gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

17. Januar 2024
von Bernd Harder
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„Wahrsager“ im WTF-Talk

Eine Reihe von Anfragen bekommen wir derzeit zum Thema Wahrsagen und Astrologie (zum Beispiel hier oder hier).

Auch beim WTF-Talk diese Woche ging es um Wahrsager:

Mit dabei waren der Volkskundler Dr. Stephan Bachter und Michael Kunkel vom Wahrsagerchecks Blog.

Zum Weiterlesen:

  • No, Psychics and Mediums Are Not „The New Therapists“, skeptical-inquirer am 1. November 2023
  • „Gönnen Sie sich ein bisschen Ruhe“: 45 000 Horoskope analysiert – nichts dahinter, GWUP-Blog am 30. Dezember 2023
  • Ist an Horoskopen etwas dran? Berchtesgadener Anzeiger am 28. Dezember 2023
  • Nostradamus 1503 und der GWUP-Prognosen-Check 2023, GWUP-Blog am 14. Dezember 2023
  • Prognosencheck 2023: Keine Änderung der Erdumlaufbahn, GWUP-News am 14. Dezember 2023
  • Wie eine Diashow: Besuch bei einer Promi-„Seherin“, GWUP-Blog am 22. März 2023
  • Mein Horoskop stimmt immer!” Ja und? GWUP-Blog am 4. Mai 2013 (mit zahlreichen Links zum Thema Astrologie und Wahrsagen)
  • Besuch bei der Wahrsagerin: „Verwirrende Wortfluten“ und gute Küchenpsychologie, GWUP-Blog am 3. Januar 2019
  • Erstaunlich, was Hellseher so alles über eine Person wissen, die gar nicht existiert, GWUP-Blog am 9. Juni 2015
  • Sind Hellseher sympathisch? GWUP-Blog am 30. September 2012
  • Sind Hellseher seriös? GWUP-Blog am 1. Oktober 2012
  • Sind Hellseher anerkannt? GWUP-Blog am 2. Oktober 2012
  • Sind Hellseher Schwindler? GWUP-Blog am 2. Dezember 2012
  • Die „Hellseherin“ Maria Duval und eine der größten Betrugsmaschen der Geschichte, GWUP-Blog am 5. August 2018
  • Prognosen 2022: Die Queen ist tot, die Hellseher hatten recht, GWUP-Blog am 15. Dezember 2022
  • Mühlhiasl, Irlmaier und Co: Die Angstmacher sind wieder da, GWUP-Blog am 11. Juni 2016
  • Pascal Voggenhuber bei #EsoGulasch

16. Januar 2024
von Bernd Harder
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Mit 800.000 Euro gegen die Realität: Bayerische Globuli-statt-Antibiotika-Studie kommt

Immer rein in die Blamage.

Kaum hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach verlautbart, dass Homöopathie

… keinen medizinischen Nutzen auf der Grundlage des wissenschaftlichen Sachstandes erbringt,

schmeißt der bayerische Landtag 800.000 Euro zum Fenster raus, im Kampf gegen die Realität.

Die „Homöopathie statt Antibiotika“-Studie geht tatsächlich voran, berichtet heute Welt-Online ein Jahr nach der Registrierung bei clinicaltrials.gov.

Nach „vielen internen Debatten und Kritik im Hause wie von außen“ habe die TU München mit ihrem Münchner „Klinikum rechts der Isar“ den Studienauftrag angenommen. Studienleiter ist der Medizinprofessor und Transplantationsexperte Lutz Renders.

Teilnehmen werden nach Welt-Angaben 220 Frauen zwischen 18 und 64 Jahren:

Eine der Bedingungen ist, dass sie entweder im Verlauf der letzten sechs Monate zwei Infekte hatten oder im Verlauf der vergangenen zwölf Monate drei. Jede dieser Frauen bleibt dabei parallel in Behandlung eines Homöopathie-Arztes.

60 Probandinnen sind schon benannt, die übrigen sollen bis April feststehen […]

Die Studie wird „doppelblind und randomisiert“ verlaufen, ein adäquates Studiendesign. Die Frauen werden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine bekommt homöopathische Präparate, die andere gänzlich wirkstofffreie Placebos. Wer in welche Gruppe kommt, wird gelost. Weder die Frauen noch die Ärzte erfahren, wer zu welcher Gruppe gehört.

Am Ende wird gezählt, in welcher Gruppe häufiger Antibiotika verschrieben werden mussten – der homöopathischen oder der mit den Placebos. Die Auswertung soll bis Ende 2025 fertig sein.

Hintergrund der Studie ist die weltweite Suche nach Antibiotika-Alternativen.

Letzter Absatz des Welt-Artikels:

Für diese Recherche hat Welt mehrere Mitglieder [der ARM Industry Alliance] gefragt, wie sie das Problem beschreiben, welche Strategien sie vorschlagen und was sie von der bayerischen Idee halten, Homöopathie gegen Antibiotika-Resistenz zu testen. Darunter waren GlaxoSmithKline, Merck, Boehringer Ingelheim, Novartis mit Sandoz, MSD, Aequor und die IFPMA.

Alle reagierten auf die Anfrage und schickten Antworten, nur die Homöopathie-Frage beantwortete kein einziges Unternehmen. Die meisten, auch der Verband IFPMA, ignorierten sie stillschweigend. Nur Roche entschuldigte sich und bat um Verständnis, dazu wolle man sich nicht äußern.

Parallel dazu geht es auch im neuen Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministerums für ein „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Kommune (Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz – GVSG)“ der Homöopathie (und den Selektivverträgen) an den Kragen.

Zum Weiterlesen:

  • Homöopathieduell München vs. Berlin? hpd am 22. Januar 2024
  • Bayern testet Globuli statt Antibiotika – und wendet sich damit gegen Lauterbach, welt+ am 16. Januar 2024
  • Homöopathie: Bei keiner Krankheit mehr Wirkung als ein Placebo, br am 16. Januar 2024
  • Neues zur bayerischen Studie über Homöopathie als Antibiotika-Alternative, GWUP-Blog am 17. Februar 2023
  • Homöopathiestudie in Bayern: ein Zwischenbericht, INH am 17. Februar 2023
  • Offener Brief an die bayerischen Landtagsabgeordneten: Homöopathie ist keine Antibiotika-Alternative, INH am 4. November 2019
  • 12 Fragen zur bayerischen Homöopathiestudie, gesundheits-check am 21. Februar 2023
  • Endlich „den Unsinn“ beenden: Medien begrüßen Lauterbachs „guten Schritt“ gegen Globuli, GWUP-Blog am 15. Januar 2024
  • Gesundheitskioske, Gesundheitsregionen, Primärversorgungszentren, Entbudgetierung, Homöopathie – der GVSG-Omnibus ist unterwegs: nächste Haltestelle, gesundheits-check am 16. Januar 2024

16. Januar 2024
von Bernd Harder
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Video von Skeptics in the Pub Wien: „Zauberkunst als Mittel zum Forschungszweck“

Neues Video von Skeptics in the Pub Wien:

Der Reiz des Unmöglichen – Zauberkunst als Mittel zum Forschungszweck

mit Christine Mohr.

Seit etwa fünf Jahren führt die Referentin Studien durch, die Ursachen-Wirkungs-Zusammenhänge untersuchen. In all diesen Studien steht ein an sich unmögliches Ereignis im Mittelpunkt. Dieses unmögliche Ereignis wurde von einem Zauberer in Szene gesetzt.

Zuschauer erlebten zum Beispiel, wie ein „Medium“ Kontakt mit einer toten Person aufnimmt, oder eine Person Handlungen durchschauen kann, weil sie die psychologischen Indikatoren einer anderen Person interpretiert (z.B. Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Persönlichkeit).

Untersucht wurde der paranormale Glauben vor und nach diesen Erlebnissen. Die Teilnehmer wurden darüber hinaus befragt, wie sie das Erlebnis interpretieren und was sie fühlen.

Die Ergebnisse dieser Studien werden in dem Vortrag vorgestellt.

Die Veranstaltung fand im Oktober 2023 statt.

Weiter bei SitP geht’s morgen (Mittwoch, 17. Januar, 19.30 Uhr im Aera) mit einem Vortrag über die „Dummheit“ von Heidi Kastner.

Zum Weiterlesen:

  • Magic Performances – When Explained in Psychic Terms by University Students, Front Psychol 2018 Nov 6;9:2129
  • SkepKon-Video: Schwindler, Scharlatane und Spiritisten im Spiegel der Zauberkunst, GWUP-Blog am 1. Januar 2024
  • Video: Zauberkunst als Mittel zum Forschungszweck, GWUP-Blog am 1. Juni 2023
  • Buchtipp: Zauberkünstler gegen „Magier“ und Spiritisten, GWUP-Blog am 11. Januar 2020
  • „Dummheit wird immer und überall unterschätzt“, Skeptiker 1/2022
  • Heidi Kastner: Dummheit. Kremayr & Scheriau 2021, 112 Seiten, 18 €
  • „Wenn ich Faktenfreiheit zulasse, lande ich in der Anarchie“: Heidi Kastner über „Dummheit“, GWUP-Blog am 8. August 2022

15. Januar 2024
von Bernd Harder
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„Verschwörungsgläubige in der Familie“: SkepKon-Video

Neues SkepKonVideo:

Verschwörungsgläubige in der Familie – was tun?

mit Ulrike Schiesser.

Im Rahmen eines Projekts der Europäischen Kommission wurde ein Online-Lerntool entwickelt, das Angehörigen dabei helfen soll, das Phänomen Verschwörungsglaube zu verstehen, die Kommunikation zu verbessern und Impulse zum Umdenken zu setzen.

Ich stelle im Vortrag dieses Kursprogramm vor, das ich mitentwickelt habe, und das unter anderem auf dem Buch „Fakt und Vorurteil“ von Holm Hümmler und mir beruht.

Auch nach Absolvierung dieses Lernprogramms werden Sie den schwurbelnden Onkel und die medizinskeptische Lebensgefährtin nicht zu glühenden Skeptikern machen. Die Chance, dass diese ihre Position verändern, ist gleich groß wie die Wahrscheinlichkeit, dass Sie selbst sich überzeugen lassen.

Aber das gegenseitige Verständnis könnte wachsen, die Gespräche konstruktiver verlaufen und eine differenziertere Sichtweise angeregt werden. Ein erster kleiner Erfolg kann schon sein, wenn Ihnen beim Familientreffen nicht die Torten um die Ohren fliegen.

Zum Weiterlesen:

  • Wie man Verschwörungstheorien widerlegt, mimikama am 9. Januar 2024
  • „Ich habe dumme Leute satt“: Grotesker Streit um Taylor Swift, br am 15. Januar 2024
  • Zwei Online-Tools zum Umgang mit Verschwörungstheorien, GWUP-Blog am 25. Dezember 2023
  • Der Werkzeugkasten für den Dialog mit Verschwörungsgläubigen, Skeptiker 4/2023
  • Holm Hümmler/Ulrike Schiesser: Fakt und Vorurteil – Kommunikation mit Esoterikern, Fanatikern und Verschwörungsgläubigen. Springer 2021, 264 Seiten, 19,99 €

15. Januar 2024
von Bernd Harder
16 Kommentare

Endlich „den Unsinn“ beenden: Medien begrüßen Lauterbachs „guten Schritt“ gegen Globuli

„Zaubermethode“, „Aberglaube“, „nichts anderes als sehr, sehr teures Wasser“ – selbst bild.de zürnt wider die Homöopathie und ermutigt Karl Lauterbach, endlich den „Unsinn“ zu beenden, „dass Krankenkassen Humbug-Kügelchen bezahlen“.

Ein Interview mit INH-Beirätin Jutta Hübner gibt’s beim NDR:

Wir müssen den Leuten ganz klar sagen, wir nehmen ihnen nichts weg, was ihnen wirklich hilft. Wir schlagen vor, dass sie etwas nicht benutzen, was sie abhängig von einer falschen Glaubensüberzeugung macht […] Ich fände es schön, wenn wir mehr Kommunikation bezahlen würden.

Auch der SWR und viele andere Medien feiern Lauterbachs „guten“ respektive „überfälligen“ Schritt“.

Und Comedians melden sich natürlich auch zu Wort:

„Nix drin“ heißt auf Homöopathisch D20. Und zwar weil es zwanzigmal so viel kostet wie als wenn was drin wäre.

Ob’s diesmal wirklich ernst wird?

Update

Ein Interview mit Dr. Nikil Mukerji vom GWUP-Wissenschaftsrat gibt es hier, Zitate von Dr. Christian Weymayr (ebenfalls GWUP-Wissenschaftsrat) hier. Beim hpd kommentiert Udo Endruscheit.

Zum Weiterlesen:

  • Welche Rolle spielt Homöopathie in Deutschland? tagesschau.de am 15. Januar 2024
  • „Kostenübernahme ist eine Art Ritterschlag“, tagesschau.de am 15. Januar 2024
  • Zucker auf Kassenkosten? hpd am 15. Januar 2024
  • Erneuter Lauterbach-Vorstoß: Homöopathie raus aus der Erstattung durch die Kassen, GWUP-Blog am 11. Januar 2024
  • Lauterbachs homöopathischer Sparbeitrag: Symbolpolitik mit Substanz, gesundheits-check am 13. Januar 2024
  • Endlich: Homöopathie keine Kassenleistung mehr, swr am 12. Januar 2024
  • Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen – na endlich! welt.de am 12. Januar 2024
  • Ihr Kampf gegen die Kügelchen, merkur am 14. Januar 2024
  • Lauterbach gegen Homöopathie: Ein überfälliger Schritt, t-online am 12. Januar 2024
  • Lauternach und die Homöopathie, diekolumnisten am 13. Januar 2024
  • Warum weniger Homöopathie richtig ist – aber nur ein erster Schritt, stern.de am 11. Januar 2024
  • Homöopathie, Ganzheitlichkeit und die sprechende Medizin, GWUP-Blog am 20. April 2013

14. Januar 2024
von Bernd Harder
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„Ins Groteske gehend“: Gericht urteilt gegen die Satanic Panic

Aufklärung wirkt.

Im März 2023 berichteten wir hier über einen Fall von vorgeburtlichem Sorgerechtsentzug, weil die Psychotherapeutin einer schwangeren jungen Frau der „Satanic Panic“ verfallen war.

Unglaublich, aber wahr.

Dass es auch anders geht, zeigt ein Urteil des Amtsgerichts Hamburg-Wandsbek aus dem vergangenen Jahr:

Verhandelt wurde der Antrag eines Vaters auf Übertragung des alleinigen Sorgerrechts, weil die Mutter einige seltsame und potenziell kindeswohlgefährdende Verhaltensweisen gezeigt hatte.

Der Beschluss des Gerichts vom 22. November 2023 (Übertragung der elterlichen Sorge allein auf den Kindesvater) liest sich wie das Protokoll einer verschwörungsideologischen Radikalisierung, mit allen Elementen der Satanic Panic, auf die wir seit 2018 immer wieder hinweisen.

Das Gericht zeichnet darin akribisch nach, wie in den Ausführungen der Antragsgegnerin (der Mutter)

  • aus einer psychotische Episode und einem postremissivem Erschöpfungssyndrom nach und nach eine „absichtsvoll erzeugte dissoziative Identitätsstörung“ wird
  • aus innerfamiliärem sexuellem Missbrauch allmählich riesige „Täternetzwerke“ werden
  • die Schilderung der an der jungen Frau begangenen Verbrechen „im zeitlichen Verlauf immer weiter ausgedehnt und verstärkt“ werden, und zwar „bis ins Groteske gehend“
  • sämtliche Widersprüche in dem Verhalten und den Aussagen der jungen Frau mit der These einer von Täterseite „absichtsvoll erzeugten dissoziativen Persönlichkeitsstörung“ wegerklärt werden
  • und welche Rolle ein ganz bestimmter Zirkel von Traumatherapeuten dabei spielt, der sich in seinen Überzeugungen permanent gegenseitig bestätigt:

Glücklicherweise war es im ausgehenden Jahr 2023 schon nicht mehr ganz so leicht, vor Gericht mit jeder Verschwörungstheorie durchzukommen, wenn sie nur von angeblichen „Fachleuten“ vorgetragen wird.

So hielt das Amtsgericht fest:

Es ist nicht schwierig, hinter den Namenskürzel (z.B. bei 53, 64 und 65) bekannte Protagonistinnen der Satanic Panic-Szene in Deutschland auszumachen.

Am Ende (102) betont das Gericht noch einmal explizit die „unrühmliche, unprofessionelle Rolle des Helfernetzwerks“ der jungen Frau.

Immerhin:

In einem ähnlichen Verfahren hatte bereits 2019 das Amtsgericht Schwäbisch Hall zwei Beratungsstellen für „Überlebende von ritueller Gewalt“ als „Komplotteure“ kritisiert und ihnen einen Teil der Kosten auferlegt.

Zum Weiterlesen:

  • Michaela Huber für den Goldenen Aluhut nominiert, GWUP-Blog am 7. Oktober 2020
  • Nicht wiedergutzumachender Schaden: Unser Gespräch mit dem Opfer einer „Satanic Panic“-Fehlbehandlung aus der aktuellen Spiegel-Story, GWUP-Blog am 12. März 2023
  • Michelle erinnert sich falsch: Wie ein Psychiater im Jahr 1980 die „Satanic Panic“ lostrat, GWUP-Blog am 25. Dezember 2023
  • Zwei Beratungsstellen unterstützten eine Mutter im Sorgerechtsstreit. Jetzt werden sie zur Kasse gebeten, stern.de am 6. August 2021
  • Familienrichterin entlarvt falschen Missbrauchsfall: Die Lüge, die immer monströser wurde, spiegel.de am 19. November 2021
  • Podcast: „Sorgerechtsstreit – Aus Liebe wird Krieg“ vom 12. Juli 2022
  • Sorgerechtsstreit: „Er sagt: Die Sandra ist krank. Sie sagt: Der Martin ist böse“, zeit.de am 21. Februar 2022

14. Januar 2024
von Bernd Harder
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Fotodetektive gefragt: Ist auf diesem Film ein Geist zu sehen?

Was ist diese schattenhafte „Gestalt“, die bis 0:43 dieser Aufnahme einer Überwachungskamera zu sehen ist?

Die Begleitinformationen, die wir dazu bekommen haben:

Ort: 27616 Lunestedt, Nebeneingang mein Haus, Blickrichtung der Kamera vom Carport in den Garten.

Zeit: 23.50. Um diese Zeit bemerkte ich vom Wohnzimmer aus, das die Außenlampe (mit Bewegungsmelder) leuchtete.

Ferner bekam ich eine Meldung der Kamera, dass eine Bewegung erkannt wurde. Seltsamerweise schlug der Hund nicht an, was eigentlich nie vorkommt.

Vom Carport geht man durch den Geräteraum. Dann ist links die Seiteneingangstür. Ich habe am nächsten Tag im Dunkeln dann getestet, was passiert, wenn ich dort von der Kamera erfasst werde. Der Bewegungsmelder schaltet die Lampe ein , die Kamera erkennt mich.

Seltsamerweise ist dann aber kein Schatten an der Seitentür zu erkennen. Auch keine Reflexionen etc.

Vorschläge, Überlegungen, Anmerkungen dazu?

Zum Weiterlesen:

  • The worst ghosts of 2023, hayleyisaghost am 30. Dezember 2023
  • Geisterspuk in Polizeistation? GWUP-Blog am 26. Oktober 2015
  • Wo Ghosty seine Runden schnürt, GWUP-Blog am 5. Oktober 2011
  • Die Graue Frau von Hampton Court und ein Haunted Baby: zwei Boulevard-Brüller, GWUP-Blog am 1. März 2015
  • Geister oder was man dafür hält, GWUP-Blog am 30. Oktober
  • 2022 Geisterjäger im Labor, dasgehirn.info am 19. September 2017
  • „Orte, die Besucher das Fürchten lehren“ – aber was spukt da eigentlich? GWUP-Blog am 30. Oktober 2017
  • Video: Auf zur „Geisterjagd“ in den Rauhnächten, GWUP-Blog am 28. Dezember 2022
  • GWUP-Video: Timur Sevincer über Spuk und Geister, GWUP-Blog am 15. Januar 2023
  • Videos: Lydia Benecke und die schwierige Aufklärung über Spuk und Paranormales, GWUP-Blog am 1. November 2022
  • Spuk und Paranormales: GWUP bei Spiegel-Online, GWUP-Blog am 27. Dezember 2022

11. Januar 2024
von Bernd Harder
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Teil 2: Janos Hegedüs über „Dr. Schiffmanns SpikeProtect“

Teil 2 von

Dr. Schiffmanns SpikeProtect: Heilversprechen im Faktencheck

Kürzlich hat Herr Bodo Schiffmann sein erstes Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt gebracht: „Dr. Schiffmann’s SpikeProtect“. Dieses Produkt verspricht einiges – es soll Menschen unterstützen, „die aktuell Probleme haben oder welche bekommen könnten“.

Nach Schiffmanns Empfehlung sollte nahezu jeder seine Dreierkombination aus Nattokinase, Curcumin und Astaxanthin einnehmen, besonders diejenigen, die Kontakt mit der neuen Generation von Impfstoffen hatten. In seinem YouTube-Video verspricht Schiffmann Hilfe für Personen, die an Long-Covid oder „Post-Vac“-Symptomen leiden, und noch vieles mehr.

Ob seine Heilversprechen jedoch übertrieben oder sogar rechtlich bedenklich sind, steht zur Debatte. Die Verbraucherzentrale hat angekündigt, dies zu überprüfen. In diesem Video erfahrt ihr mehr über das, was der Maestro „erfunden“ hat und was er verspricht.

Zum Weiterlesen:

  • Video: Janos Hegedüs über Bodo Schiffmanns SpikeProtect, GWUP-Blog am 30. Dezember 2023

11. Januar 2024
von Bernd Harder
36 Kommentare

Erneuter Lauterbach-Vorstoß: Homöopathie raus aus der Erstattung durch die Kassen

Neuerlicher Vorstoß von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD):

Wie spiegel.de berichtet, habe Lauterbach ein Empfehlungspapier an andere Ministerien verschickt, in dem es heißt:

Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden. Aus diesem Grund werden wir die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen und damit unnötige Ausgaben der Krankenkassen vermeiden.

Unklar scheint dabei die Höhe des Einsparpotenzials zu sein. Der Spiegel schreibt von „höchstens zehn Millionen Euro“, tagesschau.de von „20 bis 50 Millionen Euro“.

Außerdem:

Es komme ihm in diesem Fall aber nicht auf das Geld an, betonte Lauterbach. Homöopathie habe nach wissenschaftlichem Sachstand keinen medizinischen Nutzen, sagte Lauterbach. Im Fall der Homöopathie gehe es ums Prinzip, sagte Lauterbach. Grundlage dessen, was vergütet werde, müsse der wissenschaftliche Sachstand sein. Alles andere müsse die Krankenkasse nicht bezahlen.

Exakt – darauf haben wir immer und immer wieder hingewiesen, zum Beispiel hier.

Bereits vor zwei Jahren hatte sich Lauterbach auf die Expertise von zwei GWUP-Mitgliedern berufen, nämlich Edzard Ernst und Nikil Mukerji („Why Homoeopathy Is Pseudoscience“):

Ob Lauterbachs erneuter Vorstoß nun endlich verfangen wird?

Werner Bartens kommentiert in der Süddeutschen:

Lauterbach geht auf Konfrontationskurs zu einer Klientel, der sich fast alles verkaufen lässt, wenn sie nur penetrant genug mit Phrasen wie sanft, natürlich und ganzheitlich umschmeichelt wird. Gerade unter den urbanen Besserverdienern und vermeintlichen Besserverstehern, dem rot-grünen Stammwählerpotenzial Lauterbachs, finden sich viele Anhänger der Kügelchen-Lehre.

Lauterbachs Initiative gegen die Homöopathie ist richtig und aufklärerisch, auch wenn ihm vorgeworfen werden kann, ein totes Pferd zu reiten. Viele Ärztekammern haben die Kügelchen-Chaos-Theorie längst aus der Weiterbildung gestrichen.

Die Kassenleistung für Homöopathie macht einen geringen zweistelligen Millionenbetrag aus. Doch selbst diese eher kleine Summe ist verschwendet. Sie könnte ein Grundstock dafür sein, die sprechende, zugewandte Heilkunde zu stärken.

Das ist es schließlich, was viele Menschen in der Medizin vermissen – und manche anfällig für obskure Heilsversprechen macht.

Bei faz.net schreibt Hinnerk Feldwisch-Drentrup:

Es bestehen keine ernsten Zweifel daran, dass hochverdünnte Globuli nichts anders als Placebos sind – Scheinmedikamente, während derer Einnahme der Körper die meisten Krankheiten von allein heilt. So entsteht der Eindruck einer Wirksamkeit.

Zu Recht warnen viele Ärzte davor, dass etwa Kinder durch die Gabe der Zuckerkügelchen konditioniert werden können, bei jedem Wehwehchen zu einem Mittelchen zu greifen – andere Arten der Zuwendung können genauso gut wirken.

Und auch bei Erwachsenen kann der Glaube an Homöopathie und Anthroposophie fatale Folgen haben, etwa bei gut therapierbaren Krebsarten zu vermeidbaren Todesfällen führen.

Feldwisch-Drentrup spricht ebenfalls von einem „richtigen Schritt“, wenn

… nicht nur der Gesundheitsminister, sondern sich auch die Mehrheit der Abgeordneten im Bundestag hier nun auf die Seite der Wissenschaft stellt.

Bei spiegel.de kommentiert Julian Aé:

Mit der Kostenübernahme für die magische Methode will man Dinkeladvokaten und Sportskanonen in die eigene Kasse locken, denn sie verursachen langfristig weniger Kosten. Homöopathie und andere alternativmedizinische Verfahren sind in der Bundesschwurbelrepublik Deutschland Teil des Lifestyles […]

Niemand möchte die Homöopathie verbieten. Es ist aber völlig inakzeptabel, wenn die Solidargemeinschaft dafür aufkommt – oder wenn pseudomedizinische Verfahren durch irrige Gesetze sogar noch hofiert werden.

Ja – und „die Zeiten sind reifer denn je“, schreibt Natalie Grams heute in unserem Kommentarbereich.

Außerdem gibt’s bei spiegel.de ein FAQ zum Thema „Was Sie über den Lauterbach-Plan wissen müssen“:

Die Krankenkassen sollen nicht mehr für homöopathische Medikamente zahlen. Warum taten sie das bisher? Um welche Geldsummen geht es? Wirkt Homöopathie? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Ein Kommentar vom INH findet sich hier:

Wir wünschen Minister Lauterbach, dass seine Initiative politisch durchgesetzt werden kann.

Zum Weiterlesen:

  • Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen, spiegel.de am 10. Januar 2024
  • Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen – endlich, welt.de am 12. Januar 2024
  • Reform in homöopathischer Dosis, zeit.de am 11. Januar 2024
  • Lauterbach teilt Studie von Ernst/Mukerji: „Homöopathie ist eine Pseudowissenschaft“, GWUP-Blog am 16. September 2022
  • Natalie Grams: Warum Krankenkassen endlich aufhören sollten, für Homöopathie zu bezahlen, vice am 3. Juni 2016
  • Homöopathie als Kassenleistung streichen, GWUP-News am 12. Juli 2010
  • „Muss mit auf den Tisch“: Keine Homöopathie mehr auf Kassenkosten, fordert Politiker, GWUP-Blog am 13. Juli 2022
  • Homöopathie: It’s not ok, Jens Spahn, GWUP-Blog am 28. September 2019
  • Spiegel: „Keinen Cent mehr für Homöopathie und Hokuspokus“ von der Krankenkasse, GWUP-Blog am 13. November 2021
  • FAS: Globuli ins Süßwarenregal, GWUP-Blog am 14. Juni 2022
  • Die Reaktionen in Deutschland: „Schluss damit“ – mit der Homöopathie auf Kassenkosten, GWUP-Blog am 11. Juli 2019
  • Warum Homöopatie eine Pseudowissenschaft ist, GWUP-Blog am 15. September 2022
  • „Homöopathie“ im neuen Podcast der Deutschen Welle, GWUP-Blog am 4. Januar 2024

9. Januar 2024
von Bernd Harder
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„Die Aids-Leugner“: Fünfteilige Doku im Deutschlandfunk

Der Deutschlandfunk hat eine fünfteilige Doku-Serie über die Aids-Leugnerin und Verschwörungsideologin Christine Maggiore produziert:

Die US-Amerikanerin wird 1992 HIV-positiv getestet, damals noch ein Todesurteil. Aber AIDS – das hält sie schon bald für eine Verschwörung von Regierung und Pharmaindustrie. Bald wird sie zu einer der einflussreichsten Aktivistinnen der AIDS-Leugner und vernetzt sich international.

In ihrer Organisation „Alive and Well“ sammeln sich Ende der neunziger Jahre die Querdenker der AIDS-Pandemie. Sie widersprechen den wissenschaftlichen Beweisen, greifen Journalisten an und stürmen Konferenzen.

Christine Maggiore und ihre Anhänger aktivieren nicht nur prominente Fürsprecher, sondern überzeugen auch Thabo Mbeki, den Präsidenten Südafrikas. Als Folge seiner katastrophalen AIDS-Politik sterben hunderttausende Infizierte, mehr als 30.000 Kinder stecken sich mit dem Virus an.

Maggiore starb 2008 an einer HIV-Koinfektion.

Einen Trailer gibt es hier.

Die einzelnen Folgen:

„Die AIDS-Leugner – Der fatale Irrweg der Christine Maggiore“ ist eine Story über Verschwörungsglauben wider alle Vernunft – und darüber, was passiert, wenn Leugner die Macht in einem Staat übernehmen.

Zum Weiterlesen: