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„Nahrungsergänzungsmittel“ bei Skeptics in the Pub in Köln

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Noch einmal gesondert die Ankündigung der nächsten „Skeptics in the Pub“-Veranstaltung in Köln:

Am Dienstag (5. Mai) spricht die angehende Pharmazeutin Claudia Courts zum Thema

Teurer Urin oder ewiges Leben? Was können Nahrungsergänzungsmittel leisten?“

Aus der Ankündigung:

Sie stehen in Apotheken und Supermärkten, fast jeder hat sie zuhause.

Doch welche Nahrungsergänzungsmittel sind überhaupt sinnvoll? Was hat es mit teuren und umfassenden Angeboten für spezielle Bevölkerungsgruppen auf sich? Sind sie sinnvoll oder nur eine Investition in „teuren Urin“?

Das Konzept, fehlende Nährstoffe und eine ungesunde Ernährung ohne konkreten medizinischen Anlass in Eigenregie zu supplementieren, birgt viele Risiken. So gibt es durchaus Vitamine, die – zu hoch dosiert und ohne ärztliche Kontrolle – toxisch wirken können.

Auch einige salzartige Verbindungen liegen im Körper in einem empfindlichen Gleichgewicht vor, das zu stören sehr gefährlich werden kann.

Andere Nahrungsergänzungsmittel passieren den Organismus unbehelligt. Dennoch findet man Orthomol und Co. in jeder Apotheke zu durchaus gehobenen Preisen.

Wieso unterstützen Apotheken derart problematische Konzepte, für deren Nutzen es keinerlei Evidenz gibt?

Zudem führt der Gedanke, man könne zahllose Leiden durch die tägliche Einnahme von Supplementen lindern, schnell zu gefährlichen Behandlungskonzepten wie MMS oder der Krebstherapie ausschließlich durch Vitamine, wie sie z.B. durch Matthias Rath praktiziert wird und zahlreiche Todesopfer fordert.

Wann ist die Anwendung von Supplementen sinnvoll, wann sogar kontraindiziert? Der Vortrag ist ein Plädoyer für den vernünftigen Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln und bessere, evidenzbasierte Beratung in Qualitäten.“

Der Vortrag im „Herbrand’s“ beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Am 15. Mai ist Claudia Courts bei der Skepkon in Frankfurt zu Gast, mit dem Thema

Teure Beauty-Produkte und ihre Versprechen aus pharmazeutischer Sicht“

Zum Weiterlesen:

  • Video vom „Debunking Slam“: Schwanger werden mit Fledermauskot? GWUP-Blog am 1. Mai 2015
  • Auch schlechter Rath ist teuer, GWUP-Blog am 20. Januar 2010
  • Krebsforscher: Finger weg von „komplementären“ Verfahren, GWUP-Blog am 7. Januar 2015
  • Vitamine und andere Wundermittel, GWUP-Blog am 23. August 2010
  • Vitamine: teuer, bunt und manchmal schädlich, Skeptiker 2/2014
  • Der Jungbrunnen sprudelt in uns selbst – nicht in der Apotheke, Skeptiker 3/2005
  • Nahrungsergänzungsmittel im Fokus von „Kontrovers“, GWUP-Blog am 14. November 2014

5 Kommentare

  1. Ich wäre gerne dabei, bin aber heute Abend schon im Gespräch über NEM ;)

  2. Es klingt wie Hohn für die, die wirklich Hunger leiden, wenn Nationen, die (meist) eine optimale Versorgung mit Nahrungsmitteln haben, noch „Nahrungsergänzungsmittel“ zu sich nehmen…
    Es ist paradox: Wir schlucken teurere Pillen und wollen, daß unsere Lebensmittel immer billiger werden…aber Qualität hat seinen Preis und das gilt auch für Lebensmittel…lieber etwas mehr in „echte“ Nahrung investieren und auf Qualität achten ;-)

  3. @ Ralf

    So sehe ich das auch!

    Heutzutage werden viel zu oft Fertiggerichte gegessen.
    Die „gesundheitlichen Folgen“ werden wir wohl erst in 10 oder 20 Jahren erfahren…

  4. Gerade eben bei SWR-Marktcheck:
    Wasserfilter-Anlagen:
    Link hier

  5. Also, ich bin generell für Qualität ;)

    Ansonsten lohnt die Debatte nicht. Es werden eh nur genehme Fakten beachtet bzw

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