisten“ sei heutzutage gefährlicher denn je:

Propaganda such as this demonstrates that the Satanic Panic of the 1980s never ended.

Nach dem 10. Januar kostet das Buch $19,84.

Zum Weiterlesen:

  • Michelle erinnert sich falsch: Wie ein Psychiater im Jahr 1980 die „Satanic Panic“ lostrat, GWUP-Blog am 25. Dezember 2023
  • Was sind und tun eigentlich Satanisten? GWUP-Blog am 5. Mai 2014
  • Beelzebubs Tochter, Vice am 4. Mai 2012

1. Januar 2024
von Bernd Harder
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SkepKon-Video: Schwindler, Scharlatane und Spiritisten im Spiegel der Zauberkunst

Neues SkepKon-Video:

Wie Zauberkunst Wissen schaft

mit Thomas Fraps, Physiker, Zauberkünstler und Mitglied im GWUP-Wissenschaftsrat:

Die modernen Erben von Uri Geller & Co. meiden mittlerweile das Übersinnliche, verwenden aber mitunter wissenschaftliche Erkenntnisse als Scheinerklärungen für ihre vorgetäuschten Fähigkeiten (des Gedankenlesens oder der Suggestion).

Sie treten damit nicht nur im Theater, sondern auch in populärwissenschaftlichen TV-Sendungen auf oder schreiben Sachbücher und leisten so ihren ganz eigenen Beitrag im Fake-News-Zeitalter.

Der Vortrag beleuchtet die Psychologie dieser Täuschungen und zeigt, wie paradoxerweise gerade Zauberkünstler als Aufklärer fungier(t)en, um den Unterschied zwischen Fakten und Fiktionen zu erkennen, der sogar vielen Wissenschaftlern anfangs verborgen blieb.

Zum Weiterlesen:

  • Buchtipp: Zauberkünstler gegen „Magier“ und Spiritisten, GWUP-Blog am 11. Januar 2020
  • „Wirklichkeit und Illusion – Wenn Sinne täuschen“: Thomas Fraps bei ARD alpha, GWUP-Blog am 6. Dezember 2023
  • Das war die SkepKon 2023, hpd am 30. Mai 2023
  • Video: Zauberkunst als Mittel zum Forschungszweck, GWUP-Blog am 1. Juni 2023
  • Die Wirkung von Zaubertricks auf Para-Gläubige und Skeptiker, Skeptiker 1/2003
  • Levitation, indische Seiltricks und die Wirkung von Illusionen auf Para-Gläubige, GWUP-Blog am 5. September 2014
  • Der „Shootingstar der Psychokinese“ zeigt in einer Doku etwas, was man auch im Zauberfachhandel kaufen kann, GWUP-Blog am 14. Juni 2021
  • Video: Die Zerstörung von Uri Geller, GWUP-Blog am 25. Dezember 2022
  • Zauberkunst und Skepsis im BR-Podcast, GWUP-News am 3. September 2023

1. Januar 2024
von Bernd Harder
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Independent-Doku „The UFO Movie THEY Don’t Want You to See“ von Brian Dunning

Der amerikanische Skeptiker Brian Dunning (der auch den Skeptoid-Podcast betreibt) hat einen Independent-Film zum Thema Ufos produziert:

The UFO Movie THEY Don’t Want You to See

The UFO Movie THEY Don’t Want You to See is a new feature-length indie documentary film produced by Brian Dunning. In an age when misinformation, alternative facts, and conspiracy theories have become mainstream, UFOs have risen to become one of the most-talked about pop culture phenomena.

With all of this noise, how can we expect anyone to know how much of this is true? What is in our skies? What do we know, and how do we know it? And most importantly: Are we being visited?

Steve Cuno schreibt im Skeptical Inquirer, der Film biete tiefgehende Informationen auch für Ufo-Skeptiker, insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Medienoffensive in Sachen Ufos als „neuestem Trend der Pseudowissenschaften“.

Auch in Deutschland fabulieren einige Zeitungen wie Merkur und Bild „neue Sensations-Enthüllungen“ herbei, die uns 2024 angeblich erwarten.

Zu The UFO Movie THEY Don’t Want You to See (zirka 90 Minuten) gibt’s bei Youtube ein einstündiges „The UFO-Movie: Ask Me Anything“ mit Brian Dunning.

Im aktuellen Skeptiker (4/2023) empfiehlt Holger von Rybinski

Die Wahrheit ist (n)irgendwo da draußen

von Christian Schiffer und Christian Alt als „unterhaltsames, informatives Buch“ zum Thema.

Zum Weiterlesen:

  • What THEY Don’t Want You to Know About UFOs, skeptoid am 10. Januar 2023
  • Mussolini’s Aliens, skeptoid am 5. September 2023
  • Die neuen Ufo-Influencer, Skeptiker 3/2023
  • Hoaxilla #326: „Ist die Wahrheit irgendwo da draußen?“ vom 28. Oktober 2023
  • Christian Schiffer/Christian Alt: Die Wahrheit ist (n)irgendwo da draußen – Was der neue Ufo-Hype über uns Menschen verrät. Goldmann 2023, 240 Seiten, 18 €
  • The Movie Review THEY Don’t Want You to Read, skeptical-inquirer Volume 48, No.1, January/February 2024
  • Wie es wirklich ist, eine Ufo-Meldestelle zu betreiben? Ziemlich unspektakulär, GWUP-Blog am 1. Januar 2024

1. Januar 2024
von Bernd Harder
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MEGA-Video: „So bekämpft man Verschwörungstheorien“ mit Martin Moder

Neues MEGA-Video mit Martin Moder:

So bekämpft man Verschwörungstheorien

Es geht vor allem um die Forschungsarbeit

The efficacy of interventions in reducing belief in conspiracy theories: A systematic review

über die wir im April hier berichteten.

Einen

Werkzeugkasten für den Dialog mit Verschwörungsgläubigen

stellt die Psychologin Ulrike Schiesser im aktuellen Skeptiker (4/2023) vor.

Aktuelle Buchtipps unter:

Zum Weiterlesen

1. Januar 2024
von Bernd Harder
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„Der Urknall war 1 Fehler“: Das Bühnenprogramm von Martin Moder und Florian Aigner

Martin Moder und Florian Aigner gemeinsam auf der Bühne:

Nach fast 14 Milliarden Jahren wird es Zeit, Bilanz zu ziehen: Hat sich der Urknall gelohnt? Oder hätten wir uns den Ärger mit Evolution und Technik auch sparen können? Wozu Wissenschaft, wenn es doch viel einfacher ist, im Internet zu behaupten, die Erde sei flach?

Florian Aigner (Physiker) und Martin Moder (Molekularbiologe) liefern Antworten auf die wirklich großen Fragen: Sind wir zu dumm, um die Welt zu retten? Genügt es, wenn wir uns die Existenz schön saufen? Oder sollten wir das Universum lieber umtauschen, bevor die Rückgabefrist abgelaufen ist?

Premiere ist am 21. Januar im Stadtsaal Wien.

Die weiteren Termine finden sich hier.

Zum Weiterlesen:

  • Video: „Die Esoteriker hatten recht!“ mit Martin Moder und Florian Aigner vom 8. Juli 2017