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Alternativmedizin bei Tieren: „Gute Chancen auf einen hässlichen Tod“

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Zum Jahresbeginn hatten wir über den Ulmer Tierarzt Ralph Rückert und seinen Rant gegen Impfgegner berichtet.

Jetzt findet der Veterinärmediziner deutlich Worte zum Thema „Alternativmedizin“:

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Ein Auszug:

Ganz anders sieht es aus – und das ist eines der größten Probleme der Quacksalberei – wenn der Patient, also das Tier, durch absurde diagnostische Verfahren wie Bioresonanz, Wünschelrute, Biotensor, Pendeln oder Tierkommunikation zwangsläufig fehldiagnostiziert und damit von einer korrekten medizinischen Diagnose und Therapie ferngehalten wird. Das ist dann definitiv zum Schaden des Patienten und kann – wie wir leider immer wieder sehen müssen – richtig übel ausgehen.

Das ist auch der Grund, warum zum Beispiel in Großbritannien immer erst ein Tierarzt die Freigabe für die Behandlung durch einen Tierheilpraktiker erteilen muss.

Hat ein Hund eine Lungenentzündung, bekommt aber beispielsweise mittels Bioresonanz die Diagnose „Chronische Nieren- und Leberschwäche aufgrund einer vor vier Jahren erfolgten Vergiftung mit Chanel No. 5-Dämpfen“ und wird dann noch zur „Ausleitung“ dieser Vergiftung mit Zuckerkügelchen, Blutegeln und Einläufen behandelt, so hat er gute Chancen auf einen hässlichen Tod.

So ein unglücklicher Ausgang ist aber für die entsprechenden Behandler(innen) in der Regel nicht das geringste Problem, denn leider, leider wurde der Patient ja schon vor vielen Jahren durch wahlweise Impfungen, Entwurmungen, Antibiotika oder Royal-Canin-Futter so extrem vorgeschädigt, dass man jetzt eben bedauerlicherweise nichts mehr machen konnte.

Tragisch, tragisch!“

Zum Weiterlesen:

  • Alternativmedizin? Führen wir nicht! Ralph-Rückert-Blog am 4. Juli 2016
  • Vortragsvideo: Esoterik in der Tierarztpraxis, GWUP-Blog am 2. Mai 2016
  • Argument: Tierhomöopathie funktioniert! Informationsnetzwerk Homöopathie
  • Aber bei Kindern und Tieren hilfts doch auch – die können sich die Wirkung doch nicht einbilden! Informationsnetzwerk Homöopathie
  • Homöopathie – auch wenn wir es leid sind, GWUP-Blog am 5. Januar 2012 (mit Links zum Thema “Homöopathie bei Tieren”)
  • Homöopathie bei Kindern und Tieren, GWUP-Blog am 5. März 2010
  • „Verantwortungslose Spinner“: Ulmer Tierarzt legt sich mit Impfgegnern an, GWUP-Blog am 4. Januar 2016

2 Kommentare

  1. So sehr ich die Aktiven in unserem örtlichen Tierschutzverein und deren Engagement schätze – leider sind auch hier die üblichen Eso-Vorstellungen überreichlich vorhanden. Von Homöopathie über Bachblüten (gerne selbst gepanscht) bis hin zu anderem abstrusten Kram ist da alles vorhanden.

    Auf Diskussionen lasse ich mich schon lange nicht mehr ein. Man sieht sich sofort einer Gruppe an – freundlich formuliert – sehr aufgeregten Damen gegenüber, an denen jegliches rationale Argument teflongleich abprallt. Gerne zitiert werden Schwurbeleien von „Welt der Gesundheit“, Kopp und Co. sowie anderen oft eingschlägig bekannten Kurpfuschern.

    Widerspruch zwecklos, denn die böse Pharmalobby ist überall und das sind bekanntermaßen alles Verbrecher. Der Hinweis, dass sich Homöpathie-Produzenten eine goldene Nase mit den Zuckerkügelchen verdienen, sorgt leider auch nur kurz für Irritationen. Wissenschaftler? Alle mit der pösen Pharmalobby unter einer Decke. Seriöse Studien? Sicher gekauft! Placebo-Effekt bei Tieren nachgewiesen? Kann gar nicht sein (weil’s nicht sein darf)!

    Kurzum: Als mehrfacher Tierbesitzer (alle aus dem Tierschutz, durchgeimpft, gesund, putzmunter) ist mir unbegreiflich, wie man als aktiver Tierschützer trotz ständiger Konfrontation mit massivem Tierleid, das sich in vielen Fällen durch einfache medizinische Maßnahmen und Medikamente heilen/lindern lässt, derart ideologisch verbohrt solchem Eso-Schwachsinn anhängen kann.

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