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Unfassbarer Nonsens: Globuli gegen Kollaps-Symptome nach Wespenstichen

| 35 Kommentare

Sach mal, liebe Vorarlberger Nachrichten – so tief kann doch das Sommerloch gar nicht sein, dass Ihr Euer Blatt schon mit Tipps füllen müsst, wie man am schnellsten zu einem Darwin-Award (für die dümmste Art, sich selbst zu eliminieren) kommt.

Oder?

Da gibt es tatsächlich einen aktuellen Artikel

Wespen: Lebensrettende Kügelchen“

Worin ein „pensionierter Arzt“ zum Besten gibt, dass er nach einer Wespen-Attacke mit „weit über hundert Einstichen“, die sich durch „akute Atemnot, Erstickungs- und Kollapssymptome“ bemerkbar machten, „drei Kügelchen des homöopathischen Mittels Acidum carbolicum C30“ einwarf und darob sofort genas.

Diese Wundererzählung von nahezu biblischer Dimension könnte man vielleicht gerade noch kopfschüttelnd ignorieren – wenn damit nicht allen Ernstes der Appell verbunden wäre,

… wenigstens ein paar Schulmediziner auf dieses einfache und günstige, aber wirkungsvolle Notfallmittel aufmerksam“

zu machen.

So etwas Ähnliches hatten wir schon mal im WDR, wo allerdings eine Heilpraktikerin für lebensgefährliche „Gesundheitsratschläge“ verantwortlich zeichnete.

Ein „pensionierter Arzt“ setzt da nochmal einen drauf, sodass wir den unfassbaren Nonsens des 84-Jährigen und seiner naiven Vorarlberger Hofschreiberin

Wespen: Lebensrettende Kügelchen“

wie folgt beantworten möchten:

Wenn man so etwas liest, möchte man sich wirklich nur noch die Kugel geben.

Zum Weiterlesen:

  • Zuschauerverdummung, leicht entschärft: WDR ändert Homöopathietipps – aber nur ein wenig! Wahrsagerchecks-Blog am 17. Juni 2014
  • Öffentlich Rechtliche Zuschauerverdummung – WDR gefährdet Allergiker! Wahrsagerchecks-Blog am 12. Juni 2014
  • Wer heilt, hat Recht? So ein Schmarrn, GWUP-Blog am 7. Juli 2015
  • Der trügerische Einzelfall, GWUP-Blog am 14. Mai 2014
  • Placebos: Die immerselben Denkfehler der Homöopathen, GWUP-Blog am 28. Januar 2013
  • „Aber mir haben die Kügelchen echt geholfen …“, Homöopathie neu gedacht am 24. Juni 2015

35 Kommentare

  1. Haben die Leute alle Mathematik abgewählt oder vergessen?

    Grob über den Daumen gepeilt entspricht eine C30-Potenzierung ca. 1 mg Phenol in einem Kubiklichtjahr Wasser, Alkohol oder Zucker (hier nehme ich mal eine Schüttgewicht von 1g/ml an).

    Ich vermute, dass jede normale Wespe notgedrungen ein Vieltausendfaches an Phenol in ihrem Gift hat (und wenn es nur 100 Moleküle sind).

    Wenn ein Heilpraktiker so was einem durch Bienen(Wespen)gift Verletzten gibt: nicht in Ordnung, aber ein HP hat eben offiziell keine anderen medizinischen Kenntnisse wie der normale Ersthelfer.

    Ein Arzt, egal ob noch praktizierend oder nicht, würde sich m.E. aber strafbar machen, immerhin hat er die entsprechende Ausbildung (ich glaube, das Gleiche gilt auch für Rettungssanitäter und andere richtige medizinische Berufe).

    Schlimm ist aber auch, dass über die Homöopathie so unkritisch in der Presse berichtet wird.

    PS: Der Artikel läßt sich leider nicht ohne Abonnement öffnen.

  2. Ich fordere das Goldene Brett 2015 für die Vorarlberger Nachrichten!

  3. Kann es vielleicht sein, daß der „pensionierte Arzt“ keine Wespengift-Allergie hat und nur das „Gefühl“ hatte einen Anaphylaktischen Schock zu bekommen? – Dann könnten diese Globuli geholfen haben…

  4. @Ralf:

    Er sagt in dem Artikel, er sei nicht allergisch gegen Bienen-, Wespen- oder Hornissengift.

  5. @Bernd Harder
    Ja und was sollen dann die Globuli?…gegen das Wespengift helfen?

    Ich weiß jetzt nicht, wie hoch die toxische Wirkung von Wespengift ist, aber ich glaube, daß man von 100 Stichen nicht sterben kann (außer man ist allergisch); natürlich hat man in diesem Moment einen „Schock“, der durch eine Gabe von (vermeintlich) beruhigenden Globuli sich bessern kann…da würde ich aber lieber Baldrian nehmen, das hat wenigstens eine geringe Wirkung ;-)

  6. @Ralf:

    Das ist unklar.

    Er sagt, er habe „weit über 100 Einstiche“ gehabt (kann ja keiner mehr nachprüfen) und „medizinisch gesehen“ würden schon 50 als lebensbedrohlich gelten.

    Das stimmt offenkundig nicht, bei Wikipedia heißt es:

    „Das Gift von Bienen und Wespen, aber auch von Hornissen oder Hummeln ist erst bei mehreren hundert Stichen lebensgefährlich.“

    Beim ORF:

    „Der gesunde Mensch, ohne Asthma, ohne Herz-Kreislaufprobleme, verträgt 100 Stiche, mit starken, schmerzhaften Schwellungen, ohne Probleme“

    Bei netdoktor:

    „Mehr als 100 Stiche“ seien „gefährlich“, was immer das genau bedeutet.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Insektenstich

    http://stmv1.orf.at/stories/382207

    http://board.netdoktor.de/beitrag/wieviele-wespenstiche-sind-gefaehrlich-fuer-einen-mensch.137821/

  7. @Bernd Harder
    Danke.
    Natürlich würde ich hier keinen Selbstversuch wagen, aber ich denke, daß das Gift – auf die Körpermaße des Menschen gerechnet – nicht sonderlich toxisch ist – vielleicht könnten 50 Stiche für Kleinkinder schon gefährlich sein.

    Das größte Problem ist aber die allergene Wirkung und hier würde ich auch sagen, daß das Homöopathikum eigentlich ansetzt – nach dem „Simile-Prinzip“ – da Phenol in „nicht-potenzierter“ Form zu Hautirritationen führt.

  8. Der Arzt hatte zumindest keinen anaphylaktischen Schock, das dürfte sicher sein. Wenn er den gehabt hätte, dann hätte er höchstwahrscheinlich kaum noch Zeit gehabt, Kügelchen einzuwerfen.

    Es gibt natürlich alle möglichen Schweregrade von Allergien, daher mag es Menschen geben, für die ein einzelner Stich noch nicht gefährlich ist, Dutzende dagegen schon; ausgeschlossen ist das nicht, nicht alle anaphylaktischen Reaktionen laufen auf einen Kreislaufschock hinaus (soweit ich weiß).

    Generell sind 100 Stiche für einen erwachsenen Menschen aber wohl höchstwahrscheinlich und hauptsächlich sehr unangenehm, nicht tatsächlich gefährlich. Aber selbst wenn, dann waren die Stiche im vorliegenden Fall jedenfalls nicht tödlich und Placebo hat psychosomatisch für Besserung gesorgt.

    Aber alleine das Risiko, dass jemand eine Allergie hat, von der sie/er nichts weiß, und dann im Fall der Fälle an einen Quacksalber gerät, ist nicht zu unterschätzen. Stiche sind nämlich tatsächlich „relativ selten“, bis zum ersten Vorfall können recht viele Jahre vergehen. So betrachtet kann so ein Herr pensionierte Mediziner wirklich Menschenleben gefährden mit seinem Unfug.

  9. Noch zwei kleine Rechtschreib-Nitpicks, weil die mich grad angesprungen haben: „pensionierter Art“->“Arzt“ und „genaß“->“genas“. :)

  10. Im Prinzip als gesagt. Aber bitte noch mal über die Rechtschreibung drüber schauen.

    Art –> Arzt
    genaß –> genas

  11. Die VN ist sich übrigens nicht zu schade, auch gleich noch einen ergänzenden Leserbrief des pensionierten Mediziners zu veröffentlichen:

    http://www.vorarlbergernachrichten.at/leserbriefe/2015/08/23/wespenstich­allergie.vn

  12. @Stefan S.:

    Darin erklärt dieser „Arzt“ offen, dass er Allergie-Patienten dazu anhält, Globuli als Notfallmittel bei Bienen- oder Wespenstichen einzunehmen.

    Ok, langsam wird das wohl tatsächlich ein Fall für die Behörden. Wir erkundigen uns mal bei der GkD in Wien, was man da tun kann.

  13. @ trixi
    Danke für den Sreenshot

    Zu den Globuli bei Herzinfarkt: Das scheint es wirklich zu geben. Ein mir bekannter Rettungssanitäter erzählte mir, bei einem Einsatz wegen akuten Herzbeschwerden hätte eine homöopathisch angehauchte Ärztin dem Patienten tatsächlich irgendetwas Homöopathisches eingeflößt. Und er betonte, dass es wirklich eine Ärztin und keine Heilpraktikerin war.

    Leider glaubt ein nicht unwesentlicher Anteil der Bevölkerung immer noch, dass Globuli richtige Medikamente seien. Dies wird auch noch durch irgendwelche (nicht gesundheitsbezogene) Werbung verstärkt: So warb eine Molkerei im Radio mit einer Bäuerin, die ihre Kühe ausschließlich mit Homöopathie behandelt und deren Kühe deshalb besonders gesunde Milch produzieren.

  14. @trixi
    Schließe mich dem Dank von “Hebra” an…

    Was ist das für ein Provinzblatt?…unglaublich, daß so ein Artikel gedruckt wurde, das liest sich wie ein Märchen der Gebrüder Grimm…

    Es wirkte wie erhofft und ihr Mann brauchte keine Spitalbehandlung mehr…

    “Es wirkte wie erhofft”…was ein Lall, entweder man weiß um die Wirkung, oder man zündet lieber in der Kirche eine Kerze an…und außerdem, würde ich jedem empfehlen, nach so einem Wespenangriff, vorsorglich im Spital vorstellig zu werden…

  15. @ trixi:

    Und in den Kommentaren des Standard-Artikels fast nur skeptische Kommentare, die auf die wenigen üblichen Pseudoargumente entsprechend reagieren.

    Ich könnte ja fast den Eindruck bekommen, dass verstärkt die Vernunft einkehrt.

    Sogar bei meiner Mutter (die uns Kinder natürlich während unserer ganzen Jugend mit Globulis gefüttert hat) habe ich jetzt endlich erfolgreich die Saat des Zweifels gesät.

  16. ΩRainerQ
    Gratulation. Das gelingt nur selten.

  17. Also ihr macht hier was schlecht OHNE überhaupt eine Ahnung zu haben!!
    Den „normalen“ Ärzten glaubt ihr? Das man Cortison braucht und ins Krankenhaus??? –
    Homöopathie wirkt!! Wenn ihr es nicht glaubt probiert es aus!
    Ich habe selbst erlebt wie jemand mit Quaddeln und allergischer nach einem Wespenstich mit einer homöopathischen Behandlung wieder nach einigen Stunden ok war und nicht ins Krankenhaus musste.

    Es gibt mehr als ihr wisst. Und nur das zu glauben was wissenschaft oder Ärzte erzählen ist genauso dumm wie Nachrichten zu glauben.

    Also nochmals Homöopathie wissend eingesetzt kann Wunder wirken!!
    Und wenn jemand Homöopathie unwissend einsetzt kann sie ebenso falsch oder nicht wirken wie normale Medizin falsch angewendet.
    Also verbreitet hier nicht so einen Blödsinn!

  18. @Mariam:

    Was Sie „selbst erlebt“ haben, sagt etwas über Ihr Erleben aus, aber nichts über Homöopathie:

    http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/2015/06/aber-mir-haben-die-kugelchen-echt.html

    Dass wir „keine Ahnung“ haben, können Sie sich abschminken:

    http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/2015/07/was-hat-mich-uberzeugt-mit-der.html

  19. Es ist immer wieder faszinierend. Gibt es eigentlich eine Studie oder Untersuchung hinsichtlich eines Zusammenhangs „Esoterik – überbordende Verwendung von Ausrufungs- und Fragezeichen“, „Esoterik – CAPSLOCK“ und/oder „Esoterik – Rechtschreibschwäche“?

    @Mariam: MINT-Fächer waren in der Schule nicht so Ihr Ding, nicht wahr? Leugnen ist zwecklos, Sie müssen wissen: ich bin Hellseher.

  20. Miriam:
    Wieso glauben Sie, daß wir (keine Ahnung wen Sie da genau ansprechen) Homöopathie nicht selbst probiert haben?

    Aber Sie haben Recht, es gibt Einiges mehr als wir wissen, nur daß Homöopathie nicht wirkt ist ziemlich zweifelsfrei belegt.

    Stattdessen sollten Sie mal überlegen wieso Sie *glauben*, daß Homöopathie geholfen hat und nichts Anderes. Es gibt nunmal auch Einiges mehr als Sie wissen.

  21. Und auch das war zu befürchten:

    Die Homöopathen ohne Grenzen haben ein neues Projekt: Homöopathie für die Flüchtlinge. Willkommen in Deutschland!

    http://homoeopathenohnegrenzen.de/serviceseiten/news/neues-projekt-von-hog-und-hia-homoeopathie-fuer-fluechtlinge-in-deutschland/

  22. Derzeit ist folgender Leserbrief von Dr. Edmund Berndt bei den VN anhängig:

    „Homöopathie ohne Grenzen – ein grenzenloser Unsinn

    Der Artikel „Wespen: Lebensrettende Kügelchen“ vom 22. August 2015 von Fr. Marlies Mohr so wie der ergänzende Leserbrief vom 24.8.15 der Herrn OMR. Dr. Hermann Anzenbacher sind leider keine Einzelfälle lobhudeliger Homöopathiewerbung.

    Man kann nur staunen, wie gerade in Sachen Gesundheit jegliche journalistische Sorgfalt fehlt. Jeder kann und darf seine ganz speziellen Erlebnisse, Heilungsvorstellungen und Medikationsratschläge an Gesundheitsredaktionen zum Abdrucken weitergeben. Wenn es aber um Alternativmedizinisches geht, kann man fast darauf wetten, dass der Inhalt nicht weiter überprüft wird. Erleuchtungen werden ohne „wenn“ und „aber“ veröffentlicht.

    Es mag ja sein, dass es Menschen gibt, die sich überhaupt nicht für Medizin oder Homöopathie interessieren und daher so ahnungslos sind, dass sie die vielen Widersprüche zwischen Homöopathie und konventioneller Medizin gar nicht bemerken können. Aber es ist eigentlich nicht denkbar, dass auch Mitwirkende in Gesundheitsredaktionen derart unbeleckt von den doch wiederkehrenden Diskussionen über die grundsätzliche Unwirksamkeit der Homöopathie sind und daher auch keine widersprüchlichen Wahrnehmungen haben.

    Wie ist es zu erklären, dass solche Phantastereien ohne jede weitere Recherche, ohne Rückfragen, ohne Blick ins Internet völlig kommentarlos abgedruckt werden? Im beigefügten Artikel wird die Homöopathie, wie so sooft in den Zeitungen als Wunder ohne Grenzen, ohne Einschränkung und ohne Warnhinweise hochgelobt.

    Homöopathie ist nicht wirksam. Es existieren keine validen Beweise. Die hochgelobten Kügelchen haben in allen nur denkbaren Tests weder erwünschte noch unerwünschte Wirkungen. Die Homöopathie ist generell kein harmloser Unfug sondern im aufgezeigten Fall lebensgefährlich. Jede mitunter auch geringfügige zeitliche Verzögerung kann tödlich sein.

    Eine Placebowirkung gibt es immer und überall. Das Vertrauen in eine scheinbare Wirkung wirkt beruhigend, hat aber deutliche Grenzen.

    Dieser Artikel verführt zum Glauben an die Wunderkraft von Globuli und in Folge auch im Notfall mehr auf Aberglauben als auf echte Medizin zu setzen. Hätten Sie sich, werte Frau Mohr, die Mühe gemacht „Rettungsärzte“, also Notfallmediziner, zu den Ausführungen von OMR Dr. Anzenbacher zu befragen, dann bin ich mir sicher, sie hätten die Kopiertaste nicht gedrückt.

    Stellen Sie sich vor, eine Mutter hätte im Vertrauen auf die wunderbare Wirkung einer Hasenpfote den Notarzt zu spät gerufen und das Kind wäre erstickt. Was würden Sie dann berichten? Und genau so ein Szenario ist auch mit dem Glauben an Homöopathie sehr real. Es ist keine Frage der Pharmakologie sondern des Kulturkreises, ob Hasenpfote oder Globuli „wirken“.

    OMR Dr-. Anzenberger berichtet persönliche Anekdoten. Diese sind so aussagekräftig wir die Vorhersage eines Lottosechsers! Wenn Homöopathie wirksam wäre, handelten alle Notfallmediziner auf dieser Welt bei drohender Insektenstichallergie grob fahrlässig, wenn sie nicht sofort Wunderkügelchen abgäben.

    Es ist zweifellos unterhaltsam, wenn eine überzeugte Homöopathin wie Grace DaSilva-Hill die Weltmeere mit Globuli heilen will und Schrebergärtner Nacktschnecken mit Globuli vertreiben.

    Aber bei drohendem allergischem Schock hört sich die alternative Gesundheitsunterhaltung auf.“

  23. @ Miriam:

    Ich traue mich ohne schlechtes Gewissen zu behaupten, dass ich deutlich mehr über Homöopathie weiß, als – sagen wie mal – 90% aller Anwender der Zuckerkügelchen.

    Ohne Cortison würde meine Mutter (bis vor kurzem überzeugte Anhängerin der Glaubulis) ihre Finger kaum mehr bewegen können.

    Und zum Thema „Glaube“: Sie glauben an die Zuckerkügelchen, ich vertraue der wissenschaftlichen Methodik, das hat nichts mit Glauben zu tun.

  24. Immer wieder gern genannt wird ja von Verfechtern der Homöopathie, die Schulmedizin. Was ist denn diese Schuldmedizin?

    Dass die Homöopathie ein Fortschritt gegenüber der Schulmedizin war, so wie sie der Dr. Hahnemann erlernt hatte, da sage ich mal, das ist unumstritten, waren doch die damaligen Behandlungsmethoden einem Tod durch die damalige zeitgemäße Behandlung sehr förderlich.

    Was ist denn Teil, dieser sogenannten Schulmedizin, auf die sich Hahnemann da beruft, und die er selbst erlernte?

    Übliche Behandlungsmethoden seiner Zeit und wie sie auch im Arztstudium gelehrt also geschult wurden (daher wohl dieser Begriff?), waren die Gabe von allerlei heutzutage seltsam anmutenden Sachen, wie Quecksilber oder Blei.

    Der Adlerlaß war sehr beliebt und wenn jemand bei Durchfall oder der Cholera viel Flüssigkeit verlor, dann war es nach der Lehre der Säfte verboten, dem Kranken Wasser zu geben,da der Körper ja zuviel davon hatte und dies loswerden wollte.

    Somit war es schon ein Fortschritt, dass man einem Kranken zumindest mal nicht noch mehr geschadet hat und dies erhöhte dann doch etwas die Überlebenschance in der damaligen Zeit.

  25. Immer noch lesenswert:

    Der Begriff der Wissenschaft in der Medizin von Johannes Köbberling (GWUP-Wissenschaftsrat):

    http://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Die_AWMF/Service/Gesamtarchiv/AWMF-Konferenz/Der_Begriff_der_Wissenschaft_in_der_Medizin.pdf

  26. Der pensionierte Arzt ist ja bereits so alt, dass er noch das alte, geheime und vergessene Wissen praktizieren kann. Und die Menschen dazumals wurden durch dieses Wissen ja auch steinalt.

  27. Sehr geehrte Damen und Herren,

    das Medizinerehepaar Anzenbacher ist nicht nur in der Stadt Dornbirn hochangesehen – beide sind sowohl klassisch ausgebildete Mediziner als auch Homöopathen. Das sind die vorliegenden Fakten! Ich bin vor rund 22 Jahren durch einen Arbeitskollegen auf Frau Dr. Anzenbacher aufmerksam geworden, nachdem ich ihm schilderte, dass ich nach einer Operation am Kreuzbein unter einer nicht verheilen wollenden entzündeten Operationsnarbe litt! Ich wurde damals vom Operateur (Univ.Prof. und Primar) selbst im KH, sowie meinem Hausarzt ambulant über 1,5 Jahre (!!!!) wöchentlich 2x (Desinfektion, Antibiotikagabe, Auskratzen der Nekrosen)und zusätzlich täglich durch Verbandswechsel behandelt – wobei mit wirklich allen Mittel und äußerst engagiert versucht wurde, die Wunde zu verschliessen. Obwohl ich überhaupt nicht an die Wirkung von Homöopathie glaubte, sogar eher als unwissenschaftlichen (v.a. aufgrund der Meinung meines Schulkollegen und Hausarztes)und unwirksamen Unfug betrachtete, ließ ich mich von Frau Dr. Anzenbacher homöopathisch behandeln und zwar unter der Prämisse – wenns nichts nutzt, dann schadet es auch nichts! Nach rund drei Monaten vorbildhafter Behandlung, war die Wunde verheilt und bereitet seither keinerlei Probleme mehr! Seit dieser Zeit betrachte ich auch manche schulmedizinische Aussage (ich vertraue nach wie vor der Schulmedizin und habe damit keine Probleme) mit gewissen Vorbehalten – besonders wenn sie relativ arrogant formuliert wird!

    Mit freundlichen Grüssen

    Dr. jur. Klaus Diekers

  28. @Dr. Diekers:

    Die „vorliegenden Fakten“ sind, dass ein pensionierter Arzt Patienten in einer potenziell akut lebensbedrohlichen Situation unwirksamen Unfug empfiehlt und damit Allergiker möglicherweise in Lebensgefahr bringt.

    Dass der Herr mehrere Monate lang an einer Wunde herumdoktert, ist damit nicht vergleichbar.

    Außerdem ist das – nach Ihrer Aussage – Jahrzehnte her und nicht mehr überprüfbar.

    < < beide sind sowohl klassisch ausgebildete Mediziner als auch Homöopathen << Man kann nicht gleichzeitig Arzt und Homöopath sein: https://blog.gwup.net/2012/10/15/wissenschaftlich-denkende-homoopathische-arzte/

    http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/2015/07/was-hat-mich-uberzeugt-mit-der.html

    Zu Ihrer persönlichen Fallgeschichte:

    http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/2015/06/aber-mir-haben-die-kugelchen-echt.html

    http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/2015/07/was-bedeutet-selbstheilungskraft-in-der.html

    http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/2015/07/warum-wissen-die-homoopathen-nicht-dass.html

  29. “weit über hundert Einstichen”

    Da gibt es sogar präventive Maßnahmen. Z.B. Wespen-Nester nicht derart reizen. Oder Weglaufen.
    Sorry, aber um hierzulande über „hundert Einstiche“ zu bekommen muss man schon selten blöd sein.

    Dass Homöopathie wirkungsloser Schrott ist, ist eh längst klar.

  30. @Dr. Klaus Diekers

    Das haben Sie sehr schön beschrieben! Es handelt sich um einen klassischen Fall von menschlichem Kausalitätsbedürfnis:

    http://www.dr-bertelsen.de/documents/Homoeopathie-Journal-8-11_2.pdf

  31. @Dr. Klaus Diekers: Wenn Sie in den 3 Monaten zu einem Schamanen gegangen wären, der sie gesund getanzt hätte, oder zu einem Handaufleger, dann würden sie nun vermutlich glauben, dass diese sie geheilt hätten.

    Was ich damit sagen will: ohne Vergleichsgruppe kann man keine Aussage machen, ob eine Therapie erfolgreich war oder nicht. Viele Dinge heilen einfach (wenn auch nach sehr langer Zeit) einfach von selbst aus. Die letzte in Anspruch genommene alternative Therapie bekommt dann meistens die Lorbeeren dafür.

  32. Jetzt kommt schon der Anwalt… *Weiche Knie bekomme*

  33. Neben der üblichen nicht nachprüfbaren und ohnehin irrelevanten Anekdote könnte das Unterzeichnen des Beitrags mit „Dr. jur.“ auch ein dezenter Wink mit dem Zaunpfahl sein.

  34. Interessant wäre doch auch (wenn auch nicht viel beweiskräftiger), ob in der Zeit der homöopathischen Behandlung die andere abgebrochen wurde.

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