gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Evolutionsbuch „Big Family“ nur bei „guten Buchhändlern und Versandhandlungen” erhältlich

| Keine Kommentare

Noch ein Tag ist Zeit, das Kinderbuch

Big Family – Die phantastische Reise in die Vergangenheit“

als Weihnachtsgeschenk zu bestellen.

Ein interessantes Detail dazu findet sich heute in einem ausführlichen Interview des Humanistischen Pressedienstes mit dem Autor Michael Schmidt-Salomon:

hpd: Eine Buch-Produktion im Eigenverlag hat aber auch Nachteile, oder? Wie wir gehört haben, können einige Buchhandlungen “Big Family” nicht liefern.

Schmidt-Salomon: Das hat mit dem Eigenverlag nur indirekt etwas zu tun. Uns erreichen täglich Bestellungen von Buchhandlungen, die ein oder zwei Exemplare von “Big Family” für ihre Kunden ordern. Allerdings haben wir uns aus prinzipiellen Erwägungen dazu entschlossen, das Buch erst ab einer Mindestbestellmenge von 10 Exemplaren zum Rabatt von 40 Prozent auszuliefern.

Wer weniger bestellen möchte, dem teilen wir mit, dass er sich an unseren Kooperationspartner Denkladen wenden kann, der “Big Family” an Buchhandlungen zu einem geringeren Kollegenrabatt weitergibt. Damit sind einige Buchhandlungen nicht zufrieden, weshalb sie gegenüber ihren Kunden fälschlicherweise behaupten, das Buch sei nicht lieferbar.

Deshalb heißt es auf der Website zum Buch, “Big Family” sei nur bei “guten Buchhändlern und Buchversandhandlungen” erhältlich.“

SSs

Es ist also ein “Gütesiegel”, wenn eine Buchhandlung das Buch liefern kann?

Ja, so würde ich das sehen. Buchhandlungen, die ihre Kunden anlügen, indem sie behaupten, das Buch sei nicht lieferbar, und sie nicht wenigstens auf die Bestellmöglichkeit bei denkladen.de hinweisen, sind schlechte Buchhandlungen.

Gute Buchhandlungen in größeren Ortschaften schaffen es in der Regel mühelos, zehn Exemplare von “Big Family” so zu platzieren, dass sie sie verkaufen können. Und in solchen Fällen ist es auch völlig in Ordnung, wenn sie 40 Prozent des Verkaufspreises einstreichen.

Ich sehe es aber überhaupt nicht ein, warum Buchhandlungen, die das Buch in ihrem Laden nicht auslegen, sondern es nur einkaufen, wenn ein informierter Kunde es zuvor bei ihnen bestellt hat, für die Leistung “Buchauspacken” und “Beim Kunden abkassieren”, sehr viel mehr Geld bekommen sollten als all diejenigen zusammengenommen, die an der Produktion des Buchs aktiv beteiligt waren.

Ich habe wirklich keine Lust, mich an diesem grotesken “Buchhandelswirtschaftssystem”, das mich schon seit einigen Jahren ärgert, zu beteiligen – aber das ist ein Luxus, den ich mir nur als kleiner Selbstverleger erlauben kann. Die allermeisten Verlage stehen unter dem Diktat dieses Systems und müssen sich dem unterordnen, ob sie wollen oder nicht.“

Zum Weiterlesen:

  • Gespräch mit Michael Schmidt-Salomon über Evolution, Integration und die Abgründe des Buchhandels: „Die wichtigste Grundlage des modernen Weltbildes“, hpd am 22. Dezember 2015
  •  Video und kostenlose Exemplare von „Die phantastische Reise in die Vergangenheit“ für Schulen, GWUP-Blog am 10. Dezember 2015
  • Evolution als Brettspiel und Kinderbuch, GWUP-Blog am 5. Dezember 2015
  • Jetzt bestellen: Die Evokids-Box mit Unterrichtsmaterialien zum Thema Evolution, GWUP-Blog am 10. November 2015

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.