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Exorzismus-Doku „The Battle with Satan“ im Mai in drei Berliner Kinos

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Anfang Mai kommt der polnische Filmemacher Konrad Szolajski nach Berlin, um seinen Film „The Battle with Satan“ vorzustellen.

Die 75-minütige Doku beleuchtet die Exorzisten-Szene in Polen. Im Mittelpunkt stehen drei junge Frauen, die stark mit Ängsten, Zwangsvorstellungen und Kontrollverlusten zu kämpfen haben.

Die schlimmsten Szenen haben wir noch nicht einmal verwendet, sei es aus Respekt gegenüber den Frauen, oder weil der Sender sie als unsendbar einstufte“,

wird Szolajski bei Vice zitiert:

Möglich war das Projekt nur, weil Szołajskis Drehanfrage direkt vom Bischof unterstützt wurde, für Katholiken nach Gott, dem Papst und Kardinälen die nächsthöchste Autorität.

Nur so bekam er mit seinem Kamerateam Zugang zu den Exorzismen, was nicht bedeutete, dass er nicht weiterhin ständig mit Absagen, schleppenden Drehgenehmigungen und Zensur zu kämpfen hatte.

Unterstützt wurde Szołajski vom polnischen Ableger des Privatsenders HBO. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hatte dankend abgelehnt, Exorzismen würde man im Leben nicht senden. Die Szenen sind in der Tat heftig.“

Exor

Verschiedene Passagen von „The Battle with Satan“ waren bereits in dem Kurzbericht „Exorzismus-Boom in Polen“ (3sat), im ORF und in dem MDR-Film „Weiche, Satan“ zu sehen:

Szołajskis Arbeit bewegte die Reporterin Nadine Wojcik zu ihrem Buch „Wo der Teufel wohnt. Exorzisten und Besessene in Polen“, das im November 2016 erschienen ist.

Die Kino-Termine in Berlin:

Zum Weiterlesen:

  • Exorzismus im 21. Jahrhundert: So wird Teufelsaustreibung heute betrieben, web.de am 22. Oktober 2016
  • Wo der Teufel wohnt: Eine Reportage über Exorzismus in Polen, editionf am 2. Januar 2017
  • Wie in Polen jungen Menschen der Teufel ausgetrieben wird, Vice am 10. Januar 2017
  • Exorzismus in Polen: Auf Teufel komm raus, Deutschlandfunk am 27. November 2016
  • Warum in Polen der Exorzismus so boomt, Welt-Online am 25. August 2015
  • “Der Exorzist” – und die Fakten, GWUP-Blog am 16. Januar 2013
  • Teenage Exorcists: Drei heiße Bräute Christi im Kampf gegen böse Sex-Dämonen, GWUP-Blog am 15. September 2013
  • Exorzismus in Deutschland, GWUP-Blog am 17. Februar 2010
  • Der letzte Exorzismus – leider nur im Kino, GWUP-Blog am 20. August 2010
  • Treibt diesen Unsinn aus! GWUP-Blog am 6. November 2010
  • „Exorzisten-Prozesse“ in Deutschland, GWUP-Blog am 22. Oktober 2016

7 Kommentare

  1. Exorzismus bzw Besessenheit, zeigen wieder deutlich, daß Religionen (aller Art!) nichts Gutes sind…früher war ich selbst gläubig und dachte gerade das Gegenteil: Religion würde Menschen zum Guten führen…aber das war auch nur ein Teil der Gehirnwäsche, die diese „Philosophien“ betreiben.

  2. Ralf i.V.:

    Ich war auch mal ein „guter Christ“. Das änderte sich jedoch schlagartig in meiner ersten Assistenzarztstelle in der geschlossenen Psychiatrie. Dort konnte ich sehr anschaulich beobachten, wie Menschen, die sowieso schon psychisch labil sind, von der organisierten Religion endgültig kaputtgemacht werden.

    Bis zum Atheismus dauerte es zwar noch eine Weile, aber meine damaligen Erlebnisse sind mir bis heute eine grosse Mahnung.

  3. Ich wurde zwar christlich erzogen, oder besser gesagt, es gab den Versuch mich christlich erziehen zu wollen, aber ich reagiere oft sehr empfindlich gegenüber solchen Einflussnahmen. Ich mache dabei vielleicht eine Weile mit um Stress und Streitigkeiten zu vermeiden. Aber irgendwann mal platz mir da auch der Kragen und dann gibt es Stress.

    Das war bei allen Dingen so. Auch bei der Einflussnahme meines EX-Staates in dem ich als Kind lebte. Ich weiß echt nicht wann das bei mir angefangen hat.

    Und klar habe ich auch Menschen belogen. Aber die wollten das auch nicht anders. Wären sie in der Lage gewesen die Wahrheit zu ertragen oder zu akzeptieren, hätte ich damals schon einfach sagen können, dass ich an das Ganze nicht glaube. Stattdessen musste ich mich bedeckt halten weil es eben Stress in der Familie oder im Bekanntenkreis gegeben hätte.

    Als ich dann irgendwann mal älter wurde sagte ich das dann auch offen. Da waren alle entsetzt und verstanden nicht warum ich sie die ganze Zeit angelogen habe. Also spätestens dann haben sie verstanden dass meine Kirchgänge und alles andere nur Theater war. Tja… selbst schuld.

    Aber mit der Wahrheit wäre sie damals nicht klar gekommen. Schlechtes Gewissen ? Nein… das hatte ich deswegen nie. Warum auch ?

  4. @ noch´n floh

    Das kann sich auch dann schlagartig ändern, wenn man sich mal den Film „Freistatt“ anschaut. Da verliert man jeden Glauben und die Hoffnung auf das Gute.

    Mich hat der deutsche Spielfilm sehr bewegt:

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/der-film-freistatt-handelt-vom-horror-der-erziehungsheime-14708681.html

    Nur noch heute in der Mediathek online:
    http://www.ardmediathek.de/tv/FilmMittwoch-im-Ersten/Freistatt/Das-Erste/Video?bcastId=10318946&documentId=42119658

  5. @noch’n Flo @nihil jie
    Bei mir hat es eigentlich recht lange gedauert, da ich auch einen katholischen Pfarrer kannte, der sehr gut die Theologie mit den Naturwissenschaften vereinen konnte – er bestritt zb zu keinster Zeit die Gültigkeit der Evolutionstheorie…auch ich versuchte über Jahre den Glauben mit der Wissenschaft in Einklang zu bringen, da der Glauben nach katholischer Sicht von der Vernunft geprägt ist.
    Ein Vorbild war mir dabei der emeritierte Papst Benedikt XVI. er schaffte es „Volksfrömmigkeit“ in ein philosophisches/theologischen Gewand zu kleiden…mit der Volksfrömmigkeit bin ich aufgewachsen – war natürlich Ministrant und war auch immer gut in Religion in der Schule, auch dann noch, als meine anderen schulischen Leistungen einbrachen – seltsamerweise auch dann noch, als ich mich schon durch Drogen von diesem Planet weggebeamt hatte (vielleicht auch deshalb ;-))
    Religion und Physik waren die einzigen Fächer, in denen ich bis zum bitteren Ende gute Noten hatte :-)

  6. Die Polen sind mir eigentlich symphatisch, da sie sich in ihrer Geschichte so oft dank ihres Nationalgefühls ausländischen Okkupanten widersetzen konnten. Russen ,Schweden,Deutsche haben wiederholt versucht dieses Land aufzuteilen bzw. es von der Landkarte ganz auszuradieren.(Siehe u.a. die Polnischen Teilungen im 18.Jahrhundert)

    Eine wichtige und zentrale Rolle beim Zusammenhalt dieses Landes als Nation spielte damals,historisch gesehen, die Katholische Kirche. Sogesehen würde ich die große Bedeutung dieser Kirche für Polen heute einordnen.Dieses Autorität,die sich bis heute erhalten hat, scheint in der heutigen Zeit jedoch überprüfenswert bzw. notwendig, da Religionen in erster Linie von Menschen gemacht werden.

    Wenn diese noch im mittelalterlichen Denken und Dogmatismus befangen sind, kann es den Menschen nur schaden.

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