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Keine Lust auf Harmonie? Reden Sie über Homöopathie

| 23 Kommentare

Haben Sie den Weihnachtsabend im trauten Familienkreis mit einer Diskussion über Homöopathie verdorben?

Sie sind nicht allein.

Homö

Zum Weiterlesen:

  • Homöopathen in der Familie. Und nun? Homöotology am 28. Dezember 2015
  • Homöopathie hat Nebenwirkungen: Homöopathie zerbricht Freundschaften, Homöopathie neu gedacht am 25. Juli 2015
  • „Die Globulisierungsfalle“: Video von Skeptics in the Pub Wien mit Dr. Norbert Aust, GWUP-Blog am 19. Dezember 2015
  • Medical emergencies over Christmas: yet again, homeopaths prevent the worst, edzardernst am 24. Dezember 2015
  • Signifikante Ergebnisse in klinischen Studien, Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 29. Dezember 2015
  • Homöopathie in Köthen: Hahnemann-Lutze-Verein ist aufgelöst, Mitteldeutsche Zeitung am 29. Dezember 2015

23 Kommentare

  1. Kein Zweifel, die Homöopathie ist kein außergewöhnliches medizinisches Phänomen, sondern nur eine der vielen Placebo-Therapien der sogenannten Alternativmedizin.

    Placebo-Effekte begleiten aber, als unspezifische Wirkung, sämtliche medizinischen Interventionen, und sollten deshalb dort verbleiben, wo neben der unspezifischen, vor allem die spezifische Wirkung zu erwarten ist.

    Die Homöopathie bedarf, um den Eindruck einer spezifisch wirksamen Therapie zu suggerieren, manipulativen Marketings. Ein wesentliches Anliegen dieses Marketings besteht darin, spezifisch wirksame Therapie-Verfahren, besonders dabei die Arzneimitteltherapien zu diskreditieren – und das pauschal, unsachlich und undifferentiert.

    Dabei wird billigend in Kauf genommen, dass der unsichere Patient gegenüber der spezifisch wirksamen Therapie Ängste aufbaut oder schon vorhandene verstärkt, was letztlich zu einem negativen Placebo-Effekt, dem Nocebo, führen kann.

    Das allein wäre schon Grund genug, die Vertreter der Homöopathie – besonders die homöopathischen Ärzte und natürlich auch die „alternativen“ Pharmazeuten – zum Teufel zu jagen. Es ist mit keiner medizinischen Ethik vereinbar, wider besseren Wissens, belegt hilfreiche Therapie-Verfahren zu diskreditieren.

    Ich scheue mich deshalb nicht, vor allem die Vertreter der ärztlichen Homöopathie, im Besonderen die des DZVHÄ, als verantwortungsloses Gesindel zu bezeichnen.

    Wenigstens genauso verantwortungslos handelt aber auch die Politik, der wohl in epischer Breite die Problematik irrationaler „Heilverfahren“ bekannt ist, die aber, wahrscheinlich in erster Linie aus politischen Opportunismus, nicht selten aber auch aufgrund eigener Irrmeinung, die Diskussion verweigert.

    (Joseph Kuhn hat auf seinen Blog zu diesem Thema schon deutliche Worte gefunden).

    Spätestens hier wird deutlich, dass die Homöopathie eben kein medizinisches, sondern ein soziales Phänomen ist, das auf vielen Ebenen zu erheblichen Problemen führt.

    Ein ganz wesentlicher Bereich sind die (im Grunde völlig absurden) Diskussionen in den privaten Lebensbereichen, die dort zu den gleichen familiären Zerwürfnissen und Aufkündigungen von Freundschaften führen, die in früheren Zeiten allenfalls den Streitereien um religiöse oder weltanschauliche Themen vorbehalten waren.

    Ein weiterer Bereich sind die Diskussionen im öffentlichen Raum, beispielweise im Internet, in denen nicht nur innerhalb kürzester Zeit ein Ausmaß an Aggression erreicht wird, bei dem man dankbar sein kann, dass die Disputanten sich nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber sitzen, sondern in denen, üblicherweise von den Vertretern der Homöopathie, die persönliche Diskreditierung von Kritikern in einer Art betrieben wird, die jede Grenze, die der Anstand setzt, hemmungslos überschreitet.

    Es hat sich hier eine äußerst bedenkliche Streitkultur (obwohl „Kultur“ hier wohl nicht die angemessene Bezeichnung ist) entwickelt, die fern jeder sachlichen Ebene ist, dafür aber die konsequente Lüge und den Angriff auf die Person zum Standard entwickelt hat – und dabei schon längst vergessen hat, dass es sich hier nicht um Auseinandersetzung über fundamentale Fragen des menschlichen Zusammenleben handelt, sondern um ein banales Therapie-Verfahren.

    Nur um eine der vielen medizinischen Anwendungen, für die allesamt die sachliche Frage nach der Wirksamkeit zu beantworten ist. Nicht mehr und nicht weniger.

    Und genau an dieser Frage scheitert die Homöopathie – und wird dadurch vom medizinischen zum sozialen Phänomen. Sie kann nicht belegen, was sie behauptet, weil ihre Behauptungen nicht den erkannten Gesetzmässigkeiten der realen Welt entsprechen. Damit wird sie zur ausschließlich sozialen Konstruktion (man könnte auch sagen: zum Hirngespinst), also zu einer Art Weltanschauung.

    Nun stehen viele Weltanschauungen (nicht nur wegen ihres ständigen Wandels) per se unter dem Postulat der Irrationalität, was dazu führt, dass sie sich rationalen Untersuchungen über die hinter ihr stehenden Wahrheitsansprüche meist entziehen.

    Und das gilt gleichermaßen – zumindest nach Ansicht der Sozialwissenschaften – für die großen kulturbestimmenden Leitideen, wie auch für die Lebensideale eines jeden einzelnen; sie sind gleichfalls unfähig zur nachvollziehbaren Begründung ihrer letzten Verankerungen.

    Weltanschauungen sind, darin sind sich die Sozialwissenschaften seit Max Weber einig, eine Frage von Wertungen, und diese sind in den meisten Fällen Entscheidungen des Glaubens.

    Das gilt auch für die Homöopathie: Sie ist allein eine Glaubensfrage, und keineswegs verankert in einer naturwissenschaftlich ergründbaren Welt.

    Wäre sie es, wäre sie in der Lage, tragfähige Antworten auf die ganz realen Fragen der Medizin zu geben: Wie entstehen Krankheiten, was sind die Ursachen von Infektion, Stoffwechselstörungen, Tumore, und wie sind diese Krankheiten erfolgreich zu behandeln?

    Die Konzepte der Homöopathie scheitern hier komplett. Warum das so ist, hat die ehemals als Hoffungsträgerin der Homöopathie gehandelte Stiftungsprofessorin Claudia Witt in ihrem wohl wichtigsten Satz ihrer wissenschaftlichen Karriere deutlich gemacht: „Die Homöopathie verzichtet auf einen wichtigen Erkenntnisanspruch – die Suche nach der kausalen Ursache der Krankheit.“

    Die Homöopathie kann also auf keine konkrete Frage der Medizin irgendeine befriedigende Antwort geben. Was sie liefert, sind die abstrusen, aus diversen Versatzstücken früherer Heilslehren und den Ausflüssen seiner blühenden Phantasie zusammengestrickten Ideen ihres Vordenkers – und natürlich denen, der zahlreichen Exegeten seiner Lehre.

    Unter solchen Voraussetzungen ist jede sachliche Diskussion zum Scheitern verurteilt, weil es keinen Konsenz geben kann. Das zu erwartenden Ergebnis ist eine Art heiliger Krieg, bei dem es nur darum geht, einer ausschließlich sozialen Konstruktion einen Platz in der Welt zu sichern.

    Um dieses Ziel durchzusetzen, sind den Anhängern der Homöopathie alle Mittel recht: Man trifft auf raffinierte Demagogie, auf offensichtliche Lügen, auf wilde Phantastereien, und, als ob das noch nicht reichen würde, auf eine erschreckende Neuinterpretation unseres Wahrheitsbegriffs: Wahrheit ist danach nicht mehr das, was sich intersubjektiv gültig, also unabhängig von der jeweiligen Denkposition, als Ergebnis formaler Methoden des Erkenntnisgewinns darstellt, Wahrheit soll vielmehr ein Aspekt individueller und subjektiver Weltsichten werden.

    Dass Wahrheit damit beliebig wird, und damit keine Wahrheit mehr ist, scheint nicht von Bedeutung zu sein.

    Genau das ist aber das eigentlich Unerträgliche an der Subjektivierung der Wahrheit. Die Suche nach Wahrheit, nach objektiver Erkenntnis ist das zentrale Motiv des aufgeklärten Menschens, es ist die Grundlage unserer freiheitlichen Kultur.

    Insoweit ist Empörung und die Fassungslosigkeit gegenüber dem Beharren auf offensichtlicher Unwahrheit, wie in dem Artikel des Homöotology-Blogs thematisiert, nicht nur nachvollziehbar, sondern im Grunde eine Pflicht.

    Das ist nämlich der eminent politische Aspekt der Homöopathie-Diskussion: Wenn wir der Homöopathie einen Platz um des lieben Friedens willen einräumen, wenn wir nicht immer und immer wieder auf die grundlegenden Fehler des Verfahren hinweisen, etablieren wir damit eine Kultur der Lüge, der Selbst- und Fremdtäuschungen.

    Auf andere Bereiche übertragen, würde so eine falsch verstandene Toleranz bedeuten, dass wir in Zukunft nicht mehr erwarten, als Ergebnis der Addition 2+2 die Zahl 4 genannt zu bekommen, sondern auch 3 oder 5 akzeptieren, oder vielleicht 22. Was in diesem Fall grotesk erscheint, ist genau das, was die Homöopathie von uns verlangt.

    Bestehen wir weiterhin auf 4. Es hat sich gezeigt, dass es richtig ist. Falls jemand auf 3, 5 oder 22 besteht, redet der Unsinn. Auch wenn es die Gattin oder der beste Freund ist.

    Verzichten wir nämlich dort, wo wir es genau wissen, auf das korrekte Ergebnis, werden wir auf Dauer nicht mehr darauf bestehen können, Sachverhalten Gewissheit zu verschaffen, die sich aus Plausibilitätserwägungen auf der Basis unseres wohlbestätigten Hintergrundwissens ergeben.

    Dieser Preis ist zu hoch für den Seelenfrieden der Gattin oder des besten Freundes und den Jahresüberschuss der DHU.

  2. @ excahnwahn: Ein guter und trotz einigen Längen absolut lesenswerter Kommentar. Danke dafür!

    Alleine wäre ich bei den Beispielen für Unsinn (am Textende) etwas vorsichtiger. Einfachstes Beispiel:

    1+1=2
    1+1=10

    Beides ist bekanntermaßen wahr, und außer den dezimalen und binären lassen sich ja ganz schön viele Zahlensysteme basteln – in irgendwelchen werden dann Ihre „Unsinns“-Resultate durchaus korrekt sein.

    Das nur als kleiner Tipp, denn so etwas kann durchaus auch von der Eso-Seite kommen – und ist dann leider einer der klassischen Applaus-Generatoren.

    Viele Grüße

  3. „1+1=2
    1+1=10
    Beides ist bekanntermaßen wahr“

    Nein, der Wahrheitsgehalt hängt immer vom Kontext ab. Und Standardkontext ist nun einmal „Mathematik, 10er System, arabische Ziffern, mathematische Symbole“.
    Beide Aussagen sind daher nur in ihrem Kontext wahr. Gleicher Kontext: Beide Aussagen können nicht wahr sein.

  4. @Xharry_H:

    Hihi, Kaugummiautomaten-Relativismus mal anders. ^_°

    Für mich ist das „arabisch, 10er usw.“ keineswegs selbstverständlich. Welches Gremium, welche Verfassung gibt das nochmal als Standard vor? Durch wen legitimiert? Uuups.

    Im Übrigen sahen es schon mal so Typen wie Sokrates ähnlich wie ich. Der hat das Ding mit der Begriffsklärung erdacht. Cooles Ding. Lang isses her.

    Aber, na ja: Jedem das Seine. Schade, die Denkweise, die du präsentiert hast, bietet den Esos eine ultrakomfortable Angriffsfläche. Viel Spaß noch mit dem Dogmatiker-Leben.

  5. Xarry_H denke ich, hat schon recht mit seiner Aussage, denn:
    10 binär ist 2 im Dezimalsystem, der Wert ist der Gleiche, nur das Zahlensystem ist ein anderes.
    Da fällt mir ein kleiner Witz ein.
    Warum verwechseln Programmierer Halloween mit Weihnachten?
    Na ja, weil:
    31 Okt = 25 Dez ;-)

  6. @Dalek: „Schade, die Denkweise, die du präsentiert hast, bietet den Esos eine ultrakomfortable Angriffsfläche.“

    Da mußt du schon erklären, was du meinst. Imho ist das Gegenteil der Fall: Wenn ich den Kontext ändere, kann also durchaus eine andere Aussage wahr oder auch falsch sein, z.B.:

    & 99 ? opo klä => @x

    Ich hab keine Ahnung, was das bedeutet, aber es könnte zB 1+1=2 sein. Der Zeichenvorrat und die Notation sind nur völlig vom Gängigen weg.
    Man sollte sich schon darüber im Klaren sein, daß man erstmal nicht die Symbole mit dem Gegenstand (oder Konzept) selbst verwechselt, und sich die Symbolik zur Kommunikation mühselig in der Kindheit und auch später aneignen mußte.
    Falls „arabisch, 10er usw. keineswegs verständlich“ für dich ist, ja, wieso bist du dann in der Lage,überhaupt was halbwegs Verständnisvolles dazu beizutragen ohne ständig in Gefahr zu laufen, völlig mißverstanden zu werden? Die „Gremien“ sind allgemeine Konventionen, die mittlerweile soweit akzeptiert sind, daß sie von jedem leicht verstanden werden können, zB hat sich das 10er System als sehr brauchbares System zum Rechnen erwiesen, oder willst du nur aus Trotz jetzt mit römischen Ziffern rechnen?

  7. Das Dezimalsystem eignet sich gut zum Rechnen, da man es mit den zehn Fingern, die dem Menschen zur Verfügung stehen, abzählen kann.
    Aber auch das Sexagesimalsystem findet seine Verwendung, in der Zeiteinteilung…eine Minute hat 60 Sekunden und eine Stunde 60 Minuten; auch das ist gut mit den Fingern abzählbar, aber es ist etwas komplizierter…ja, die alten Babylonier, waren keine Dummen, sondern haben sehr viel für die Mathematik getan – wir sind die Blöden (bzgl. der Mathematik).
    Das Binärsystem eignet sich für Computersysteme, das im Grunde nach einer Flip-Flop-Schaltung arbeitet; wie heißt es so schön: Computer können nur bis zwei zählen, aber das besonders schnell.
    Nun kann man sich wirklich fragen, was das prädestinierte Zahlensystem ist; in der heutigen digitalen Zeit würde man vielleicht das Binärsystem nennen, aber auch das Oktal- bzw Hexadezimalsystem haben hier ihre Berechtigung.
    Man merkt, daß das Zahlensystem, in dem man rechnet, zweitrangig ist, sondern das Ergebnis, also der Wert der Zahl, der eine Entität hat.
    Zwei Äpfel sind zwei Äpfel, egal, ob ich sie im Dezimalsystem oder Binärsystem zähle.

  8. Ist doch alles ganz einfach: Zahlen aussprechen. Fünf plus Sieben sind Zwölf, und zwar ganz unabhängig vom Zahlensystem.

  9. Na, das mit dem Sexagesimalsystem kommt mir etwas fragwürdig vor, denn 100 Sekunden sind ja immer noch 100 Sekunden und nicht etwa eine Minute.
    Aber egal..
    Jetzt warte ich immer noch auf die Erklärung dieser Aussage: „die Denkweise, die du präsentiert hast, bietet den Esos eine ultrakomfortable Angriffsfläche. Viel Spaß noch mit dem Dogmatiker-Leben.“ Ich sehe hier überhaupt keinen Zusammenhang, und ich mutmaße mal, daß „Dalek“ mit dem „kleinen Tipp“ an „Excanwahn“ eine False-Flag-Operation starten wollte..

  10. @Dalek

    „…1+1=2
    1+1=10…“

    Nein, das ist so nicht richtig. Richtig wäre:

    1+1=2
    1+1=0b10
    2+2=4=0b100=0x4

    Die Schreibweise zeigt, welches Zahlensystem verwendet wird. Wer das Dezimalsystem verlässt, ohne es kenntlich zu machen, der bezeugt nur seine Ahnungslosigkeit. Wäre dann mein Argument gegen die Eso-Seite.

  11. Zitat Xarry_H

    Na, das mit dem Sexagesimalsystem kommt mir etwas fragwürdig vor, denn 100 Sekunden sind ja immer noch 100 Sekunden und nicht etwa eine Minute.
    Aber egal..

    Das bestreitet doch Niemand, aber es ist auch unbestritten, daß eine Minute 60 Sekunden hat und das Sexagesimalsystem hat die Basis 60.
    Das was Sie kritisieren, folgt aus dem “Dezimaldenken” ;-)

    @Ich
    Ja genau. 0b = binär und 0x = hexadezimal, das sollte man noch dazu anmerken.
    Oktalzahlen werden in der Programmiersprache C/C++ mit einer vorangestellten 0 gekennzeichnet, das aber zu Fehlern führen kann, deshalb ist das in anderen Programmiersprachen unterschiedlich.

  12. @Ralf:
    Ja eben: Falls es sich um ein 60er System handelte, so müßte nach (sex)“59″ die (sex)10 kommen, also die erste Zahl mit einer 2ten Stelle und dann eine 0. Die Zahlen (sex)“10″ bis (sex)“59″ wären dann aber keine Zahlensymbole, wie man sie aus dem Dezimalsystem kennt, sondern so eine Art Kombination aus denselbigen, d.h, sex(„10“) (=dez10 Sekunden) sex(10) (=dez60 Sekunden).
    Das alles trägt nicht gerade zur Entwirrung bei.
    Im Prinzip wird bei der Zeiteinteilung ja immer noch dezimal gerechnet und die Zahlen auch dezimal dargestellt, und das ist imho nicht dasselbe wie ein durchdachtes 60er-System.
    Beim Hexadezimalsystem mußte man sich ja auch neue Zeichen (hier hex(A) für (dez)10, etc. ausdenken. Oder nicht?

  13. @Xarry_H
    Ja, natürlich haben Sie recht, daß im Grunde die Zeiteinteilung dezimal ist, aber mir ging es um die Frage,welches Zahlensystem prädestiniert ist.
    Auf den ersten Blick erscheint das Dezimalsystem als sinnvoll, da man es mit den Fingern abzählen kann, aber auch das Sexagesimalsystem ist gut an den Fingern abzählbar, wenn man die Fingerglieder berücksichtigt.
    Es ging ja darum, ob man immer annehmen soll, daß eine Gleichung im Dezimalsystem geschrieben ist; diese Frage kann man mit „nein“ beantworten, aber das Zahlsystem ist ja nicht das Entscheidende, sondern der Wert und der ist in allen Zahlensystemen gleich.

  14. @Ralf:
    Ja, das ist jetzt irgendwie n bischen n anderes Thema und eigentlich wollte ich das gar nicht weiterverfolgen.
    Im Grunde wollte ich nur diesem Dalek sagen, daß er hier „Angriffspunkte“ herbeireden wollte, die keine sind.
    „1+1=2
    1+1=10“
    läßt sich also leicht entkräften, wie oben beschrieben.
    Aber der trollt anscheinend auch noch woanders rum…

  15. Zitat Xarray_H
    Ja, das ist jetzt irgendwie n bischen n anderes Thema und eigentlich wollte ich das gar nicht weiterverfolgen.
    Ja, man hat schon das Gefühl, der Artikel sollte in:
    „Keine Lust auf Harmonie? Reden Sie über Zahlensysteme“
    umbenannt werden.
    Maximaler Nerdfaktor :-)

  16. Zitat Xarray_H

    Ja, das ist jetzt irgendwie n bischen n anderes Thema und eigentlich wollte ich das gar nicht weiterverfolgen.

    Ja, man hat schon das Gefühl, der Artikel sollte in:
    “Keine Lust auf Harmonie? Reden Sie über Zahlensysteme”
    umbenannt werden.
    Maximaler Nerdfaktor garantiert :-)

  17. @Xarry_H
    „Ja eben: Falls es sich um ein 60er System handelte, so müßte nach (sex)”59″ die (sex)10 kommen, also die erste Zahl mit einer 2ten Stelle und dann eine 0. “
    Tut es doch. Hier der Vergleich 60er- zu 10er-System:
    60________10
    0:58 8
    0:59 9
    1:00 10
    1:01 11

    Usw.
    Haut schon hin ;)
    _____________

    Um mal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen: ja, solche Unterhaltungen im Familien- oder Bekanntenkreis können richtig anstrengend sein. Wobei zum Glück in meiner Familie eher die Uninformiertheit der Grund ist, nicht das generelle Glaubenssystem, was doch sehr rational ist.

  18. watt? nö

    0:58 58
    0:59 59
    1:00 100
    1:01 101

    müßte es aussehen, so sollen denn sonst die werte unter 60 geblieben sein?

    Ist im Prinzip egal :)

  19. 0:58 58
    0:59 59
    1:00 100
    1:01 101

    ähem,

    0.59 59 Minuten
    1:00 60 Minuten
    1:01 61 Minuten

    2:00 120 Minuten
    usw.

    oder nicht ?

  20. Den Vergleich mit der Uhrzeit und dem Sexagesimalsystem, sollte nur zeigen, daß eben nicht das Dezimalsystem, das älteste gebräuchlichste ist, sondern ein auf 60 bzw Zwölf basierendes System, das natürlich dezimal dargestellt wird, aber wir alle kennen das Dutzend usw…das wollte ich eigentlich nur sagen, dabei habe ich wahrscheinlich etwas missverständlich ausgedrückt.

    Einen hab‘ ich noch:
    „Es gibt nur 10 Arten von Menschen: die einen verstehen binär, die anderen nicht“
    Das ist ein Witz, den man nur schriftlich bringen kann… :-)

  21. @Ralf

    Den Vergleich mit der Uhrzeit und dem Sexagesimalsystem, sollte nur zeigen, daß eben nicht das Dezimalsystem, das älteste gebräuchlichste ist

    Danke für den Himweiß, da habe ich doch tatsächlich in einer Kommentarspalte zum Thema Homöopathie etwas neues – bzw. altes ;)- über Zahlen gelernt.

  22. @Sinapis
    Danke. Ja, man ist immer gleich der Meinung, das Dezimalsystem sei quasi „von Gott gegeben“.
    Wenn man weiß, was das Sexagesimalsystem ist, dann verwechselt man auch nicht einen Sextant mit einem Spielzeug für Erwachsene :-)

  23. Meine Güte… so ein großartiger Beitrag von excahnwahn und ihr vertieft euch hier in Zahlensysteme.
    Ich denke schon, dass man davor ausgehen kann, dass die meisten Leute, geprägt von der Schulmathematik und der ansonsten alltäglich verwendeten Mathematik, autmatisch im Dezimalsystem denken und rechnen.

    Sicherlich wäre es einfach es so umzuformulieren „im Dezimalsystem für 2+2 5 oder 22 akzeptieren“, aber meiner Meinung nach total unnötig.

    Wenn denn nun ein Eso daherkäme und sagen würde: „Ja, aber im e^pisimalsystem IST 2+2 = 22.“, dann kann man dem ja nun auch schnell den Wind aus den Segeln nehmen: Wenn wir das Zahlensystem ändern, damit die Rechnung stimmt, dann kommt das auf das Gleiche raus, als wenn wir das Natursystem (= gültige Wissenschaft, Naturgesetze, etc.) ändern würden, damit die homöopathischen Aussagen stimmen. Das würde aber zwangsläufig zur Folge haben, dass die Natur nicht mehr so wäre, wie sie ist, woraus folgt, dass das Natursystem, in dem 2+2=22 bzw. Homöopathie wirksam ist, nicht existiert.

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