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Homöopathie: Der DZVhÄ verschlimmbessert seine Rezension des Grams-Buches

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Bei der Rezension des kritischen Buches „Homöopathie neu gedacht“ von Dr. Natalie Grams ließ der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) tief blicken:

Bekanntermaßen widerspreche die Homöopathie den heutigen Erkenntnissen der Naturwissenschaft, hieß es dort tatsächlich.

Im Nachhinein scheint dieser Offenbarungseid dann doch noch jemandem aufgefallen zu sein – jedenfalls kann man jetzt stattdessen lesen:

Die Homöopathie widerspricht den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der konventionellen Pharmakologie.“

Dass diese nachgeschobene Korrektur die Sache nicht besser, sondern eher schlimmer macht, erklärt Grams in einem offenen Brief auf ihrem Blog:

Sind ja nur drei Worte mehr. Doch die Veränderung, die Sie vorgenommen haben, bestürzt mich über die Maßen. Denn offensichtlich ist Ihnen durchaus aufgefallen, dass die Homöopathie den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht.

Statt nun aber einzusehen, dass sie damit als Arzneitherapie undenkbar und leider auch obsolet ist, erlauben Sie sich eine Art Trick. Sie widerspräche „nur“ den Erkenntnissen der aktuellen Pharmakologie.

Das tut die Homöopathie in der Tat, das ist aber nicht ihr eigentliches Problem.“

An dieser Stelle auch nochmal der Hinweis auf den Homöopathie-Vortrag von Dr. Natalie Grams und Dr. Norbert Aust am Sonntag (27. September, 17 Uhr) auf dem Gutshof Güntert in Sulzburg-Laufen bei Freiburg.

Zum Weiterlesen:

  • Der DZVhÄ versucht zu tricksen – warum wohl? Homöopathie neu gedacht am 24. September 2015
  • Homöopathie-Vortrag mit Dr. Natalie Grams und Dr. Norbert Aust bei Freiburg, GWUP-Blog am 17. September 2015
  • Wenn Homöopathen ein Homöopathie-kritisches Buch rezensieren, wird’s lustig, GWUP-Blog am 6. August 2015
  • Homöopathie ist eigentlich ganz einfach – oder etwa nicht? Homöopathie neu gedacht am 21. September 2015

30 Kommentare

  1. Sie widerspräche “nur” den Erkenntnissen der aktuellen Pharmakologie.

    Schrieben die nicht „konventionellen“ (und nicht „aktuellen“)?

    Beim berechtigeten Berichtigen muss man höllisch aufpassen, nicht selbst falsch zu zitieren. Sonst nutzt die Gegenseite solch kleinen Lapsus sofort aus, umd „das Ganze“ zu komprimittieren.

  2. Homöopathen sind offensichtlich Dummköpfe und Homöopathie praktizierende Ärzte nicht in der Lage, die Natur von Krankheit zu verstehen. Haben die sich durch das Medizin-Studium nur so durchgemogelt?

  3. Na gut, jetzt sagen die Homöopathen, dass HP der Naturwissenschaft widerspricht eh klar.

    und was sagen die Homöopathen dazu?

    Die Ziele
    Die Initiative „Homöopathie hilft!” hat sich folgende Ziele gesteckt:
    „Stärkung der Homöopathie als komplementärmedizinische Behandlungsmethode
    Eine bessere Kooperation zwischen konventioneller Medizin und Homöopathie, denn beide Methoden haben ihre Stärken, aber auch ihre Grenzen. Sie können sich gegenseitig unterstützen – zum Wohle der Patientinnen und Patienten
    Abgrenzung zu sogenannten esoterischen Methoden“

    Quelle: http://www.homoeopathiehilft.at/show_content.php?sid=7

    Hahnemann hätte das nicht wollen entweder HP oder Schulmedizin- so der Guru. Bitte keine Mischung zweier Methoden.

    Aber wenn HP den Naturgesetzen widerspricht, wie soll denn da die Abgrenzung zu esoterische Methoden funktionieren?

    Homöopathie ist eine esoterische Methode.

  4. >> heutige naturwissenschaftliche Erkenntnissen der konventionellen Pharmakologie

    Unter den Anhängern der Homöopathie gibt es sicher viele, die gar nicht wissen, was Wissenschaft überhaupt ist und einem gewissen Vulgärverständnis des Begriffs folgen, das man mit dem Luis-Trenker’schen Verdikt zusammenfassen könnte: „Die Wahrheit ist auch nur eine Geschichte“.

    Das gilt auch für die Akademiker unter ihnen, die es wissen sollten, aber denen man es an der Uni nicht beigebracht hat. Und danach braucht man’s nicht mehr oder es stört einfach beim Geschäftemachen.

    Jetzt hatten sie die Formulierung lange genug im Netz, um sich mit der skeptischen Kritik auseinandersetzen zu können, und was tun sie? Verschärfen den Text sogar noch.

    Ich bin überzeugt, dass sie (bzw. ihre Anhängerschaft, die ihre Produkte kaufen soll) es geradezu cool finden, dem wissenschaftlichen Mainstream (hier: der starrsinnigen, pardon: konventionellen „Schul“-medizin) zu widersprechen, eben aufgrund dieses falschen Verständnisses und fehlenden Faktenwissens. Röntgen, Hubble, Planck, Einstein und wernichtnoch haben doch schließlich auch einsame Thesen vorgelegt, die der herrschenden Lehrmeinung widersprachen, die folglich lange bekämpft wurden und sich nur langsam, wenn überhaupt überall durchgesetzt haben?

    Wir sind die Avantgarde! Wir haben alle Beweise auf unserer Seite!! Die Establishment- in Koalition mit der Pharmamafia fürchtet unseretwegen um ihre Pfründe !einself!

    Nur, wo ist der Fehler im linken Bild?

    Es ist leider sauschwer, gegen diese tiefsitzenden Irrtümer anzuargumentieren.

  5. § 1 Wir sind Akademiker,die gegen das akademische Establishment sind und haben recht,weil wir recht haben.
    § 2 Sollten wir einmal unrecht haben ,haben wir eigentlich recht weil das akademische Establishment niemals recht haben kann.
    Damit tritt §1 in Kraft.

    Kleine Zustandsbeschreibung der Einstellung der aufrechten „Alternativmediziner“.

    Haut das einigermassen hin?!Ist vielleicht ein bisserl polemisch ;-)

  6. Aber wenn HP den Naturgesetzen widerspricht, wie soll denn da die Abgrenzung zu esoterische Methoden funktionieren?

    Homöopathie ist eine esoterische Methode.

    @Wolfgang

    Das funktioniert auf genau die Weise auf die es viele Anhänger von „Mainstream-Religionen“ fertig bringen andere Glaubenssysteme als „Aberglaube“ zu bezeichnen. Es ist Irrsinn, aber nach entsprechender Indoktrination ist man einfach nicht mehr in der Lage die eigene Religion auch nur im Ansatz zu hinterfragen oder gar zur erkennen, dass sie im Kern nahezu identisch mit dem was bei „den Anderen“ in ihren Augen „Aberglaube“ ist.

  7. Credo, non quod, sed quia absurdum est.

    Die Konsequenz jeder genuin religiöser Glaubensfrömmigkeit, hier am Beispiel der Homöopathiegläubigkeit.

  8. „Es ist erstaunlich: Einer Ärztin, die jahrelang klassische Homöopathie in ihrer ärztlichen Praxis angewendet hat, fällt plötzlich auf, dass die Homöopathie heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht. – Eine Tatsache, die jedem Arzt spätestens dann bekannt ist, wenn er eine „Weiterbildung Homöopathie“ beginnt, (…)“

    Dieser grandiose, ausnahmsweise wahre, eigentlich nur der Diskreditierung Natalie Grams dienende Satz, war wohl hinsichtlich seiner Aussage in dieser Form nicht beabsichtigt.

    Im Grund sagt er:

    „Hey, Homöopathie-Anwärter, was Du wissen musst: Wir Homöopathen hausen in der Hölle der Indifferenz – dem Ort, an dem ausnahmslos jeder Maßstab gilt und gleichzeitig keiner, weil alles gleich bedeutsam ist und damit gleichzeitig bedeutungslos, dem Ort, wo alles richtig ist und damit gar nichts, dem Ort, wo die Suche nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit sinnlos ist – aber wir können nirgendwo sonst hin.

    Unser tagtäglicher Selbstbetrug funktioniert nur, wenn wir tragfähige wissenschaftliche Erkenntnisse zu beliebigen Wahloptionen nach persönlichem Geschmack degradieren – und das wiederum funktioniert nur durch die Verneinung einer „objektiven“ Wahrheit.

    Was das bedeutet, dürfte Dir klar sein, Homöopathie-Anwärter: Vorbei ist´s mit Begründung! Jedenfalls mit der wissenschaftlichen, ab jetzt gilt die narrative Kausalität: Schreib mal mit, Kandidat: Von heute an gilt „Anekdotische Evidenz“ oder „Beweis per Hörensagen“, wir zeigen Dir, wie´s funktioniert.

    Wer sich uns anschließt, muss das wissen. Und weil wir schon gerade dabei sind:

    Einmal Hölle, immer Hölle! Häresie ist nicht vorgesehen! Häresie ist undankbar!

    Wofür liefert Dir der DZVHÄ schließlich die soziale Suhle, in der die gegenseitige Bestätigung der fixen Idee von der Macht des wirkstoffbefreiten Zuckerkügelchens einziges Ziel ist?

    Warum zieht der DZVHÄ für Dich in die Schlacht gegen Kritik und Kritiker, gegen Rationalität, gegen Vernunft, vor allem aber für genügend Fressplätze am Busen der gesetzlichen Krankenversicherungen?

    Warum leisten wir uns solche Typen wie Björn Bendig oder Christoph Trapp, oder die Kollegen von der Carstens-Stiftung jemanden wie Jens Behnke, die den sturen Weiterbetrieb der eskapistischen Gebetsmühle vom heilsamen Zückerchen sicherstellen – und Dir deine Restzweifel wegblasen?

    Also, angehender homöopathischer Arzt, wenn Du in den Zug ins Homöopathie-Wunderland einsteigst, denk daran: Das Homöopathie-Diplom ist ein One-way-Ticket. Und wenn Dir unterwegs schlecht wird und Du unbedingt die Notbremse ziehen musst, dann halt gefälligst das Maul, vor allem aber: Schreib keine Bücher darüber!“

    Das alles steht in diesem wenigen Zeilen. Für Homöopathen viel zu viel Wahrhaftigkeit.

    Aufmerksame Leser könnten schnell den Eindruck gewinnen, dass beispielweise solche Mimikry-Veranstaltungen wie z.B. die WissHom, die „Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie“, nicht ernsthaft gemeint sind, sondern zum homöopathischen Schmierantentum gehören, geboren aus billigem Opportunismus gegenüber einer Gesellschaft, in der immer noch (und hoffentlich auch weiterhin) der auf wissenschaftlichem Wege gewonnen Erkenntnis mehr Überzeugungskraft zugebilligt wird, als der narrativen Kausalität.

    Genauso könnte sich der aufmerksame Leser auch fragen, welcher tieferer Sinn wohl hinter der Subventionierung von akademischen Institutionen, Studienzentren, Lehrstühlen und Fachbereichen verbirgt – wenn man sich doch von der wissenschaftlichen Methodik im Grunde verabschiedet hat?

    Der aufmerksame Leser dieses Satzes könnte schlußendlich auf den Gedanken kommen, dass die gesamte „wissenschaftliche“ Inszenierung der Homöopathen nur dazu dient, den homöopathischen Hirngespinsten den Rang tragfähiger Welterklärungen zu verleihen, und letztlich nichts anderes als das miese Handwerk einer Lobbyisten-Truppe ist, die im Grunde doch nur auf Trümmerfeldern und Runinen Wolkenkuckucksheime baut.

    Schließlich könnte dem aufmerksamen Leser auch noch einfallen, dass die wesentliche Regel des Lobbyismus ist: „Lüge, täusche, beschönige und vertusche, was das Zeug hält!“

    Das geht natürlich nicht. Da muss eine Korrektur her. Und der DZVHÄ wäre nicht der DZVHÄ, wenn den rhetorischen Tricksern der Pressestelle dazu nicht etwas einfallen würde…

    „Es ist erstaunlich: Einer Ärztin, die jahrelang klassische Homöopathie in ihrer ärztlichen Praxis angewendet hat, fällt plötzlich auf, dass die Homöopathie heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der konventionellen Pharmakologie widerspricht (…)“

    Zack, erledigt. Die Radikalität der ersten Aussage ist weggekehrt. Die Homöopathie widerspricht nicht den Naturwissenschaften insgesamt – keinwswegs, sie widerspricht nur der konventionellen Pharmazie. Das ist etwas ganz anderes.
    Die konventionelle Pharmazie, das wissen wir doch alle (oder wenigstens der durchnittliche Angstneurotiker, den die Homöopathen zum bevorzugten Kundenkreis zählen), ist des Teufels Beitrag zur Medizin.

    Da darf es sich die Homöopathie leisten, nicht kompatibel zu sein! Was heißt, sie darf nicht kompatibel sein? Sie kann auf keinen Fall mit der konventionellen Pharmakologie übereinstimmen.
    Das wäre das Letzte, das Allerletzte.

    Aber mit dem ganzen Rest, da stimmen die Homöopathen überein. Alles ist wieder in Ordnung.

    Brigitte Jauch-Wimmer, Delegierte des DZVhÄ für Weiterbildung im European Committee for Homeopathy (ECH), kann weiterhin Leute anblaffen „ob diese denn überhaupt wüssten, was wissenschaftliches Denken wäre?“ – und erntet dafür kein Hohngelächter.

    Für homöopathische Fortbildungen können bei der Ärztekammer weiterhin Fortbildungspunkte beantragt werden, ohne dass es möglicherweise peinliche Rückfragen gibt, wie es denn mit dem wissenschaftlichen Fundament der Veranstaltung verhalten würde.

    Die homöopathische Ärzteschaft kann sich weiterhin mit kindlich-kläglicher Einfältigkeit der Erfüllung fieberwahnartiger Wunschträume fernab jeglicher Bodenhaftung widmen, und sich dabei der Illusion hingeben, es hätte etwas mit Wissenschaft zutun.

    Teut, Lucae, Kösters, Frass, Wiesenauer, Walach – und wie sie sonst noch alle heißen, können sich weiterhin mit den krampfhaften Versuchen der homöopathischen Quadratur des Kreises beschäftigen, oder sich dem Ansinnen hinzugeben, mit Prokrustes Methoden die Realität für das Bett der Homöopathie zu konfektionieren – es ist schließlich alles Wissenschaft.

    Die Sonne scheint.

    Was aber die Propheten in den Pressestellen der vereinigten „ächten Heilkünstler“ dabei aber übersehen, sind die Beschädigungen, die solche Tricksereien bei den Betreffenden auf Dauer anrichten. Und von diesen Beschädigungen ist der Verlust der Bodenhaftung noch die harmloseste.

    Wer sich ständig damit beschäftigt, die Produkte eines ausschließlich sozialen Konstruktionsprozesses (wie jener, der zur Homöopathie geführt hat), die in ihrer Absurdität sämtlichen biologischen Gegebenheiten in jeder Beziehung widersprechen, in den Rang tragfähiger Welterklärungen zu erheben, betreibt letztlich nichts anderes, als das verheerende Geschäft der Demagogen jeder Couleur – die Abkapselung der Ideologie von der Wahrheit.

    Die Konsequenz ist so simpel, wie verheerend: Sich dauerhaft Scheiße gülden zu reden, sorgt für, dass man irgendwann nicht mehr erkennt, was nun Scheiße und was Gold ist.

  9. @kdm. Ich versteh nicht ganz, was Sie meinen. Eventuell per Mail eine Nachricht dazu? LG und Danke

  10. @kdm/Natalie Grams:

    Ich schätze, es geht darum, dass im DZVhÄ-Text steht:

    „Die Homöopathie widerspricht den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der konventionellen Pharmakologie.“

    Im Blog-Beitrag dazu wird das Zitat aber leicht abgewandelt:

    „Sie widerspräche “nur” den Erkenntnissen der aktuellen Pharmakologie.“

    „Konventionell“ vs. „aktuell“.

  11. Das Zitat der DZVhÄ, besagt jetzt, daß die aktuellen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse, der konventionellen Pharmakologie widersprächen.

    Das verstehe ich so, daß es irgendwann naturwissenschaftliche Erkenntnisse gäbe, die es in Rahmen einer “neuen” Pharmakologie erklären könnten.

    Das ist eine scheinbare Verbesserung; sie hätten lieber “widerspricht scheinbar” schreiben sollen und: “wir noch immer noch nicht naturwissenschaftlich so weit sind, daß wir die Homöopathie verstehen können”.

    Wissenschaftliche Erkenntnisse bauen aufeinander auf und es kann nicht sein, daß eine Therapie, die so eklatant gegen gültige Naturgesetze verstößt, in 200 Jahren erklärbar sein wird, das hat sie auch nicht in den letzten 200 Jahren, seit Hahnemann getan.
    Der Begriff “konventionelle Pharmakologie” ist genauso blöd, wie “Schulmedizin”…es gibt nur eine ‘Pharmakologie’ und eine ‘Medizin’.

    Das Problem der “hohen Potenzen”, also der hohen Verdünnung und Verschüttelung, ist nicht mehr “irgendwann” zu lösen, denn in unserem Trinkwasser, sind immer mehr gelöste Stoffe…die “Globuli”, müßten eine eigene “Intelligenz” haben…es ist und bleibt Zauberei und sonst nichts…
    …und auf eine Erkenntnis zu hoffen, die in ferner Zukunft liegt, ist auch reiner Hoffnungsglaube und eine schöne Ausrede: “Man muß nur genug forschen, dann wird man die Homöopathie schon erklären können”; daß aber die Mechanismen der Homöopathie schon heute – größtenteils – psychologisch erklärbar sind, das wird wohlwissentlich ignoriert.

    Ich finde es schade, daß man den Satz “verbessert” hat – die erste Version war weitaus entlarvender…schade, schade, aber das Internet archiviert alles, leider wurde dies nicht in der “WayBackMachine” gespeichert, es sind nur folgende Einträge vorhanden:

    https://web.archive.org/web/*/http://www.zeitschrift-homoeopathie.de/*

  12. Analog gilt:

    Die Flugunfähigkeit von Pinguinen widerspricht lediglich den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der konventionellen Gravitation.

  13. @p0etwarri0r
    Ja, genau so :-)
    …aber man wird das mit einer Quantengravitation schon lösen können ;-)

  14. @kdm und Bernd Harder:

    Ich zitiere ja erst genau und wandle dann im Satz darunter etwas ab, weil es sich doch genau darauf bezieht, dass der DZVhÄ behauptet, die Hp widerspräche nur unserer aktuellen (=heutigen konventionellen) Pharmakologie. Ist das nicht verständlich genug? (Können wir auch gerne per Mail und nicht hier besprechen)-

    Danke in jedem Fall für die Hinweise, falls was nicht stimmen sollte

  15. Nehme das hier bitte niemand persönlich, ich will nur analysieren…

    Wir (ich eingeschlossen) zerpflücken hier gerade mit Genuss ein einzelnes Zitat der Gegenseite, das uns als völlig verrückt erscheinen muss, wobei sie es so, wie wir es verstehen, womöglich gar nicht gemeint haben.

    Ich selbst unterstelle den Homöopathen, dass sie sogar stolz auf diesen Widerspruch zur „herrschenden“ „Schul“- „Meinung“ sind.

    In ihren eigenen Foren lachen sie sich wahrscheinlich gerade tot darüber, dass wir hier aber rein gar nichts verstanden haben.

    Umgekehrt läuft das aber genauso: Ein Skeptiker sagt was Missverstehbares, und schon feuern sie aus allen Rohren. Wortklauberei führt schnell zu Strohmanndebatten á la „Sie haben ja nicht mal gelesen, was ich ….“ und „Das habe ich nie gesagt!!“.

    Öffentliche Diskussionen, wie wir sie führen, sind in weiten Teilen für die (unentschiedene oder uninformierte) Galerie. Das Publikum wird von Strohmanndebatten aber nur verwirrt oder sogar abgestoßen. Ein Knuff aus der eigenen Fraktion ist da, finde ich, eher hilfreich.

    Und keine Witze bitte über wissenschaftliche Zitierstandards jetzt, ok? ;-))

    @p0etwarri0r – danke für die Pinguine. Köstlich! Wobei, unter Wasser, also in hoher Verdünnung, können sie ja doch quasi sozusagen irgendwie simile äh naja also fliegen halt *kopfkratz

  16. Antwort des DZVhÄ und meine Antwort darauf…

    Sehr geehrte Frau Grams,

    die Homöopathie ist weder als Arzneitherapie undenkbar, noch obsolet. Sie haben in der Aussage „heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen“ die durchaus wichtige Angabe „heutigen“ offenbar nicht verstanden oder absichtlich missverstanden. – Um solchen Missverständnissen in Zukunft vorzubeugen, haben wir die Stelle konkreter formuliert.
    Ihre Antwort zeigt, dass uns dies gelungen ist und Sie verstanden haben.
    Liebe Grüße aus Berlin Mitte
    Björn Bendig M.A.
    Redakteur

    Lieber Herr Bendig,
    naja, ich habe schon verstanden, aber können Sie das gleiche auch von sich behaupten?
    http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/2015/08/warum-die-homoopathie-auch-in-zukunft.html
    LG
    Natalie Grams

  17. Schöne Bestätigung für die Thesen in dieser Kommentarspalte, die Herr Bender Ihnen geschickt hat, Frau Grams. Danke fürs Posten.

    „Die Homöopathie widerspricht den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der konventionellen Pharmakologie.”

    Widerspricht! Nicht „wird nicht erfasst“ oder was „Neuland“-artiges oder so. Sie widerspricht experimentell gesichtertem Wissen, so steht’s da. Keiner der wissenschaftlichen „Revolutionäre“ von Galileo bis zum Entdecker des Helicobacter/Magengeschwür-Zusammenhangs kann dies für sich in Anspruch nehmen. Wie auch. Neue Theorien müssen die bisherige Empirie, soweit sie sauber ist, miterklären.

    Das Ergebnis eines irdischen Fallversuchs ändert sich nicht rückwirkend dadurch, dass ich ihm mit Einstein statt Newton auf den Grund gehe. Aber die Periheldrehung des Merkur konnte Newton nicht erklären. Einstein konnte es.

    Wenn es also keine nachweisbare Wirkung der arzneilichen homöopathischen Behandlung gibt (und ohnehin keinen nur ansatzweise plausiblen Wirkmechanismus) und wenn die DZVhÄ dem nun auch zustimmt, dann wäre es doch konsequent, homöopathische Behandlungen ab jetzt solange zu unterlassen, bis die Krise der „konventionellen Pharmakologie“ überwunden, die Wirksamkeit nachgewiesen und eine haltbare Theorie der spezifischen Wirkmechanismen aufgestellt ist.

    Danach wird sie als nunmehr „schul“-medizinische Behandlungsmethode wieder eingeführt und wir werden alle gemeinsam ganz viel Sekt brauchen an dem Tag.

    Deal?

  18. Deal! Ich schlage es gerne vor, wenn ich Frau Bajic demnächst treffe ;-)

  19. @2xhinschauen

    Das Ergebnis eines irdischen Fallversuchs ändert sich nicht rückwirkend dadurch, dass ich ihm mit Einstein statt Newton auf den Grund gehe. Aber die Periheldrehung des Merkur konnte Newton nicht erklären. Einstein konnte es.

    Sehr richtig – Sie sind wohl so ein absoluter Streber…;-)

  20. kleine Anmerkung dazu:
    Auch wenn die Relativitätstheorie die Gravitation genauer beschreibt, bleibt die Newton’sche Gravitation gültig, denn sie ist ein Spezial-Fall, der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART).
    Die Erweiterung der Relativitätstheorie, falsifiziert nicht die Newton’sche Gravitation.
    Analog gälte:
    Die konventionelle Pharmakologie wäre ein Spezial-Fall, der Homöopathie, wenn das die Homöo-Jünger beweisen könnten, dann könnten sie Einstein die Hand schütteln, aber vorher nicht ;-)

  21. @Natalie Grams

    Dann thematisieren mit Sie mit Frau Bajic bitte die depressiven Patienten.

    Der Großteil der Homöopathie-Fangemeinde leidet unter larvierten Depressionen. Für diese Klientel ist eine ärztliche Zuwendung enorm wichtig. Unter dem Tarnmantel einer ärztlichen Behandlung, die vorgibt, somatische Beschwerden zu heilen, ist es dieser Klientel möglich, ärztliche Hilfe zu beanspruchen, ohne dass sie durch eine psychiatrische Behandlung stigmatisiert werden. Die Zuckerkugeln sind kein Pharmakon sondern „Surrogat“.

    Wenn Sie diese „niedrigschwellige Psychotherapie“ abschaffen, werden die Verschreibungszahlen für SSRI ansteigen und die Suizidrate erhöhen. Wir brauchen eine ärztliche Gesprächskultur, die dieses Faktum berücksichtigt und das ärztliche Gespräch entsprechend honoriert. Mein Vorschlag: Eine „Intensivberatung“ (z.B. Dauer 45 Min. für 100.- Euro, gerne auch übertragbar…) würde hier sehr viel Druck aus dem Kessel nehmen.

  22. @Ralf
    >> kleine Anmerkung dazu
    Gut erklärt und schicker Analogieschluss! Und deshalb bist Du Blogger und ich „nur“ Kommentator *5

  23. @Dr. Hans-Werner Bertelsen

    Grundsätzlich haben sie Recht.

    Das Problem das ich mit dieser Art von Psychotherapie durch Homöopathen sehe ist, dass keine wirkliche Hilfe stattfindet. Das haben die Homöopathen schlicht nicht auf dem Schirm.

    Dadurch werden diese Beschwerden genauso wie physische im schlimmsten Fall verschleppt.

  24. @2xhinschauen:

    Wo bin ich Blogger?

    Mein Blog ist eigentlich ein Gag, den man nicht allzu ernst nehmen sollte…

    ich finde es interessant, von welchen Seiten aus, der „Blog“ aufgerufen wird, das ist manchmal sehr interessant…manchmal sind es alte Beiträge des GWUP-Blogs…

    dadurch kann man die „Wirksamkeit“ mancher meiner Kommentare hier sehen und auch, welche Beiträge im GWUP-Blog aufgerufen werden (zumindest die, in denen mein Kommentar bei einigen Wenigen etwas ausgelöst hat ;-))

  25. Wenn man so will, ist mein Blog ein Honeypot :-)

  26. Ach ja, natürlich weiß ich, daß das von 2xhinschauen schon ironisch gemeint ist, aber ich war mal froh, das hier „unschuldig“ anbringen zu können :-)
    Manchmal hilft es wirklich zweimal hinzuschauen…
    P.S. finde den Nick toll…auch was ich bisher gelesen habe, wirklich super formuliert und durchdacht…

  27. @Ralf, das Wort „Blogger“ hatte ich mit Blick auf den Link zu WordPress hingeschrieben, der unter Deinem Nick liegt. Er spricht physikalisch, sein Blog heißt Raumzeit und Materie, das guck ich mir mal später an…. soviel zum Thema „durchdacht“.

    Was’n Glück, dass meine Bemerkung ohnehin ironisch gemeint war ;-))

    Aber danke für die Blumen! Sprache anzuwenden macht mir Spaß. Klingt das verschroben? Hm…

    @ringo74
    @Dr. Hans-Werner Bertelsen:

    Der Dreh- und Angelpunkt Ihrer Argumente scheint mir neben der Qualifikation die Zeit zu sein, die ein Arzt mit seinen, insbesondere neuen Patienten verbringen sollte/muss, und die unser heutiges Vergütungs- und Anreizsystem den Ärzten nicht angemessen honoriert.

    Genau da sehe ich aber, und viele andere, das Erfolgs-„geheimnis“ vieler AUK-Praktiker („Alternativ-“ und „Komplementär-„, bei mir nur in Anfühungszeichen, und nicht zu verwechseln mit der AOK :-).

    Und das Thema ist leider ein sehr dickes Brett, und ich bin da etwas ratlos.

  28. @1xhinschauen:

    „Genau da sehe ich aber, und viele andere, das Erfolgs-”geheimnis” vieler AUK-Praktiker […]“

    Ich und ich denke Herr Dr. Hans-Werner Bertelsen auch, sehen das ganz genau so. Herr Dr. Hans-Werner Bertelsen scheint das grundsätzlich positiv zu finden, da hier eine Art Psychotherapie stattfindet.

    Ich sehe das eher kritisch, da die Homöopathen zwar viel reden, aber eben keine echte Ursachenforschung stattfindet oder Methoden gesucht werden, die Probleme zu lösen.

    Das ist ja eine der Grotesken der Homöopathie. Das was die Homöopathen der „Schulmedizin“ vorwerfen – eine Aparatemedzin zu sein, die den Menschen nicht als Ganzes sieht sondern nur als Maschiene – wird von den Homöopathen wesentlich extremer betrieben. Der Mensch in der Homöopathie ist nichts mehr als eine Maschine, deren Schwingungen/Lebensenergie/Informationen „durcheinandner“ geraten sind.

    Die richtige „Gegenschwingung/Lebensenergie/Informationen“ und alles ist wieder gut.

    Noch primitiver gehts wohl kaum.

  29. @ringo74
    >> da hier eine Art Psychotherapie stattfindet

    Die Trennlinie zwischen „der/die braucht empathischen Zuspruch“ und „der/die braucht psychotherapeutische Behanndlung“ ist leider sehr unscharf, das ist mehr so ein breites Ineinanderübergehen.

    Der Zuspruch ist besser als nichts, aber eine auf Ausbildung beruhende (Verdachts-)Diagnostik ist natürlich besser.

    Nur: Welcher Facharzt für Allgemeinmedizin hat Zeit dafür, wenn er es überhaupt draufhat? Außer als mitfühlender Mensch, was sich auch jeder Heilpraktiker und jeder Homöopath nicht so draufhat, wie es die Branche immer behauptet.

    Nur dass der Arzt die Zeit nicht hat.

    >> deren Schwingungen/Lebensenergie/Informationen “durcheinandner” geraten sind

    …und dass das bei vielen AUK’lern und insbesondere in der H. immer was ganz Persönliches ist, das individuell behandelt werden muss. Das ist ja geradezu deren Mantra: „Nur Du hast das!“.

    Die dadurch by design induzierten Schuldgefühle bei ausbleibendem Heilerfolg werden m.E. nicht genug thematisiert. Auch nicht die Suggestion, dass man für jeden Kleinkram irgendwelche Pillen nehmen und die auch seinen Kindern geben kann/soll.

    Homöopathie nutzt nix, aber schadet auch nix? Doch, die Methode ist insgesamt betrachtet nach meiner Einschätzung schädlich.

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