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„Es gibt nichts zu tolerieren“: Betroffener schreibt an „selbstsüchtige“ Impfgegner

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Auf der Facebook-Seite von Andrea Walter ist die deutsche Übersetzung (von Kurut Sih) dieses „sehr emotionalen Textes“ vom Insufferable Intolerance Blog erschienen:

aw

Es handelt sich um den ungefilterten und bewusst provozierenden Bericht eines jungen Mannes, der als Frühchen schwer krank zur Welt kam und nicht geimpft werden konnte:

Trotz alledem – ich habe durchgehalten, bis ein unverantwortlicher Flachwichser sein Kind nicht geimpft hat, was zur Ausbreitung von Keuchhusten führte. Ein an Keuchhusten erkranktes Kind kam auf die Intensivstation und ich hab mich gleich angesteckt […]

Denkt euch, Eltern eines Kindes zu sein, zu schwach, aus eigener Kraft zu atmen, nun im Überlebenskampf gegen einen tödlichen Krankheitserreger, den es niemals bekommen hätte, wären andere Eltern auf dem Pfad der Wissenschaft geblieben und hätten andere Eltern ihre Kinder geimpft […]

Und jetzt stellt euch Impfgegner vor. Wir alle sind schon auf sie gestoßen: selbstsüchtige, wissenschaftlich völlig ungebildete, unqualifizierte Special Snowflakes, die lieber Lügen Glauben schenken.

Gewillt, unter dem Schutzmantel von „Ich trage lediglich die Verantwortung für mein eigenes Kind!“ ihre ganze Gemeinde in Gefahr zu bringen, nicht für eine Sekunde darüber im Klaren, dass ihr Kind genauso Teil der Gemeinde ist, die sie zu schützen nicht willig sind.

Die starrsinnigen und auf ihre Ignoranz stolzen Vielen, die sich mehr um die Aufrechterhaltung ihrer Illusion, dass sie Recht hätten, sorgen, als um die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung.

Diejenigen, die sogar sich selbst vollkommen verwirren, nur damit sie Impfungen weiter verabscheuen und ihren falschen Glauben weiterhin erhalten können.

Idioten, denen die Wissenschaft gut genug ist, wenn es ihnen grade in den Kram passt […]

Vaxxer

Also fickt euch, Impfgegner, fickt euch, Bauernfänger, Trickbetrüger, Scharlatane, die ihren Job darin sehen, die Medizin zu verfluchen, um ihren eigenen Scheiß zu verscherbeln.

Das „Fick dich!“ geht auch an jeden Idioten, der sich niemals auch nur das kleinste Bißchen mit kritischem Denken beschäftigt, an die Leute, die alles, was sie hören, für bare Münze nehmen, aber niemals ein Sachbuch auch nur anschauen.

Fickt euch, die ihr mit Quacksalberei und Kurpfuscherei hausiert und all dem pseudowissenschaftlichen Bullshit. Ich toleriere euch und euren Bockmist nicht, weil es absolut nichts zu tolerieren gibt.

Es gibt Wissenschaft – und es gibt Scheiße. Wissenschaft wird sich immer aktualisieren, den Kenntnisstand an neue Ergebnisse anpassen und sich an Erkenntnissen orientieren. Scheiße wird immer Scheiße bleiben.“

Zum vollständigen Text geht es hier.

Zum Weiterlesen:

  • Dear parents, you are being lied to, IFLScience am 9. April 2016
  • Clay-eating homeopathy quacks want to ‘unvaccinate’ children with saunas and hard work in the sun, rawstory am 4. April 2016
  • Junge Mutter steckt ihr Baby mit Keuchhusten an – und wird zur Impfbefürworterin, GWUP-Blog am 7. April 2016
  • Was tun gegen Impfgegner? Jetzt sind Emotionen gefragt, GWUP-Blog am 18. Februar 2015
  • Impf-Aufklärung: Persönliche Storys zählen mehr als Fakten, GWUP-Blog am 20. März 2015

4 Kommentare

  1. Au, ein heftiger Text. Sehr emotional, aber auch sehr, sehr ehrlich.

    Wer jedoch fest in einer Ideologie (Impfgegner, Kreationist, Homöopathibefürwortner, Reichsbürger usw) verankert ist, wird sich auch davon nicht beeindrucken lassen.

    Trotzdem denke ich, dass steter Tropfen den Stein höhlen wird.

  2. @ RPGNo1: Stimmt wohl. Wahrscheinlich geht es aber auch eher darum, Leute abzufangen, bevor sie sich von Impfgegnern o.ä. vereinnahmen lassen. Solange sie noch nicht ideologisch vernagelt sind, geht da noch was, und das kann dazu beitragen, den Wissenschaftsgegnern ein wenig das Wasser abzugraben, den Hahn wenigstens ein wenig zuzudrehen.

    Heftiger Text, und ich kann die Leidenschaft verstehen, wenn ich mir die Geschichte des Verfassers anschaue. Und auch wenn man eingefleischte Impfgegner nicht überzeugen kann, es schadet sicher nicht, wenn man denen möglichst deutlich vor Augen hält, was sie verursachen.

  3. Verständlich aber ineffektiv. Weniger f*ck und stattdessen mehr Beschreibung des Leids wäre ein Weg um Leute die am Schwanken sind abzufangen. Beschreibung so, daß man richtig mitleiden kann, sich schuldig fühlt wenn man nicht impft. Beschimpfung schreckt nur ab auch wenn der Zorn 100x verständlich ist.

  4. @ ttt:

    „Beschreibung so, daß man richtig mitleiden kann, sich schuldig fühlt wenn man nicht impft.“

    So wie in diesem Kommentar?

    https://blog.gwup.net/2015/11/06/aluminium-in-impfstoffen-ist-ungefahrlich-und-die-folgen-von-impfverweigerung-sind-horrible/comment-page-1/#comment-62474

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