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Glyphosat: Substanzlose Kritik und „gekaufte“ Befürworter

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von Amardeo Sarma

In der Diskussion um die Glyphosat-Zulassung gibt es seitens der Kritiker so viele irreführende Behauptungen, dass eine weitere Entgegnung erforderlich ist. Dies ist gerade jetzt umso wichtiger, da die Gegner der modernen Landwirtschaft einen Etappensieg errungen haben: Die EU-Staaten haben sich vorerst nicht auf eine Verlängerung der Zulassung des Herbizids geeinigt. Damit wird eine weitere Abstimmung in einem Vermittlungssausschuss nötig.

Pauschale Ablehnung der modernen Landwirtschaft greift um sich

Viele angeführte Kritikpunkte gehen über eine Kritik an Glyphosat und Gentechnik hinaus und stellen die moderne Landwirtschaft insgesamt in Frage. Das heißt nicht, dass es nicht auch problematische Entwicklungen gibt, wie Resistenzen oder übermäßige Anwendung von Düngemittel. Diese sind in der Forschung und Praxis bekannt. An ihnen wird gearbeitet.

Wer aber behauptet, wie in der Diskussion bei hpd, wir müssten „zurück zu umweltgerechten Anbaumethoden“ oder gar „Die konventionelle Landwirtschaft wird auf Dauer nicht in der Lage sein, die Menschheit zu ernähren“, lebt in einer Scheinwelt.

Erst die grüne Revolution (Düngemittel, Pflanzenschutz, neue Fruchtsorten mit neuen Methoden) hat erreicht, dass heute trotz des Bevölkerungswachstums weniger Menschen in absoluter Armut leben als 1820 oder 1970, als das Maximum erreicht wurde:

Es ist den vielen Beteiligten aus dem Bereich der konventionellen Landwirtschaft und der Verwendung der Gentechnik zu verdanken, dass es uns so gut geht, unter anderem durch die Pionierarbeit von Norman Borlaug, der durch die grüne Revolution Entwicklungsländern die Unabhängigkeit von Importen aus Industrienationen gebracht hat:

Promotion, Friedensnobelpreis, zwei Ehrendoktorwürden, Medal of Freedom, Ehrenmedaille des Kongresses, Aufnahme in diverse Akademien der Wissenschaften (u.a. Royal Society) und eine eigene Bronzestatue. Diese Auszeichnungen wurden Norman Borlaug zu Lebzeiten, bzw. nach seinem Tod im Jahr 2009 zuteil. Trotzdem dürfte kaum jemand diesen Namen in langer Zeit, bzw. überhaupt jemals gehört haben.“

Natürlich sollte man alles tun, um Verteilungsprobleme zu verbessern und Missstände zu korrigieren. Das ist reine Mathematik: Was ankommt, hängt von der Produktion und der Verteilung ab. Aber die Bevölkerung vor allem in ärmeren Ländern in der Zwischenzeit hungern zu lassen, bis die Verteilungsprobleme gelöst sind, ist keine Alternative. Selbst bei 100 Prozent optimaler Verteilung – unrealistischer Idealwert – wäre eine Landwirtschaft „zurück zur Natur“ eine Katastrophe für die Ernährung der Menschheit.

Sie würde den Rückfall in die Zeit vor Norman Borlaug bedeuten, als Hungersnöte an der Tagesordnung waren.

Angriffe auf Fachleute und Behörden: Sind sie „industrienah“?

Unter anderem wird das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) aufgrund seiner angeblichen „Industrienähe“ kritisiert. Hier möchte ich speziell auf einen Kommentar eingehen, der, wie ich glaube, eine Antwort erfordert. Dieser sehr wichtige und richtige Kommentar lautet:

Das muss von unabhängigen Instituten regelmäßig und genau überprüft werden. Das geht nur auf Staatskosten und die Gelder müssen zur Verfügung gestellt werden.“

Genau solch eine Institution wurde bereits 2002 unter der rotgrünen Regierung eingerichtet, eben das BfR. Über seine Aufgaben und Ziele heißt es in einer Verlautbarung des BfR:

Die Unparteilichkeit und Unabhängigkeit des BfR ist gesetzlich verankert. Das BfR wurde am 1. November 2002 unter Federführung der Grünen-Ministerin Renate Künast gegründet, um unabhängig, wissenschaftlich und überparteilich Risikoeinschätzungen vornehmen zu können und den gesundheitlichen Verbraucherschutz zu stärken.

Alle am BfR beschäftigten Beamtinnen und Beamten sowie die Beschäftigten des Bundes müssen die rechtlichen Bestimmungen des öffentlichen Dienstes einhalten. Dazu gehören zum Beispiel behördliche Regelungen zur Unbefangenheit, Effektivität, Sachkunde und Korruptionsprävention, wie sie von den deutschen Gesetzen und den Ausführungsbestimmungen des Bundesministeriums des Innern vorgeben sind (siehe z. B. das Bundesbeamtengesetz, § 10 Verwaltungsverfahrensgesetz und andere Vorschriften).

Hauptaufgabe des BfR ist es, Stellung zu möglichen gesundheitlichen Risiken von Lebensmitteln, Produkten oder Chemikalien zu beziehen und somit die Bundesministerien bei ihren politischen Entscheidungen unabhängig wissenschaftlich zu beraten. Aus Gründen der Unabhängigkeit werden keine finanziellen Mittel aus der Industrie eingeworben, das BfR beteiligt sich auch nicht finanziell an solchen Forschungsprojekten.“

Angesichts der eingangs erwähnten unsinnigen Angriffe ist es an Zeit, dass sich die Grünen (und ihrem damaligen Koalitionspartner in der Bunderegierung, die SPD) vor ihr Baby stellen. Sie haben das BfR aus meiner Sicht aus gutem Grund geschaffen. Warum stehen sie heute nicht dazu?

Bewertet das BfR „Leserbriefe“?

Sylvia Liebrich schreibt in der Süddeutschen Zeitung:

Recherchen der Süddeutschen Zeitung zeigen, dass für eine Neubewertung der Krebsrisiken unter anderem Leserbriefe an eine Fachzeitschrift als Studien gewertet werden. Ein großer Teil stammt von Wissenschaftlern, die direkt oder indirekt für einen der größten der Glyphosat-Hersteller arbeiten, den US-Agrarkonzern Monsanto.“

Diese Behauptung zu den „Leserbriefen“ ist irreführend. Wer sich auch nur flüchtig mit wissenschaftlichen Publikationen beschäftigt, weiß, dass „Letters“ oder „Letters to the editor“ in einer Fachzeitschrift nicht im Geringsten mit Leserbriefen in Tageszeitungen oder Wochenmagazinen vergleichbar sind.

Darüber hinaus hat Liebrich offenbar noch nicht einmal richtig gelesen, was sie zitiert. Sie schreibt:

Eineinhalb Seiten ist das Schreiben, das der Wissenschaftler Peter Langridge an die Fachzeitschrift Food and Chemical Toxicology geschickt hat. Eineinhalb Seiten, auf denen er Partei ergreift für ein höchst umstrittenes Pflanzenschutzmittel, für Glyphosat, das im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Eineinhalb Seiten, die das Magazin in der Rubrik „Letters to the Editor“, Briefe an den Chefredakteur, veröffentlicht.“

Hier eine Erwiderung aus dem Blog des Molekularbiologen Ludger Weß:

Der „Letter to the Editor“ von Peter Langridge ergreift mit keiner Silbe „Partei für ein hochumstrittenes Pflanzenschutzmittel“. Stattdessen kritisiert Langridge ausführlich die Methodik der umstrittenen Séralini-Studie, die schließlich wegen fachlicher Mängel zurückgezogen wurde (und auch inzwischen von der IARC in ihrer Glyphosat-Monographie als nicht auswertbar bezeichnet wurde, wegen eben der u.a. von Langridge kritisierten methodischen Mängel).“

Irreführend ist auch die Behauptung, dass „die Krebsforscher der WHO [gemeint ist der IARC] seit der Veröffentlichung ihrer Einschätzung schwer unter Beschuss von Herstellern und Lobby-Verbänden“ stünden. Nein, es sind keine „Lobbyverbände“ – da soll wohl wieder einmal ein Vorurteil geschürt werden –, sondern Wissenschaftler, die einiges bemängelt haben. Zwei Stimmen von vielen:

Dr Oliver Jones von der RMIT University in Melbourne: “This sounds scary and IARC evaluations are usually very good, but to me the evidence cited here appears a bit thin […] From a personal perspective, I am a vegetarian so I eat a lot of vegetables and I’m not worried by this report.”

Prof. Alan Boobis von der Imperial College London sagt das, was viele Wissenschaftsblogger auch in Deutschland geschrieben haben: “The IARC process is not designed to take into account how a pesticide is used in the real world […] In my view this report is not a cause for undue alarm.”

Kurz: Der Beitrag von Sylvia Liebrich hat wenig mit der Realität zu tun – ebensowenig wie ein Kommentar bei hpd, der auch mir unterstellt, dass „erfolgreiche Lobbyarbeit bei der GWUP wirksam war“.

Man geht anscheinend grundsätzlich davon aus, Wissenschaftler und die GWUP seien „gekauft“, wie auch das BfR und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Wo Argumente fehlen, müssen pseudowissenschaftliche Anti-GMO-Aktivisten sich in Ad-Hominem-Attacken flüchten.

Man sollte Industrie-Studien und Studien von Interessengruppen, wie Greenpeace oder Foodwatch, mit der notwendigen, der Wissenschaft immanenten Skepsis begegnen. Deshalb werden zur Bewertung Universitätsstudien einbezogen und staatliche  Institutionen geschaffen.

Zu Glyphosat ist der wissenschaftlicher Konsens klar

Zu dieser Feststellung hätte bereits die Wikipedia-Recherche über die Gefahreneinschätzung ausgereicht.

Die überwältigende Mehrheit der wissenschaftlichen Einzelstudien, Übersichtsarbeiten und Behörden bestätigt, dass die zugelassenen Anwendungen von Glyphosat keine Gesundheitsrisiken bergen. Es sind lediglich Interessengruppen, wie der Naturschutzbund Deutschland, Greenpeace oder Friends of the Earth, die den Außenseiterstandpunkt vertreten, dass wir mit Glyphosat erhebliche Gesundheits- und Umweltrisiken eingehen.

Hier zeigt sich auch, dass manche Verbände eben nicht vertrauenswürdig sind – sie vertreten ihre Interessen unabhängig von Tatsachen und den tatsächlichen Auswirkungen auf die Gesundheit oder auf die Umwelt.

Die folgende Anmerkung – ebenfalls ein Kommentar zu meinem Artikel bei hpd – verdient ebenfalls eine Antwort:

Welche hinterhältigen, „wölfischen“ Ziele verfolgen denn Organisationen wie NABU und Greenpeace in Wahrheit, wenn sie scheinheilig vorgeben, der Umwelt- und Naturschutz liege ihnen am Herzen? Welche Gewinne generieren sie damit?“

Nicht nur materieller Gewinn und Profit können zu Stellungnahmen und Handlungen motivieren, die sich letztendlich gegen Gesundheit und Umweltschutz richten. Die Aussicht auf großen politischen Einfluss und die Durchsetzung der eigenen Weltanschauung kann ein ebenso starker Antrieb sein.

Gewiss glauben einige Anti-GMO-Aktivisten aufrichtig, der Umwelt oder der Gesundheit zu dienen. Das gilt sicher für viele Unterstützer, die in gutem Glauben und ohne jede böse Absicht einem Zeitgeist folgen und in diesen Verbänden unkritisch nur „das Gute“ sehen.

Dabei verfolgen „Bio“-Unternehmen, die Hand in Hand mit manchen Interessenverbänden arbeiten, selbstverständlich ebenso wirtschaftliche Interessen wie Unternehmen der konventionellen Landwirtschaft. Auf diesem Auge scheinen viele blind zu sein. Es wird mit zweierlei Maß gemessen.

Dass man jetzt jegliches Maß verloren hart und ohne Rücksicht auf Verluste knallharte Interessenpolitik betreibt, zeigt der neueste Beitrag von Greenpeace: Es wird die „Systemfrage“ gestellt. Der Bremer Journalist Jan-Phillip Hein bemerkt dazu in einem Facebook-Kommentar:

Dankenswerterweise sagt Greenpeace hier deutlich, was es will: den Totalumbau der Landwirtschaft. Dafür ist jedes Mittel recht: Demagogie bis an den Rand der Verhetzung und gezieltes Schüren von Ängsten. Traurig, wie viele Medien da mitspielen. Ich fürchte, dass wir den Tiefpunkt dieser Kampagne immer noch nicht erlebt haben.“

Glyphosat im Vergleich

Aber zurück zu Glyphosat: Wikipedia trifft die Problematik im Vergleich mit anderen Herbiziden ziemlich gut. Auch der „pro-science skeptical activist“ the „Credible Hulk“ hat hierzu aufgezeichnet, wie sehr viel problematischere Herbizide mit der Zeit aus dem Verkehr gezogen worden sind:

Many people never even hear about the herbicides that were phased out in favor of glyphosate simply because they aren’t pertinent to the anti-agricultural biotech narrative, and because their popularity had waned by the time it had become trendy to demonize GMOs and everything remotely associated with them.“

Viele andere, wesentlich problematischere Herbizide wurden aus dem Verkehr gezogen, und deshalb stieg der Verbrauch von Glyphosat an. Der Beitrag skizzert treffend die Folgen eines Glyphosat-Verbots:

Opponents of glyphosate often seem to hold this unfounded notion that, if they can manage to get glyphosate banned or simply willingly abandoned, then it would mean an improvement in both food and environmental safety, but the truth is it would likely be the exact opposite of that. Weeds are a legitimate problem in farming that has to be dealt with one way or another. In its absence, it would have to be replaced with something else, and it would likely be something more caustic: not less.“

Das Problem der Unkräuter wird dadurch nicht gelöst. Da der Verzicht auf Herbizide in Deutschland und vielen anderen Ländern aufgrund der dann drohenden Ernteeinbußen unrealistisch ist, müsste man auf andere Herbizide ausweichen. Und diese wären sehr wahrscheinlich problematischer.

Zurück zur Vernunft

Unsere Probleme werden nicht gelöst, wenn wir auf Interessengruppen – egal ob Industrie oder vermeintliche Umweltschützer – hören statt der Einschätzung von Fachverbänden zu folgen, die speziell zu diesem Zweck als unabhängige, staatliche Institutionen geschaffen wurden. Politiker aller Parteien sollten dies zu herzen nehmen, besonders die Parteien, die diese Institutionen geschaffen haben.

Zum Weiterlesen:

  • Glyphosat: Der Stellvertreterkrieg , GWUP-Blog, 21. Mai 2016
  • GWUP-Pressemitteilung: Vernunft statt Angstmache, 17. Mai 2016
  • Wissenschaft und Glyphosat: Das Gesetz des Stärkeren, NZZ am 6. Juni 2016
  • Die böse Chemie, futurezone am 17. Mai 2016
  • Ärger über Glyphosat-Berichterstattung, Deutschlandfunk am 9. Juni 2016
  • Glyphosat: Europa blamiert sich im Streit um das Pestizid, Welt-Online am 6. Juni 2016

72 Kommentare

  1. Hat zwar nichts mit der Glyphosat-Diskussion zu tun, aber ob die oben verlinkten Daten zur Armutsbevölkerung belastbar sind? Sie beginnen im Jahr 1820. Ich glaube nicht, dass es damals gute Daten für Armut z.B. in Asien gab.

  2. Alle Schätzungen ab 1981 stammen von der Weltbank, die dazu Statistiken sammelt. Die Schätzungen davor stammen von einem Paper von François Bourguignon und Christian Morrisson(2002): Inequality among World Citizens: 1820-1992, The American Economic Review, Vol. 92, No. 4. (Sep., 2002), pp. 727-744. Die Publikation beschreibt die Methodik.

  3. Ein sehr schöner Artikel. Allein, er wird vermutlich nur uns Skeptikern gefallen, nicht aber jenen, die Entscheidungsmacht besitzen.

    Und der Bevölkerung sowieso nicht, denn er bedient nicht die allgemein geforderten Ängste vor Chemie, Gentechnik und Konzernen. Glyphosats größter Makel scheint es zu sein, von Monsanto patentiert (nicht entwickelt!) worden zu sein, und bei dem Namen Monsanto fallen alle Klappen.

    Monsanto ist der Teufel schlechthin. Glyphosat wird mittelfristig gehen müssen, denn für Politiker sind Wählerstimmen allemal wichtiger als Rationalität. Trotzdem, danke für den Artikel.

  4. In einem Land, in dem jemand Umwelt- und Energieminister werden kann, der ein Staatsexamen in Geschichte und Sozialwissenschaften für das Lehramt an Gymnasien vorzuweisen hat und in dem man meint, eine Energiewende erfolgreich durchführen zu können, indem man einfach 250.000 Windräder übers Land verteilt und dann auf eine gleichmäßige Brise hofft und in dem „genfreie“ (sic) Regionen der letzte Schrei sind, wundert einen eigentlich gar nichts mehr.

  5. „Aber die Bevölkerung vor allem in ärmeren Ländern in der Zwischenzeit hungern zu lassen, bis die Verteilungsprobleme gelöst sind, ist keine Alternative.“

    Hihi…der war gut!

    Die Leute hungern doch gerade wegen der ungerechten Verteilung und nicht, weil zu wenig produziert würde. Mehr zu produzieren hilft da rein gar nix. Das würde ja auch wieder nur bei denen landen, die sichs leisten können….

    „Selbst bei 100 Prozent optimaler Verteilung – unrealistischer Idealwert – wäre eine Landwirtschaft „zurück zur Natur“ eine Katastrophe für die Ernährung der Menschheit.“

    Hihi, noch son Schenkelklopper!
    Eins der liebsten Propaganda-Argumente des Agro-Business – und überhaupt – als ob es denen darum ginge, die Bevölkerung zu ernähren :D

    Laut Welternährungsorganisation (FAO) könnte man mit der aktuellen Weltproduktion an Lebensmitteln ca 12Mrd. Menschen ernähren. Umstellung auf Öko-Landbau liefert im Durschschnitt aller Studien aktuell 25% weniger Flächenertrag als die ressourcenfressende und bodenzehrende, daher langfristig ohnehin nicht durchführbare fossilenergetisch gedopte, chemie-assistierte Intensivkultur. Bleiben also 9 Mrd. Menschen, die heute schon, bei gleicher Fläche problemlos komplett „bio“ ernährt werden können.

    Und da ist noch nicht mitgerechnet, dass viele Flächen derzeit unnötigerweise für Agrosprit und Autowahn, Baumwolle für den Massenkonsum von Billigkleidung und lifestyle-orientierte Luxusfrüchte missbraucht werden. Achso…und vom flächenzehrenden Unsinn stetig steigenden Fleischkonsums (halb Süd-Amerika ist bereits eine einzige Futtermittelplantage) fangen wir lieber gar nicht erst an….

  6. Wenn man Glyphosat verbietet, dann wird man es wohl durch giftigere Pestizide ersetzen müssen, denn alles Bio, geht nicht, bei dem Bevölkerungswachstum.

  7. << Krebs und Glyphosat – Die Angst vor dem Unbekannten << http://blogs.faz.net/deus/2016/06/10/krebs-die-angst-vor-dem-unbekannten-3460/

  8. @ Green Revolution:

    Ja glauben Sie denn, bei Bio würde nichts gespritzt? Die Liste der zugelassenen Mittelchen ist so lang wie eine eng bedruckte Tapetenbahn. Und wenn ich die Möglichkeit habe, auch nur die gruseligsten Dinge durch Glyphosat zu ersetzen – ich wüsste, was ich tue.

  9. @Green Revolution:

    Ich weiss nicht, ob sie’s wissen, Norman Borlaugs wirkliche „Green Revolution“ wurde mit allen zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten zum Erfolg geführt, der heute noch andauert. Obwohl sich die Bevölkerung Afrikas in dieser Zeit verdreifacht hat, hungern heute weniger Menschen wie früher.

    Das als „natürlich“ beworbene Pyrethrum (Chrysanthemen-Extrakt), das von BIO-Bauern verwendet werden darf, ist hochtoxisch für alle Insekten. Das im biologischen Kartoffel- und Weinanbau verwendete Kupfersulfat ist ein starkes Bodengift, welches wichtigen Mikroorganismen den Garaus macht usw.

    Fakt ist auch, dass Bio-Landwirtschaft ohne mindestens 75% konventionelle Landwirtschaft nicht existieren könnte, da diese den Insekten- und Unkrautschutz für die Biobauern miterledigt.

    Ohne die böse konventionelle Landwirtschaft wären Mißernten wegen unbeherrschbaren Insektenbefalls an der Tagesordnung, rekrutieren Sie z.B. mal kurzfristig 100.000 Erntehelfer zum Abklauben von Kartoffelkäfern.

    Ihre blauäugige, von grünen NGOs in die Welt gesetzte Sicht der Dinge erkennt zwar manchen Fakt wie die mangelhafte Verteilungsstrategie in vielen Ländern, setzt aber auf Scheinlösungen, die wirklich nur in den Köpfen von, ich will mal sagen, etwas „einfältigen“ Köpfen erfolgreich erscheinen.

  10. Ich wusste gar nicht, dass das hier jetzt eine Seite für rechtslastige Verschwörungstheorien ist, in denen die fama von einem Komplott böswilliger Umweltschutzorganisationen gesponnen wird, die es darauf abgesehen haben, Konzernaktionären die Dividende zu vermiesen.

  11. @Th. Koch:

    Das steht so auch nicht im Entferntesten drin, aber Hauptsache, mal kräftig verbal nachrüsten, wie es derzeit Mode ist, in der Hoffnung, irgendeine überzogene Reaktion damit zu provozieren, was?

  12. @ Bernd Harder: Nein, der Beitrag enthält nur leider keine verwertbaren Informationen, die auch nur ansatzweise argumentativen Gehalt besitzen. Vielmehr findet sich eine Mischung aus Arroganz und Larmoyanz, die verschwörungstheoretischen Mustern entspricht: Dunkle Mächte in Form von Umweltschutzorganisationen verunsichern aus eigennützigen Motiven die – anderwärts „Schlafschafe“ genannten – Menschen, indem sie bei „Unwissenden“ irrationale Ängste schüren, über die der aufgeklärte („Erwachte“) Monsanto-Apologet natürlich nur milde lächeln kann. Der Beitrag spiegelt damit die üblichen Versatzstücke, die von Chemtrailern, MMS-Gläubigen, Anhängern der germanischen Medizin oder der freien Energie, flat earthern, Hohlweltgläubigen, Impfkritikern, Homöopathen aber auch Rechtsextremisten von Pegida über RT, J. Elsässer und K. Jebsen bis hin zu Reichsbürgern in gleicher Weise verwendet werden. Der Beitrag hat wenig mit Skeptizismus aber viel mit Lobbyismus zu tun.Das ist bedauerlich, weil es genug zu tun gäbe, dem täglichen Irr- und Wirrsinn der Verschwörungstheorien entgegen zu treten. Warum stattdessen interessengeleitete Politik als (schein-) rational verkauft wird, erschließt sich mir nicht; die GWUP hat sich dadurch aber leider desavouiert.

  13. @Th. Koch:

    Ach Du lieber Himmel, da spricht aber ein total „Erwachter“.

    Wenn Sie den Unterschied zwischen „Chemtrailern, MMS-Gläubigen, Anhängern der germanischen Medizin …“ etc. und der sachlichen Kritik an der Informationspolitik von Umweltschutzorganisationen nicht sehen können oder wollen, ist das schon bedenklich.

    << der Beitrag enthält nur leider keine verwertbaren Informationen, die auch nur ansatzweise argumentativen Gehalt besitzen. << Das könnte daran liegen, dass dieser Beitrag lediglich die Fortsetzung bzw. eine vertiefte Klarstellung zu einer Reihe bereits erschienener Beiträge zum Thema darstellt.

  14. @ Th. Koch
    >> … der aufgeklärte („Erwachte“) Monsanto-Apologet…

    Daher weht der Wind? Wer Glyphosat verteidigt ist ein herablassender Lobbyist?

    Diese Provokation geht so weit am Ziel vorbei, dass es nicht einmal Spaß macht, darauf überzogen zu reagieren. Bloßstellen tut sich hier jemand ganz anderer.

  15. @RainerO
    Ihr Kommentar ist ein gelungenes Beispiel für den verbreiteten Irrtum, dass besondere Arroganz der Diktion geeignet ist, über mangelndes Argumentationsvermögen hinwegzutäuschen.

  16. @T.Koch:

    Was genau soll denn das werden, wenn ich fragen darf?

    Irgendeine „Argumentation“ war bislang bei Ihnen doch auch nicht zu erkennen.

    Wenn Sie dermaßen an den Artikeln und Kommentaren hier leiden, wäre es vielleicht eine von mehreren Möglichkeiten, sich davon fernzuhalten, anstatt zu versuchen, mit substanzlosen Nörgeleien zu provozieren.

  17. @B. Harder

    Sie haben natürlich Recht, ich werde diese Seite fürderhin meiden. Auf der anderen Seite ist es natürlich nicht angängig, dass die Monsanto-Jünger mit ihren Diffamierungen gegen Glyphosat-Kritiker unwidersprochen bleiben. Ich werde mir deshalb gestatten, an anderer Stelle einen Artikel unter den Überschrift „Möchtegern-Skeptiker sind Monsanto-Lakaien“ zu publizieren.

  18. @T.Koch:

    Bezeichnend, dass Möchtegern-„Erwachte“ sich besonders gerne darin gefallen, Falschbehauptungen zu verbreiten.

    Hier sind weder „Monsanto-Jünger“ noch werden Glyphosat-Kritiker „diffamiert“, sondern es geht um den aktuellen Stand der Wissenschaft, ob der Ihnen persönlich gefällt oder nicht.

    Sich Lesekompetenz anzueignen, wäre eine weitere von den besagten Möglichkeiten.

  19. „Ich werde mir deshalb gestatten, an anderer Stelle einen Artikel unter den Überschrift “Möchtegern-Skeptiker sind Monsanto-Lakaien” zu publizieren.“

    Empfehle wärmstens die Netzfrauen, dort werden solche Artikel frenetisch bejubelt!

  20. @ T. Koch
    Warum sollte man versuchen, sich mit jemandem ernsthaft zu unterhalten, der sich damit begnügt, einen Sack voll unbelegter Behauptungen und Diffamierungen in den Ring zu werfen, die vermuten lassen, dass gar keine konstruktive Antwort erwünscht oder gar akzeptiert wird.

    Ich wünsche eine gute Reise und möge die Übung gelingen.

  21. Glyphosat: Der Verrat am Vorsorgeprinzip

    Vor 30 Jahren war die Einführung des Vorsorgeprinzips ein Durchbruch für Umwelt- und Verbraucherschutz. Doch im Glyphosatstreit zeigt sich, wie grüner Populismus die ursprünglich gute Idee bis zur Unkenntlichkeit verändern kann. Ein Kommentar.

    http://laborjournal.de/editorials/1068.lasso

  22. @Non-Ideologist:

    << Die EU-Kommission scheint bereit zu sein, die aktuelle Zulassung für Glyphosat für 12 bis 18 Monate im Alleingang zu verlängern << http://www.topagrar.com/news/Acker-Agrarwetter-Ackernews-Glyphosat-EU-Kommission-laesst-Alleingang-durchblicken-3750542.html

  23. < < Wurst macht Krebs, heißer Tee und Glyphosat auch: Immer wieder liefert die Internationale Agentur für Krebsforschung Schreckensmeldungen. Aber das theoretische Risiko hat mit dem Alltag oft nichts zu tun. << http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/krebsrisiko-staendig-alarm-1.3046047

  24. Kennt jemand Novo-Argumente?

    „Ist Glyphosat krebserregend? Das Gros der deutschen Medienlandschaft sieht es so. Wie es um die tatsächliche Faktenlage steht, erklärt der Autor. Viel bleibt von der Behauptung nicht mehr übrig.“

    https://www.novo-argumente.com/artikel/wo_sind_die_beweise

  25. Die europäische Chemikalienagentur ist überzeugt: Glyphosat sei nicht als krebserregend zu bewerten:

    http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-03/glyphosat-echa-europaeische-chemikalienagentur-pflanzenschutzmittel-krebserreger-gutachten

  26. @noch’n Flo
    Wenn die SZ so weiter macht bekommt sie bald einen Eintrag im Psiram-Wiki ;)

  27. @ noch’n Flo:

    Wie wohl die Schlagzeile „Wie Airbus Industries am perfekten Flugzeug arbeitet“ konnotiert wäre?

  28. Glyphosat ist Gift und wird es auch bleiben. Das hat nicht mit Verschwörungstheorien und ähnlicherem zu tun, sondern weil es einfach lebende beweise dafür gibt. Was in einem Labor erforscht wird, können wir nicht immer 1:1 übernhemen und langzeitfolgen einfach zu Seite schieben. Menschlicher körper ist doch ein bisschen komplizierter als man es denkt.

    Und die Welt Hungert nicht weil wir zur wenig haben oder jemals hatten. Liegt eher daran das so genannte Zivilisierte Welt einfach den Hals nicht voll kriegt. Auch jahrhunderte davor hat immer ein teil der Bevölkerung durch hunger leiden müssen,obwohl genug Essen da war.

    Ein Doku über Glyphosat mit Bauern die mit dem Zeug in Kontakt waren.
    https://www.youtube.com/watch?v=3ivpJx3gkMY

    Mit freundlichen Grüßen

  29. @Ö.Kartal: die lethale Dosis von Glyphosat ist höher, als bei Kochsalz, siehe auch diesen Beitrag. In anderen Worten: Kochsalz ist mit geringeren Mengen tödlich, als Glyphosat. Also: Auf die Dosis kommt es an!

    Und nein, es war „nicht immer genug Essen“ da, erst durch die grüne Revolution und durch die moderne Landwirtschaft sind auf gutem Wege dahin. Und: Eine (unwissenschaftliche) Doku ist kein Beweis.

  30. Ob ein Doku Wissenschaftlich ist oder nicht, bedeutet nicht zwangsläufig das es eine Lüge ist. Außerdem kennen wir zu genüge Wissenschaftliche beweise die sich dann in Luft auflösen.

    Eine Wissenschaftliche Untersuchung von drei Monaten, können sie keinem Menschen unter die Nase halten und sagen das sind handfeste Beweise. Ich gehe mal davon aus, das sie über Herrn Jess Rowland von der EPA was gehört haben, der Hand in Hand mit Monsanto arbeitete. Auch über die Forscherteams von der französischen Universität Caen, wo Professor Gilles-Eric Seralini arbeitete. Dieser man hat sich die mühe gemacht und zwei Jahre lang 200 Ratten mit GVO-Mais untersucht. Das Ergebnis war für Monsanto und alle anderen sogenannten Wissenschaftler eine Blamage. Anstatt Wisenschaflich sich dagegen zu wehren um das gegenteil zu beweisen, wurde von Monsanto & Co. eine Diffamierungs Kampagne gestartet. Nein, da werden sogenannte unabhängigen Experten wie Kevin Folta bezahlt um alles zurecht zu biegen. Die Email Leaks von Monsanto sollte sie mal vielleicht lesen, ist ziemlich interessant.

    Mit freundlichen Grüßen

  31. @Ö.Kartal:

    Anstatt Wisenschaflich sich dagegen zu wehren um das gegenteil zu beweisen, wurde von Monsanto & Co. eine Diffamierungs Kampagne gestartet.

    Was ist denn daran eine „Diffamierungskampagne“? Man hat genau das getan, was Sie fordern: sich „wissenschaftlich gewehrt, um das Gegenteil zu beweisen“:

    „Die Studie wurde von anderen Forschern wegen ihrer Fehleranfälligkeit und der angewendeten statistischen Methoden heftig kritisiert.[13] Séralini und seine Mitstreiter wählten einen Rattenstamm, der dafür bekannt ist, dass er spontan sehr schnell Krebsgeschwüre entwickelt – vor allem bei Überfütterung, Überalterung oder Störungen des Hormonhaushalts. Wie viel Futter die Ratten genau bekamen, wurde nicht veröffentlicht […]

    Im Oktober des gleichen Jahres (2012) gelangte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu dem Schluss, dass der Artikel Séralinis nicht den wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, um für eine Risikobewertung in Betracht gezogen zu werden.[21][22] Zuvor hatte die EU-Kommission die EFSA beauftragt, die Ergebnisse der Studie zu prüfen. Der Ansicht der EFSA entsprechen auch Mitteilungen anderer Gesundheitsbehörden wie der französischen Anses und HCB, des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), des kanadischen „Environnement Canada“ sowie australischer und neuseeländischer Behörden.“

    Selbst „Die Zeit“ nennt Seralinis „Untersuchungen“ schlicht „Datenmüll“:

    https://www.psiram.com/de/index.php/Gilles-Éric_Séralini

    Aber ich gehe davon aus, dass Sie alle diese Widerlegungen als „bezahlt“ und „zurechtgebogen“ abtun werden, stimmt’s?

  32. Sieh mal an:

    Kein Unkrautvernichter ist so verbreitet wie Glyphosat und keiner so umstritten. Der neue Vorwurf: Man habe Studien ignoriert, damit es gesundheitsschädlich wirkt.

    http://www.zeit.de/2017/27/glyphosat-unkrautvernichtungsmittel-risiken-studien-streit

  33. Dann kann ich ja nun in Ruhe mein Feierabend-Bier genießen. Ohne zu befürchten, dass die eventuellen Paar Nanogramm Glyphosat mich allsbald dahinraffen werden … Doh!

  34. ttt vom 16.07.17:

    „Glyphosat ist eines der umstrittensten Unkrautvernichtungsmittel. Der Fotograf Pablo Piovano hat in Argentinien Menschen fotografiert, die auf mit Pflanzenschutzmitteln besprühten Feldern gearbeitet haben.“

    http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/ttt-16072017-pablo-piovano-video-100.html

  35. @Alexander:

    Spendieren Sie uns noch ein paar Sätze, was genau Sie damit zum Ausdruck bringen wollen?

  36. @ Bernd Harder:

    Einfach die Kommentare unter dem Video lesen – dieser papageienhaft nachgeäffte G&G-Nonsens dürfte mutmasslich auch Alexanders Motivation sein.

    (G&G = Greenpeace und Grüne)

  37. Gekaufte Wissenschaft
    https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/umweltgifte/Glyphosat_und_Krebs_Gekaufte_Wissenschaft_BUND_23032017.pdf

    Glyphosat: Auswirkungen auf die Natur
    https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/glyphosat-auswirkungen

    Der Chef der IARC sagte kürzlich der US-amerikanischen Zeitung Politico, seine Organisation sehe sich einem Ansturm der Kritik ausgesetzt angesichts ihrer Schlussfolgerungen zu Glyphosat. Ähnlich war die Gegenreaktion der Tabakindustrie zu Beginn des 21. Jahrhunderts gewesen, nachdem sie erklärt hatte, dass passives Rauchen krebserregend sei.
    https://netzfrauen.org/2017/06/27/52822/

  38. @Icke:

    Wollen Sie hier ernst genommen werden – oder die Hetzfrauen zitieren?

    Beides geht nicht.

    Und der BUND als Quelle ist auch nicht besser:

    http://www.tagesspiegel.de/meinung/pestizid-glyphosat-der-erfundene-massenmord/9032330.html

  39. @Icke: Hier dazu, dass es beim IARC nicht um realistische Risiken, sondern um das grundsätzliche Potenzial geht: https://scilogs.spektrum.de/fischblog/glyphosat-und-krebs-welche-studie-stimmt-denn-nun/ – das heißt mitnichten, dass Glyphosat unter normalen Bedingungen ein Problem darstellt. Lars Fischer schreibt weiter unten:

    Wenn man sich jedenfalls den Ursprung der Anti-Glyphosat-Bewegung mal anguckt, dann merkt man eben relativ schnell, dass die vermeintlichen oder tatsächlichen Gefahren des Herbizids nicht der Ausgangspunkt der Verbotsinitiative waren. Eigentlich kommt das aus der Anti-Gentechnik-Ecke.

    Hierzu habe ich ebenfalls die ganze Debatte als Stellvertreterkrieg bezeichnet: https://blog.gwup.net/2016/05/21/glyphosat-der-stellvertreterkrieg/

  40. Der BUND – das ist doch der niedliche Kasperverein, der auch behauptet, jedes Jahr würden in Europa über 50’000 Menschen durch Abgase von Kreuzfahrtschiffen sterben.

    Sorry, aber ich kenne mittlerweile keine seriöse Umweltschutzvereinigung mehr.

  41. @ Bernd Harder:

    Aber die Kommentare unter dem Tagesspiegel-Artikel sind auch mal wieder typisch. Dunning Kruger in Reinkultur.

  42. Sorry
    Ich bin kein Chemiker, habe nur geringe Kenntnisse über Landwirtschaft und ebenso berufsbedingt nur geringes toxikologisches Wissen.
    Das bedeutet : Eigentlich kann ich inhaltlich nicht mitreden.
    Aber ich gehöre zu der Generation , der Nachdenken, Skepsis und (Selbst)Kritik in richtigem Umfang als Tugend gelehrt wurde.

    Die Debatte wirkt außerordentlich verbissen.Kommt Kritik an Monsanto folgt eine relativ uniforme Reaktion. Unglaubwürdig machen, Kompetenz absprechen und Spott. Und am Schluss etwas, was für mich blanker Lobbyismus darstellt.

    Möchte ich jetzt behaupten, der Autor stehe auf der Bezahlliste von Monsanto. Mitnichten, kann ich mir nicht darstellen.Nur das Eintreten für Monsanto wirkt so undifferenziert. Kann es sein, dass auch Skeptiker sich verrennen und aus ihrer Gedankenwelt, die in anderen Punkten richtig und hilfreich ist, nicht mehr herausfinden?

  43. @anderer Michael:
    Das kam mir auch so vor, bis es mir jemand mal wie folgt erklärte:
    – Glyphosat ist ein Pestizid – so weit so gut wie schlecht.
    – Es ist auf dem Markt der zugelassenen Pestizide aber ein vergleichsweise harmloseres: Es ist weniger toxisch als die meisten und wird rascher abgebaut.

    Preisfrage: Was würde passieren, wenn man Glyphosat verbieten würde?

    – Variante a: Die Bauern steigen einfach auf ein anderes Spritzmittel um. Damit wäre nichts gewonnen, im Gegenteil wäre man vermutlich sogar schlechter dran also zuvor (so ähnlich wie beim Umstieg von Atomenergie auf…Kohlekraftwerke).

    – Variante b:
    Alle Bauern werden zu Öko-Landwirten. Das wäre an und für sich gut, bloß bei weniger intensiver Nutzung bräuchten wir dann vermutlich wesentlich mehr Anbauflächen. Wir müssten also die weitere Versiegelung der Natur sofort stoppen und sollten umgehend mit dem Rückbau von Straßen und Autobahnen beginnen, die Ausweisung weiterer Baugebiete stoppen u.s.w.

  44. @ Michael Fischer:

    In der Variante b bräuchten wir nicht vermutlich, sondern ganz sicher – viel – mehr Anbaufläche. Im Regelbetrieb (nicht in Musterbetriebsversuchen mit handgestreichelter Gerste!) liegen die Mindererträge der Bio-Landwirtschaft pro ha Anbaufläche zwischen 40 und 60 %.

    Teilweise kompensieren könnte die Biolandwirtschaft die tatsächlichen Ausfälle dadurch, dass nicht hektarweise verkehrsfähige Lebensmittel weggeworfen werden, nur weil sie Kontaminationen in völlig uninteressanten Konzentrationen enthalten und deshalb auf dem Altar der „Null-Toleranz“ abgefackelt werden müssen. Erinnert sich noch jemand des niedersächsischen Landwirtschaftsministers, der im Einweg-Schutzanzug der Verladung von „Dioxineiern“ auf ein Frachtschiff nach Amerika beiwohnte?

  45. @ klauszwingenberger:

    „in Musterbetriebsversuchen mit handgestreichelter Gerste“

    ymmd

  46. „…Es geht dabei um so viel mehr als Glyphosat! Bei Glyphosat steht JETZT eine Entscheidung an. Doch in dem Streit über die Zulassung oder Nicht-Zulassung dieses einen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffes steckt bedeutend mehr. Es geht um die Frage, welche Art von Landwirtschaft wir wollen….“
    Q.:https://www.foodwatch.org/de/newsletter/es-geht-um-so-viel-mehr-als-glyphosat/
    Wenn ich mir die Preise für Lebensmittel in den Körnerfressershops, also den Läden mit Bio oder Öko im Namen, den Läden die belebtes Wasser verkaufen, anschaue, stelle ich fest, dass diese mindestens doppelt so hoch sind als die Preise für konventionelle Nahrung. Will ich das? Nee will ich nicht, denn ich müsste für einen esoterischen Mehrwert doppelt so lange arbeiten und arbeiten ist in den wenigsten Fällen gesundheitsfördernd.

  47. @ uwe hauptschueler:

    Es ist ja nicht nur der Preis allein. Es ist der Etikettenschwindel zum Luxuspreis.

    Natürlich spritzen die Biolandwirte auch, und was sie spritzen, ist Gift, was denn sonst – das Zeug macht ja nicht nur „Buh!“, sondern bringt Schädlinge um, sonst fressen die den Acker kahl. „Bio“ bedient sich aber eines rabulistischen Tricks:

    Man nennt das Zeug einfach „natürlich“, dann ist es kein Schadstoff und kann toleriert werden. „Natürlich“ ist in diesem Sinne also Kupfersulfat gegen Mehltau. „Natürlich“ ist Pyrethrum aus Chrysanthemen gegen Insekten (Jawohl!) und tödlich für Fische gleich dazu, und kein Biokäufer fragt nach den Zuständen, unter denen in Drittweltländern Chrysanthemen-Monokulturen betrieben werden. So expediert man Umweltsorgen an den A… der Welt!

    „Natürlich“ ist der bacillus thuringensis, der dem Milzbranderreger dermaßen ähnlich ist, dass es einem die Haare sträubt – nicht „natürlich“ hingegen ist das reine bt-Toxin, wenn es synthetisch hergestellt wird – da gilt dann die Null-Toleranz-Maxime.

    Darf’s noch etwas mehr sein?

  48. @ uwe hauptschüler: Und wohl dem, bei dem es eine Frage des Wollens ist. Viele können sich die Biopreise gar nicht leisten, nicht zuletzt dank dem in den letzten zwei, drei Jahrzehnten absichtlich herangezüchteten Niedrigstlohnsektors. Für viele ist der 1-Euro-Burger bei McDonald’s so ziemlich das erschwinglichste Essen. Und wollen wir da hin?

  49. @ gnaddrig:

    „Für viele ist der 1-Euro-Burger bei McDonald’s so ziemlich das erschwinglichste Essen. Und wollen wir da hin?“

    In den USA ist es ja bereits so. Und was sich in Amerika „bewährt“ hat, kommt früher oder später auch nach Deutschland.

  50. @noch’n Flo:

    Bis auf ein paar Kleinigkeiten wie Apfeltasche und Hamburger ist McDonalds in Deutschland aber *weit* von einer 1-Euro-Preispolitik entfernt, ganz im Gegenteil. Für die s.g. „Menüs“ bekommt man auch ein richtiges Essen in jedem normalen Restaurant.

  51. @ Bernd Harder:

    „Für die s.g. “Menüs” bekommt man auch ein richtiges Essen in jedem normalen Restaurant.“

    Das Restaurant möchte ich aber mal sehen, wo man ein komplettes Menü, inkl. Gertränk, für €6,29 bekommt. Im übrigen bekommst Du in den USA auch nur ein paar wenige Artikel für $1. Und in Deutschland bezeichnet das „Restaurant zur Goldenen Möwe“ seine sog. „Basic-Line“ ja auch schon ganz unverholen als „Grundversorgung“: https://www.mcdonalds.de/produkte/deinebasics

    Selbst mein geliebter McRib (neben Chicken McNuggets so ziemlich das einzige, was ich dort esse) ist schon auf €1,99 runter.

    Zur Thematik empfehle ich übrigens gerne den Dokumentarfilm „Supersize Me“ von Morgan Spurlock.

  52. @Noch’n Flo:

    Nun ja, in Deutschland gibt es ein McD-„Menue“ nicht für 6,29 €.

    Und wie gesagt, die „Grundversorgung“ bezieht sich auf einige wenige Sachen wie Hamburger, Apfeltasche und – zum Glück – Kaffee (das Einzige, was ich dort konsumiere).

    Und eigentlich ist natürlich auch die Frage, ob man einen Burger, ein paar Pommes und ein Getränk ernsthaft als „komplettes Menue“ bezeichnen sollte.

  53. Dann doch lieber einen Döber im Fladenbrot mit Kraut, Zwiebeln, Tomaten, Fleisch und ordentlich Knofisoße für 3.50 €. Danach bin ich satt, habe mir noch ein paar Vitamine genehmigt und billiger als bei McD war es auch noch.

  54. @RPGNO1:

    Genau. Ich persönlich finde McDonalds extrem teuer. Gut, das mit dem „normalen Restaurant“ mag übertrieben sein, aber in meinem Chinesen-Imbiss kriege ich für etwa die Hälfte eines McD-„Menüs“ ein ausgezeichnetes, reichhaltiges Essen mit Getränk.

  55. Michael Fischer
    Danke für die Antwort. Ich überlege mir auch immer die Interessenlage. Monsanto will Geld verdienen, das ist normal , sonst kann es nicht existieren.Sehe ich mir die weitere Entwicklung so an , befürchte ich folgendes: Monsanto und einige weitere Unternehmen haben das Monopol auf die Saaten, der Patentschutz ist weitgehenden und umfassender als Sortenschutz. Durch die GVOs werden (oder soll)künftig auch die Methoden der Landwirtschaft verändert, beworben wird die pfluglose Einsaat. Dafür braucht man aber das Glyphosat. Will man Einsäen, muss der Konkurrenzbewuchs weg, also Pestizid.
    In dieser Trias haben einige wenige Firmen das das Monopol auf 2 Bestandteile im Dauerabo.

    GVOs und Glyphosat mögen vorteilhaft sein. Wollen wir so eine Monopolstellung und folgend konzentrierte Macht wirklich?
    Das ist kein Argument gegen GVOs, sondern eine Problemsicht aus dem Blickwinkel von Politik .

  56. @ Bernd Harder:

    „Nun ja, in Deutschland gibt es ein McD-“Menue” nicht für 6,29 €.“

    Keine Ahnung, woher Du Deine Informationen hast:
    http://www.fastfoodpreise.de/preisliste/mc-donalds.html

    „Und eigentlich ist natürlich auch die Frage, ob man einen Burger, ein paar Pommes und ein Getränk ernsthaft als “komplettes Menue” bezeichnen sollte.“

    Sind immerhin 3 Gänge.

    @ RPGNo1:

    „Dann doch lieber einen Döber im Fladenbrot mit Kraut, Zwiebeln, Tomaten, Fleisch und ordentlich Knofisoße für 3.50 €.“

    Döner für Dreifuffzig? Das kann ja gar nichts Ordentliches sein. Bei unserem Dönermann kostet der CHF 8.90 – und damit treibt der sich noch selber in den Ruin!

    Aber ich vermisse bei Dir „extra Schaf“. Määäh!

    nochmal @ Bernd Harder:

    „Ich persönlich finde McDonalds extrem teuer.“

    Dann komm mal zu uns über die Grenze.

  57. @Noch’n Flo:

    „Keine Ahnung, woher Du Deine Informationen hast:“

    Aus erster Hand, d.h. ich stehe fast jeden Tag beim Morgenkaffee vor der Preistafel verschiedener McD-Restaurants.

    Was irgendein Preisportal (das nicht von McD selbst betrieben wird) dazu meint, ist mir dann ziemlich egal. Die 6,29 € stimmen nicht. McD selbst gibt auf seiner Homepage erst gar keine Preise an:

    https://www.mcdonalds.de/produkte/mcmenue

    „Dann komm mal zu uns über die Grenze.“

    Das sind aber länderspezifische Unterschiede, die nichts darüber aussagen, ob McD an sich günstig oder teuer ist. In der Schweiz ist alles teurer, vor allem Gastronomie.

  58. Also, tagesaktuell:

    Billigstes „Menü“ (alles in klein): 6,99 €

    Nächst größer: 7,29 €

    Normal: 8,29 €

  59. „Und eigentlich ist natürlich auch die Frage, ob man einen Burger, ein paar Pommes und ein Getränk ernsthaft als “komplettes Menue” bezeichnen sollte.“

    Phantasielos und unhistorisch. Alleine der Burger gibt in der klassischen Küche mehrere Gänge ab. Zuerst gibt’s das Salatblatt und eine Scheibe Tomate, mit Ketchup süß-sauer angemacht,als hors d’oevre. Dann kommt das Fleischgericht, ein Stück Presskuh. Es folgt ein Gemüsegericht in Form Fritten mit einem Teelöffel voll Röstzwiebeln, und am Ende den Wabbeldecker als Gebäck. Hab ich was vergessen?

    Merke: die Menufolge wird beim Golden Arc nicht zeitlich, sondern vertikal gestaffelt.

  60. @ Bernd Harder:

    Und jetzt bitte der Verweis auf ein anderes Restaurant (nicht fast food), wo Du für unter 7 Euronen ein Menü mit Getränken bekommst.

    @ klauszwingenberger:

    „Hab ich was vergessen?“

    Den Gurken-Zwischengang? Und die Kids dürfen – der Abwechslung halber – zwischendurch noch irgendein Billig-Plastikspielzeug schrotten. Da ist also gleich noch ein Unterhaltungsteil mit eingebaut – Event-Dining sozusagen.

  61. @noch’n Flo:

    Konkret was für eine Befriedigung gibt Dir diese Diskussion?

    Für mich ist eine kleine Cola erstmal kein „Getränk“ und ein labriger Burger mit paar Fritten (beides winzig) kein „Menü“.

    Trotzdem: Wenn ich die normalen 8,29 Euro als Preis zugrunde lege, kriege ich so ziemlich überall was Besseres, mit Getränk.

    „Unter 7 Euronen“ ebenfalls kein Problem ohne Getränk, dafür z.T. mit Suppe, Salat und Dessert, z.B.:

    http://www.menuemix.de/deu/caterers/view/199/2

    https://azsteakas.dipago.de/wochenkarte.html

    http://www.restaurant-sangam-augsburg.de/mittagskarte

    Daneben gibt’s zahllose Behörden-Kantinen, die für jedermann offen sind, mit Preisen für Hauptgerichte ab 3,50 Euro:

    http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Augsburgs-Kantinen-locken-mit-modernen-Konzepten-id31378907.html

  62. Kleine Ergänzung: Wie konkret trennst Du „Fast Food“ und „Restaurant“?

    Es gibt z.B. in Augsburg Fast-Food-Restaurants, was bedeutet, dass es dort einen Raum mit Tischen und Stühlen gibt und das Essen trotzdem nur wenige Minuten dauert.

    Alle Deine Bedingungen erfüllt zum Beispiel „Anh Linh Asia Imbiss“ in Augsburg – keine eigene Webseite, aber zu ergoogeln.

    Reichhaltiges, sehr gutes Essen innerhalb von fünf Minuten, am Tisch verzehrbar, mit Weißbier 6,90 Euro.

    Wenn Du’s nicht glaubst, komm gerne vorbei.

  63. Hallo Flo,

    McDonalds nennt sich übrigend auch „Restaurant“ …

  64. @ Bernd Harder:

    „Konkret was für eine Befriedigung gibt Dir diese Diskussion?“

    Kennst Du nicht das unglaublich erleichterte Gefühl,wenn die Korinthe erstmal gekackt ist? ;)

    Nebenbei: das Kantinenessen für 3,50 kenne ich auch noch, dem weine ich keine Träne nach. Selbst für ein brauchbares Mensaessen musste ich um 2000 herum schon einen Zehner (D-Mark) auf den Tresen legen. Und das mit Subvention.

    @ Martina Rheken:

    „McDonalds nennt sich übrigend auch “Restaurant”“

    Heel nennt sich auch Pharmaunternehmen.
    RTL2 nennt sich auch Fernsehsender.
    BILD nennt sich auch Zeitung.

    (Und nein – ich habe derzeit kein Interesse an einer Lehrstunde zum Thema fortgeschrittene Rabulistik.)

  65. Auch in Köln gibt es sehr leckeres Essen, frischgekocht, für ca. 7,00 Euro (mit Dessert oder Suppe).

    In meinem Umkreis befindet sich eine sehr gute Metzgerei, in einer guten Wohngegend, mit einer sehr großen Terrasse mit zahlreichen Stühlen u. Tischen, wo man sehr gepflegt speisen kann (nur ein Beispiel).

    Auf der Bonner Str. (Kölner Südstadt) gibt es in unzähligen Restaurants ebenso gutes Essen, auch für Gemüseliebhaber.

    Aus meiner Sicht ALLES erheblich besser als die Fast-Food-Ketten!

  66. Vielen Dank! Jetzt kann ich mir eine fundierte Meinung bilden

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