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Tanz der Vampire in New York

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Dr. Mark Benecke ist gerade unterwegs nach New York, wo morgen Abend der „New York Vampire Ball“ stattfindet.

Das ist keine Faschingsfete, sondern eine echte Vampirparty, an der unter anderem „Father Sebastiaan“, das Oberhaupt der New Yorker Vampirclans, teilnimmt.

Über „Father Sebastiaan“ und die Vampirszene hat Vice gerade eine schöne Doku gedreht:

Das echte True Blood“?

Auch Benecke hat ein neues Buch über“echte“ Vampire am Start, und zwar den dritten Band von „Vampire unter uns!“

Inhalt ist eine große Studie von Ines Fischer, die das Internet-Portal Nexus Noctis betreibt,

… eine der aktivsten und ältesten deutschsprachigen Internetpräsenzen der Vampyrgesellschaft, ein privates Refugium für Vampyre und Schwarze Schwäne.“

Im Verlagstext heißt es:

Vampire gibt es. Neben dem edlen Grafen ist da der maßlose Vamp aus der Nachbarschaft sowie der Nervtöter, der uns Zeit, Geld und Energie stiehlt.

Manche glauben an Nachzehrer, die ihr Leichentuch im Grab auffressen, und Rollenspieler kleiden sich wahlweise vampirromantisch, saugen gedanklich gerne Blut oder träumen davon, überwältigt zu werden, um ihre Langeweile zu überwinden.

In diesem Buch zeigt Ines Fischer, Betreiberin der international größten aktiven Internetgemeinschaft, die sich mit vampyrischen Motiven im echten Leben echter Personen beschäftigt, dass es auch Menschen — oder Wesen? — gibt, die Blutdurst verspüren, sich dabei samtig fein im Schatten bewegen, aber keiner Fliege eine Borste krümmen.

Die Mitglieder der weltweit größten Vamprygesellschaft berichten in dieser wissenschaftlichen Studie über ihre Gedanken, Vorlieben, Stärken und Schwächen.

Dabei zeigt sich unter anderem, dass und warum Sonnenlicht nicht immer lästig ist, Treue aus unerwarteten Gründen etwas Gutes sein kann und dass Menschen auch ohne abgeschaute Vorbilder eine Gruppen- und Einzelidentität leben, deren biografische Wurzeln überraschend klar zutage treten.“

Am 6. April gibt es dazu eine Lesung von Ines Fischer und Mark Benecke in Mannheim.

Heute Morgen hat Benecke bei radioeins etwas zu der Studie erzählt.

Zum Weiterlesen:

  • Mark Benecke & Ines Fischer: Vampire unter uns! Band III. Edition Roter Drache, Rudolstadt 2014
  • Hoaxilla #50 – ‘Vampire unter uns!’ vom 10. Juli 2011
  • Vampire sind unter uns, Welt-Online am 29. Dezember 2010
  • Vampire ohne Biss: Interview mit Lydia und Mark Benecke, Skeptiker 3/2010
  • „Vampire haben meine Sympathie“, taz am 19. Mai 2009
  • Interviews mit Vampiren, GWUP-Blog am 21. August 2010
  • Vampire mit und ohne Biss, GWUP-Blog am 8. Dezember 2009
  • Dracula – Biss nach München, GWUP-Blog am 6. Januar 2010
  • Bernd Harder: Sie sind mitten unter uns. Die Wahrheit über Zombies, Vampire und Werwölfe. Herder-Verlag, Freiburg 2012

5 Kommentare

  1. Lydia Benecke ist gerade bei Lanz :-)

  2. Aber schade, dass Lanz sich mit ihr nicht über ein wichtigeres Thema unterhält, als über so einen unbedeutenden Film.

    Je öfter ich Lanz sehe, umso unerträglicher finde ich ihn.

    Er fällt seinen Gästen PERMANENT ins Wort, und das in jeder Sendung!

  3. @Pierre Castell:

    Ja, ich finde den Film auch absolut unnötig…aber das ist offensichtlich auch die Meinung von Fr. Benecke.

    Was ich nicht wußte, daß die Autorin von „Fifty Shades Of Grey“ ein Fan von Vampirfilmen ist und diese Story der „sexuellen Unterwerfung“, die die eigentliche subtile Triebfeder von Vampir-Geschichten ist, in einer (pseudo)sadomaso-Story verarbeitet…

  4. Na ja, Unterhaltung ist ja auch „wichtig“, allerdings ist es ebenso wichtig darauf hinzuweisen, dass das Unterhaltung, nicht Tatsachenbericht ist.

    Das ist wohl das, was sich die „Twilight-liebende Hausfrau“ unter einem SM Verhältnis vorstellt, und das ist auch OK (ich schreibe das übrigens, ohne den Film gesehen, oder mehr als ein paar Zeilen des Buchs gelesen zu haben).

    Genauso wie es OK ist, dass sich der kriminalistisch unbeleckte Krimiliebhaber von Tatort, CSI und sonstigen Serien unterhalten lässt.

    Auch das ist nicht jedermanns Sache, und vermutlich den echten Kriminalisten ein Graus.

    Es ist in Ordnung, sich zu Unterhaltungszwecken auf unrealistische Darstellungen „einzulassen“, und zumindest für die Dauer der Sendung alles für wahr zu halten, genauso ist es aber gut, wenn immer mal wieder einer erklärt, dass man nicht glauben darf, das sei die Wirklichkeit.

    Wobei – um mal wieder aufs Ausgangsthema zurückzukommen – es ist doch auch beim „Vampirphänomen“ so, dass Fiktion zunächst als eine Art Vorbild (ein besseres Wort fällt mir dazu momentan nicht ein) dient oder Interesse erzeugt.

    Dass sich daraus unterschiedliche Strömungen entwickelt haben/entwickeln zeigt nur einmal mehr, dass manche Menschen zwar nicht „konform“, aber zumindest einer kleinen Gruppe gleichgesinnter zugehörig sein wollen.

    Ob das jetzt ein Schützenverein, ein Vampirclan oder ein SM-Verhältnis ist sollte, solange alles in gegenseitigem Einverständnis und ohne Unbeteiliget einzubeziehen abläuft, doch OK sein.

  5. Na ja, ich glaube nicht, daß man „Vampire“ diskriminiert :-)
    Es ist ein Rollenspiel und keine „richtige“ Identität, die man diskriminieren kann…wenn es bei Einzelne so sein sollte, dann sollten diese einen Psychiater zu Rate ziehen ;-)

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