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Verschwörungstheorien: Teilnehmer für Online-Umfrage der Uni Wuppertal gesucht

| 8 Kommentare

Studierende der Bergischen Universität Wuppertal suchen „dringend“ Teilnehmer für eine Forschungsarbeit.

Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen dem Glauben an Verschwörungstheorien, visueller Vorstellungskraft und Ambiguitätstoleranz im Zusammenhang mit politischen und gesellschaftlichen Themen.

stude

Die Teilnahme an der Studie erfolgt anonym und die Ergebnisse sind zu keinem Zeitpunkt auf einzelne Versuchsteilnehmer zurückzuführen. Insgesamt nimmt die Bearbeitung etwa 30 Minuten in Anspruch.

Hier geht’s zum Fragebogen.

Zum Weiterlesen:

  • Wie starb Elisa Lam? Von offenen Fragen zu Verschwörungsmythen, GWUP-Blog am 1. Juli 2016

8 Kommentare

  1. Ganz ehrlich: Was soll dabei herauskommen, wenn ich mir – Richtung Sonne sehend – nunmal keinen Regenbogen vorstellen und das Geschäft neunmal keinSchaufenster hat? Die Fragen zur Vorstellungskraft scheinen mehr abzufragen, ob das Bild vor meinem geistigen Auge dem des Fragebogenersteller entspricht.

    Und die Antwortmöglichkeiten sind zu vorgefertigt und die politischen Fragen zu unausgewogen. Ich werde zB gefragt, ob sich ein Mann voll und ganz seinem Beruf widmen können soll. Ja klar soll er das. Genauso wie eine Frau. Das wird aber nicht gefragt. Wieso sollte ich dem „können“ entgegenstehen, so lange ich das nicht muss? Da aber nur die eine Seite abgefragt wird, wird das Bild nicht wirklich rund.

    Naja, viel Spaß bei der Auswertung …

  2. Schließe mich an.
    Interessant ist vor allem, dass bei den Fragen am Schluss nur noch eine Ja/nein-Bewertung möglich ist.
    Wobei man auch noch genau lesen muss, weil die Fragestellungung teilweise auch noch verneint ist. „Stimmt es nicht, dass …“

  3. Ich stimme auch zu.
    Die Fragestellung ist sehr verzerrt.
    Z.b. Die Frage:

    „Ich wohne lieber in einer ruhigen Gegend, in der wenig Ausländer wohnen“
    Klar wohne ich lieber in einer ruhigen Gegend, und wenn es dort dann eben weniger Menschen mit Migrationshintergrund gibt, dann ist das für mich auch ok. Die Frage ist nach meiner Meinung asozialer als die Antworten selbst.

    Ich denke nicht, dass die Menschheit noch eine Studie braucht, die versucht konspiratives Denken mit politischer Einstellung zu verknüpfen.

    Auch die Zustimmung zu der Aussage „Es gibt manche Berufe in denen Frauen einfach fehl am Platz sind“ ist bei mir auch klar mit „Ja“ zu beantworten. Z.b. Urologe, Militär ( http://www.npr.org/sections/thetwo-way/2015/09/10/439190586/marine-corps-study-finds-all-male-combat-units-faster-than-mixed-units )

    Allerdings trifft das auch auf Männer zu. Männliche Frauenärzte sind meiner Meinung nach Fehl am Platz, und mir ist schon klar, dass es sie trotzdem gibt.

  4. und nicht vergessen, viele frauen gehen lieber zum gynokologen,
    ua meine , weil sie mit der frauenärztin schlechte erfahrungen machte.
    und wer wie ich mal nierenkoliken hatte, der weiß , daß es einem in solchen fällen völlig egal ist ob da ein mann oder eine frau sind, die einen von diesen höllischen schmerzen befreien, hauptsache schmerz weg.
    ob es ein arzt oder eine ärztin ist, ist total egal, „kompetenz“ ist wichtig!

  5. Merkwürdige diskussion. Ich habe diese online umfrage eher als unterhaltsam denn ärgerlich empfunden.

    @jnf,
    in der fragestellung stand nicht geschrieben, daß man sich vorstellen solle, in richtung sonne zu gucken und sich einen regenbogen zu denken. In welche richtung man bei sonnenaufgang guckt, bleibt jedem selbst überlassen. Wer sollte einem vorschreiben, wo man hinschaut?

    Keineswegs ausgerechnet Du wirst gefragt, ob ein mann sich voll und ganz seinem beruf widmen können sollte – alle frageteilnehmer bekommen geschlechtsunabhängig die selben fragen vorgelegt. Warum stößt Dir diese frage sauer auf und nicht fragen wie »frauen sollten sich beim tanzen führen lassen« oder »frauen sollten sich zwischen kindern oder karriere entscheiden« und so? Diese fragen sind genau so unausgewogen – ist das alles so selbstverständlich, daß sich solche fragen für einen mann gar nicht erst stellen? Aber im grunde muß sich niemand über derartige fragen aufregen. Ob man dem befürwortend oder ablehnend gegenübersteht, gibt doch bloß aufschluß darüber ob man eher konservativ oder liberal zu dem thema steht.

    @Tim,
    an der frage, ob man lieber in einer ruhigen wohngegend mit wenigen ausländern wohnen möchte, ist nichts »asozial«. Allerdings schließt die befürwortung das vorurteil ein, daß ausländer es im gegensatz zu Deutschen eher nicht mit ordnung und ruhe hätten, sondern von natur aus lärmen.

    Klar bin ich der auffassung, daß frauen beispielsweise beim millitär oder in kirchlichen ämtern nichts verloren haben. Weil ich das ablehne, werde ich in dieser hinsicht als erzkonservativer arsch wahrgenommen, steht ja nicht dran, daß das meiner meinung nach für männer gleichermaßen gilt. Na und?

    Das mit den männlichen gyns und weiblichen urologen ist doch hoffentlich nicht Dein ernst! Viele männer lassen sich lieber von einer frau behandeln. Ich verstehe nicht, warum Du ein problem damit hast,daß es die gibt. Du bist doch frei, Dir einen urologen zu suchen, der Dir paßt. Aus meiner sicht ist es egal, welches geschlecht der behandelnde arzt hat. Das einzig wichtige ist, ob er oder sie die patienten vernünftig behandelt.

    Hilfreich ist mit sicherheit immer, die fragen möglichst genau zu lesen und nicht zwischen den zeilen irgendwas zu entdecken, was da gar nicht steht. Da sind keine interpretationen gefragt sondern sachlichkeit.

  6. @Mechthild Mühlstein:

    re Sonnenaufgang:
    Naja, es ist schon etwas irrsinnig, dass ich mir einen Sonnenaufgang vorstellen soll, dann nach etwas gefragt werde, was ich – wenn überhaupt – genau in entgegengesetzter Richtung zu sehen wäre, und dann noch Antworten der Art sind „ich sehe ihn ganz genau“, „ich sehe ihn verschwommen“ und „was ist ein Regenbogen?“ – aber die korrekte Antwort „da ist einfach kein Regenbogen, es ist meine Vorstellung, nicht Deine“ kann ich auf keine der angebotenen Antworten abbilden.

    re Frauen/Männer:
    Mir ist bekannt, dass alle dieselben Fragen gestellt bekommen. Das macht die Fragen nicht weniger unausgewogen. Und mein Beispiel war genau das: ein Beispiel. Deshalb schrieb ich auch, dass es ein Beispiel ist. Für *alle* Fragen, die eine Meinung über Rechte oder Pflichten eines Geschlechts abgefragt hat, wäre meine Erwartung, dass genau derselbe Sachverhalt für beide Geschlechter abgefragt wird.

    A propos: Die Aussagekraft vom Führen beim Tanzen halte ich für auch unklar, insbesondere weil nirgends abgefragt wird, ob der Interviewte sich Oberhaupt mit Gesellschaftstanz auskennt, was aber vermutlich mit den Antworte korreliert.

    Der Hinweis, man solle die Fragen einfach genau lesen, nicht interpretieren und sachlich beantworten, hilft nichts: Es fehlen sachlich passende Antworten, die Fragen sind schon durch Vorurteile unausgewogen verzerrt und es werden, wie anderweitig dargestellt wurde, Aspekte vermengt (wenn ich wissen will, ob jemand „ruhig“ mit „wenig Ausländer“ assoziiert, hilft es nicht, wenn ich beides so in einer Frage vermenge, dass „ich finde ruhig toll, aber was ist Euer Problem mit Ausländern“ eine korrekte Antwort wäre (die aber auch nicht zur Auswahl steht).

    Und es ist Dein gutes Recht, die Diskussion merkwürdig zu finden, aber die Fragen sollen sicherlich nicht unterhaltsam sein, sondern entweder zu einer ernstzunehmenden Untersuchung beitragen, oder wenigstens zur Ausbildung von Leuten, die später ernstzunehmende Untersuchungen durchführen wollen. In beiden Fällen halte ich Rückmeldungen für wichtig. Leider gab es im Fragebogen dafür kein Freitextfeld.

  7. Warum kann es nicht zur Abwechslung mal einen Fragebogen mit eindeutig und klar formulierten Fragen geben?

    „Die Regierung ist an Ermordungen unschuldiger Bürger und/oder bekannter Persönlichkeiten beteiligt, und hält diesen Sachverhalt geheim.“ Welche Regierung? Die der Schweiz? Oder vom Sudan?
    Zählen auch Drohnenangriffe und Staaten mit Todesstrafe?

    „Gruppen von Wissenschaftlern manipulieren, erfinden oder halten Beweise zurück, um die Öffentlichkeit zu täuschen.“ Ja, zB. Leute wie Seralini oder Wakefield und deren Umfeld. Oder viele der privaten Ernährungs- und Klimaforschungs“institute“.

    „Ein Großteil wichtiger Informationen wird aus Eigennutz absichtlich vor der Öffentlichkeit geheim gehalten.“ Von wem? Und inwiefern wichtig (ein Passwort zB. wäre ja auch wichtig)?

    Bei der Frage mit dem Murmeln ziehen (wenn man nicht davon ausgeht dass da ein geiziger Loseonkel sitzt der den 1. Topf manipuliert) fehlt die einzig logische Antwortmöglichkeit, nämlich „egal“. Leider hab ich keine Murmeln da, musste also eine Münze werfen um eine Antwort zu wählen ^^

    „Frauen sollten sich beim Tanzen vom Mann führen lassen.“
    Das kommt auf den Tanzstil an. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Tanzlehrer.

    „Ein Mann sollte sich ausschließlich seinem Beruf widmen können.“ Ja, was denn sonst – was wäre denn das Gegenteil? Gefängnis? Zwangsarbeit? Würde irgendein normal denkender Mensch „nein“ antworten? Eine Frau sollte das übrigens auch können.

    „Sind sie zweisprachig aufgewachsen?“ Nein, dreisprachig. Wo kann ich meine Drittsprache eintragen?

    Ich hab jetzt in 1h wahrscheinlich 40% Datenmüll produziert, weil so viele Fragen in Kombination mit den möglichen Antworten überhaupt keine sinnvolle Aussage ergeben, oder die Fragen so allgemein formuliert sind dass man immer irgendwie ein „ja“ unterbekommt. Garbage in -> garbage out.

    Ich hoffe der oder die Fragebogenersteller lesen hier mit (die UFO-Fragen waren übrigens in Ordnung).

    Zur Diskussion hier mit den männlichen Frauenärzten und den weiblichen Urologen: vermutlich ist das Argument sowas in der Art, wenn es einer selber am Körper hat kennt er sich besser damit aus.

    Das ist Schwachsinn, es operiert ja niemand an sich selbst herum, und die Tatsache das man etwas im oder am Körper hat qualifiziert einen zu gar nichts, sonst wären wir alle Neurochirurgen. Ein Onkologe muss dann auch selber einen Tumor haben, oder wie?

    Und, weitergedacht, ein guter Hufschmied muss selbst ein Pferd sein, oder zumindest einer der sich selber Hufeisen an die Fersen tackert?

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